Rekord-Marathon trotz Starkregen im Pitztal

Pitztaler Gletscher-Marathon 2024
Rekord-Marathon trotz Starkregen im Pitztal

ArtikeldatumVeröffentlicht am 14.07.2024
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Trotz des bescheidenen Wetters wurde der Pitztaler Gletscher-Marathon 2024 zum Rekord-Marathon, schließlich waren bei der 18. Ausgabe des beliebten Laufevents mehr Laufbegeisterte am Start als je zuvor. Rund 900 Läufer entschieden sich für einen Start über eine der angebotenen Distanzen, die von den Kinderläufen bis zum Rennen über die Königsdistanz des Laufsports, den Marathon, reichten. Während am Samstag der Nachwuchs bei schönem Wetter, das an den Pitztaler Gletscher-Marathon 2023 erinnerte, sein Können unter Beweis stellen konnte, waren am Sonntag bei mehrheitlich starkem Regen die erwachsenen Teilnehmer an der Reihe.

Wie im Vorjahr war Jonas Müller von den Roadrunners Südbaden über die 42,195 Kilometer der Mann des Tages, indem er erneut mit deutlichem Vorsprung gewann. Marathon-Vorjahressiegerin Raluca Apostol musste sich dieses Mal hinter Ellen Tuchscherer einreihen. Über die halbe Distanz gewann ebenfalls eine Siegerin des vergangenen Jahres. Natalie Wangler sicherte den mit insgesamt vier Läufern vertretenen Roadrunners Südbaden souverän einen weiteren Gesamtsieg. Bei den Männern durfte sich derweil Michael Hechenblaikner freuen.

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Etwa 900 Sportler aus 36 Nationen gingen beim diesjährigen Pitztaler Gletscher-Marathon an den Start. Damit setzte sich die Entwicklung fort, dass das Event, das erstmals 2006 veranstaltet wurde, international immer größere Beachtung findet. Jedoch wird der Pitztaler Gletscher-Marathon nicht nur beachtet, sondern ist sogar so beliebt, dass einige Teilnehmer von außerhalb Europas die weite Anreise nicht scheuten, um am ersten Juli-Wochenende im Pitztal dabei sein zu können. Manche kamen aus Australien, andere aus Südafrika und einige beispielsweise auch aus den USA. Dies bestätigte auch Eventmanagerin Nina Tschenett stolz: „Letztes Jahr nahmen 32 Nationen teil. In diesem Jahr waren es unglaubliche 36 Nationen, die am Gletscher-Marathon teilgenommen haben.“ Die erstklassige Arbeit des engagierten Organisationsteams trug folglich ein weiteres Mal seine Früchte.

Müller dominiert erneut, Tuchscherer siegt vor Apostol

Bereits um 8:00 Uhr fiel am frühen Sonntagmorgen in Mandarfen unweit der Talstation der Rifflsee-Bergbahn der Marathon-Startschuss. Rund 300 Läufer machten sich in der Folge auf die sportliche Reise in Richtung Arzl, wo 42,195 Kilometer später in der Gruabe Arena die Ziellinie wartete. Dabei waren viele Abwärts-, aber eben auch über 200 Aufwärts-Höhenmeter mit mehreren fordernden Anstiegen auf dem letzten Renndrittel zu meistern. Schon auf den ersten Metern setzte sich Vorjahressieger Jonas Müller ab. Nach den beiden einführenden Runden zwischen Mandarfen und Mittelberg, auf denen bereits einige Höhenmeter zu bewältigen waren, hatte er bereits einen deutlichen Vorsprung, den er nach und nach auf über zehn Minuten ausbaute.

Das Ziel erreichte der 30-Jährige, der schon vor vielen Jahren erstmals zum Ski fahren im Pitztal war und seither immer wieder gerne zurückkehrt, nach erstklassigen 2:30:44 Stunden. Nur einmal war ein Läufer in den vergangenen 13 Jahren schneller: Jonas Müller selbst im Vorjahr als er in 2:29:52 Stunden mit gut 16 Minuten Vorsprung gewann. Zweiter wurde dieses Mal der Österreicher Franz Rennhofer (TriPowerWimbergerFreistadt) in 2:41:06 Stunden. Wie im Vorjahr belegte Steffen Schlegel (LSG Weiher) den dritten Rang. In 2:41:41 Stunden verbesserte er sogar seine persönliche Bestzeit.

Pitztaler Gletschermarathon 2024
TVB Pitztal/Jasmin Walter

Bei den Frauen machte Ellen Tuchscherer das Rennen. Die Österreicherin, die in der Altersklasse W45 startet, erreichte das Ziel in Arzl nach 3:02:16 Stunden und somit 1:25 Minuten vor Raluca Apostol (Parkrun Kräherwald), die 2023 gewonnen hatte. Dennoch konnte sie sich im Vergleich zum Vorjahr um 2:37 Minuten auf 3:03:42 Stunden steigern. Die Ungarin Liliana Szavai (Futazas.hu) komplettierte nach 3:05:43 Stunden das Marathon-Gesamtpodest. Damit blieb auch sie noch unter der Siegzeit von 2023.

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In Windeseile von Eggenstall zur Gruabe Arena

Von Eggenstall nach Arzl führte der mit 21,388 Kilometern 290 Meter zu lange Halbmarathon auf der altbekannten Strecke. 274 Läufer finishten über diese Distanz, wenngleich die Vermutung nahe liegt, dass eine Anpassung der Distanz auf die korrekte Halbmarathondistanz für einen weiteren Teilnehmeraufschwung sorgen könnte.

Der Österreicher Michael Hechenblaikner enteilte dem Rest des Feldes rasch. So erreichte er die Gruabe Arena bereits nach 1:15:30 Stunden. Im strömenden Regen durchlief er das Zielband und konnte sich über einen verdienten Halbmarathon-Sieg freuen. Dahinter sicherten sich der Deutsche Pavel Konovalov (1:18:17 Stunden) und Jakub Hrdina aus Tschechien (Ajeto Glassworks Running Team, 1:20:34 Stunden) die Plätze zwei und drei.

Ebenfalls zum wiederholten Male auf sich aufmerksam machen, konnte auch Natalie Wangler. Die Vorjahressiegerin war extra aus Schottland angereist und hoffte auf ein ähnlich erfolgreiches Rennen wie 2023. Dies gelang, schließlich war sie von Beginn an mit deutlichem Abstand erste Frau und machte ihren zweiten Sieg in Folge nach 1:25:02 Stunden perfekt. Damit musste sie wie im vergangenen Jahr nur neun Männern den Vortritt lassen. Dahinter wurde es spannend. In 1:31:33 Stunden durfte sich Maja Luder aus der Schweiz (LC Uster) am Ende über den Silber-Rang freuen. Platz drei ging in 1:31:59 Stunden an Maria Tangl (TrailMotion Tirol).

Großer Laufspaß auch über die kurzen Distanzen

Alle, denen die volle bzw. halbe Marathondistanz zu lang war, entschieden sich beim Pitztaler Gletscher-Marathon 2024 für den 8,1 Kilometer langen Run & Fun Lauf oder den 5,5-Kilometer-Lauf. Insgesamt kamen über beide Distanzen gut 180 Sportler ins Ziel. Die schnellsten Zeiten des Tages über die 8,1 Kilometer liefen Marek Pavlicko aus der Slowakei (Elán Kezmarok, 28:56 Minuten) und Krichelle Gilmour aus Australien (33:50 Minuten). Der Österreicherin Markus Holzer und die Ungarin Katalin Drótár (Városi Sportegyesület Dunakeszi) waren in 19:26 bzw. 21:49 Minuten über die 5,5 Kilometer am schnellsten.

Pitztaler Gletscher-Marathon 2024
RUNNER'S WORLD

Der trotz des unangenehmen Wetters erfolgreiche Marathon-Tag, der in die Geschichtsbücher des Pitztaler Gletscher-Marathons einging, endete mit der Siegerehrung, die dieses Jahr in der vollbesetzten Halle stattfand. Günther Leitgeb führte mit gekonnter Moderation durch das stimmungsvolle Finale des Pitztaler Gletscher-Marathons 2024.