Rund 1.250 Läufer aus fast 30 Nationen gingen in der Hauptstadt Montenegros beim Podgorica Millennium Run 2022 an den Start. Das Streckenangebot, das von fünf Kilometer bis zur vollen Marathondistanz reichte, sprach nicht nur die Läufer aus Podgorica und dem Rest des Landes an, sondern auch viele Sportler, die extra aus anderen südöstlichen Ländern oder teilweise auch weit darüber hinaus angereist waren. Dies war auch mit einem Blick auf das Siegerpodest der verschiedenen Distanz zu sehen. Läufer aus gleich zehn unterschiedlichen Nationen schafften den Sprung auf das Gesamtpodest. Den Marathon konnten in diesem Jahr Stanley Kipruto aus Kenia und Nora Trklja Boca aus Serbien für sich entscheiden. Über die halbe Distanz setzten sich derweil der favorisierte Ukrainer Bogdan Semenovych sowie seine Frau Nataliia Semenovych durch. Beide hatten im vergangenen Jahr über die 42,195 Kilometer gewonnen und kehrten nun für einen Start über die Halbmarathon-Distanz nach Podgorica zurück.
Die schönsten Bilder vom Podgorica Millennium Run 2022 finden Sie hier:





Nachdem es in Podgorica über Tage hinweg teilweise sehr stark geregnet hatte und für den Morgen des Podgorica Millennium Runs Gewitter vorhergesagt war, blieb es während des Rennens überraschenderweise trocken. Lediglich ein kurzer, leichter Schauer mussten die Läufer über sich ergehen lassen. Nach dem Rennen, dessen Start- und Ziellinie sich auf der Millennium Bridge, dem bekanntesten Wahrzeichen Podgoricas, befand, verweilten viele sogar noch bei Sonnenschein und Musik auf bzw. an der Millennium Bridge und verfolgten die Siegerehrungen. Bevor es jedoch so weit war, wurde gelaufen.
Erst gegen, dann mit dem Wind
Der Startschuss für alle Starter, die den Marathon, Halbmarathon oder 10-Kilometer-Lauf in Angriff nahmen, erfolgte um 10:00 Uhr. Wenige Minuten danach folgten die 5-Kilometer-Teilnehmer, für die es auch eine spezielle Feuerwehr-Wertung gab. In der Folge ging es in Richtung Osten durch die Stadt und um den nördlich gelegenen, der Stadt ihren Namen gebenden Hügel Gorica. Nach gut sieben Kilometern wurde die zwischen 1993 und 2013 erbaute Kathedrale der Auferstehung Christi passiert, kurz darauf bogen die 10-Kilometer-Läufer links ab und gingen auf die letzten beiden Kilometer. Die Marathon- und Halbmarathonläufer liefen hingegen stadtauswärts Richtung Süden, trennten sich aber ebenfalls nach rund 14 Kilometern.

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Während die Halbmarathonläufer zurück ins Zentrum liefen, ging es für die Starter, die die vollen 42,195 Kilometer in Angriff nahmen erneut in Richtung Süden. Dabei mussten die Läufer gegen den unangenehmen Gegenwind ankämpfen, der ihnen aus südöstlichen Richtung entgegenblies. Nach der Hälfte des Rennens wurde der Flughafen von Podgorica erreicht, wenige Kilometer danach eines der größten Weinanbaugebiete Europas. Als rund zehn Kilometer vor Schluss die Niagara-Wasserfälle passiert waren, ging auf den letzten sieben Kilometern mit Rückenwind zurück ins Stadtzentrum und in Richtung der Millennium Bridge, wo der emotionale Zieleinlauf wartete.
Kipruto siegt, Bubnov erneut Zweiter
Sportlich konnten an der Spitze des Marathonfeldes besonders Stanley Kipruto und Ivan Bubnov aus Russland ihre Klasse zeigen. Lange liefen beide zusammen, dann setzte sich Kipruto etwas ab und verteidigte diesen Vorsprung bis ins Ziel. Am Ende gewann Kipruto in 2:28:52 Stunden. Bubnov, der bereits 2021 Zweiter geworden war, finishte nach 2:29:32 Stunden. Dahinter entwickelte sich ein spannendes Rennen um den dritten Platz. Nach 13 Kilometern hatte der Kroate Ante Zikovic bereits 1:43 bzw. 2:14 Minuten Vorsprung auf seine Verfolger Sasho Bogojevski und Jonas Müller. Erst holte der für die Roadrunners Südbaden startende Jonas Müller den Nordmazedonier Bogojevski nach rund der Hälfte des Rennens ein. Nach zwei Drittel des Rennens betrug Zikovics Vorsprung auf das Duo noch 1:13 Minuten. Dann zog Müller nach 30 Kilometern das Tempo an und flog förmlich an den Kroaten heran. Nach gut 34 Kilometern zog er an ihm vorbei. Mit zu diesem Zeitpunkt nur elf Sekunden Rückstand unterstrich auch Bogojevski seine Ambitionen den Kroaten noch überholen zu wollen. Auf dem Weg zurück ins Stadtzentrum wurden die Lücken zwischen den drei Läufern immer größer. Am Ende durfte sich Jonas Müller (2:35:16 Stunden) bei seinem 26. Marathon-Start über den dritten Platz freuen. Bogojevski wurde in 2:36:10 Stunden Vierter, Zivkovic in 2:39:51 Stunden Fünfter.

Bei den Frauen liefen Marija Vrajic aus Kroatien sowie die beiden Serbinnen Nora Trklja Boca und Biljana Kiradjieva anfangs gemeinsam an der Spitze des Feldes. Auf dem zweiten Renndrittel fiel dann Kiradjieva zurück, sodass sie nach 28 Kilometern schon über fünfeinhalb Minuten Rückstand auf das Führungs-Duo hatte. Ähnlich wie bei den Männern entwickelte sich auch bei den Frauen ein spannendes Rennen, das erst auf den letzten acht Kilometern entschieden wurde. Nora Trklja Boca aus Belgrad hatte noch Reserven, nutzte diese und gewann schließlich in 2:58:34 Stunden vor Marija Vrajic, die in 2:59:09 Stunden starke Zweite wurde. Dahinter komplettierten Biljana Kiradjieva (3:07:53 Stunden), Helena Gleda aus Kroatien (3:19:12 Stunden) und Stojana Brasanac aus Montenegro (3:23:06 Stunden) die Top 5 der schnellsten Marathonläuferinnen.
Bogdan und Nataliia Semenovych nicht zu schlagen
Das Rennen über die halbe Distanz entschied der Vorjahressieger des Marathons, Bogdan Semenovych in erstklassigen 1:06:33 Stunden für sich. Damit gewann der Ukrainer rund einen Monat nach seinem Sieg beim Tirana-Marathon mit über drei Minuten Vorsprung. Dahinter duellierten sich Ivan Dracar, Velimir Bojovic und Attila Arany bis zur Ziellinie. Nach 21,1 gelaufenen Kilometern landete der Kroate Dracar in 1:09:40 Stunden auf Rang zwei, der Serbe Bojovic in 1:09:42 Stunden auf Rang drei und der Ungar Arany in 1:09:44 Stunden auf Rang vier. Bei den Frauen dominierte Nataliia Smenovych. Sie blieb in 1:14:56 Stunden sogar noch unter 1:15 Stunden und gewann so hochverdient vor der serbischen Lauflegende Olivera Jevtic (1:17:31 Stunden). Dritte wurde Halbmarathon-Vorjahressiegerin Adrijana Pop Arsova aus Nordmazedonien. Auch wenn sie im Rennen um die ersten beiden Plätze wenig Chancen hatte, zeigte sie eine starke Leistung, hatte zwischendurch aber mit Problemen zu kämpfen. Nichtsdestotrotz finishte sie nach 1:21:18 Stunden als verdiente Dritte.

Gutic und Bakraci gewinnen in Podgorica
Auch der 10-Kilometer-Lauf war wieder einmal sehr beliebt. Hier setzte sich Uros Gutic aus Bosnien und Herzegowina in 32:31 Minuten durch. Dahinter folgten die Serben Milan Mitrovic (33:01 Minuten) und Milos Durdevic (33:36 Minuten). Kurz darauf folgten bereits die ersten Frauen. Hier siegte Grea Bakraci, die im vergangenen Jahr noch über die Halbmarathondistanz auf dem Podest gestanden hatte, in 35:30 Minuten. Dahinter lief Natalie Wangler, die ebenfalls im blauen Trikot der Roadrunners Südbaden an den Start ging, ein starkes Rennen, das sie nach 37:00 Minuten als Zweite finishte. Dritte wurde Sladjana Stamenkovic aus Belgrad (37:34 Minuten). Den kürzesten Lauf des Tages, den 5-Kilometer-Lauf, gewannen derweil Nikola Vukelja (16:44 Minuten) und Lana Ivkovic (22:44 Minuten).




