Polar Bear Marathon 2019
Ein Marathonlauf mit Eisbären

Der Polar Bear Marathon führte 17 unerschrockene Läufer durch die eisige Landschaft um Churchill, die "Hauptstadt der Eisbären" im Nordosten Kanadas.
Polar Bear-Marathon Churchill 2019
Polar Bear-Marathon Churchill 2019
Neugieriger Zuschauer beim Polar Bear Marathon.

Jedes Jahr im Oktober und November kommen um die 1.000 Eisbären an die Küste Churchills in der Provinz Manitoba im Nordosten Kanadas. Die Stadt gilt als "Hauptstadt der Polarbären". Dort warten die hungrigen Raubtiere auf das Zufrieren des Randmeeres Hudson Bay, um nach Robben zu jagen.

Einer der kältesten Marathons der Welt

Seit 2012 wird jedes Jahr zu dieser spannenden Zeit ein Marathon veranstaltet. Dabei kann es zu Temperaturen bis zu -40°C kommen, weshalb der „Polar Bear Marathon“ zu den kältesten Marathons der Welt gehört. Läufer aus den USA, Kanada und Europa kommen extra angereist, um sich der besonderen Herausforderung zu stellen. Es geht nicht darum, Bestzeiten zu laufen, sondern den besonderen Bedingungen Stand zu halten.

Um die Läufer ausreichend zu versorgen, fährt ein Konvoi aus Geländewagen mit. Die Helfer versorgen die Läufer mit Nahrung und halten zudem Ausschau nach Eisbären. So dient das Fahrzeug als Rettungsinsel vor dem größten an Land lebende Raubtier der Erde.

Die Teilnehmer beim Polar Bear Marathon hatten die Auswahl zwischen einer 10-km-Distanz, einem Halbmarathon, Marathon oder sogar einem Ultra von 50 Kilometern, wobei die Anzahl der freien Plätze immer limitiert ist. Nach dem Start in der Ortsmitte von Churchill führte der Kurs entlang am Hafen von Churchill und dem ehemaligen Raketenstartplatz Fort Churchill sowie durch die weite und eisige Landschaft um den Ort.

Polar Bear-Marathon Churchill 2019
Neugieriger Zuschauer beim Polar Bear Marathon.

Wölfe, Füchse und arktische Vögel wurden gesichtet

Dieses Jahr nahmen 17 Läufer aus verschiedenen Gebieten Kanadas an dem Marathon teil. Es herrschte eine sehr hilfsbereite und wohlwollende Stimmung unter einheimischen Helfern und Läufern. Außerdem wurden sie von den extremen Bedingungen etwas verschont, denn es blieb bei einstelligen Minustemperaturen. Das Wetter war sehr abwechslungsreich, von schönen Sonnenspielen über Nebel bis hin zu Schneestürmen. Zudem bot die Landschaft faszinierende Ausblicke auf Buchten und Baumgrenze, unterwegs konnte zudem das Wrack des Doppelpropeller-Frachtflugzeugs „Miss Piggy“ entdeckt werden. Höhepunkte während des einzigartigen Laufs waren aber die Tierbeoachtungen auf der Strecke: Die Läufer berichteten, dass sie unterwegs Wölfe, Füchse und arktische Vögel gesichtet haben. Nur die namensgebenden Eisbären hielten sich beim Polar Bear Marathon zurück – erst am nächsten Tag ließen sie sich von den Teilnehmern beobachten.