Zum 30. Mal fiel am Sonntag, den 8. September der Startschuss zum Alsterlauf. Bei nahezu perfekten Bedingungen hatten mehr als 4.600 Läufer zur Jubiläumsausgabe der Hamburger Traditions-Veranstaltung gemeldet. Hamburgs zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank gab sich um Punkt zehn Uhr an der Startpistole die Ehre. Erstmals wurde hier der Leistungs-Nachwuchscup (U18 und U20) des Deutschen Leichtathletikverbandes ausgetragen. Charles Juma Ndiema siegte in 28:32 Minuten, Caroline Gitonga Makandi war mit 32:19 Minuten die schnellste Frau beim Jubiläum.
Einige der schönsten Impressionen vom Alsterlauf Hamburg 2019 finden Sie in der Bildergalerie ober- sowie unterhalb dieses Artikels.
Ein spannendes und hochklassiges Rennen hatte sich einmal mehr rund um die Alster angekündigt. Der Kenianer Douglas Kipserem, Afrika- Meister über 5.000 Meter von 2016, war angemeldet, ebenso wie die Favoritin, und mit der Startnummer 1 startend, Caroline Kitonga (ebenfalls Kenia) und als aktuell schnellster „Vereinsdeutscher" – Mitglied eines deutschen Leichtathletikvereins – Norddeutschlands Haftom Weldaj (TSV Pattensen). Ein ganz besonderer Gast hatte sich spät aus Dänemark nachgemeldet: Axel Vang Christensen, Jahrgang 2004: Am 4. Mai war er in Østerbro in 30:52 Minuten inoffiziellen Alstersklassen-Weltrekord (damals in der U15) über 10.000 Meter auf der Bahn gelaufen und unterbot wenige Wochen später am 10. Juni in 30:23 Minuten den dänischen U18-Rekord über zehn Kilometer auf der Straße. Ebenfalls bemerkenswert: Unter den Teilnehmern befanden sich mehr als 40 Prozent Frauen, womit der Alsterlauf Hamburg deutlich über dem Durchschnitt liegt.
Auf geänderter Strecke mit zusammengelegten Startkorridoren und Start wie Ziel am selben Ort, weiterhin aber mit einer XXL-Zielgeraden mit guter Sicht für die Zuschauer, setzte sich nach dem Startschuss das Läuferfeld um zehn Uhr in Bewegung. Sechs Minuten vergingen, bis alle Läufer die Strecke betraten.
15-jähriger Axel Vang Christensen läuft in 30:12 Minuten neue Bestzeit
Leistungsmäßig bietet der Alsterlauf seit etlichen Jahren ein hohes Niveau: Neun Jahre hintereinander gab es bei den Männern Siegerzeiten unter 29 Minuten (Streckenrekord: 28:15, Kalipus Lomwai, 2016). Keine allzu große Überraschung war es, als erneut der Führende mit Aussicht auf einen neuen Streckenrekord auf die Zielgerade Mönckebergstraße einbog. Dass es allerdings Charles Juma Ndiema war, war ein Überraschungsmoment. Und wie in früheren Jahren auf dem Ballindamm: Schafft er auf der langen Geraden den Streckenrekord oder nicht? Es waren gerade einmal 18 Sekunden, die ihm letztlich fehlten. 28:33 Minuten zeigte die Uhr, eine Sekunde weniger betrug die Netto-Zeit. Er war erst kurzfristig mit der Bahn aus Wien nach Hamburg angereist. Auch die Zweit- und Drittplatzierten blieben noch unter 29 Minuten, und insgesamt sechs Läufer unter 30 Minuten. Knapp danach überquerte Haftom Weldaj (Eritrea, TSV Pattensen), der immer wieder mit dieser Marke kämpft, die Ziellinie. Bei der Hamburger Nacht der Zehner vor einigen Wochen hatte er es auf der Jahnkampfbahn knapp geschafft. Sechs Sekunden hinter ihm: Axel Vang Christensen aus Dänemark. Mit seiner Zeit von 30:12 Minuten lief er persönlichen Rekord über zehn Kilometer auf der Straße – und war am Leistungslimit, was ihm im Ziel anzusehen war. Der junge Däne ist ein Ausnahmetalent.
Hamburger Meister ebenfalls wieder beim Alsterlauf Hamburg 2019 gesucht
Neuer Hamburger Meister wurde erwartungsgemäß der Titelverteidiger Hailezgi Meresie in 31:39 Minuten und konnte damit seiner Sammlung einen weiteren Hamburger Meistertitel hinzufügen. Schnellste Frau war nicht allzu weit dahinter Caroline Gitonga Makandi aus Kenia, die ihrer Favoritenrolle und ihrer Startnummer 1 gerecht wurde und in 32:19 Minuten gewann. Deutlich dahinter liefen Lillian Jelagat und Mercy Njoroge als Zweite und Dritte ins Ziel. Nach bereits zwei Kilometern habe sich Gitonga Makandi von ihren Verfolgerinnen abgesetzt, verriet sie später bei der Siegerehrung, und lief danach im vordersten Feld der Männer mit.
Lisa Oed und Natalie Jachmann als Vierte und Fünfte schnellste deutsche Frauen
Schnellste Deutsche wurde Lisa Oed (SCC Hanau-Rodenbach) als Gesamt-Vierte in 35:10 Minuten. Sie, wie auch die direkt hinter ihr platzierte Natalie Jachmann (TSV Glücksburg), will in Kürze an den Deutschen Meisterschaften teilnehmen und nahm den Alsterlauf daher als Tempodauerlauf mit. Neue Hamburger Meisterin wurde Michaela Sarman-Lein. Die Läufer der Altersklasse W45 war erst vor kurzer Zeit zum Vereinssport gekommen und Mitglied bei hamburg running geworden und zeigt eine ansteigende Leistungskurve – sie war mit 36:11 Minuten Gesamt-Sechste und die einzige Ü40-Läuferin in den Top 30 der Frauen. Natürlich ist sie damit auch zum Auftakt Führende des hella Laufcup Hamburg.
Eine gute Tradition ist die Zusammenarbeit der AIDS-Hilfe Hamburg e.V. mit dem Alsterlauf. Wie lange es die Zusammenarbeit schon gibt, wusste auf der Bühne bei der Scheckübergabe aus dem Stand niemand zu sagen. „Gefühlt schon immer". Stolze 4.119 Euro war die Höhe des übergebenen Spendenschecks.




