Joggen vs. Laufen: Wo liegt der Unterschied?

Joggen vs. Laufen
Sind Laufen und Joggen dasselbe?

ArtikeldatumVeröffentlicht am 20.08.2025
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Joggen vs. Laufen – die kleinen Unterschiede. Eine Laufgruppe in einem Park.
Foto: iStockphoto

Hast du dich schon einmal gefragt, ob du joggst oder läufst? Viele verwenden im Sprachgebrauch die Begriffe Joggen und Laufen synonym, also gleichbedeutend. Im Alltag scheint es also keinen Unterschied zwischen Laufen und Joggen zu geben. Allerdings gibt es da unserer Meinung nach schon eine Differenzierung – und: Je nach Ziel, Leistungsstand und Gesundheitsfaktor kann es entscheidend sein, ob du joggst oder läufst. In diesem Artikel klären wir, wie sich Joggen vs. Laufen in Bezug auf Fettverbrennung, Ausdauer, Kalorienverbrauch und Intensität unterscheiden.

Joggen vs. Laufen: Gibt es wirklich einen Unterschied?

Meist werden die beiden Begriffe als Synonyme genutzt – auch von Sportwissenschaftlern. In der praktischen Laufszene lassen sich allerdings Unterschiede feststellen. Zugegeben: Es lässt sich keine exakte Definition der beiden Worte bei Sportverbänden finden, weder beim Deutschen Leichtathletik-Verband noch auf internationaler Bühne.

Begriffsherkunft und Definition

Das Wort „Joggen“ kommt ursprünglich aus dem Englischen („to jog“) und gehört zur Wortgruppe der Anglizismen. Es beschreibt ein langsames, lockeres Laufen ohne Leistungsdruck. In den 1960er- und 1970er-Jahren wurde Jogging in den USA populär. Der Begriff „Joggen“ etablierte sich bald auch im deutschsprachigen Raum als Bezeichnung für eine langsame, lockere Form des Laufens – meist mit dem Ziel der allgemeinen Fitness ohne leistungsorientierte Ambitionen.

"Laufen" hingegen ist der übergeordnete Begriff. Im allgemeinen deutschen Sprachgebrauch ist das Laufen ein sehr weiter Begriff, der alle Fortbewegungsarten auf zwei Beinen umfasst – vom Spaziergang bis zum Sprint. Sportlich betrachtet meint „Laufen“ in der Regel allerdings jede Bewegung, bei der sich mindestens ein Fuß nicht auf dem Boden befindet es also eine sogenannte Flugphase gibt.

Umgangssprachlich vs. Sportwissenschaftlich

Umgangssprachlich verstehen viele unter Joggen das entspannte Laufen ohne konkretes Trainingsziel – ideal für Anfänger, Gesundheitsbewusste oder Menschen, die einfach fit bleiben wollen. Joggen wird also eher mit dem Gesundheitssport, kürzeren Strecken und dem Laufeinstieg in Verbindung gebracht. Laufen hingegen wird meist mit sportlicheren Ambitionen assoziiert. Routinierte Läufer und Läuferinnen verbinden mit dem Wort eine größere Bandbreite an Trainingsmethoden und somit auch ein zielgerichtetes Training.

Unterschiede im Training: Tempi, Ziel, Trainingspläne

Tatsächlich gehen manche davon aus, dass alle Läufe, die in einem Tempo von unter 6:30 min/km durchgeführt werden, dem Jogging zugerechnet werden können und alle schnelleren dem Laufen. In Marathon-Trainingsplänen findet man den Ausdruck „Jogging oder Joggen“ wiederum auch eher selten. Manchmal ist in Trainingsplänen vom „Long Jog“ die Rede, was nichts anderes meint als einen langen, langsamen Dauerlauf.

Kalorienverbrauch und Fettverbrennung im Vergleich

Ein häufiges Ziel beim Joggen oder Laufen ist das Abnehmen. Die folgende Tabelle zeigt, wie viele Kalorien du im jeweiligen Lauftempo pro Stunde verbrauchen kannst (in Bezug auf dein Körpergewicht):

Wenn wir also davon ausgehen, dass Jogging sich eher auf die ersten beiden Geschwindigkeiten der Tabelle bezieht, dann lässt sich mit Laufen (vorausgesetzt wir treffen die Annahme, dass es die letzten beiden Zeilen der Tabelle beschreibt) mehr Kalorien verbrauchen – schlicht, weil es intensiver ist.

In einem guten Trainingsplan, egal für welche Distanz, benötigt man jedoch beides: anspruchsvolle, intensive Einheiten und lockeres, regeneratives Laufen. Die unterschiedlichen Herzfrequenz-Bereiche für verschiedene Trainingseinheiten findest du hier:

Egal, ob joggen oder laufen – wenn es dein Ziel ist, durch den Sport abzunehmen, solltest du auch auf deine Ernährung achten. Denn obwohl sowohl Joggen als auch Laufen effektiv Kalorien verbrennen und deinen Stoffwechsel anregen, ist die Ernährung der entscheidende Hebel, wenn es um eine nachhaltige Gewichtsreduktion geht. Nur wenn du insgesamt ein Kaloriendefizit erreichst – also mehr Energie verbrauchst, als du über die Nahrung aufnimmst – kann dein Körper auf Fettreserven zurückgreifen.

Laufen und Joggen können dir dabei helfen, dieses Defizit zu vergrößern. Aber Sport allein reicht oft nicht aus, um deutlich Gewicht zu verlieren, wenn gleichzeitig unkontrolliert oder zu kalorienreich gegessen wird. Hinzu kommt: Viele überschätzen den Kalorienverbrauch beim Training und gönnen sich im Anschluss „zur Belohnung“ mehr, als sie verbrannt haben.

Ein bewusster Umgang mit Ernährung – also z. B. nährstoffreiche, unverarbeitete Lebensmittel, ausreichend Eiweiß, kontrollierte Portionsgrößen und eine gute Flüssigkeitszufuhr – unterstützt nicht nur den Fettabbau, sondern sorgt auch dafür, dass du dich beim Sport leistungsfähiger und fitter fühlst.

Wenn du dabei etwas Unterstützung benötigst, schaue gerne hier vorbei:

Was ist gesünder – Joggen oder Laufen?

Ob Joggen oder Laufen gesünder ist, lässt sich pauschal nicht beantworten. Beide Bewegungsformen bringen auf ihre Weise positive gesundheitliche Effekte mit sich. Entscheidend ist dabei, wie intensiv du trainierst und ob dein Training zu deinem individuellen Fitnesszustand passt.

Joggen beansprucht deinen Körper nur moderat, hält aber das Herz-Kreislauf-System in Schwung, senkt nachweislich das Risiko für Herzkrankheiten und kann Stress abbauen. Auch das allgemeine Wohlbefinden profitiert: Jogger berichten häufig von besserem Schlaf, mehr Energie im Alltag und einem klareren Kopf. Gerade für Einsteiger, Menschen mit leichtem Übergewicht oder ältere Personen ist Joggen ein idealer Einstieg in den Ausdauersport. Vor allem, wenn du das Joggen als Alternativtraining zu deiner eigentlichen Sportart nutzt, wirst du wahrscheinlich von einer Steigerung der Grundlagenausdauer profitieren können.

Laufen hingegen fordert deinen Körper stärker heraus und sorgt mit der Zeit für eine spürbare Leistungssteigerung im Laufen selbst. Die maximale Sauerstoffaufnahme kann durch regelmäßiges Lauftraining verbessert werden, was ein Indikator für die Herz-Kreislauf-Fitness ist. Zudem wird deine Muskulatur umfassender beansprucht, deine Ausdauerleistungsfähigkeit steigt und dein Herz arbeitet effizienter.

Doch ganz gleich, ob du lieber locker joggst oder ambitioniert läufst: Am gesündesten ist es, wenn du regelmäßig, mit Freude und angepasst an dein eigenes Leistungsniveau trainierst. So beugst du Verletzungen vor, bleibst motiviert und profitierst langfristig von den positiven Effekten auf Körper und Geist.

Für wen eignet sich Joggen? Für wen Laufen?

Ob für dich eher das Joggen oder das Laufen geeignet ist, lässt sich anhand einiger Kriterien beurteilen – je nachdem, welche Ziele du verfolgst, welchen Fitnessstand du aktuell hast und wie du dich beim Training fühlst. Mithilfe der folgenden Punkte kannst du definieren, was sich besser für dich eignet.

Joggen eignet sich für:

  • Einsteiger
  • Menschen mit Übergewicht
  • Personen mit moderaten Gesundheitszielen
  • Stressabbau durch moderate Bewegung
  • Als Alternativtraining zur eigentlichen "Haupt-Sportart"

Laufen eignet sich für:

  • Fortgeschrittene Läuferinnen
  • Wettkampfvorbereitungen
  • Leistungsorientierte Sportler
  • Trainingsziele wie Tempoverbesserung oder VO2max-Erhöhung

Fazit: Joggen oder Laufen? Beides gehört in den Trainingsplan

Joggen und Laufen sind keine Gegensätze, sondern zwei Varianten derselben Bewegung, mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Zielsetzungen. Beide haben ihre Berechtigung – und beide können auf ganz eigene Weise zu mehr Fitness, Gesundheit und Lebensqualität beitragen.

Was also ist besser? Die ehrlichste Antwort lautet: Es kommt darauf an. Auf deine persönlichen Ziele, deine körperlichen Voraussetzungen und vor allem darauf, was dir Freude macht. Denn nur, wenn du dich beim Training wohlfühlst, wirst du langfristig dranbleiben. Deshalb gilt: Ob du joggst oder läufst – beides ist ein Gewinn für deine Gesundheit. Finde dein eigenes Tempo, höre auf deinen Körper und überfordere dich nicht. Joggen oder Laufen? Die beste Entscheidung ist die, bei der du überhaupt losläufst. Denn jede Bewegung zählt – und der erste Schritt ist oft der wichtigste.