Der Laufsport erfordert nicht viel Ausrüstung. Grundlegend sind vor allem unsere geliebten Laufschuhe – und davon verbrauchen viele Läuferinnen und Läufer ganz schön viele. Mehr als 1,2 Milliarden Sportschuhpaare wurden 2018 weltweit verkauft, 40 Prozent davon waren Laufschuhe. Bis 2023 sollen es jährlich 1,37 Milliarden Paare sein. Dieser Schuhkonsum geht zulasten des Planeten. Heutige Laufschuhe enthalten bis zu 20 verschiedene Einzelteile, die fast komplett aus nicht biologisch abbaubaren Kunst- und Schaumstoffen auf Mineralölbasis bestehen, zum Beispiel thermoplastischem Polyurethan (TPU), Polyester und Ethylenvinylacetat (EVA). Diese Kunststoffe sind preiswert, lassen sich in großen Mengen herstellen und bieten die perfekten Eigenschaften zur Herstellung gut passender Obermaterialien und Zwischensohlen.
Warum sind Laufschuhe ein Problem für die Umwelt?
Für die Umwelt sind diese aus fossilen Brennstoffen hergestellten Materialien sehr problematisch. EVA und TPU können im Boden bis zu 1.000 Jahre überdauern. Allein in Deutschland wandern jedes Jahr circa 360 Millionen Paar Schuhe in den Müll. Das ist eine riesige Menge Kunststoff in den Müllverbrennungsanlagen, die unseren Planeten belastet. Um Schuhe fürs Joggen nachhaltiger herzustellen, gibt es daher mehr und mehr Bestrebungen verschiedener Hersteller.
Sieben Tipps, damit Ihre Laufschuhe länger halten
1. Lösen Sie beim An- und Ausziehen die Schnürsenkel. Die Schuhe einfach abzustreifen (oder noch schlimmer: sich in sie hineinzuzwängen), ohne sie aufzuschnüren, ist die sicherste Methode, um die Ferse Ihres Schuhs zu beschädigen.
2. Tragen Sie lange Socken. Die Manschetten von Knöchelsocken können die Abnutzung im Fersen- und Kragenbereich Ihrer Schuhe verstärken.
3. Gönnen Sie Ihren Schuhen einen Ruhetag. Nach längerem Laufen braucht herkömmlicher Kunststoff Zeit, um sich wieder auszudehnen. Schuhe abwechselnd mit jeweils 48 Stunden Pause zwischen den einzelnen Läufen zu nutzen, steigert auch die Zwischensohlen-Funktionalität.
4. Waschen Sie Ihre Schuhe. Schlamm und Sand können Verschleiß beschleunigen. Aber tun Sie es per Hand, mit Bürste und viel klarem Wasser, möglichst nicht in der Waschmaschine und auf keinen Fall im Wäschetrockner.
5. Halten Sie die Schuhe kühl. Stehen sie längere Zeit neben der laufenden Heizung oder sind sie direkter Sonnenbestrahlung ausgesetzt, leidet die Mittelsohle und wird hart.
6. Stopfen Sie die Schuhe aus. Nehmen Sie die Einlegesohle heraus und trocknen Sie diese separat. Nehmen Sie dann zusammengeknülltes Zeitungspapier, um das feuchte Innenleben der Schuhe zu trocknen und dem Oberschuh zu helfen, in Form zu bleiben.
7. Vermeiden Sie es, Schuhe in einem großen Haufen aufzubewahren. Ihre Lieblingsschuhe liegen dann vielleicht ganz unten und verlieren so ihre Form.
Welche nachhaltigen Alternativen gibt es?
In Deutschland hergestellte Laufschuhe etwa sparen Transportwege. Andere Hersteller setzen zum Beispiel auf Klebstoffe auf Wasserbasis. Die sind deutlich weniger schädlich für die Umwelt. Hinzu kommen weitere alternative Materialien, die aus recyceltem Polyester oder natürlichen Rohstoffen gemacht sind. Viele nachhaltig orientierte Hersteller lassen zwar im Ausland produzieren, aber achten dort auf eine faire Produktion der Laufschuhe – denn auch das ist ein Aspekt von Nachhaltigkeit. Einige Hersteller fördern darüber hinaus Umweltschutzprojekte und erneuerbare Energien, um die Emissionen des Herstellungsprozesses zu neutralisieren.
Wir haben einige nachhaltige Modelle getestet und stellen sie hier vor.
Nachhaltige Laufschuhe im Test
Allbirds Tree Dasher 2

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Die junge Marke Allbirds erregte durch ihren Nachhaltigkeitsansatz Aufmerksamkeit. Wir konnten bereits das Vorgängermodell des Dasher 2.0 testen und die Veränderungen beim neuen Modell sind moderat. Es werden die gleichen Komponenten und Materialien verwendet, etwa das Eucalyptus-basierte Obermaterial, der „SweetFoam“ in der Mittelsohle und natürliche Gummikomponenten in der Außensohle, die beim neuen Modell ein optimiertes Profil erhielt. Die Passform wurde beim neuen Modell ebenfalls leicht überarbeitet, vor allem der (zuvor etwas kritisierte) Fersensitz ist jetzt besser.
Die Ökobilanz des Schuhs ist herausstechend. Allbirds gibt ein Äquivalent von 10,7 Kilogramm CO2-Verbauch pro Paar an – das ist etwa ein Drittel weniger als bei durchschnittlichen Sneakern. Deshalb ist der Dasher mittlerweile einigermaßen populär geworden – jedenfalls sieht man den Schuh im Alltagseinsatz immer öfters; beim Laufen hingegen kaum. Der Dasher ist sehr komfortabel im Freizeit- und Alltagseinsatz. Und beim Laufen ist er vollkommen akzeptabel. Man könnte es so auf den Punkt bringen: Der Dasher ist von seinem Konzept her ein sehr gut funktionierender Freizeitschuh – den man ideal für gelegentliche Trainingsläufe einsetzen kann.
Passform, Laufverhalten, Abrollkomfort und Dämpfung sind völlig in Ordnung und bieten völlig ausreichenden Komfort für leichte Dauerläufe. Verglichen mit aktuellen Dämpfungsschuhen ist die Mittelsohle des Dasher eher direkt und längst nicht so soft abgestimmt. Die Sprengung ist daher gefühlt etwas höher, da die Mittelsohle auch unter Belastungsdruck weniger komprimiert. Durch die Breite der Aufsetzfläche ist die Sohlenkonstruktion sogar einigermaßen stabil. Sehr gut ist der Grip der Außensohle, sie steht anderen Laufschuhen in nichts nach. Und das Obermaterial ist alltagstauglich. Sofern es nicht sommerlich warm ist, ist der Schuh angenehm zu tragen, bequem und ausreichend belüftet.
Zusammenfassend ist der Schuh nicht für harte Trainingseinheiten oder lange Belastungen in der Marathonvorbereitung gedacht. Bei lockeren Trainingsläufen macht der Dasher aber richtig Spaß.
Gewicht: 292 Gramm (Männer/Frauen)
Sprengung: 7 Millimeter
UVP: 140 Euro
Adidas Adizero x Allbirds

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Adidas und Allbirds haben zusammen einen ultra-leichten Laufschuh entwickelt, der Emissionen von nur 2,94 kg CO2 pro Paar ausstößt. Das Ergebnis der Kooperation ist kein klassischer Trainingsschuh, da die Mittelsohle aufgrund von Materialeinsparungen weniger Funktionalität und Komfort mitbringt. Stattdessen läuft sich der Schuh laut Tester eher wie ein leichter Trainings- oder Wettkampfschuh, ähnlich den Vorgängermodellen der Adi-Zero Reihe, mit schmaler Passform, gebogenen Leisten und einer relativ hohen Sprengung.
Wie bereits angemerkt bringt der Schuh verhältnismäßig wenig Material mit sich, wodurch er im Endeffekt Emissionen einspart: Mit lediglich 153 Gramm ist der Adidas Adizero & Allbirds 2.94 kg CO2 einer der leichtesten Laufschuhe überhaupt. Die EVA-Zwischensohle von Allbirds wird zu 17 % auf Zuckerrohrbasis hergestellt und ist kombiniert mit superleichtem und kompressionsgeformtem „Lightstrike EVA“-Material von Adidas. Das Obermaterial besteht aus einer Mischung von Allbirds-Eukalyptusfasern und sorgt zusammen mit einem recycelten High-Performance-Polyester von Adidas für die nötige Stabilität.
Im Ergebnis ein Schuh, der bei hohem Tempo gut performt, sich für viel langsames Training aber nicht unbedingt anbietet. Erdölbasierte und komplett neue Materialien werden weitgehend vermieden. Der Schuh zeigt wo es beim Thema Nachhaltigkeit hingehen könnte und welche Einsatzbereiche jetzt schon möglich sind.
Gewicht: 153 Gramm
Sprengung: 9,5 Millimeter (Vorfuß: 16 Millimeter, Ferse: 25,5 Millimeter)
UVP: 120 Euro
True Motion U-Tech Aion next gen

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Grundlage für den runderneuerten True Motion U-TECH Aion next gen bildet wieder die U-TECH Konstruktion. Statt einer durchgängigen Mittelsohle führt dieses Element als hufeisenförmiger Gummiwulst um die Fersenpartie des Schuhs bis zum Mittelfußbereich. Laut True Motion erlaubt der in der Mitte und vorne erhöhte Anteil des U-Foams bis zu 70 Prozent Energierückgabe beim Aufprall. Der erhöhte Schaumanteil verbessert gleichzeitig Dämpfung und Komfort, insbesondere im Vorfuß. Um die Kräfte im Kniegelenk besser zu zentrieren, wurde das Stabilitätselement der Mittelsohle modifizert. So sinkt die Belastung für Knie und Achillessehnen. Im Vergleich zu anderen Schuhen dieser Art ist der U-TECH Aion next gen weiterhin eher schmal und bietet festen Sitz am Mittelfuß.
Bei diesem Schuh nutzt True Motion das neue Obermaterial “Woven Jacquard Mesh“. Es wirkt hochwertiger als beim Vorgänger und enthält recycelte Materialien. So ist z.B. die Brandsohle aus wiederverwendetem Schaum und die Außensohle aus nachhaltigem „Regrind Rubber“.
Insgesamt entsteht ein Komfortschuh mit tollen Stabilisierungs-Eigenschaften. Die anpassungsfähige Konstruktion erweist sich erneut als Tipp für Menschen mit etwaigen Knieproblemen. Mit mehr Platz im Zehenbereich und größerem Komfort punktet der Schuh gegenüber Vergleichsmodellen. Hohe Dämpfung, Standsprengung und gefühlte Fersenerhöhung machen den Schuh gerade für schwere Personen interessant. Zudem lässt die Verwendung umweltschonender Materialien ohne Verlust in der Performance eine positiven Trend für zukünftige Modelle erwarten.
Gewicht: 270 Gramm (Männer); 240 Gramm (Frauen)
Sprengung: 10 Millimeter
UVP: 190 Euro
Mizuno Wave Neo Ultra

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Mizuno verwendet in der Zwischensohle drei Enerzy-Materialien für maximale Dämpfung, darunter ein nachhaltiger Schaum. Dank des untypischen Sockenschafts hat der Schuh keine Zunge und keinen Fersenkragen, dafür aber eine entsprechend angenehme Passform die sich über die Schnürung fixieren lässt. Das Obermaterial ist besonders atmungsaktiv und nachhaltig aus einem ungefärbten Strickmaterial gefertigt. Von der Ferse bis zum Mittelfuß reichende Besätze stabilisieren die Abrollbewegung beim Laufen. Die stark gedämpfte Mittelsohle gibt spürbar viel Energie zurück, und ermutigt zu schnellem Tempo. Kombiniert mit der leichten, aber robusten G3-Außensohle erfährt man gutes Abrollverhalten. Stabilität und Führung des Schuhs entsprechen einem Neutralschuh für normale bis breitere Füße. Wer schmale Füße hat sollte die Schnürung gut justieren.
Von Schaft bis Sohle sind vielerlei recycelte und pflanzenbasierte Materialien eingearbeitet. Das Beste: die Verwendung überwiegend nachhaltiger Materialien bewirkt keinerlei funktionale Einschränkungen. Von lang und langsam bis kurz und zügig eignet sich der Schuh für quasi alle Dauerlaufvarianten.
Gesamturteil: Die neu entwickelte Zwischensohle aus recycelten und pflanzenbasierten Materialien performt hervorragend. Der Mizuno Wave Neo Ultra wird dadurch nicht nur zu einem der komfortabelsten, sondern auch einem der nachhaltigsten aktuellen Laufschuhe.
Gewicht: 300 Gramm (Männer), 260 Gramm (Frauen)
Sprengung: 8 Millimeter
Sohlenaufbau: Rückfuß 39 Millimeter, Vorfuß 31 Millimeter
UVP: 220 Euro
Asics Gel-Nimbus 25

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Der Asics Gel-Nimbus 25 ist ein gegenüber des Vorgängers vollständig überarbeiteter Dämpfungsschuh, der mit einem überragenden Mix aus Komfort und Dynamik überzeugt. Er ist besonders weich und reaktiv, was das Laufverhalten deutlich dynamischer macht. Der Schuhkragen ist weich gepolstert und hält die Ferse sicher im Schuh, während die gestrickte Zunge dünn und dehnfähig ist. Die Passform ist für schmale bis normalbreite Füße sehr gelungen. Der Schuh bietet auch als Neutralschuh eine gewisse Grundstabilität und zentriert die Kräfte sehr gekonnt. Er eignet sich gleichermaßen für den Gelegenheitsläufer wie die Kilometersammlerin. Einziges Manko: Bei nassem Untergrund verhält sich die Sohle ziemlich rutschig.
Was Umweltschutz anbetrifft: Mehr als 90% des verwendeten Polyesters sind recycelt. Darüber hinaus bestehen mehr als 20% der Mittelsohle aus Zuckerrohr. Der neue Färbeprozess soll die CO2-Emissionen um 45% reduzieren. Asics hat sich also mächtig ins Zeug gelegt, nicht nur einen besonders guten Schuh zu produzieren, sondern auch einen besonders nachhaltigen.
Gewicht: 290 Gramm (Männer), 255 Gramm (Frauen)
Sprengung: 8 Millimeter
UVP: 200 Euro
Brooks Ghost 15

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Der Brooks Ghost 15 bietet gegenüber dem Vorgängermodell eine leichtere Mittelsohle und eignet sich hauptsächlich für alltägliche Trainingsläufe in lockerem Tempo. Der Schuh bietet moderate Dämpfung, flüssige Übergänge und vor Allem hohen Tragekomfort von der ersten Verwendung an. Das Obermaterial ist bequem gepolstert und an die verschiedenen Fußzonen angepasst. Die Dämpfung des Ghost liegt im mittleren Bereich und zeigt sich als guter Mix zwischen Komfort und Festigkeit. Zwar ist der Schuh vergleichsweise wenig flexibel oder torsionsfreudig, dafür aber geschmeidig und weich beim Abrollen, mit viel Platz im Vorderfußbereich.
Insgesamt bleibt der Brooks Ghost 15 mit mittleren Distanzen und moderatem Tempo seinen Kernkompetenzen treu und bedient weiterhin eine breite Zielgruppe. Er ist auf Straßenläufe ausgerichtet, kann aber auch auf Park-, Wald- und Wiesenwegen verwendet werden, sofern der Untergrund dort einigermaßen flach und eben ist.
Um die CO2-Emissionen der Herstellung zu neutralisieren, fördert Brooks in den USA Klimaschutz-Projekte, wie den Bau von Windkraft-Anlagen. Laut Brooks ist der Ghost 15 damit wie sein Vorgänger CO2-neutral und enthält in allen Elementen des Schuhs einen erhöhten Anteil an recycelten Materialien, zum Beispiel sind mittlerweile 89% des Obermaterials wiederverwendet.
Gewicht: 278 Gramm (Männer), 249 Gramm (Frauen)
Sprengung: 12 Millimeter
UVP: 150 Euro
Reebok Floatride Energy Grow

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Dies ist bereits das zweite "Grow"-Modell von Reebok. Und der Floatride Energy Grow zeigt, dass Reebok es ernst meint mit pflanzenbasierten Laufschuhen. Der Fokus liegt auf der Herstellung mit recycelten oder umfunktionierten Materialien – bis 2024 will Reebok den Einsatz von Frischpolyester komplett reduziert haben. Der Floatride Energy Grow ist ein Schritt dorthin. Mindestens 50% der verwendeten Materialien sind pflanzenbasiert, verspricht Reebok: Bestandteile sind etwa die leichte Rizinusöl-Zwischensohle, der Fersenkragen und die strapazierfähige Kautschuk-Außensohle, die Bloom-Algen-Einlegesohle oder das Eukalyptus-Obermaterial.
Das Ziel von Reebok war, das gleiche Laufgefühl wie beim Forever Floatride Energy 3 zu erzielen. Und die Testläufer waren begeistert: "Er läuft sich richtig gut, ein Unterschied zum Geschwister-Modell aus der Floatride-Familie ist tatsächlich im ersten Laufeindruck nicht zu spüren", sagt ein Testläufer. Funktionseinbußen sind kaum zu befürchten. Obendrein ist der Schuh gegenüber seinem Vorgänger sogar noch alltagstauglicher geworden – und besticht mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis. Der Schuh ist leicht, komfortabel, sehr flexibel und optisch ein Hingucker. Er ist bestens geeignet für normale und hohe Lauftempi, eventuell auch Wettkämpfe bis zur Halbmarathondistanz. Er für Normalfußläufer geeignet und bietet eine mittelbreite Passform. Gut: Das Obermaterial erweist sich als äußerst anschmiegsam und bietet einen guten Temperaturausglich; der Schuh lässt sich auch gut bei warmen Bedingungen laufen.
Gewicht: 275 Gramm (Männer), 230 Gramm (Frauen)
Sprengung: 9 Millimeter
UVP: 120 Euro
Giesswein Wool Peak

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Als Hersteller von Freizeit- und Alltagsschuhen hat sich die Marke Giesswein mit eigener Fertigung in Österreich einen Namen gemacht. Merinowolle als Obermaterial ist das Markenzeichen. Der Wool Peak hat ein sogenanntes WoolFinity-Gewebe, den Giesswein als strapazierfähigsten Wollstoff der Welt aus Merinowolle bezeichnet. Der Hersteller produziert die Stoffe lokal in Österreich unter hohen ethischen und ökologischen Standards. Dazu gehören auch die Vermeidung von Stoffabfällen und die Nutzung von recyceltem Wasser beim Herstellungsprozess.
Der Schuh hat eine Energy-Return-Sohle (10 mm Sprengung), die optisch sehr an eine Boost-Sohle von Adidas erinnert, und tatsächlich ist der Laufeindruck dem des Ultraboost 19 sehr ähnlich. Allerdings betont Giesswein, dass der Wool Peak sowohl als Fitness- als auch Lifestyle-Schuh konzipiert ist. Insofern: Als Freizeitmodell hat er sehr gute Laufeigenschaften; die Dämpfung ist angenehm komfortabel für Fersenaufsetzer. Für Stabilität sorgt die Fersenkappe und die breite Plattform des Schuhs. Hohen Tragekomfort bietet - gerade in den Wintermonaten - das Merino-Obermaterial. Dass die Merinowolle nachhaltig ist, ebenso wie das in der Sohle verbaute Natur Kautschuk, hat der Wool Peak vielen Laufschuhen voraus.
Gewicht: 300 Gramm
Sprengung: 10 Millimeter
UVP: 159,95 Euro
Icebug OutRun RB9X

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Widerstandsfähige nachhaltige Materialien für Geländelaufschuhe zu finden ist schwierig. Der OutRun hat sie aber zumindest im kompletten Obermaterial und zählt zu den nachhaltigsten Laufschuhen überhaupt. Obermaterial und Futter sind komplett aus recycelten Polyestern, ebenso die herausnehmbare Innensohle aus Ortholite-Hybrid. Das Polyester ist zudem ohne Wasser gefärbt und Bluesign zertifiziert. Unsere Tester attestierten dem Schuh ein durch das recht hohe Gewicht eher träges Laufgefühl, lobten jedoch das fortschrittlich-nachhaltige Konzept des OutRun RB9X. "Für Trailläufe bietet der OutRun einen sehr sicheren Sitz und der Fuß ist sehr gut geschützt, gerade auf steinigen Trails. Der OutRun ist eher für ruhiges Tempo geeignet", so ein Testläufer, der außerdem lobt: "Die Schutzschicht rund um die Sohlenpartie hält den Fuß auch auf feuchten Wiesen und im Matsch trocken, allerdings sollte von oben kein Wasser eindringen, denn das kann aus dem Schuh nicht entweichen!"
Gewicht: 300 Gramm (Frauen, US 7)
Sprengung: 7 Millimeter
UVP: 139,95 Euro
Joe Nimble NimbleToes Addict

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Der Hersteller Joe Nimble verfolgt eine konsequente Nachhaltigkeits-Strategie. Aufgrund der hohen Fertigungsqualität überdauert das Obermaterial die Einsatzzeit des Schuhs. Deshalb bietet der Hersteller einen Ersatz.
Wenn das Addict-Fußbett „ermüdet“, kann es durch ein neues ersetzt werden. Ob das nach 500km oder erst nach 800km der Fall ist, kommt auf das Einsatzverhalten an. Der Addict ist mit einer 10 mm starken Sohle ausgestattet, die aber Null Spregung aufweist. Diese oft als Barfuß-Prinzip beschriebene Konstruktion ist für viele Läufer zunächst gewöhnungsbedürftig. Ein Testläufer beschrieb es so: „Mit dem komfortablen Abrollverhalten des Addict wird Läufern, die bislang keine Erfahrung mit Barfußlaufschuhen beziehungsweise flachen Sohlen haben, die Angst genommen, es mal auszuprobieren.“ Auch ein gegenüber den 0-mm-Sprengung-Schuhen kritischer Tester argumentiert: „Für eine natürliche Fußfunktion und zum Training ist das Konzept einleuchtend.“ Er plädiert: „Wer den Addict abwechselnd zu seinen „Standard“-Laufschuhen mit Sprengung einsetzt, macht wahrscheinlich alles richtig.“ Unter dem Strich ergibt sich für den Nimble Toes Addict ein breites Einsatzgebiet. Tatsächlich hatten auch Läuferinnen mit schmalem Fuß beim Addict kein Problem. „Die Fersenkonstruktion ist zwar auch eher voluminös gestaltet, aber ich hatte durch das gut sitzende Obermaterial keinen Schlupf“, so eine Testläuferin.
Zu empfehlen ist der Nimble Toes Addict für ruhige Dauerläufe. Läuferinnen und Läufer, die bislang mit Laufschuhen mit hoher Sprengung gelaufen sind, sollten jedoch zunächst nur kürzere Trainings mit dem Schuh absolvieren – oder ihn zunächst in der Freizeit einsetzen, wofür er allemal auch taugt. So gewöhnen sich die Muskulatur und der Bandapparat an die flache Fußstellung, und der Fuß wird von der breiten Zehenbox verwöhnt. Der Hersteller verfolgt das Functional-Footwear-Designkonzept, das besondere Zehenfreiheit im Schuh bietet: Der zusätzliche Raum für die Großzehe stabilisiert den Fuß - und führt unter dem Strich zu einer Entspannung des Körper, so Joe Nimble.
Gewicht: 250 Gramm (Männer/Frauen)
Sprengung: 0 Millimeter
UVP: 179 Euro
Joe Nimble Nimbletoes

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Functional Footwear von Joe Nimble based on BÄR: Dabei geht es dem Hersteller nicht nur um Zehenfreiheit und eine natürliche Unterstützung des Fußes. Die Schuhe werden im Süden Indiens in einer eigenen Fabrik des Herstellers produziert. Somit kann die Firma dort selbst für faire und soziale Produktionsarbeit sorgen, denn es wird nichts an Subunternehmer abgegeben. Im Gegenteil: Regelmäßig kontrolliert der Hersteller, dass die Sozialstandards in der Produktion auch tatsächlich eingehalten werden.
Gewicht: 410 Gramm (Männer, Größe 39)
Sprengung: 0 Millimeter
UVP: 165 Euro
Bär Light Impulsion

Der Light Impulsion von Bär wird in Deutschland hergestellt. Unser Testeindruck: Auffällig hohe Verarbeitungsqualität, markentypisch ist die breite Vorfußkonstruktion. „Sie bedingt eine sehr eigene Abrolldynamik“, urteilte ein Testläufer und ergänzte: „Bei höherem Tempo schlug mir der vorn breite Schuh gelegentlich an die Waden.“ Die Zwischensohle aus Zwei-Komponenten-PU „bietet eine erstaunlich komfortable Dämpfung“. Eher markenuntypisch ist die Sprengung: 10 Millimeter. Fazit: Der Light Impulsion empfiehlt sich als Erholungsschuh und für ruhigere Läufe.
Gewicht: 399 Gramm (Männer, US 9); 359 Gramm (Frauen, US 7)
Sprengung: 10 Millimeter
UVP: 229 Euro
Veja Marlin

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Der Hersteller Veja achtet intensiv auf Nachhaltigkeit, faire Produktion und eine grüne Gesamtbilanz: Was bei dem Modell Condor (seit 2019, zweite Version seit 2021) bereits gezeigt wurde, wird mit dem Modell Marlin fortgesetzt: 62 Prozent beträgt der Anteil nachhaltiger oder recycelter Rohstoffe, die beim Marlin eingesetzt werden.
Der Marlin ist durchaus für höheres Lauftempo geeignet, ohne übertrieben hart zu sein. „Die Sohlencharakteristik liefert ein sehr angenehmes, direktes Laufgefühl“, beschrieb es ein RUNNER’S WORLD-Testläufer und ergänzt, „das ist für sich angenehm, vor allem aber eine schöne Alternative zu den sehr soften, maximal gedämpften Laufschuhen.“ Eine andere Testerin beschreibt das Laufgefühl so: „mit der relativ flachen Sohle und dem direkten Bodenkontakt, den die Mittelsohle vermittelt, habe ich ein sehr authentisches Laufgefühl, ich fühle mich Eins mit dem Laufuntergrund.“ Der Marlin überzeugt mit seinen Laufeigenschaften und bietet vor allem eine Alternative zu super soften Komfort-Laufschuhen. Läuferinnen und Läufer, die ein direktes Laufgefühl favorisieren, sind mit dem Marlin sehr gut beraten. Veja macht in punkto Nachhaltigkeit vor, wonach die meisten Hersteller gerade streben.
Gewicht: 288 Gramm
Sprengung: 6 Millimeter
UVP: 160 Euro
On Cloudneo

Der Cloudneo ist derzeit wohl eines der nachhaltigsten Produkte im Runningmarkt. Beziehungsweise muss man hier eigentlich den gesamten Ansatz loben. "Cyclon" nennt sich das neue Konzept: Es ist ein Abo-Modell, dem man beitritt und dafür den Cloudneo erhält. Man behält den Schuh also nicht, sondern kann ihn nach Verschleiß zum Hersteller zurücksenden und erhält Dank des Abo-Modells eine neues Paar. Der Schuh selbst ist dafür ausgelegt recycelbar zu sein und entsprechend nachhaltig produziert: Das Obermaterial besteht aus ungefärbtem Garn – hergestellt in einem aufwändigen Produktionsprozess auf Basis von (nachwachsenden) Rizinusbohnen. Auch die Schnürsenkel und das Speedboard (die bei On-Laufschuhen charakteristische Zwischensohle über den Clouds) sind auf Basis des verarbeiteten Rizinusöls gefertigt. Dabei hat das Obermaterial druckverstärkte Stabilitätszonen und Zonen mit mehr Flexibilität. Durch das Weglassen von Besätzen ist es sehr leicht.
Das sehr gut rückfedernde Pebax-Mittelsohlenmaterial sorgt für ein angenehm gedämpftes Laufgefühl. „Es müssen keinerlei Kompromisse in Sachen Dämpfungskomfort eingegangen werden“, lobt ein Testläufer. Die Laufeigenschaften laden – auch dank des niedrigen Gewichts – eher zu schnelleren Läufen ein, „der Cloudneo ist für mich ein vollwertiger Tempo- und Rennschuh“, betont ein Testläufer, „auch bei Tempo von 4 min/km oder schneller fühle ich mich super wohl im Schuh.“ Die Mittelsohlencharakteristik mit angedeuteter Rocker-Geometrie unterstützt ein dynamisches Lauftempo. „Zunächst hatte ich etwas Bedenken“, gibt eine Testläuferin zu, „den Schuh so richtig im Alltag einzusetzen: Das rein-weiße Obermaterial sah mir zu empfindlich aus“, allerdings ändert sich diese Einstellung im Laufe des Tests, „ich finde die Gebrauchsspuren mittlerweile sogar schön.“ Und ein anderer Testläufer ergänzt: “Schließlich werde ich den Schuh eh nach Einsatzdauer wieder in den Recycling-Kreislauf zurückführen.“ Da die Mittelsohle aus einer Komponente besteht, ist auch sie, wie der ganze Schuh, komplett recycelbar.
Gewicht: 255 Gramm
Sprengung: 9 Millimeter
UVP: 29,95 Euro pro Monat
Lunge Neo Run

Der Lunge Neo ist das leichteste und flexibelste Laufschuh-Modell der deutschen Marke Lunge. Alle Schuhe des Herstellers sind zu 100 Prozent „Made in Germany“: Ansässig ist die Firma in der Nähe von Hamburg, produziert werden die Schuhe in einem historischen Gebäude in Mecklenburg gefertigt – unter hohen Arbeitsstandards.
Optisch kommt der Neo Run beinahe wie ein Sneaker daher und auch beim Anziehen ist der erste Eindruck nicht unbedingt Laufschuh-typisch. Dennoch bietet der Neo Run ein stabiles Laufgefühl und ein weiches, komfortables Dämpfungsverhalten. Der Aufprall- und Abrollvorgang ist angenehm federnd, ohne schwammig zu sein. Die stabile, sogenannte „Feetality“-Einlegesohle unterstützt das Fußgewölbe leicht durch eine kleine Erhebung im vorderen Mittelfußbereich.
Der Schaft ist innen mit einem feinen Velour ausgekleidet, auf der Außenseite besteht das Upper des Schuhs zum Großteil aus einem dreidimensionalen Meshmaterial, das durch die Struktur sehr federnd wirkt. Um die Zehen- und um die Fersenbox herum sowie an der Schnürung sind Verstärkungen aus einer Art Kunstleder aufgenäht. Der Lunge Neo Run ist ein Made in Germany-Schuh, der mit Sneaker-Aussehen trügt, sich aber als angenehmer Laufschuh entpuppt – ideal für Läuferinnen und Läufer, die einen weichen, etwas stabileren Begleiter für das Training suchen.
Gewicht: 316 Gramm (Männer)
Sprengung: 9 Millimeter
UVP: 160 Euro