Brooks Ghost Max 2 im Test

Top Dämpfungsschuh
Brooks Ghost Max 2 im Test

Veröffentlicht am 13.08.2024
Brooks Ghost Max 2 im Test
Foto: Runner's World

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Letztes Jahr wurde der Ghost Max nicht nur in der Runner's World-Redaktion als gelungener Newcomer gefeiert. Der Schuh, der quasi als "Spin-Off"-Variante des Trainingsmodells Ghost die Bühne betrat, überzeugte mit viel Komfort und dennoch lebhaftem Abrollvorgang. Der Ghost Max 2 steht seinem Vorgänger in Sachen Komfort nichts nach – verändert hat sich das Laufgefühl aber dennoch.

Der Brooks Ghost Max 2 in Zahlen

Kategorie: Neutralschuh, Dämpfungsschuh
Gewicht: 306 Gramm (Männer), 269 Gramm (Frauen)
Sprengung: 6 Millimeter
UVP: 160 Euro

Wohlfühlfaktor: Upper

In seiner gesamten Konstruktion ist der Ghost Max 2 ganz offensichtlich auf Komfort ausgerichtet. Deswegen ist die Oberkonstruktion wenig überraschend an allen "Ecken und Enden" luxuriös gepolstert. Ganz besonders die Zunge ist dick, weich und "regelrecht plüschig", wie eine Testerin es ausdrückt. "Sie legt sich wie ein Kissen über den Spann und ist so weich, dass man mit der Schnürung nicht groß justieren muss, damit alles einfach bequem und sicher sitzt", führt sie aus. Auch die Fersenschale ist üppig auswattiert. Die gesamte Oberkonstruktion beschert dem Schuh einen brooks-typisch hohen Step-In-Komfort: Anziehen und Wohlfühlen, ist hier die Devise.

Die Passform des Modells ist, wie optisch zu erwarten, eher weit. Gerade im Vorfußbereich finden breitere Füße ausreichend Platz. Die Passform fügt sich ein in das generell ausladende Erscheinungsbild des Ghost Max 2: Eine hohe Sohle, ein breiter und gerader Leisten, viel Material. Ein großer Pluspunkt des Schuhs sei schon an dieser Stelle genannt: Das Modell ist trotz massiver Optik und fetter Mittelsohle recht leicht und bringt in der Männer-Mustergröße zwar knapp über 300 Gramm auf die Waage, fühlt sich jedoch am Fuß kaum danach an.

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Mittelsohle: Veränderter Druckpunkt, unveränderter Komfort

Bevor wir zum Laufgefühl kommen, bleiben wir aber zunächst bei den Fakten: Die Mittelsohle des Ghost Max 2 besteht aus "DNA Loft v3"-Schaum und baut unter dem Rückfuß ganze 39 Millimeter, unter dem Vorfuß 33 Millimeter hoch. Eine Testerin bezeichnet dies als "Raumschiff-Maße, zumindest für einen Trainingsschuh". Wer angesichts dieser Zahlen schon an drohendes Umknicken oder schwammiges Laufen denkt, kann jedoch aufatmen, denn die Mittelsohle schafft einen guten Kompromiss aus aufwendiger Dämpfung und Stabilität.

Der "DNA Loft v3"-Schaum kommt auch im neuen Ghost 16 zum Einsatz. Während das flachere Pendant zum Ghost Max allerdings spürbar weicher geworden ist, hat der Schaum im Ghost Max 2 eine etwas andere Abmischung. Die Sohle ist nach wie vor sehr komfortabel und bietet insgesamt mehr Dämpfung als der Ghost 16, doch sie fühlt sich durchaus auch etwas dichter an, hat einen etwas festeren Druckpunkt. Das ist aber gar nicht zum Nachteil des Modells, denn er bewahrt sich so davor, durch den hohen Aufbau und einen zu weichen Schaum instabil und schwammig zu werden. Der Abrollkomfort ist stattdessen weich, aber auch stabil genug.

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Auf der Unterseite ist der Schuh großflächig gummiert und bietet guten Halt auf der Straße und auf befestigten Wegen – bei trockenem Untergrund. "Bei Nässe kam mir die Sohle zumindest abseits der Straße, auf Waldwegen oder im Park etwas rutschig vor", so eine Testerin. Gut, dass das Haupteinsatzgebiet des Ghost Max 2 ohnehin die Straße ist.

Viel Komfort besonders für lange Läufe

Die erste Version des Ghost Max kam nicht zuletzt deshalb so gut in unserem Test-Team an, weil der Schuh trotz viel Material und viel Dämpfung dennoch eine Prise Reaktivität bot. Hier sei gesagt, dass der Fokus des Ghost Max 2 sich leicht in Richtung Komfort und Stabilität verschiebt. "Der Schuh vermittelt ein sicheres, bequemes Gefühl, jedoch keinen spürbaren Trieb nach vorn", berichtet eine Testerin. Trotzdem ist der Ghost Max 2 kein behäbiger Schuh, allein schon, weil er sich so leicht anfühlt, und auch, weil seine Übergänge wunderbar harmonisch und das Abrollen geschmeidig sind. "Ich würde den Schuh zwar nicht für Tempo-Arbeit nutzen, finde aber, dass er gerade auf langen Läufen so gut nach vorn rollt, dass ich ihn ausschließlich weichen Schuhen vorziehen würde", so ein Tester.

Eine klassische Rocker-Geometrie hat der Ghost Max nicht, stattdessen ist seine Form nur im Vorfußbereich nach oben aufgebogen; unter der Ferse bleibt der Schuh flach. Entsprechend ist das Abrollen vor allem beim Abstoßen etwas energetischer, während der Schuh insgesamt mit harmonischen Übergängen und weniger mit spürbarem Push nach vorn glänzt.

Der Schuh eignet sich für Läuferinnen und Läufer mit neutralem Laufstil ebenso wie für alle, die beim Abrollvorgang eher nach innen einknicken. Auch, wer etwas mehr Gewicht auf die Waage bringt, ist im Ghost Max 2 gut aufgehoben und muss nicht direkt zu einem klassischen Stabilmodell greifen. Seine Stärken kann der Schuh vor allem auf längeren Strecken beweisen, doch auch für kurze Läufe eignet er sich sehr gut, solange das Tempo eher ruhig ist.

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Fazit

Unser Fazit zum Ghost Max 2: Der Schuh ist nach wie vor ein gelungener Max-Cushion-Schuh, mit allem, was dazu gehört: Ein äußerst bequemes Obermaterial, tolle Passform, harmonisches Laufgefühl und gelungene Dämpfung. In Sachen Responsivität muss der Schuh leichte Abstriche machen, dafür bessert er seine Balance zwischen Komfort und Stabilität noch weiter aus. Eine Empfehlung für Läuferinnen und Läufer, die einen leichten, bequemen und unkomplizierten Schuh zum Kilometer-Sammeln suchen.

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