Trainingspartner Hund
Laufen mit Hund: Die besten Trainingstipps

Hunde sind ideale Trainingspartner. Damit der Lauf für Sie, Ihren Hund und allen, denen Sie begegnen, entspannt bleibt, gibt es einiges zu beachten.
Laufen mit Hund
Foto: iStockphoto

Ganze 20 Prozent mehr Hunde wurden im Corona-Jahr 2020 im Vergleich zu den Vorjahren gekauft, so der Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH). Ist auch bei Ihnen ein neuer Vierbeiner eingezogen, oder denken Sie darüber nach, sich einen Hund anzuschaffen? Falls Sie auch Ihre Läufe gemeinsam mit einem Hund absolvieren möchten, sollten Sie vorher diese Tipps lesen.

Denn auch wenn der Hund grundsätzlich ein Lauftier ist und Bewegung braucht, ist einiges zu beachten, damit der Lauf für alle Beteiligten ein entspanntes Erlebnis wird. Dann aber kann der vierbeinige Begleiter für den Menschen auch ein Trainingsansporn und Motivator sein.

Unsere Tipps zum Laufen mit Hund

Rasse

Nicht alle Hunderassen sind gleichermaßen als Mitläufer geeignet. Große Rassen wie Labradore, Schäferhunde und Dalmatiner sind meist sehr lauffreudig, und auch Terrier und Pudel sind Energiebündel. Kurzbeinige Mopse und Bulldoggen sind eher keine Läufer und können zudem Probleme mit der Atmung bekommen.

Alter

Überfordern Sie junge Hunde nicht mit dem Laufen und nehmen Sie sie erst mit, wenn Sie ausgewachsen sind. Abhängig von der Rasse sind die Tiere erst mit acht Monaten bis anderthalb Jahren voll belastbar. Starten Sie die Laufkarriere Ihres Hundes lieber später als früher...

Mit oder ohne Leine?

Zum Einüben des gleichmäßigen gemeinsamen Laufens empfiehlt es sich, mit Leine zu laufen – und zwar im besten Fall mit einem Brustgeschirr für den Hund und einer Leine mit Hüftgurt für Sie. Wenn Sie sicher sind, dass der Hund Ihnen und Ihren Kommandos zuverlässig folgt, können Sie den Hund freilaufen lassen – sofern erlaubt.

Nicht mit vollem Magen

So wie Sie nicht direkt nach einem üppigen Essen losrennen möchten, gilt das auch für Ihren Hund. Eine Pause von etwa zwei Stunden zwischen Essen und Lauf ist für Mensch und Tier zu empfehlen.

Distanz

Bauen Sie die gemeinsame Laufdistanz Schritt für Schritt aus. Ein Hund, der frei mitläuft, legt natürlich sehr viel mehr Kilometer während eines Trainingslaufs zurück, als sein menschlicher Laufpartner, da er zusätzlich meist noch kreuz und quer durch die Büsche flitzt. Das sollte man unbedingt beachten.

Untergrund

Ein weicher Boden ist für Ihren Hund angenehmer und schont die Gelenke. Suchen Sie für Ihre gemeinsamen Läufe also gern Trails oder weiche Waldwege aus. Überprüfen Sie dennoch die Pfoten regelmäßig auf kleine Verletzungen.

Temperatur

Hunde können mit Hitze sehr viel schlechter umgehen als Menschen, da sie die Temperatur nicht durch Schwitzen regulieren können. Sie regulieren die Temperatur über das Hecheln mittels der Zunge. Meiden Sie daher im Sommer zu lange Läufe und bevorzugen Sie die kühlen Morgenstunden für eine gemeinsame Laufrunde. Läufe in praller Sonne sollten Sie vermeiden.

Tempo

Grundsätzlich sollte der Halter und nicht der Hund (zum Beispiel durch Ziehen an der Leine) die Geschwindigkeit bestimmen. Denn in der Regel gilt: Hunde können sehr viel schneller laufen als Sie. Aber: Beobachten Sie das normale Trabtempo Ihres Hundes. Versuchen Sie, einen guten Kompromiss zwischen Ihrem Tempo und dem des Hundes zu finden.

Pause

Wenn der Hund stark und schnell hechelt, die Lefzen extrem zurückzieht, eine tiefrote Zunge und blasse Mundschleimhäute hat, sollten Sie eine Pause einlegen.

Trinken

Die Hydrierung ist auch für Ihren Vierbeiner wichtig. Achten Sie darauf, dass Ihr Hund vor und nach dem Laufen trinken kann, bei längeren Läufen sollten Sie unterwegs auch Wasser und eine Schale dabei haben und ihm in Pausen zu Trinken geben.

Ablenkung

Gerade zu Beginn des Lauftrainings sind viele Hunde schnell abgelenkt und übermotiviert. Machen Sie zwischendurch (Geh-)Pausen, in denen der Hund entlastet wird und schnüffeln kann.

Belohnung

Loben Sie Ihren Hund, wenn er Ihnen konsequent folgt. Leckerlis sollten Sie dabei aber sparsam einsetzen, da das beim Laufen zu Magenproblemen führen kann. Wichtiger ist verbales Loben.

Fazit: Mehr Erlebnis als Training

Nehmen Sie einen Lauf mit Hund in erster Linie als ein gemeinsames Erlebnis in der Natur wahr. Um jeden Preis Ihr geplantes Trainingsprogramm durchzuziehen, artet sonst in Stress aus – für Sie und vor allem für Ihren Hund. Und tut Ihnen beiden nicht gut. Trainingseinheiten, bei denen es um exakte Vorgaben geht, etwa ein Tempodauerlauf oder ein Intervalltraining, machen Sie auf jeden Fall besser alleine. Achten Sie stets auf die Bedürfnisse Ihres Hundes. Dann ist die vierbeinige Begleitung für die meisten Trainingsläufe eine Bereicherung.

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04 / 2023

Erscheinungsdatum 16.03.2023

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