Joggen mit Hund

Trainingspartner Hund
Laufen mit Hund – immer ein treuer Begleiter

Veröffentlicht am 02.06.2023
Joggen mit Hund: Eine Läuferin schmust nach dem Lauftraining mit ihrem Hund.
Foto: iStockphoto

Rund zwölf Millionen Hunde leben in Deutschland (Quelle: Statista.com), denn der treue Vierbeiner ist das zweitbeliebteste Haustier hierzulande – gleich nach der Katze. Ist auch bei Ihnen ein neuer Vierbeiner eingezogen, oder denken Sie darüber nach, sich einen Hund zuzulegen? In vielen Fällen wird er Sie auch bei Ihrem Lauftraining gern begleiten. Nicht nur, aber besonders für Frauen kann ein Hund als Laufpartner zudem ein sicheres Gefühl vermitteln. Einige Läuferinnen fühlen sich alleine unsicher, vor allem abends in abgelegenen Gegenden. Ein Hund kann bei solchen Läufen Sicherheit und Schutz bieten.

Bevor Sie jedoch Ihr Lauftraining gemeinsam mit dem Hund absolvieren, sollten Sie vorher diese Informationen und Tipps und lesen:

Ab welchem Alter kann ich mit meinem Hund joggen?

Überfordern Sie junge Hunde nicht mit dem Laufen und nehmen Sie sie erst mit, wenn sie ausgewachsen sind. Das Lauftraining mit Welpen ist tabu, weil sich der Knochen- und Muskelaufbau noch im Entstehen befindet; auch kurze Strecken überfordern Welpen. Abhängig von der Rasse sind die Tiere erst mit acht Monaten bis zwei Jahren voll belastbar, ab diesem Alter können Sie das Laufen mit ihnen üben. Alte Hunde sollten Sie ebenfalls nicht zum Lauftraining mitnehmen. Wenn Sie sich unsicher sind, fragen Sie zuvor Ihre Tierärztin oder Ihren Tierarzt nach einer Empfehlung für den gemeinsamen Laufstart.

Ist Joggen gesund für meinen Hund?

Hunde lieben in der Regel Bewegung, sie benötigen viel Auslauf. Aber wie bei uns Menschen ist nicht jeder zum langen Ausdauerlauf geboren. Der eine ist ein guter Sprinter, aber auf längeren Strecken schnell erschöpft. Der andere läuft wie ein Motor und wieder ein anderer zieht gemütliche Spaziergänge dem Jogging vor. Auch wenn Sie den idealen Laufhund finden, wird es einige Zeit in Anspruch nehmen, bis Sie beide als harmonisches Lauf-Duo zusammenwachsen. Denn Ihr Hund benötigt Zeit, um sich an das Laufen mit Ihnen zu gewöhnen. Doch haben Sie sich erst einmal aufeinander eingestimmt, kann der vierbeinige Begleiter für Sie Trainingsansporn und Motivator sein.

Nicht alle Hunderassen sind gleichermaßen als Trainingspartner geeignet. Größere, schlanke Hunde wie Labradore, Schäferhunde, Windhunde, Dalmatiner, Huskys und Border Collies sind meist sehr lauffreudig. Auch Terrier und Pudel sind Energiebündel. Kurzbeinige Hunde mit einem eher breiten Körperbau wie Mopse und Bulldoggen sind eher keine Läufer und können zudem Probleme mit der Atmung bekommen.

Es gibt rund 350 verschiedene Hunderassen. Wenn Sie sich noch nicht mit Hunden auskennen, empfehlen wir Ihnen, sich über die Eigenschaften der verschiedenen Rassen zu informieren. Dies gilt auch für Mischlinge. Auf der Webseite des Verbands für das Deutsche Hundewesen (VDH) können Sie herausfinden, welche Rassen gern laufen und auch sonst bezüglich der Charaktermerkmale zu Ihnen passen.

Wenn Sie sich generell noch in der Orientierungsphase befinden, stellen Sie sich auch die Frage, ob Sie sich eher für einen ausgewachsenen Hund (der bereits eine Hundeschule besuchte) oder einen neu geborenen Welpen entscheiden möchten. Um herauszufinden, wie es sich anfühlt, mit einem Hund zu laufen, ist es hilfreich, wenn Sie zuvor mit Lauffreunden, die bereits mit Hund trainieren, auf Probe mitlaufen.

Welche Ausrüstung benötige ich, um mit meinem Hund zu laufen?

Zum Einüben des gleichmäßigen gemeinsamen Laufens empfiehlt es sich, mit dem passenden Equipment zu laufen – und zwar im besten Fall mit einem Brustgeschirr für den Hund und einer Leine mit Hüftgurt für Sie. Wenn Sie sicher sind, dass der Hund Ihnen und Ihren Kommandos zuverlässig folgt, können Sie den Hund freilaufen lassen – sofern erlaubt.

Wie trainiere ich das Laufen mit meinem Hund am besten?

Wir haben Ihnen hier sieben Tipps für einen entspannten Laufeinstieg mit Ihrem Hund zusammengestellt:

1

Nicht mit vollem Magen laufen

2

Ablenkung zu Beginn und zwischendurch erlauben

3

Belohnung ist wichtig

4

Den richtigen Untergrund wählen

5

Trinken nicht vergessen

6

Geben Sie Ihrem Hund Pausen

7

Vermeiden Sie Stress, bleiben Sie flexibel

Wie schnell und wie lang kann ich mit meinem Hund laufen?

Grundsätzlich sollte der Mensch und nicht der Hund (z. B. durch Ziehen an der Leine) die Geschwindigkeit bestimmen. Denn in der Regel gilt: Hunde können sehr viel schneller laufen als Sie. Aber: Beobachten Sie das normale Trabtempo Ihres Hundes. Versuchen Sie, einen guten Kompromiss zwischen Ihrem Tempo und dem des Hundes zu finden. Lassen Sie Ihrem Hund und sich Zeit, um sich aufeinander einzustellen. Dann wird sich das ideale Lauftempo nach einer Weile automatisch ergeben. Sehen Sie es entspannt: Regenerative Läufe sind perfekt zum gemeinsamen Joggen; gezieltes Training mit Intervallen und Tempodauerläufen machen Sie besser alleine.

Distanz und Dauer: Bauen Sie die gemeinsame Laufstrecke Schritt für Schritt aus. Ein Hund, der frei mitläuft, legt natürlich sehr viel mehr Kilometer während eines Trainingslaufs zurück, als sein menschlicher Laufpartner, da er zusätzlich meist noch kreuz und quer durch die Büsche flitzt. Das sollte man bei der Dauer des Lauftrainings unbedingt beachten.

Wie oft kann ich mit meinem Hund joggen?

Das hängt ganz von Ihrem eigenen Leistungsniveau und von Ihren Zielen ab. Wenn Sie eher der Läufertyp sind, der keinen Plan verfolgt, nach Gefühl maximal zwei- bis dreimal die Woche läuft, können Sie Ihren Hund eventuell jedes Mal mitnehmen. Sind Sie dagegen ein routinierter, zielbewusster Läufertyp, der jede Woche verschiedene Trainingselemente in sein Training einbaut und sich auf einen Lauf vorbereitet, so nehmen Sie Ihren Hund besser nur zu den lockeren, eher kürzeren Läufen mit. Ein Hund muss drei- bis fünfmal am Tag Gassi gehen. Das Laufen zählt keinesfalls als Ersatz hierfür.

Bei welchen Temperaturen sollte ich nicht mit meinem Hund joggen?

Hunde können mit Hitze sehr viel schlechter umgehen als Menschen, da sie die Temperatur nicht durch Schwitzen regulieren können. Sie regulieren die Temperatur über das Hecheln mittels der Zunge. Meiden Sie daher im Sommer zu lange Läufe und bevorzugen Sie die kühlen Morgenstunden für eine gemeinsame Laufrunde. Läufe in praller Sonne auf Asphalt sollten Sie vermeiden, denn die Straßen heizen sich dann schnell auf, was für die Pfoten Ihres Hundes gefährlich werden kann. Suchen Sie besser schattige Strecken im Wald aus.

Bei Minusgraden ist die Pfoten-Pflege besonders wichtig

Nicht nur Hitze, sondern auch eisige Kälte kann Ihrem Vierbeiner schaden. Streusalz und -kies können seinen Pfoten Schmerzen zufügen. Spitze Gegenstände sind schädlich für die Pfoten, besonders wenn die Haut im Winter schon Risse aufweist. Kontrollieren Sie nach einem Winterlauf die Pfoten ganz genau und schmieren Sie, falls nötig, die Ballen anschließend mit fetthaltiger Salbe ein, etwa mit Vaseline (hierzu befragen Sie am besten Ihren Tierarzt). Wenn der Hund stark zittert und seinen Schwanz einzieht, sind dies Zeichen, dass er friert. Drehen Sie an sehr kalten Tagen nur kleine Runden mit Ihrem Hund.

Fazit: Nicht das Ergebnis, sondern das Erlebnis zählt

Das Laufen mit Vierbeiner ist mehr ein Erlebnis als ein Training. Nehmen Sie einen Lauf mit Hund in erster Linie als Genuss und gemeinsames Naturerlebnis wahr. Um jeden Preis Ihr geplantes Trainingsprogramm durchzuziehen, artet sonst in Stress aus – für Sie und vor allem für Ihren Hund. Trainingseinheiten, bei denen es um exakte Vorgaben geht – Tempodauerlauf oder Intervalltraining – machen Sie besser alleine. Investieren Sie Zeit in die Erziehung Ihres Hundes, besuchen Sie eine Hundeschule. Eine gute Erziehung und ein harmonisches Miteinander auf der Laufrunde ist für Sie, den Hund und Ihre Mitlaufenden die beste Voraussetzung. Achten Sie stets auf die Bedürfnisse Ihres Hundes. Dann ist die vierbeinige Begleitung eine Bereicherung. Wir wünschen Ihnen und Ihrem Hund viel Spaß beim gemeinsamen Laufen!