Test: Die besten Kopfhörer für Läufer

Kaufberatung
Sport-Kopfhörer für Läufer im Test

Zuletzt aktualisiert am 11.06.2020
Sport-Kopfhörer für Läufer im Test
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Wir haben die aktuellen Sport-Kopfhörer getestet. Worauf Sie beim Kauf Ihrer neuen Kopfhörer achten sollten, erklären wir Ihnen in der Kaufberatung am Ende des Artikels.

Jabra Elite 7 Active

Die Jabra Elite 7 Active lassen sich beim Tragen beinahe völlig vergessen, so leicht und angenehm sind sie im Ohr. Trotz des geringen Gewichts (5,5 Gramm pro Stöpsel) wirken sie aber sehr hochwertig und robust.

Wie schon beim Vorgänger 75t ist die Bedienung sehr einfach. Durch Antippen der außen abgeflachten Earbuds lassen sich auch während des Laufens Musikwiedergabe (Start, Stopp, weiter, lauter, leiser) und Geräuschunterdrückung bequem bedienen. Ähnlich schnell und leicht lassen sich auch Sprachassistenten wie Alexa oder Google Assistant aktivieren.

Durch einfaches Antippen des rechten Hörers kann man von Aktiver Geräuschunterdrückung (ANC) auf einen Umgebungsmodus („HearThrough“) umschalten, der Außengeräusche durchlässt. Wie viel Lärm von außen ans Ohr dringen soll, lässt sich in der zugehörigen App in fünf Stufen einstellen. Damit ist der Hörer auch für das Laufen im Straßenverkehr bestens geeignet.

Als sehr praktisch im Büroalltag oder auch beim Fahrradfahren erweist sich die Möglichkeit, nur einen der Knöpfe allein zu nutzen („Mono-Modus“). So kann man die Musik oder den Podcast laufen lassen und dennoch sicher sein, dass man nichts um einen herum verpasst.

Sofern der Umgebungsmodus nicht aktiviert ist, schotten einen die gut sitzenden In-Ear-Stöpsel fast völlig von der Außenwelt ab. Entsprechend ungetrübt ist der Hörgenuss. Schon in der Grundeinstellung liefern die Elite 7 Active einen angenehm kraftvollen und dabei ausgewogenen, nuancierten Klang. Dieser lässt sich zudem über einen Equalizer in der zugehörigen App an den persönlichen Geschmack anpassen. Zudem gibt es mehrere vorwählbare Soundprofile sowie die Möglichkeit den Sound automatisch auf die persönlichen Hörgewohnheiten abzustimmen.

Bei Jabra wird man als Läufer mit marathontauglich langen Akkulaufzeiten verwöhnt. Auch die Elite 7 bieten wieder satte 8 Stunden ohne und 30 Stunden mit Nachladen im Ladecase. Sehr komfortabel: Die Akkus verzeihen es auch, wenn man die Kopfhörer mal ein paar Tage nicht im Case lagert, sondern beispielsweise in der Jackentasche vergisst. Andere Kopfhörer entladen sich dann schnell, diese kann man entspannt weiternutzen. Zudem wird man frühzeitig akustisch gewarnt, wenn der Ladestand bedenklich niedrig ist.

Apple Airpods 3

Die einfacheren und günstigeren In-Ear-Hörer von Apple bieten eine superbequeme, reibungslose Konfiguration, Koppelung und Bedienung vor allem für iPhone-Besitzer. Das Fehlen von Silikon- oder Gummi-Aufsätzen zur Größenanpassung hat einen echten Vorteil: Es macht das Einsetzen ins Ohr supereinfach: Man legt bzw. hängt die Buds einfach in die Ohrmuschel wie einen Kleiderhaken und braucht sie nicht in den Gehörgang zu drücken oder drehen. Das funktioniert sogar bei Menschen völlig problemlos, bei denen True-Wireless-Knöpfe trotz ihrer Silikon-Ohrstopfen einfach keinen Halt finden und sofort wieder herausrutschen.

Außerdem führt diese „offene“ Bauweise dazu, dass Außengeräusche kaum vom Ohr ferngehalten werden. Bei leisen Musikpassagen oder zwischen den Stücken bekommt man fast alles mit, was um einen herum vor sich geht. Man ist nie ganz von der Umgebung abgeschottet und vergisst nicht, sich vorzusehen. Praktisch und typisch Apple ist die automatische Pausenfunktion beim Herausnehmen und Wiedereinsetzen der Hörer.

Mit anderen Apple-Geräten koppeln sich die AirPods automatisch. Einfache Funktionen wie Play, Pause, Titel überspringen oder Telefonanrufe annehmen steuert man über drucktastenartige Flächen an den kurzen Schäften – oder per Sprachsteuerung („Hey Siri“). Schade: Die Lautstärke lässt sich darüber leider nicht verändern, sondern nur am Smartphone. Und die Belegung der Tasten lässt sich auch nicht ändern (wie beim Pro-Modell). Alles ist auf Einfachheit ausgerichtet. Ob man rechts oder links drückt, bewirkt dasselbe.

Der Klang ist sehr ausgewogen und angenehm - sowohl schön klar als auch ausreichend voll und basskräftig. Ein automatischer Equalizer („Adaptive EQ“) passt den Sound fortwährend an die Umgebung an. Wie erwähnt hört man bauartbedingt trotzdem manchmal Umgebungsgeräusche durch die Musik hindurch. Wer das pure Klangerlebnis sucht, sollte also eher das Pro-Modell oder einen auf hohe Klangqualität ausgerichteten Hörer wie den Sony WF-1000XM4 (s. unten) wählen. Wer in dieser Hinsicht aber keine extrem hohen Ansprüche stellt, wird definitiv zufrieden sein – zumal auch Anrufe gut klingen und Windgeräusche beim Laufen sich dank spezieller Akustik-Stoff-Abdeckungen über den Mikrofonen im Rahmen halten.

Auch die Akkulaufzeit wurde gegenüber dem Vorgänger, den AirPods 2, verbessert. Sechs Stunden halten die AirPods 3 nun mit eigenem Akku durch, mit Nachladen im Case sogar 30 statt zuvor 24 Stunden. Und wie beim Sony WF-1000XM4 genügen nur fünf Minuten im Case für 60 Minuten Laufzeit. Das Lade-Case ist Qi-tauglich, kann also auf entsprechenden Matten oder Ladegeräten (wie dem MagSafe-Ladegerät von Apple) schnurlos aufgeladen werden.

Beyerdynamic Free Byrd

Der Hersteller liefert eine außergewöhnliche breite Auswahl an Ohraufsätzen mit: drei verschieden große Schaumstoff-Passstücke (empfohlen für den Sport) sowie fünf Silikonteile. So sollte es fast jedem Nutzer möglich sein, die richtige Größe für einen guten, festen Sitz und eine hohe passive Außengeräuschdämmung zu finden. Allerdings drücken die Stöpsel ein wenig im Ohr. Man möchte sie daher nicht unbedingt stundenlang drin behalten. Zudem ist die Abschottung von der Außenwelt relativ stark. Man braucht also als Läufer unbedingt den Umgebungsmodus.

Die Bedienung erscheint noch nicht ganz ausgereift. Die Belegung der Touch-Streifen an der Oberseite ist recht eigenwillig, denn sie erfordert teils seltsame Kombinationen aus kurzem Tippen mit Noch-mal-Tippen und Halten. Zudem regierten die Hörer im Test teils weder auf Touch noch auf Eingaben in der App. Angenehm: Man muss die App (iOS und Android) nicht installieren, gewinnt damit aber Equalizer-Presets zur Klanganpassung. Zudem bietet sie eine Kurzbedienungsanleitung (praktisch für unterwegs) und die Möglichkeit zum Aktualisieren der Firmware.

Die Free Birds ünerzeugen mit einem sehr sauberen und fein auflösenden, räumlichen Klang mit einem tiefen und kraftvollen, aber nicht überbetonter Bass. Drei Mikrofone je Seite sorgen für einen guten Klang und gute Verständlichkeit beim Telefonieren. Sehr angenehm ist die Auto-Pause-Funktion, die beim beim Rausnehmen der Knöpfe automatisch die Wiedergabe stoppt. Ein echter Vorzug ist die Möglichkeit der Anpassung des Klangs ans individuelle Hörvermögen über die vom Berliner Hörtechnologie-Spezialisten Mimi entwickelte MOSAYC-Klangpersonalisierung.

Herausragend gelungen ist beim Free Byrd die aktive Geräuschunterdrückung (ANC). Zwar wird nicht wirklich jedes Außengeräusch eliminiert, aber unter der Umschaltung zwischen ANC, ANC aus und Transparenz-Modus leidet der Klang nicht, was sonst bei vielen Modellen der Fall ist. Und der Transparenz-Modus funktioniert wirklich gut.

Ein echter Trumpf der Free Birds ist ihre sehr lange Akkulaufzeit: über zehn Stunden ohne Nachladen, das ist ein Spitzenwert. Zehn Minuten Nachladen reichen für weitere 70 Minuten Musikhören.

LG Tone Free DFP8

Die In-Ear-Hörer von LG sind vergleichbar mit den AirPods von Apple: Sie sind ähnlich klein und leicht, haben Touch-Flächen auf der Oberseite und legen viel Wert auf eine reibungslos flüssige Handhabung. In gewisser Weise entsprechen die DFP8 sogar eher den AirPods Pro, denn genau wie die haben sie kleine Silikon-Aufsätze in drei verschiedenen Größen, die für festen Halt im Ohr sorgen. Man ist dadurch nach dem Einsetzen deutlich stärker akustisch von der Umwelt abgeschottet als bei den „einfachen“ AirPods von Apple ohne Silikon-Passstücke. Die Knöpfe sitzen im Ohr aber angenehm und drücken nicht. Wegen ihres geringen Gewichts und des festen Halts hat man nie das Gefühl, dass sie herausfallen könnten. Ein nettes Feature ist die UV-Licht-Reinigung der Stöpsel im Lade-Case. Sauber werden sie dadurch nicht – aber laut Hersteller fast vollkommen keimfrei.

Wie man den Klang empfindet, hängt bei vielen Kopfhörern davon ab, ob Noise Cancelling aktiviert ist bzw. wie dieses konfiguriert ist. Beim Tone Free DFP8 ist der Unterschied besonders groß: Mit aktivierter Geräuschunterdrückung klingen sie warm und voll, ohne hingegen wird der Sound dünn und blass. Für Läufer ist die Möglichkeit der Deaktivierung oder Umschaltung auf einen Umgebungsmodus („Hörmodus“ oder „Konversationsmodus“) allerdings zur eigenen Sicherheit notwendig, denn nur so bekommt man vom Straßenverkehr genug mit. Man sollte also stets darauf gefasst sein, zeitig den Modus zu wechseln, etwa bevor man eine Straße überquert. Immerhin: Ein kurzer Touch (plus Halten) genügt dazu. In der App kann man zudem zwischen verschiedenen Equalizer-Voreinstellungen zur Klangbeeinflussung wählen.

Die kleinen LG-Stöpsel bieten laut Hersteller eine erstaunlich lange Laufzeit von bis zu zehn Stunden. Selbst wenn das nicht ganz stimmt, ist es zum Laufen allemal und sogar für einen Marathon genug, zumal man mit dem kleinen, handlichen Case weitere 14 Stunden mobile Spielzeit erhält. Das Case lässt sich entweder über USB-C oder per Qi schnurlos laden. Und auch das Wiederaufladen geht fix: Schon nach 10 bis 15 Minuten im Lade-Case hat man wieder Saft für einen weiteren Lauf.

Tribit MoveBuds H1

Die speziell für den Sport konstruierten Kopfhörer der jungen kalifornischen Marke Tribit überzeugen nicht nur mit einem tollen Preis-Leistungs-Verhältnis, sondern sind tatsächlich richtig wasserdicht. Schutzklasse IPX8, das gibt es sonst nirgends. Durch bis zu 15 Stunden Akkulaufzeit werden auch richtig lange Läufe möglich. Für besseren Klang steht die zugehörige App zur Verfügung, die einfach zu bedienen ist. Und die Kopfhörer verfügen über einen Transparenzmodus, um Außengeräusche weiterhin wahrzunehmen – und so potenzielle Gefahren rechtzeitig zu erkennen.

Die Erst-Inbetriebnahme ist intuitiv und problemlos. Über Bluetooth lassen sich die Kopfhörer einfach koppeln, sodass die Bedienungsanleitung kaum vonnöten ist. Die Steuerung läuft über Touchfelder auf den Außenseiten, so kann beispielsweise die Wiedergabe gestartet und gestoppt werden, ein Lied vorgesprungen oder ein Anruf beendet werden. Die Kopfhörer verfügen auch über eine Transparenz-Funktion. Und es gibt eine App, womit sich die leichten klanglichen Schwächen der MoveBuds H1 beim Hörerlebnis einfach beheben lassen.

Der Halt im Ohr ist recht stabil, das Gehäuse nicht zu klobig. Der Bügel schmiegt sich um die Ohrmuschel und ist kaum zu spüren. Beim Laufen hält alles fest, ohne zu stören, auch ohne Fixierung durch ein Schweiß- oder Stirnband. Ab und an musste eine Testerin beim Laufen allerdings “nachjustieren”, weil der Bügel ohne Spannung, ja sogar etwas locker am Ohr sitzt. Dies scheint vor allem bei Menschen mit kleineren Ohren der Fall zu sein. Wenn man aber beim Einsetzen ins Ohr die Bügel etwas nach hinten eindreht, ist das Problem behoben. Sechs Paar Ohrstöpsel werden mitgeliefert, da sollte für jeden die passende Größe dabei sein. Die Stöpsel sind antibakteriell beschichtet. Optisch sind die Kopfhörer am Ohr eher unauffällig, das Design ist schlicht.

Die Laufzeit beträgt laut Hersteller 14 bis 15 Stunden bei einer Hörlautstärke von 50 Prozent. Top! Wer seine Musik tendenziell etwas lauter mag (wenn auch aus gesundheitlichen Gründen davon abzuraten ist), um fehlende Höhen und Brillanz zu kompensieren, muss mit verkürzter Akkulaufzeit rechnen. Eine Testerin, die mit einer Lautstärke von etwa 70 Prozent hörte, gab an, dass sie ihre Hörer nach acht Stunden aufladen musste. Das Laden im Case dauert rund 90 Minuten. Die Ladeschale selbst ist innerhalb von zwei Stunden wieder voll aufgeladen und hält laut Hersteller bis zu 50 Stunden – man hat also insgesamt 65 Stunden Gesamtspielzeit, bevor das Case wieder aufgeladen werden muss. Der Ladezustand des Etuis wird anhand von leuchtenden Punkten angezeigt. Das Case ist handlich, aufgrund der Ohrenbügel aber etwas größer als die von In-Ear-Hörern ohne Bügel.

Technics EAH-AZ 60

Gute Ausstattung mit sieben verschieden großen Silikonaufsätzen. Unter diesen sollte für jedes Ohr der passende Stöpsel zu finden sein. (Tipp: Größen für beide Ohren einzeln durchprobieren, oft sind diese leicht verschieden.) Dank einer raffinierten Formgebung mit einem tief in die Ohrmuschel verlagerten Schwerpunkt sitzen die Stöpsel fest und doch angenehm im Ohr. Die Knöpfe tragen sich ausgesprochen angenehm. Musikwiedergabe, Lautstärke und Noise-Cancelling werden über die großen, kreisrunden, fein geriffelten Sensortasten an der Außenseite gesteuert. Das geht gut und intuitiv. Die Touchflächen sind recht empfindlich, was die Bedienung während des Laufens erleichtert, aber auch zu gelegentlichen Fehlbedienungen führt. Die Belegung der Touchfelder und die Stärke der Geräuschunterdrückung lassen sich in der zugehörigen App den eigenen Wünschen anpassen. Dort gibt es auch einen Equalizer sowie die Funktion „Kopfhörer finden“.

Der Klang ist neben dem Tragekomfort das zweite große Plus der Technics-Buds. Er ist frisch und dynamisch, räumlich weit und fein aufgelöst, mit einem kraftvollen, aber nicht aufdringlichen Bass. Besonders gut ist auch die Sprachqualität beim Telefonieren durch üppige acht Mikrofone (vier pro Earbud). Hintergrundgeräusche wie Verkehrslärm oder Wind werden dank einer speziellen Software („JustMyVoice“) wirkungsvoll unterdrückt.

Auch die Geräuschunterdrückung ist beim EAH-AZ 60 sehr effektiv und durchdacht. Zusätzlich zum mittlerweile üblich gewordenen Umgebungs- bzw. Transparenzmodus (der heißt hier „Ambient“) bietet Technics eine interessante Funktion namens „Aufmerksamkeitsmodus“ („Attention“), der speziell Sprache durchlässt, Lärm aber ausblendet. Eine spezielle Technologie reduziert Windgeräusche.

Die Akku-Laufzeit ist in Ordnung: Sieben Stunden Laufzeit ohne Nachladen sind zwar viel, heutzutage aber kein Bestwert mehr. Für den Laufalltag reicht’s aber locker aus.

Shokz OpenRun Pro

Der US-amerikanische Hersteller Shokz (ehemals AfterShokz) setzt bei seinen Kopfhörern auf ein ungewöhnliches Prinzip: Anders als bei den allermeisten In-Ear-Kopfhörern bleibt der Gehörgang komplett frei. Die Bügel des Modells enden stattdessen am Knochen direkt vor dem Eingang der Ohrmuscheln. Der Sound wird mithilfe einer speziellen Knochenschall-Technologie an die Hörorgane weitergeleitet, sodass man Musik hören und gleichzeit seine Umgebung fast uneingeschränkt wahrnehmen kann. Für Läufer ist das besonders interessant, da sich dadurch die Sicherheit etwa im Straßenverkehr deutlich erhöht.

Die Kopfhörer lassen sich durch die intuitive Erstbedienung zunächst ganz einfach in Betrieb nehmen. Das neue Modell Open Run Pro verfügt wie das ältere Modell Aftershokz Aeropex über große physische Drucktasten zur Regelung der Lautstärke sowie zur Steuerung der Musikwiedergabe bzw. zum Annehmen und Beenden von Anrufen.

Beim Laufen mit den Kopfhörern zeigt sich: Der fehlende Halt durch die Ohrmuschel ist kein Hindernis, denn die erstaunlich leichten Kopfhörer sitzen dennoch fest und verrutschen nicht. Sogar unter der Mütze und mit Brille spürt man sie kaum. Auch das Nackenband ist so dünn und wenig störend, dass der Tragekomfort besonders positiv wirkt. Noch nicht einmal Schweiß schränkt den Sitz der Kopfhörer ein.

Der Sound der Kopfhörer konnte unseren Tester ebenfalls überzeugen – zumindest angesichts der Tatsache, dass sie nicht direkt im Ohr sitzen. Der Klang ist zwar etwas bassschwach, aber viel besser als bei den Vorgängermodellen namens Aeropex und bei Podcasts und Stimmen sogar richtig gut. „Wer keinen exzellenten Hifi-Klang erwartet, wird mit dem Open Run sehr zufrieden sein“, resümierte ein Tester. Aufgrund der speziellen Konstruktion spürt man vor allem tiefe Bässe der Musik tatsächlich an den Knochen vorm und nicht im Ohr. Das ist jedoch keineswegs unangenehm. Zudem kommt gerade bei Läufen im Straßenverkehr der große Vorteil der Technologie zum Tragen: Die Geräusche der Umgebung bleiben präsent, was unmittelbar die Sicherheit erhöht.

Der Akku hält zehn Stunden am Stück durch und über eine Schnellladefunktion gewinnt man in fünf Minuten wieder stolze anderthalb Stunden Spielzeit. Aufgeladen wird der Hörer mit einem Spezialkabel, das sich magnetisch an dessen Ladekontakte festkrallt. Nachteil: Verlegt man das Kabel, kann man die Kopfhörer mit keinem Fremdkabel nachladen.

EarFun Free Pro

Kleine Silikonbügel sorgen für den optimalen Sitz der Free Pros in der Ohrmuschel. Praktisch: Mitgeliefert werden ein paar Ersatzbügel, ebenso wie die aufsetzbaren Ohrstöpsel in verschiedenen Größen. Die Kopfhörer sitzen angenehm im Ohr, rutschen und stören nicht. Die EarFun Pro sind schweiß- und spritzwassergeschützt, sodass man ohne Sorgen auch bei Regen oder besonders schweißtreibenden Einheiten Musik hören kann.

In Sachen Soundqualität bewegen sich die Free Pros im guten Mittelmaß – kein glasklarer Klang wie aus Musikboxen, aber dennoch eine sehr ordentliche Qualität, bei der man nicht vergessen darf, dass die Free Pros sich im günstigeren Preissegment bewegen. Positiv hob unsere Testerin auch die verschiedenen Einstellungen hervor, die sich während des Laufens direkt an den Kopfhörern selbst vornehmen lassen. Regulierung der Lautstärke, Vor- und Zurückspulen oder kurz auf Pause stellen sind durch Tippen auf die Kopfhörer ganz einfach möglich (zumindest, wenn man sich die verschiedenen Befehle irgendwann gut eingeprägt hat). Die EarFun Free Pro bieten zusätzlich das Extra der aktiven Geräuschunterdrückung, welches für Läuferinnen und Läufer wohl weniger relevant ist. Wer die Kopfhörer jedoch auch außerhalb der Trainingseinheiten nutzt, profitiert von der Einstellung, die externen Lärm ausblenden soll.

Huawei FreeBuds 3i

Zwar sind die Huawei-Buds nicht primär an Sportler oder gar Läufer gerichtet, doch dank des hervorragenden Sitzes sind die Noise-Cancelling-Kopfhörer auch beim Laufen eine gute Wahl. Silikonaufsätze werden in vier verschiedenen Größen mitgeliefert, sodass auch unterschiedlich große Gehörgange gut abgedichtet werden. Apropos abgedichtet: Regen oder Schweiß können den Kopfhörern nichts anhaben.

Das Koppeln funktioniert mit allen Smartphones (Android und iOS) und Computern problemlos. Knöpfe sucht man bei diesen True-Wireless-Kopfhörern vergebens. Stattdessen verfügt jeder Ohrhörer im oberen Gehäusebereich über eine rudimentäre Berührungssteuerung: Die beiden Gesten Doppelklick (standardmäßig belegt mit Play/Pause) und Halten (Noise Cancelling an/aus) können mit der App Huawei AI Life angepasst werden, die es mittlerweile auch für Apple-Smartphones gibt. Die Kopfhörer funktionieren übrigens auch einzeln, sodass ein Ohr frei bleiben kann, wenn Sie etwa beim Laufen oder Radfahren mehr von der Umgebung mitbekommen möchten.

Beim Thema Laufzeit schwächeln die Huawei FreeBuds 3i ein wenig. Bei ausgeschaltetem Noise Cancelling, was beim Sport zu empfehlen ist, kommt man mit den aufgeladenen Kopfhörern rund 3,5 Stunden aus – heutzutage ein schlechter Wert, für die meisten Läufe aber sicher ausreichend. Das Ladecase soll vier weitere Ladezyklen bieten, sodass insgesamt rund 14 Stunden Musikgenuss möglich sind. Den Ladestand kann man in der App für jeden Ohrhörer sowie das Ladecase einsehen. Bei iOS gibt es in der oberen Statusleiste ebenfalls eine Anzeige zur verbleibenden Akkukapazität. Top: Das Laden des Case sowie der Kopfhörer geht mittels des mitgelieferten USB-C-Kabels sehr flott (knapp eine Stunde).

Die Huawei FreeBuds 3i klingen über die gesamte Bandbreite gut, sodass dem Musik-, Hörspiel- oder Podcastgenuss beim Joggen nichts im Weg steht. Das Noise Cancelling funktioniert für In-Ear-Kopfhörer erstaunlich gut. Dafür sind zwei nach außen gerichtete Mikrofone verantwortlich, die störende Geräusche erkennen und laut Datenblatt um bis zu 32 Dezibel reduzieren. In der Praxis funktioniert das in den allermeisten Situationen zuverlässig. Gespräche und sonore Geräusche wie im Straßenverkehr oder dem Zug werden sauber unterdrückt. Nur bei starkem Wind kann es ratsam sein, dass Noise Cancelling auszuschalten und auf die passive Abdichtung der Silikonaufsätze zu vertrauen.

Sony LinkBuds S

Die kompakte Bauweise und das geringe Gewicht sorgen für einen hohen Tragekomfort. Zudem ragen die Stöpsel, die sich auch kleinen Ohren gut anpassen lassen, nicht aus den Ohrmuscheln heraus, kommen sich also auch mit einer Mütze nicht ins Gehege. So lassen sich die Linkbuds stundenlang tragen, ohne dass sie stören.

Auch Sony setzt bei den Linkbuds S auf berührungsempfindliche Touchflächen an der Außenseite der Ohrstöpsel. Per Tipp lassen sich darüber auch während des Laufens ganz leicht Lautstärke, Geräuschunterdrückung und Musikwiedergabe steuern. Ein echtes Plus: Die Belegung der Flächen lässt sich per App nach eigenen Wünschen ändern. Überhaupt bietet die App umfangreiche Individualisierungsoptionen sowie die Möglichkeit der Klangverbesserung durch Einmessen der Hörer sowie über einen Equalizer.

Dank verschiedener Sensoren pausiert die Musik auf Wunsch automatisch, wenn man einen oder beide Stöpsel aus dem Ohr nimmt, und startet beim Einsetzen auch von selbst. Auch wenn man beginnt, sich zu unterhalten, stoppt die Wiedergabe automatisch. Die beiden Buds lassen sich auch einzeln nutzen, aber nicht mit mehreren Geräten gleichzeitig verbinden („Multipoint“). Die winzig-leichten Hightech-Stöpsel von Sony überraschen mit einem sehr anständigen Sound: Der Klang ist warm und natürlich, und nur im Vergleich etwa zum Topmodell WF-1000XM4 (s. unten) etwas „gedrängt“, also nicht ganz so räumlich-voll und detailliert. Per Equalizer in der App lässt er sich individuell anpassen.

Die Geräuschunterdrückung ist sehr wirkungsvoll und lässt nur in den höheren Frequenzbereichen einige Umgebungsgeräusche durch. Per Gesprächserkennung wird auf Wunsch automatisch von ANC auf Transparenz umgeschaltet. Die Software kann auch selbsttätig wiederkehrende Bewegungsmuster und Aufenthaltsorte erkennen (etwa „Ruheposition“, „Gehen“, „Laufen“ oder „Personenverkehr“) und dann automatisch auf einen voreingestellten Modus umschalten.

Die Akkus der Linkbuds S halten richtig lange, vor allem ohne Geräuschunterdrückung: neun Stunden sind angesichts der geringen Größe richtig viel. Mit aktiviertem ANC sinkt der Wert zwar deutlich, reicht aber immer noch für einen Marathon. Fünf Minuten Nachladen bringen 60 Minuten Laufzeit.

Teufel Airy Sports

Das Aufsetzen und Einstöpseln der Teufel Airy Sports (16 g pro Hörer) ist zu Anfang etwas fummelig und gewöhnungsbedürftig (vier verschieden große Ear-Tips aus antibakteriellem Silikon werden mitgeliefert) – aber es lohnt sich: Im Laufalltag sitzen die fest verbauten, also nicht wechselbaren Bügel sicher über dem Ohr und bieten so eine nahezu perfekte Lösung für Läufer, denen sonst alle In-Ear-Stöpsel aus den Ohren fallen. Durch die leichte Spannung, die der Bügel auf die Knöpfe ausübt, bleiben diese fest und sicher in ihrer Position, sodass auch bei längeren Läufen oder wenn man viel schwitzt, der Sitz nicht beeinträchtigt wird. Lediglich Brillenträger müssen in Kauf nehmen, dass die Brillenbügel auf den Ohrhörer-Bügeln aufliegen: Das stört aber nicht, solange die Brillenbügel nicht auf und ab wippen.

Die Bedienung erfolgt über recht empfindliche Touch-Flächen, mit denen sich Lautstärke, Musikwiedergabe und Rufannahme steuern lassen. Auch der Sprachassistent des Smartphones läst sich darüber aufrufen. Das Erlernen der verschiedenen Befehle (einfach oder mehrfach Tippen bzw. lange halten) ist wie immer etwas gewöhnungsbedürftig, klappt nach etwas Eingewöhnung aber gut.

Die durchgängige Laufzeit beträgt bis zu sieben Stunden – genug für lange Läufe. Und zurück im Ladecase werden die Ohrhörer wieder aufgeladen (was einige Zeit dauert), so wird die Nutzungsdauer bis über 30 Stunden ausgeweitet, bevor das Ladecase am USB-Anschluss wieder aufgeladen werden muss (was einige Zeit dauert), drei LED-Lämpchen zeigen farbig den Ladezustand an.

Akustisch spielen die Airy Sports im oberen Drittel derhochwertigen In-Ear-Kopfhörer locker mit. Das warme Klangbild ist eine Wucht und gerade bei den Bässen vielen anderen In-Ears überlegen – ob bei Podcast oder Punkmusik. Lediglich soundverwöhnte Hifi-Fans, die eventuell sogar die hohe Klangqualität anderer Teufel-Lautsprecher kennen, müssen Abstriche machen. An die heimische HiFi-Anlage oder größere Headsets reichen die In-Ear-Knöpfe naturgemäß nicht heran. Dafür differenzieren sie aber gut und vermitteln auch bei niedriger bis mittlerer Lautstärke einen schönen Klang. Erst bei sehr hoher bis maximaler Lautstärke werden sie etwas plärrig.

Bang & Olufsen Beoplay E8 Sport

Der dänische Hersteller Bang & Olufsen ist seit Jahrzehnten bekannt für hochwertige Unterhaltungselektronik (besonders Fernseher und HiFi-Geräte) in exquisitem „skandinavischen“ Design. Winzige In-Ear-Kopfhörer bieten naturgemäßig wenig Platz, um sich in dieser Hinsicht von der Konkurrenz abzuheben. Umso mehr müssen die inneren Werte überzeugen. Um das zu erreichen, haben die Entwickler und Gestalter von B&O viel Mühe auf Details verwendet: Die Verarbeitung wirkt hochwertig, die Bedienung durchdacht, die Verpackung und die zugehörige App sind schön gestaltet. Die ganze Aufmachung vermittelt Gediegenheit. Aber tatsächlich überzeugen die Hörer auch im Praxistest.

Diverse Silikonringe und „Ohrflossen“ werden mitgeliefert, um die Passform individuell anzupassen. Aber die Buds stehen im Ohr ein wenig vor – und wegen ihres relativ hohen Gewichts hat zumindest anfangs das Gefühl, sie könnten irgendwann rausrutschen. Das tun sie nicht, aber der Sitz fühlt sich nicht so selbstverständlich an wie bei manch leichteren Modelle. Man vergisst nicht so leicht, dass man Kopfhörer im Ohr hat. Gut: Zum Reinigen kann man sie ganz einfach unter fließend Wasser abspülen.

Die flachen Außenseiten der Knöpfe sind Touch-Bedienfelder. Darüber lassen sich Musikwiedergabe und Gesprächsannahme bequem steuern. Angenehm: Die Steuerung ist nicht mit zu vielen Funktionen überladen, sodass man nicht ständig in der Anleitung oder der App nachsehen muss, auf welcher Seite man wie oft tippen muss. Die Bedienung ist durchdacht, effizient und einfach. Die zugehörige B&O-App braucht man nicht unbedingt zur täglichen Nutzung, zur Anpassung des Klangs und anderer Voreinstellungen ist sie aber hilfreich.

Akkulaufzeit: Bis zu sieben Stunden Musikwiedergabe mit einer Akkuladung. Das ist sehr gut. Mit „Nachtanken“ in der kleinen, aber etwas schweren (weil „wertig“ verarbeiteten) Ladeschatulle lässt sich die Laufzeit auf 30 Stunden verlängern – ebenfalls ein Spitzenwert.

Man hat das Gefühl, dass die Hörer klanglich genug Reserven haben, damit sie trotz ihrer geringen Größe nicht so schnell an ihre Grenzen stoßen. Dank des guten Sitzes bzw. der Silikonringe wird die Umwelt fast komplett ausgeblendet. Sehr gut: Damit dennoch Umgebungsgeräusche wahrgenommen werden können, gibt es eine vierstufig variierbaren Umgebungsmodus namens „Transparenz“.

Philips TAST702BK/00

Die Bedienung über die Ohrhörer ist von der Systematik her klar, aber in der Praxis etwas gewöhnungsbedürftig, weil recht stark auf die Touchfelder gedrückt werden muss. Das kann vor allem beim Annehmen von Telefonaten etwas störend sein. Zudem lassen sich lediglich Musiktitel starten oder stoppen oder Anrufe annehmen sowie die Sprachsteuerung aufrufen – die Lautstärke lässt sich nicht regeln.

Die Aufbewahrungsbox ist im Vergleich zu anderen In-Ear-Kopfhörern relativ groß, was zunächst als Nachteil erscheint. Doch die daraus resultierende hohe Akkukapazität ist ein echter Vorteil. Der Akku lädt schnell, hält lange – und vor allem entlädt er sich kaum. Auch nach längerer Nicht-Benutzung sind die Kopfhörer einsatzbereit. Eine Schnellladefunktion bringt weitere 1,5 Stunden Laufzeit durch 15 Minuten Laden.

Schon bei ruhiger, geringerer Lautstärke gibt sich ein ausgewogenes Klangspektrum – durchaus beeindruckend für In-Ear-Hörer. Auch hier profitiert er vom wirklich guten Sitz.

Kaufberatung:

Sport-Kopfhörer unterscheiden sich in ihrer Übertragungsweise (Bluetooth oder Kabelverbindung) und ihrer Bauweise (Earbud, In-Ear, On-Ear). Welcher der richtige für Sie ist, hängt von Ihren sportlichen Ambitionen und von persönlichen Vorlieben ab. Das sind die Vorteile der einzelnen Typen:

Kabelverbindung oder Bluetooth-Kopfhörer?

Ohrhörer mit Kabelverbindungen haben den großen Vorteil, dass Sie sich keine Gedanken um das Akku-Laden machen müssen. Der Stecker wird beim Abspielgerät eingestöpselt und es kann jederzeit losgehen. Nachteil: Die Kabel neigen dazu sich in der Kleidung zu verheddern oder bei schnellen Armbewegungen den Stöpsel aus dem Ohr zu reißen. Außerdem entstehen schnell Störgeräusche, wenn das Kabel an der Laufkleidung reibt. Allerdings sind Kabel-Kopfhörer meist günstiger als Bluetooth-Modelle.

Bluetooth-Kopfhörer übertragen die Musik ganz ohne Kabel. Dafür brauchen sie allerdings einen Akku, der zum Start des Laufs aufgeladen sein muss. Das dauert ungefähr zwei Stunden, dafür gibt es dann rund vier bis zehn Stunden Hörvergnügen. Der große Vorteil der Technologie ist die gewonnene Bewegungsfreiheit. Zudem warten die meisten Modelle mit einer praktischen Headset-Funktion auf, mit der Lautstärke, Titelauswahl und sogar Anrufe direkt am Kopfhörer verwaltet werden können. Wer neben dem Laufen gern Fitness macht, sollte auf eine ausreichend große Reichweite achten, damit das Handy bei den Übungen auch mal an der Seite liegen bleiben kann.

Welche Bauform eignet sich am besten für den Sport?

Earpods, In-Ears, Overears? Es gibt viele unterschiedliche Typen von Sport-Kopfhörern. Aber welche ist die beste fürs Laufen?

Earpods, die simplen Kopfhörer für Laufeinsteiger

Die herkömmlichen Knopf-Kopfhörer im Sport-Format sind meist mit einer rutschfesten Gummierung beschichtet, um das Risiko des Herausfallens zu minimieren. Ihr Vorteil: Sie verschließen die Ohren nicht komplett, wodurch Straßenverkehrsgeräusche noch wahrnehmbar sind.

In-Ear-Kopfhörer sind der Sport-Klassiker

Ein Silikonstöpsel ragt bei In-Ear-Kopfhörern in den Gehörgang hinein. Das führt zu einem besseren Halt und einer stärkeren Dämpfung der Umgebungsgeräusche. In-Ears werden deshalb schon länger als Sport-Kopfhörer verwendet und sind oft nur wenig teurer als Earpods.

Höherpreisige Modelle, wie der Sony WF-1000XM4 oder das Modell von Beyerdynamic haben oft Aufsätze aus besonderem Material, die den Halt am Ohr noch verstärken. Fast alle In-Ear-Kopfhörer werden inzwischen mit einer ganzen Schar wechselbarer Aufsätze in verschiedenen Größen geliefert, damit man den Sitz individuell an die eigenen Ohren anpassen kann.

Ohrbügel-Kopfhörer überstehen auch das Tempotraining

Earpods und In-Ear-Kopfhörer werden von manchen Herstellern wie Tribit oder Teufel mit einem großen, gebogenen Bügel ergänzt, der hinter das Ohr geklemmt wird. Damit sind die Stöpsel wie mit einem Anker vor dem Herausfallen geschützt. Das bewährt sich vor allem beim Tempotraining, aber auch bei Alternativsportarten wie Klettern oder Crossfit. Nachteil: Die Ohrbügel-Kopfhörer sind etwas schwerer (bis knapp 30 Gramm) und haben keine Passform-Garantie.

True-Wireless-Kopfhörer bringen federleichtes Tragegefühl

Kleine Ohrstöpsel ohne Verbindungskabel zwischen rechtem und linken Knopf werden True-Wireless-Kopfhörer oder auch Earbuds genannt. Davon profitieren Läufer, die sehr sensibel gegenüber störenden Laufeinflüssen sind. Mit dieser Bauweise geht allerdings die Gefahr einher, einen der kleinen Knöpfe zu verlieren, zum Beispiel in hohem Gras, auf der Straße oder in den Bergen. Dem begegnen manche Hersteller mit einer praktischen Ortungsfunktion.

On-Ear-Kopfhörer für Gelegenheitsjogger

Mit einem Über-Kopf-Bügel verbundene Ohrmuschel-Kopfhörer sind im Sportbereich eher untypisch. Trotzdem gibt es einige Modelle mit (mehr oder minder) atmungsaktivem Bügel und flexibel verstellbaren Muscheln. Zu empfehlen sind die auffälligen Begleiter für Gelegenheitsjogger, die bei einer ruhigen Runde im Park ein modisches Statement setzen wollen. Auch für audiophile Läufer sind sie eine Alternative, denn durch ihre große Membran und ihren großen „Treiber“ haben On-Ears einen weit besseren Klang als Ohrstöpsel.

Welche Extras lohnen sich für Läufer?

Viele Sportkopfhörer sind wahre Technikwunder und können den Puls messen, Umgebungsgeräusche herausfiltern oder die Musik über ein Stirnband erklingen lassen. Welche Extras lohnen sich für wen?

Sportkopfhörer mit integrierter Pulsmessung

Wer auf Uhr und Brustgurt verzichten, aber dennoch über seine Herzfrequenz informiert werden will, kann sich seine Werte auch per Ohrpuls von den Kopfhörern ermitteln lassen. Sichtbar werden diese dann entweder nach dem Training auf der App oder während des Laufens per Sprachansage.

Noise Cancelling: ja oder nein?

Ob Sie die Umgebungsgeräusche neben Ihrer Musik noch wahrnehmen wollen oder nicht, ist eine individuelle Entscheidung. Manche Kopfhörer sitzen so dicht und fest im Hörkanal, dass nichts mehr an die Ohren dringt, sobald man sie nur einsetzt. Andere Modelle setzen auf eine softwaregesteuerte aktive Geräuschunterdrückung(ANC) per Gegenschall.

Im Stadtverkehr kann das sogenannte Noise Cancelling ein Sicherheitsrisiko darstellen, auf einer einsamen Strecke kann es eine Wohltat sein. Einige Hersteller bieten eine praktische Umschaltfunktion per Tastendruck bzw. Touch oder gar einen speziellen Umgebungsmodus, der Geräusche von außen mehr oder minder stark ans Ohr lässt. Teils beeinträchtigen derartige Software-Lösungen jedoch den Klang.

Kopfhörer im Kopfband

Wer das Gefühl von Kopfhörern beim Laufen gar nicht mag, aber trotzdem Musik hören will, kann zu einem Stirnband-Kopfhörer greifen (z.B. RunPhones Classic von Acoustic Sheep). Die Abspieltechnik steckt hier in einem dünnen, waschbaren Stoffband und kann so weder herausfallen noch das Ohr unangenehm verschließen. Bei der Soundqualität müssen aber Abstriche gemacht werden.

Fazit: Der individuelle Sitz ist entscheidend

Für Läufer sind vor allem die ergonomischen Qualitäten von Kopfhörern entscheidend. Achten Sie also auf einen sicheren, druckfreien Sitz und eine leichte Handhabung. Außerdem sollten die Kopfhörer robust verarbeitet und zumindest spritzwassergeschützt sein und (bei kabellosen Modellen) ausreichend Akku-Power mitbringen. Ob Earpods, In-Ears oder On-Ears, Bluetooth oder kabelgebunden, hängt von Ihren Trainingsgewohnheiten und individuellen Vorlieben ab. In jedem Fall sollten Sie die Kopfhörer vor dem Kauf möglichst anprobieren und ihren Sitz auch in Bewegung austesten.