Angeführt von Marathonläufer Philipp Pflieger ist ein deutsches Staffel-Team in Berlin die Marathondistanz von 42,195 Kilometern in 2:01:34 Stunden gelaufen. Damit blieb das Quartett auf der rund 400 Meter langen Rundstrecke an der Siegessäule unter der Zielzeit von 2:01:39 Stunden. Dies ist der Weltrekord, den der Kenianer Eliud Kipchoge vor zwei Jahre in Berlin aufstellte. Anstelle des aufgrund der Corona-Pandemie abgesagten BMW Berlin-Mararthons veranstalteten die Organisatoren des Rennens die „2:01:39-Stunden-Challenge“. Ein Frauen-Team erreichte in Berlin binnen dieser Weltrekordzeit eine Distanz von 36,58 Kilometern.
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Nach diesem Rennen rückt für eine Reihe von Athleten, die am Sonntag in Berlin starteten, nun der Valencia-Marathon am 6. Dezember in den Mittelpunkt. Hierbei geht es um die Olympia-Qualifikationszeiten für die Spiele 2021.
Valencia-Marathon im Blick von Philipp Pflieger, Richard Ringer und Co.
Nach 105 Runden war das Männer-Team mit Philipp Pflieger (LT Haspa Marathon Hamburg), dem 10.000-m-Spezialisten Richard Ringer (LC Rehlingen), Johannes Motschmann (SCC Events Pro-Team) und Florian Orth (LG Telis Finanz Regensburg) im Ziel. Alle paar Runden hatten sich die Läufer dabei abgewechselt. Es wäre eine große Überraschung gewesen, wenn sie nicht unter der Zeit von Eliud Kipchoge geblieben wären. „Ich spreche da mal für uns alle, es hat viel Spaß bereitet, bei so einem innovativen Event zu laufen, gerade in diesen Zeiten, in denen es kaum Startmöglichkeiten gibt“, sagte Philipp Pflieger, der sich langfristig auf den Valencia-Marathon vorbereitet. In Spanien soll es am Nikolaus-Tag einen reinen Elite-Marathonlauf geben. Für Philipp Pflieger wird es ebenso wie für Richard Ringer das Ziel sein, dort die Olympia-Norm von 2:11:30 Stunden zu unterbieten. Ringer will bei seinem Debüt sogar versuchen, auf Anhieb in den Bereich von 2:10 Stunden zu laufen.
Ebenfalls in Valencia starten wird Amanal Petros (TV Wattenscheid), der vor einem Jahr dort bei seinem Debüt bereits 2:10:29 erreichte. Zudem hat Tom Gröschel (TC Fiko Rostock) eine Startzusage für Valencia erhalten. Dies bestätigte sein Manager Christoph Kopp. Für den Deutschen Meister (Bestzeit: 2:13:49) wird es um die Olympia-Norm gehen.
Frauen-Quartett erreicht 36,58 Kilometer in derselben Zeit
Das Frauen-Team der Berliner „2:01:39-Stunden-Challenge“, die an diesem Wochenende auch virtuell stattfand und rund 15.000 Meldungen registrierte, konnte an der Siegessäule erwartungsgemäß nicht das Kipchoge-Tempo erreichen. Melat Kejeta (Laufteam Kassel), Anja Scherl (LG Telis Finanz Regensburg), Christina Gerdes (SCC Events Pro-Team) und Deborah Schöneborn (LG Nord Berlin) legten innerhalb von 2:01:39 Stunden genau 36,58 km zurück. Dies entspricht einem Kilometerschnitt von knapp unter 3:20 Minuten.
Zumindest zwei von ihnen bereiten sich auf den Valencia-Marathon vor: Anja Scherl (LG Telis Finanz Regensburg), die mit 2:28:25 Stunden die Olympia-Norm bereits unterboten hat, und Deborah Schöneborn (Bestzeit: 2:31:18). Sie wird ebenso wie ihre Zwillingsschwester Rabea Schöneborn (LG Nord Berlin), die noch keinen Marathon gelaufen ist, in Valencia die Olympia-Norm von 2:29:30 Stunden angreifen. Auch die zurzeit schnellste deutsche Marathonläuferin Melat Kejeta (2:23:57) würde gerne in Valencia laufen. Wie Christoph Kopp erklärte, stand sie auf einer Nachrückerliste für das Rennen. Jedoch wollen die Veranstalter aufgrund der Virus-Situation nach eventuellen Absagen die Felder wohl nicht mehr auffüllen, so dass ihre Startchance sehr gering ist.




