Casper Stornes Überraschungssieger bei der Ironman-WM in Nizza

Ironman-Weltmeisterschaft in Nizza
Norweger Casper Stornes überrascht

ArtikeldatumVeröffentlicht am 17.09.2025
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2025 IRONMAN World Championship - Men
Foto: Getty Images Europe

Der Norweger Casper Stornes setzte sich am Sonntag in einem hochspannenden Rennen gegen die Favoriten durch und feierte seinen bislang größten Erfolg. Nach 3,86 Kilometern Schwimmen, 180 Kilometern auf dem Rad und dem abschließenden Marathon stoppte die Uhr für Stornes bei 7:51:36 Stunden. Damit distanzierte er seine höher eingeschätzten Teamkollegen: Gustav Iden kam mit 2:37 Minuten Rückstand ins Ziel, Kristian Blummenfelt folgte knapp fünf Minuten später.

Für Deutschland verlief das Rennen weniger erfolgreich. Jonas Schomburg, der zum ersten Mal bei einer WM über die Langdistanz antrat, belegte als bester Deutscher Rang sechs. Patrick Lange, Titelträger von 2024, blieb blass und musste sich mit Platz neun zufriedengeben. „Es war extrem hart, aber fair“, erklärte Schomburg im Ziel. „Mehr war heute nicht drin, ich habe alles gegeben.“

Frühe Probleme für Lange

Schon im Schwimmen zeigte sich, dass Patrick Lange nicht mit den stärksten Athleten mithalten konnte. Während die Norweger das Feld dominierten, setzte der deutsche Debütant Schomburg ein Ausrufezeichen und schwamm vor dem Franzosen Sam Laidlow aus dem Wasser – immerhin Weltmeister von 2023 und als exzellenter Schwimmer bekannt.

Auf dem Rad war Schomburg erneut vorn zu sehen. Gemeinsam mit Marten van Riel (Belgien) und Jamie Riddle (Südafrika) bestimmte er lange das Tempo. Doch das Trio konnte sich nicht dauerhaft absetzen: Die Favoriten Blummenfelt, Iden, Laidlow und auch Stornes erhöhten die Schlagzahl und schlossen bis zum Ende der Radstrecke wieder auf. Für Schomburg wurde es im letzten Drittel zäh, während Lange fast 20 Minuten verlor.

2025 IRONMAN World Championship - Men
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Marathon wird zum norwegischen Showdown

Beim abschließenden Marathon entwickelte sich ein packendes Duell. Gleich fünf Athleten – Blummenfelt, Iden, Laidlow, Van Riel und Stornes – gingen nahezu gleichzeitig auf die Laufstrecke. Schnell wurde das Rennen zu einem Ausscheidungskampf: Einer nach dem anderen fiel zurück.

Zunächst sah es so aus, als müssten auch Stornes’ Kräfte versiegen. Doch während Blummenfelt und Iden taktisch agierten, kämpfte sich der 28-Jährige wieder heran. Plötzlich setzte er zum Angriff an, ließ Iden hinter sich und zog wenig später auch an Blummenfelt vorbei. Bei Kilometer 27 war die Entscheidung gefallen – Stornes lief unaufhaltsam Richtung Sieg. Besonders bemerkenswert: Noch nie zuvor hatte er eine Langdistanz gewonnen, nun sicherte er sich gleich den WM-Titel.

Deutsche Schlussphase stark

Trotz der verpassten Podiumsplätze gab es für die deutschen Starter versöhnliche Momente. Schomburg zeigte Moral und kämpfte sich nach einem Einbruch auf dem Rad beim Marathon wieder nach vorn. Auch Lange rettete mit einer starken Laufleistung noch den neunten Platz.