Abdilaahi bricht Baumanns deutschen 5.000-Meter-Rekord

Diamond League Meeting Monaco 2025
Abdilaahi bricht Baumanns deutschen 5.000-m-Rekord

Veröffentlicht am 14.07.2025
Mohamed Abdilaahi
Foto: Sailer / photorun.net

Dieter Baumann ist nicht mehr der deutsche Rekordhalter über 5.000 m. Knapp 28 Jahre nachdem der Tübinger 1997 in Zürich 12:54,70 Minuten gelaufen war, war nun ein anderer Athlet schneller: Mohamed Abdilaahi (Cologne Athletics) lief beim Leichtathletik-Meeting in Monaco am Freitagabend 12:53,63 Minuten und belegte damit einen starken vierten Platz hinter Yomif Kejelcha (Äthiopien/12:49,46), Jimmy Gressier (Frankreich/12:53,36) und Birhanu Balew (Bahrain/12:53,51).

Der 26-jährige Mohamed Abdilaahi, dessen Eltern aus Somalia stammen und der zunächst unter dem Namen Mohamed Mohumed bekannt war, war vor dem Rennen in Monaco noch nie unter 13 Minuten gelaufen. Seine drei Jahre alte persönliche Bestzeit stand bei 13:03,18. Während zur Weltspitze noch ein gutes Stück fehlt, lief Mohamed Abdilaahi am Freitagabend aber in die kontinentale Spitze. Er wurde zum zehntschnellsten Europäer aller Zeiten. „Seit drei Jahren versuche ich diese Marke zu knacken. Es ist wahnsinnig, wie schnell Dieter Baumann damals schon laufen konnte. Da war ich noch gar nicht auf der Welt. Dieses Renen gibt mir viel Selbstvertrauen für die Weltmeisterschaften“, sagte Mohamed Abdilaahi nach seinem Rekordlauf in einem Interview mit der ARD.

Dieter Baumanns Zeit war 1997 ein Europarekord und der 5.000-m-Olympiasieger von Barcelona 1992 war damals der erste europäische Läufer, der die 13-Minuten-Barriere durchbrach. Er verbesserte den 15 Jahre alten Europarekord des Briten David Moorcraft in einem einmaligen Rennen in Zürich als Fünfter um fast sechs Sekunden.

Die Leistungen von Dieter Baumann und Mohamed Abdilaahi lassen sich jedoch aufgrund der neuen Generation von Laufschuhen, die inzwischen deutlich leistungsfördernder sind und besonders bei den Straßenrennen eine Schwemme von Rekorden ausgelöst haben, nicht mehr vergleichen. Die Unterschiede sind offensichtlich so gravierend, dass frühere Rekorde eigentlich hätten eingefroren werden müssen - doch der internationale Leichtathletik-Verband World Athletics ignorierte unter der Führung seines Präsidenten Sebastian Coe entsprechende Forderungen. Coe hatte als Athlet und auch noch lange Zeit als Sportfunktionär einen Werbevertrag mit dem Unternehmen Nike - es war dieses Unternehmen, das den ersten Carbon-Laufschuh entwickelte und damit die Rekord-Flut lostrat.

Eine starke deutsche Leistung gab es in Monaco auch im 3.000-m-Hindernisrennen der Männer, das der Olympiasieger Soufiane El Bakkali (Marokko) in 8:03,18 Minuten vor Ryuji Miura, der in 8:03,43 einen japanischen Rekord aufstellte, und Edmund Serum (Kenia/8:04,00) gewann. Karl Bebendorf (Dresdner SC) steigerte sich als Siebenter auf 8:08,21 Minuten, wurde damit zum zweitschnellsten deutschen Läufer und zum zwölftschnellsten Europäer aller Zeiten. Der deutsche Rekordhalter Frederik Ruppert (LAV Stadtwerke Tübingen/8:01,49) hatte Pech und wurde nach einem Sturz 14. in 8:24,68.

Die schnellsten deutschen 5.000-m-Läufer

12:53,63 Mohamed Abdilaahi (Köln) Monaco 2025

12:54,70 Dieter Baumann (Leverkusen) Zürich 1997

13:03,76 Stephané Franke (Kornwestheim) Zürich 1995

13:10,40 Hansjörg Kunze (Rostock) Rieti/ITA 1981

13:10,50 Maximilian Thorwirth (Düsseldorf) Brüssel 2024

13:10,94 Richard Ringer (Friedrichshafen) Heusden-Zolder/BEL 2015

13:11,87 Florian Bremm (Höchstadt/Aisch) Brüssel 2024

13:12,50 Arne Gabius (Tübingen) Heusden-Zolder/BEL 2013