Abel Kipchumba und Mary Ngugi-Cooper sorgten beim Halbmarathon im nordostenglischen Newcastle für einen kenianischen Doppelsieg. Schlechte Wetterbedingungen mit Regen, vielen Pfützen und relativ kühlen Temperaturen von 12 bis 14 Grad Celsius verhinderten Topzeiten bei dem Traditions-Rennen. Kipchumba gewann in 59:52 Minuten während Ngugi-Cooper nach 67:40 ins Ziel lief. Die Strecke führt von Newcastle in den Küstenvorort South Shields und ist als leicht abfallender Punkt-zu-Punkt Kurs nicht rekord-konform.
Für die 43. Auflage des „Great North Run“ hatten nach Veranstalterangaben rund 60.000 Läufer gemeldet. Damit könnte das Rennen in diesem Jahr der größte Halbmarathon der Welt sein. Die in dieser Hinsicht ausschlaggebenden Zielzahlen sind allerdings nicht bekannt.
Bei den Frauen entwickelte sich ein spannender Kampf um den Sieg, bei dem an der 20-km-Marke immer noch ein halbes Dutzend Läuferinnen in der Spitzengruppe liefen. Als die Schottin Eilish McColgan knapp 400 Meter vor dem Ziel nicht mehr ganz mithalten konnte, waren immer noch vier Athletinnen in der ersten Gruppe. Am Ende setzte sich mit Mary Ngugi-Cooper die frühere Halbmarathon-WM-Zweite und -Dritte (2014 und 2016) durch. Die 35-jährige Kenianerin, die sich auf den Chicago-Marathon im Oktober vorbereitet, gewann in 67:40 mit nur einer Sekunde Vorsprung vor der früheren 5-km-Weltrekordlerin Senbere Teferi (Äthiopien/67:41). Knapp dahinter folgten Alemu Megertu (Äthiopien/67:42), Sheila Chepkirui (Kenia/67:44) und Eilish McColgan (67:45), die im Frühjahr 2023 den Berliner Halbmarathon mit einer britischen Rekordzeit von 65:43 Minuten gewonnen hatte, dann aber lange Zeit verletzt war. Vivian Cheruiyot (Kenia), die 5.000-m-Olympiasiegerin von 2016, wurde Sechste mit 67:54.

Abel Kipchumba gewinnt den Great North Run und bleibt an diesem Tag als Einziger unter der magischen Grenze von einer Stunde.
Im Rennen der Männer setzte sich der 30-jährige Abel Kipchumba, der mit einer Halbmarathon-Bestzeit von 58:07 Minuten zu den schnellsten Läufern aller Zeiten über die 21,0975-km-Distanz zählt, bereits vor der Hälfte der Distanz deutlich von seinen Konkurrenten ab. Mit 59:52 lief er als einziger unter einer Stunde. Der Brite Marc Scott wurde in 61:11 Zweiter vor dem früheren Marathon-Europarekordler Sondre Moen (Norwegen/62:15). Der angekündigte Boston-Marathon-Sieger Sisay Lemma (Äthiopien) war nicht am Start. Offenbar ist er nach einer Verletzung, aufgrund derer er schon auf den Olympia-Marathon verzichten musste, noch nicht wieder in Form.