Laura Philipp ist am vergangenen Sonntag bei der Challenge Roth ein beeindruckendes Rennen gelungen: Mit einer Gesamtzeit von 8:18:18 Stunden setzte sie sich souverän durch und feierte nach Platz drei (2021) und Rang zwei (2022) ihren ersten Sieg in Roth. Nur fünf Wochen nach ihrem starken Auftritt beim Ironman Hamburg, wo sie mit 8:03:13 Stunden nur knapp an der magischen 8-Stunden-Marke vorbeischrammte, demonstrierte die 38-Jährige in Roth erneut ihre Laufstärke und setzte sich in der dritten Disziplin deutlich von der Konkurrenz ab.
Im Gespräch erzählt Laura Philipp, wie sie sich läuferisch so stark weiterentwickeln konnte, welche Trainingsansätze sie verändert hat und welche Rolle Musik in ihrem Training spielt.
Herzlichen Glückwunsch zu deinem großartigen Erfolg. Was bedeutet dieser erste Sieg in Roth für dich?
Sehr viel, vor allem als deutsche Athletin, weil ich hier wirklich fast jeden kenne. Hier den Sieg zu holen, ist etwas ganz Besonderes.

Mit der schnellsten Marathonzeit, die jemals eine Frau auf der Langdistanz gelaufen ist, gewann Laura Philipp den Ironman in Hamburg.
Du bist den Marathon mit 2:43:17 gelaufen – mehr als eine Minute schneller als im Vorjahr – und hast damit die zweitbeste Marathonzeit einer Athletin in Roth erzielt. Worin liegt aktuell dein größter Vorteil auf der Laufstrecke?
Ich denke, ich habe schon in Hamburg gezeigt, dass ich mich im Winter lauftechnisch nochmal weiterentwickeln konnte. Besonders in Bezug auf meine Laufökonomie. Außerdem laufe ich aktuell einen neuen Laufschuh, eine Weiterentwicklung des New Balance SuperComp Elite. Gerade in Roth, wo ein großer Teil der Strecke über Schotter führt, brauche ich einen Schuh, der nicht zu dick und zu weich ist und mir genug Feedback vom Boden gibt, sonst verliere ich eher Energie. Das sind einfach so Kleinigkeiten, die dazu beigetragen haben, dass ich jetzt wirklich einen Schuh hab, der noch mal besser zu meinem Laufstil passt. In Kombination mit meiner Weiterentwicklung im Training und der Überzeugung, dass ich solche Leistungen bringen kann, war das sicher ein wichtiger Faktor für die Verbesserung.

Hast du auch dein Training im Winter aktiv verändert, was deine Leistungssteigerung im Laufen erklärt?
Ja, wir haben schon ein bisschen überlegt, also mein Trainer und Mann, Philipp Seipp, und ich, ob wir vielleicht ein paar Dinge anders angehen können. Denn man darf ja nicht erwarten, mit dem immer gleichen Weg einen neuen Outcome zu erzielen. Das heißt, man muss auch bereit sein, alte Pfade, die bisher vielleicht erfolgreich waren, mal zu verlassen und zu schauen, ob man durch einen neuen Reiz noch etwas verbessern kann.
Eine Sache, die wir diesen Winter wirklich intensiv gemacht haben, war das Skilanglaufen. Als wir dann einmal aus dem Trainingscamp zurückkamen, in dem ich viel auf den Skiern war, haben wir einen Lauftest gemacht – und waren echt überrascht, wie gut die Werte schon waren, obwohl ich kaum gelaufen bin, sondern fast nur Langlaufen war. Das hat einfach richtig gut funktioniert.
In Hamburg warst du kurz davor, die 8-Stunden-Marke zu knacken und hast mit 2:38:27 Stunden gleichzeitig für die schnellste Marathonzeit, die jemals eine Frau auf der Langdistanz gelaufen ist, gesorgt. Wie viel „Spielraum nach oben“ siehst du noch?
Ich glaube auf jeden Fall, dass der Körper zu viel mehr fähig ist, als man oft denkt. Das hat mir vor allem das Rennen in Hamburg gezeigt. Zu dem Zeitpunkt der Saison hätte ich eigentlich nicht erwartet, dass ich so einen krassen Lauf hinlege – aber ich musste einfach so schnell laufen, um überhaupt eine Chance auf den Sieg zu haben. Solche Faktoren spielen natürlich mit rein.
Gerade durch Leistungen wie die in Hamburg sehen jetzt viel mehr Frauen, dass solche Zeiten möglich sind. Diese Grenze war vor allem im Kopf und die kann man verschieben. Ich bin überzeugt, dass es in den nächsten Jahren noch deutlich schneller wird, weil das Level jetzt einfach angehoben wurde. Es ist total cool, Teil dieser Entwicklung zu sein. Und ich hoffe natürlich, dass ich nochmal in so eine Rennsituation komme, wo es genau darum geht.

Laura Philipp benutzt im Training die Kopfhörer OpenRun Pro von Shokz.
Du bist auch Markenbotschafterin von Shokz. Wie wichtig ist es für dich, beim Training Musik zu hören?
Das ist sehr unterschiedlich, tatsächlich. Ich mache sehr viel Indoor-Training, das heißt, ich fahre sehr viel mit dem Fahrrad auf der Rolle und laufe auch sehr gerne auf dem Laufband. Da ist für mich Musik super wichtig, das pusht mich einfach und lässt die Zeit natürlich ein bisschen schneller vorbeigehen. Grundsätzlich muss ich sagen, dass ich draußen erst durch die Open-Ear-Technologie von Shokz überhaupt angefangen habe, Kopfhörer zu nutzen. Ich bin viel mit dem Rad im Straßenverkehr unterwegs – mit anderen Kopfhörern habe ich mich oft unsicher gefühlt und mich teilweise richtig erschreckt, vor allem bei leisen Elektroautos. Deshalb hatte ich für mich eigentlich schon beschlossen: Musik beim Draußentraining geht nicht. Dann bin ich auf Shokz gestoßen und für mich ist das tatsächlich der einzige Kopfhörer, den man draußen guten Gewissens tragen kann.
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