Cherotich und Nader siegen, Krause und Farken stark

Leichtathletik-WM 2025
Cherotich und Nader siegen, Krause und Farken stark

ArtikeldatumVeröffentlicht am 17.09.2025
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Faith Cherotich
Foto: Mattia Ozbot for World Athletics

Die Kenianerin Faith Cherotich und der Portugiese Isaac Nader sind die neuen Weltmeister über 3.000 m Hindernis beziehungsweise 1.500 m. Sehr gute Platzierungen erreichten in diesen Finalrennen bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Tokio Gesa Krause und Robert Farken, die die Plätze sieben und sechs belegten.

Im Hindernis-Finale sorgten die afrikanischen Favoritinnen von Beginn an für ein sehr hohes Tempo, das sogar im Bereich des Weltrekordes (8:44,32 Minuten) lag. Dabei war es lange Zeit die Olympiasiegerin von 2021, Peruth Chemutai, die an der Spitze lief. Die achtköpfige Führungsgruppe schrumpfte nach der Hälfte des Rennens bei dem hohen Tempo. Kurz vor der 2.000-m-Marke konnte sich Chemutai an einem Hindernis gerade noch abfangen und einen Sturz verhindern, doch kurze Zeit später stürzte sie tatsächlich und schied aus. Es war einer von insgesamt gleich vier Stürzen in diesem Finale. 500 Meter vor dem Ziel ging die Titelverteidigerin Winfred Yavi (Bahrain) an die Spitze. Faith Cherotich war die einzige, die ihr folgen konnte. Die Entscheidung fiel dann am letzten Wassergraben rund 140 Meter vor dem Ziel. Yavi strauchelte und Cherotich lief vorbei. Die Kenianerin gewann in der Meisterschafts-Rekordzeit von 8:51,59 Minuten vor Yavi (8:56,46) und Sembo Almayew (Äthiopien/8:58,86).

Trotz eines Sturzes am letzten Wassergraben lief Gesa Krause (Silvesterlauf Trier) auf einen starken siebenten Platz in 9:14,27 Minuten. In ihrem besten Rennen des Jahres hatte sie sich von Beginn an in der zweiten Gruppe einsortiert und dann in der Schlussphase noch etliche Plätze gut gemacht. „Bei der Platzierung hat der Sturz am Ende keinen Unterschied gemacht, die anderen waren zu weit vor mir. Ich habe mir nichts getan und bin sehr zufrieden, dass ich eine Platzierung unter den Top acht erreicht habe. In diesem Jahr haben mir ein paar Rennen gefehlt für eine bessere Leistung“, sagte die deutsche Rekordhalterin. Nicht gut lief es dagegen für Lea Meyer (Bayer Leverkusen), die anfangs versuchte mit der ersten Gruppe mitzulaufen. Dieses Tempo war jedoch zu schnell und sie ließ sich dann in die zweite Gruppe zurückfallen. Doch in der entscheidenden Phase konnte Lea Meyer nicht mehr zulegen und belegte schließlich Rang zwölf in 9:24,42. Die dritte deutsche Hindernis-Läuferin bei der WM, Olivia Gürth (Silvesterlauf Trier), hatte als Sechste ihres Vorlaufes in 9:15,28 die Final-Qualifikation knapp verpasst.

Robert Farken wird starker Sechster

Über 1.500 m gab es mit Isaac Nader einen Überraschungs-Sieger. Der Portugiese fing im Schlussspurt mit 3:34,10 Minuten den Briten Jake Wightman (3:34,12) noch ab. Reynold Cheruiyot (Kenia) gewann die Bronzemedaille in 3:34,25. Während Titelverteidiger Josh Kerr (Großbritannien) sich im Mittelteil des Rennens offenbar eine Muskelverletzung zuzog und abgeschlagen als 14. ins Ziel lief, war Norwegens Läufer-Star Jakob Ingebrigtsen völlig überraschend im Vorlauf ausgeschieden. Der Olympiasieger von 2021 hatte Trainingsrückstand aufgrund einer Verletzung. Ebenso nicht im Finale war der aktuelle Olympiasieger Cole Hocker (USA). Im Halbfinalrennen hatte er sich auf der Zielgeraden an Robert Farken (SC DHfK Leipzig) vorbeigeschlängelt und den deutschen Rekordler dadurch aus dem Rhythmus gebracht. Farken war danach ehrlich und sah keinen Grund für einen Protest. Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) protestierte trotzdem und hatte überraschend Erfolg: Hocker wurde disqualifiziert, Farken kam ins Finale, das er sonst auch ohne die Behinderung wohl kaum erreicht hätte.

Im Finale zeigte Robert Farken dann aber eine deutlich stärkere Leistung als im Halbfinale. „Heute lief es ganz anders, ich bin sehr stolz und sehr zufrieden mit meiner gesamten Saison“, sagte Robert Farken, der als Sechster nach 3:35,15 im Ziel war.