Die beiden äthiopischen Titelverteidiger Tadu Abate und Dibabe Kuma sowie die Zwillingsschwestern Deborah und Rabea Schöneborn werden am 19. April beim Haspa Hamburg-Marathon an den Start gehen. Dies gaben die Veranstalter im Rahmen einer Pressekonferenz bekannt. Für den größten und hochklassigsten deutschen Frühjahrs-Marathon liegen bereits über 12.000 Anmeldungen vor.
Aktuelle Meldezahlen des Marathon Hamburg 2020 übersteigen Vorjahreswerte
„Es ist ein schönes Signal, wenn Athleten gerne und wiederholt zu uns kommen, um sich und unsere Veranstaltung in Szene zu setzen und dabei spannende Geschichten zu schreiben“, sagte Chef-Organisator Frank Thaleiser bezüglich der beiden Vorjahressieger, die nach Hamburg zurückkehren. Für Tadu Abate wird es sogar der dritte Start in Folge bei diesem Rennen sein. Mit Blick auf die Meldezahlen, sagte Frank Thaleiser: „Die aktuellen Marathon-Anmeldezahlen liegen knapp 400 über denen zur gleichen Zeit des Vorjahres - ein großer Vertrauensbeweis unserer Teilnehmerinnen und Teilnehmer, der ein Stück weit die gute Reputation unserer Veranstaltung spiegelt.“
Deborah und Rabea Schöneborn mit guten Aussichten in Hamburg am Start
Nachdem sie am vergangenen Sonntag mit Bestzeiten beim Barcelona-Halbmarathon überzeugt hatten, steht nun fest, dass Deborah und Rabea Schöneborn (beide LG Nord Berlin) ihren nächsten Marathon gemeinsam in Hamburg laufen werden. Während Deborah im vergangenen Oktober bei ihrem Debüt über die 42,195 km in Köln praktisch konkurrenzlos in flotten 2:31:18 Stunden zum Sieg lief, wird Rabea in Hamburg ihr Debüt laufen. Die 25-jährigen Zwillinge bewegen sich in der Vorbereitung auf den Marathon offenbar im gleichen Leistungsbereich: Beim Barcelona-Halbmarathon steigerte sich Deborah als Achte auf 71:37 und Rabea kam nur drei Sekunden später als Neunte ebenfalls mit einer deutlichen Bestzeit ins Ziel. Diese Ergebnisse lassen darauf schließen, dass beide in Hamburg die internationale Olympia-Norm von 2:29:30 Stunden unterbieten können.
„Wir freuen uns sehr auf den gemeinsamen und hoffentlich erfolgreichen Start am 19. April. Unser Halbmarathon in Barcelona war bereits ein guter Gradmesser, der gezeigt hat, dass wir uns trotz einer natürlichen Geschwisterkonkurrenz gegenseitig zu gemeinsamen Bestleistungen pushen können“, erklärte Debbie, und ihre Schwester Rabea ergänzte: „Hamburg ist eine tolle Stadt und ein klasse Laufpflaster, wie wir noch aus früheren Tagen wissen. Wir werden unser Bestes geben, um hoffentlich am Ende auch beide ein Olympiaticket zu bekommen.“
Spannendes Rennen an der Spitze in der Hansestadt erwartet
Die Schöneborn-Zwillinge werden beim Haspa Hamburg-Marathon auf starke internationale Konkurrenz treffen. An der Spitze steht dabei die Titelverteidigerin Dibabe Kuma. Die erst 23-jährige Äthiopierin überraschte im vergangenen Jahr, als sie bei schwierigen Wetterbedingungen im Alleingang zum Sieg stürmte. „Die Strecke ist sehr gut“, sagte Dibabe Kuma, nachdem sie nach 2:24:42 Stunden ins Ziel gelaufen war. Bei günstigeren Bedingungen sollte sie in der Lage sein, am 19. April auch ihre Bestzeit von 2:23:34 zu unterbieten. Zu ihren Gegnerinnen wird in Hamburg ihre Landsfrau Meseret Belete zählen. Die erst 20-Jährige war schon 2018 Sechste bei der Halbmarathon-WM in Kopenhagen und hat eine Marathon-Bestzeit von 2:24:54.
Ebenfalls noch ein Youngster ist Tadu Abate. Der 22-Jährige, der im vergangenen Jahr bei regnerischem und kühlem Wetter in 2:08:25 Stunden mit nur einer Sekunde Vorsprung vor seinem Landsmann Ayele Abshero gewann, steigerte sich im vergangenen Oktober in Amsterdam als Sechster auf 2:06:13. In Hamburg wird er sich als Titelverteidiger einmal mehr mit dem erfahrenen Ayele Abshero auseinandersetzen müssen. Der 29-Jährige, der eine hochklassige Bestzeit von 2:04:23 Stunden aufweist, will im dritten Anlauf in Hamburg endlich vor Tadu Abate im Ziel sein. 2018 hatte Abshero hinter seinen Landsleuten Solomon Deksisa (2:06:34) und Abate (2:06:54) mit 2:07:19 Rang drei belegt.
Mit Blick auf die Olympianorm: Philipp Pflieger
Bereits vor längerer Zeit hatten die Veranstalter den Start von Philipp Pflieger, der seit diesem Jahr auch für das Lauf-Team Haspa Marathon Hamburg startet, bekannt gegeben. Der 32-Jährige hat eine Bestzeit von 2:12:50 Stunden und wird auf der flachen Strecke versuchen, die internationale Olympia-Norm von 2:11:30 zu unterbieten. Am vergangenen Sonntag verbesserte er sich über die Halbmarathon-Distanz in Barcelona auf 62:50 Minuten.
Homiyu Tesfaye peilt ebenfalls Olympia-Qualifikation an
Neu im Rennen ist Homiyu Tesfaye (Eintracht Frankfurt). Sein Start wurde am21. Februar bekannt gegeben. Für den früheren Mittelstreckenläufer wird der Marathon in Hamburg sein zweiter Lauf über die 42,195 km. In Frankfurt war er im vergangenen Oktober eingebrochen und hatte das Ziel nach 2:18:30 erreicht. Tesfaye war bei seinem Debüt mutig angelaufen und hatte die Halbmarathon-Marke nach 64:23 Minuten passiert. In der Folge bekam er allerdings muskuläre Probleme.
„Ich freue mich sehr auf meinen Start in Hamburg. Ich habe gehört, es sei eine eindrucksvolle Stadt mit tollen Zuschauern und einem schnellen Kurs sowie einer großartigen Kulisse. Ich werde mein Bestes geben und hoffe, dass es am Ende sogar zu einem Olympiaticket reicht“, sagte der 26-Jährige, der sich ab sofort im Höhentrainingslager in seiner früheren Heimat Äthiopien auf den Marathon vorbereiten wird.