New York City Marathon 2019
Arne Gabius wird Elfter in New York

Beim Sieg der beiden Kenianer Geoffrey Kamworor und Joyciline Jepkosgei verpasste Arne Gabius die Olympia-Qualifikation um 50 Sekunden.
New York City Marathon 2019

Die beiden Halbmarathon-Weltrekordler haben den New York Marathon gewonnen: Der Kenianer Geoffrey Kamworor erreichte nach 2:08:13 Stunden das Ziel im Central Park, seine Landsfrau Joyciline Jepkosgei lief 2:22:38 Stunden und verpasste bei ihrem eindrucksvollen Debüt über die 42,195 Kilometer den 16 Jahre alten Streckenrekord um lediglich sieben Sekunden. Die beiden liefen in der Schlussphase jeweils souverän zum Sieg.

Für runnersworld.de war der Fotograf Nobert Wilhelmi beim New York City Marathon 2019 vor Ort. Seine Bilder vom Marathon finden Sie in der Bildergalerie ober- sowie unterhalb dieses Artikels.

Nach 64:49 Minuten passierte die große Spitzengruppe der Männer die Halbmarathon-Marke – darunter auch Arne Gabius. Bis hierhin schien das Rennen für den deutschen Rekordhalter ideal zu verlaufen. Nur Minuten später fiel Gabius jedoch aus der Spitzengruppe heraus. Die 30-km-Marke passierte er nach 1:33:09 Stunden und sah sich inzwischen über 40 Sekunden hinter der Top Ten. Ein Platz unter den ersten zehn Läufern wäre mit der Olympia-Qualifikation gleichbedeutend gewesen.

Unterdessen setzte sich jenseits der 35 Kilometer ein Quartett aus Tamirat Tola, dem bis dato unbekannten Girma Bekele Gebre, Albert Korir und Geoffrey Kamworor ab. Erst innerhalb der letzten fünf Kilometer sollte die Entscheidung fallen. Kamworor trat entscheidend an und riss eine Lücke, die sich sukzessive vergrößerte. Souverän konnte er sich am Ende nach 42 Kilometern auf den letzten Metern als Sieger feiern lassen. Nach 2:08:13 Stunden stoppte die Uhr, was für den Kenianer eine zweite Hälfte von 63:23 Minuten bedeutete. Albert Korir behauptete nach 2:08:36 Stunden knapp den zweiten Platz vor dem überraschend starken Äthiopier Girma Bekele Gebre (2:08:38). Bester US-Amerikaner wurde Jared Ward als Sechster in 2:10:45 Stunden.

Arne Gabius erkämpft sich mit starker Schlussphase Platz elf beim New York City Marathon 2019

Auch wenn Arne Gabius den Anschluss nach vorne längst verloren hatte, zeigte er auch im letzten Viertel ein starkes Rennen. Nachdem der Abstand zur Top Ten fünf Kilometer vor dem Ziel auf 1:36 Minuten angewachsen war, zeigte Gabius seine Klasse auf den letzten Kilometern. Meile um Meile verkürzte er den Abstand auf die vor ihm Laufenden. Lediglich 50 Sekunden sollten am Ende auf Connor McMillan fehlen, der direkt vor Gabius Platz zehn erreichte. Damit verpasste er die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2020 denkbar knapp. Dennoch bedeuten 2:12:57 Stunden auf dem schweren Kurs eine deutsche Jahresbestleistung.

Auch bei den Frauen entschied sich das Rennen jenseits der 35-km-Marke. Dennoch wurde das Feld der schnellsten Läuferinnen bis zur Halbmarathonmarke schon stark selektiert. Desiree Linden, die schon zuvor eine Attacke setzte, war daran nicht unschuldig. Schon nach 71:39 Minuten passierte sie in einer fünfköpfigen Gruppe die Streckenhälfte, konnte aber kurz danach dem Tempo der beiden Kenianerinnen Mary Keitany und Joyciline Jepkosgei sowie der Äthiopierin Ruti Aga nicht mehr ganz folgen.

Halbmarathon-Weltrekordlerin Joyciline Jepkosgei gewinnt ihr Marathon-Debüt souverän

Rund zehn Kilometer lang lief dieses Trio ein offenes Rennen an der Spitze, bis Aga dem Tempo in Richtung Streckenrekord Tribut zollen musste. Jenseits der 35 Kilometer suchte Jepkosgei wie Kamworor das Heil in der Flucht nach vorne und konnte sich von der vierfachen Siegerin Keitany lösen. Besonders auf der letzten Meile demonstrierte die Halbmarathon-Weltrekordlerin bei ihrem Debüt über die 42,195 Kilometer ihre Stärke. Nach 2:22:38 Stunden verpasste sie den 16 Jahre alten Streckenrekord um nur sieben Sekunden und krönte ihr Debüt mit dem Sieg beim New York City Marathon 2019. Die Siegerin der Jahre 2014 bis 2016 sowie 2018 belegte in 2:23:32 Stunden Platz zwei. Dritte wurde Aga in 2:25:51 Stunden. Linden belegte wie ihr Landsmann Ward als schnellste US-Amerikanerin nach 2:26:46 Stunden den sechsten Platz.

Rund 52.000 Läufer gingen bei sehr guten Wetterbedingungen an den Start. Der New York City Marathon ist das größte Rennen der Welt über die klassische Distanz.

Text: race-news-service.com / RW