42,195 Kilometer lang bahnten sich die Marathonläufer beim Pitztaler Gletscher-Marathon 2023 von Mandarfen nach Arzl den Weg. Bei erstklassigen äußeren Bedingungen fiel der Marathon-Startschuss bereits um 8:00 Uhr wenige Meter von der Rifflsee-Talstation entfernt. Nachdem 2022 Anna Kawalec und Volker Bender den Marathon gewannen, pulverisierten am ersten Juli-Wochenende die diesjährigen Marathonsieger Raluca Apostol und Jonas Müller die Vorjahressiegzeiten. Über die halbe Distanz waren Natalie Wangler und Manfred Senn nicht zu schlagen.
Die schönsten Bilder vom Pitztaler Gletscher-Marathon 2023 finden Sie hier:





Durch das malerische Pitztal im Südwesten Tirols führte am 2. Juli der 17. Pitztaler Gletscher-Marathon, an dem Läufer aus der ganzen Welt teilnahmen. „Letztes Jahr waren es 21 Nationen. Heuer haben unglaubliche 32 Nationen am Pitztaler Gletscher-Marathon teilgenommen“, so Eventmanagerin Nina Tschenett. Unter den Startern waren neben vielen österreichischen und deutschen Teilnehmern so beispielsweise auch Laufbegeisterte aus Indien, Australien und Puerto Rico. Die weiteste Anreise nahmen derweil zwei Marathonläufer aus Südafrika auf sich. Über 8.000 Kilometer legten beide zurück, um am Pitztaler Gletscher-Marathon 2023 teilnehmen zu können.
Apostol und Müller dominieren im Pitztal
Bei Temperaturen von rund zehn Grad Celsius versammelten sich die Marathonläufer bereits zu früher Stunde an der Talstation der Rifflsee-Bergbahn in Mandarfen. Auf einige begrüßende Worte und motivierende Klänge folgte um kurz nach 8:00 Uhr der Startschuss. Die ersten gut eineinhalb Kilometer führten in der Folge bergauf zur Gletscherbahn-Talstation, anschließend ging es bis Kilometer 25 mehrheitlich bergab. Bereits als die Läufer nach rund drei Kilometern wieder am Startbereich vorbeikamen, zeigte sich, wer an diesem herrlichen Lauftag im schönen Pitztal wohl das Rennen machen würde. Die Führungsradfahrer stiegen ein und begleiteten die Führenden fortan auf ihrem Weg Richtung Gruabe Arena, wo später das Ziel warten sollte. Auch wenn die Strecke mehr bergab als bergauf führte, waren die Anstiege auf der zweiten Rennhälfte nicht zu unterschätzen. Auch die sechs Kilometer lange Extraschleife, die in Arzl zu absolvieren war, verlangte den Marathonläufern nochmals alles ab.
Hinter zwei Polizei-Motorradfahrern und dem Führungsradfahrer laufend enteilte Jonas Müller (Roadrunners Südbaden), der zuvor bereits als Favorit gehandelt wurde, dem Rest des Feldes immer deutlicher. Von den auf ihren Start wartenden Halbmarathonläufern nach ca. 15 Kilometer gefeiert, setzte er seinen Solo-Sturmlauf auch auf dem zweiten und dritten Marathon-Drittel fort, sodass der erfahrene 29-jährige Marathonläufer, der Ende April beim London Marathon 2023 als zweitbester Deutscher nach 2:28:52 Stunden das Ziel erreicht hatte, auch im Pitztal unter der Top-Zeit von 2:30 Stunden bleiben konnte. Nach 2:29:52 Stunden durchlief er unter dem Jubel der zahlreichen Zuschauer in der Gruabe Arena in Arzl das Zielband und sorgte so für die schnellste Siegzeit seit 2012.

Auf dem Niveau von Vorjahressieger Volker Bender, der dieses Mal Siebter beim Halbmarathon wurde, liefen hinter dem siegreichen Läufer der Roadrunners Südbaden Manuel Jakob (Run & Help) und Steffen Schlegel. Während Jakob in 2:46:10 Stunden noch knapp unter der Siegzeit des vergangenen Jahres bleiben konnte, finishte Steffen Schlegel nur eine Woche nach seinem Start beim Wiesbaden-Marathon nach 2:49:21 Stunden. Gemeinsam mit Debütant Christian Herkert und Florian König sorgten die drei Erstplatzierten für einen deutschen Fünffach-Erfolg.
Bunt gemischt waren hingegen die ersten Plätze der Frauen. Die mit der Startnummer 6 ins Rennen gegangene Raluca Apostol (Parkrun) aus Rumänien zeigte ebenfalls ein herausragendes Rennen und gewann am Ende in 3:06:19 Stunden mit fast 16 Minuten Vorsprung und somit fast genauso deutlich wie Müller einige Minuten zuvor. Die inzwischen in der Altersklasse W50 startende Österreicherin Alexandra Raich-Mader (Club Bike&Run) erreichte dahinter wie im Vorjahr Platz zwei. Dieses Mal erreichte sie nach 3:22:16 Stunden das Ziel. Komplettiert wurde das Marathon-Gesamtpodest durch Franziska Kruppa aus Deutschland (3:23:03 Stunden). Sie lief über 20 Minuten schneller als im Vorjahr und verbesserte sich so um zwei Plätze.
Natalie Wangler gewinnt spannenden Halbmarathon-Showdown
Ohne Extraschleife in Arzl, dafür aber mit den von den Marathonläufern gefürchteten Anstiegen der zweiten Marathonhälfte ging der Halbmarathon über die Bühne. Seit der Pitztaler Gletscher-Marathon in Arzl statt in Imst finisht, beträgt die Streckenlänge des Halbmarathons nicht mehr klassische 21,1, sondern 21,388 Kilometer. Trotz der rund 290 Zusatzmeter erreichten die Schnellsten beeindruckende Zeiten. So lief Manfred Senn in 1:13:13 Stunden verdient zum Halbmarathon-Gesamtsieg. Mit dem Österreicher finishten der Norweger Frederik Sandberg (1:16:06 Stunden) und Stephen Hargreaves (Leutasch, 1:17:13 Stunden) auf den Plätzen zwei und drei.

Auch wenn der Pitztaler Gletscher-Marathon 2023 gerade über die vollen 42,195 Kilometer von großer Dominanz und klaren Ergebnissen geprägt war, wurde es im Rennen um den Halbmarathon-Sieg der Frauen äußerst spannend. Auf den ersten Kilometern sorgten besonders die Ungarinnen Réka Bátai (EuSolarSe) und Virag Bogdandi (Futazas.hu) für ein hohes Anfangstempo. Diesem musste Bogdandi aber bereits zur Rennhälfte Tribut zollen, sodass sich auf den folgenden Kilometern ein Duell zwischen Bátai und der 27 Jahre alten Natalie Wangler von der Roadrunners Südbaden entwickelte. Während Bátai zunehmend schwächelte, konnte die amtierende Schottische Vize-Meisterin im Marathon noch weiter zulegen, sodass auf den letzten Kilometern nicht nur allein an der Spitze lag, sondern den Vorsprung auf ihre ungarische Kontrahentin noch auf über eine Minute ausbauen konnte. Am Ende siegte Wangler in 1:21:42 Stunden. Bátai finishte nach 1:22:51 Stunden, Bogdandi nach 1:25:18 Stunden.

- 12 Wochen, je 4 Laufeinheiten
- nach modernsten Trainingsmethoden
- für fortgeschrittene Läufer
- Technik-, Kraft- und Dehnübungen
- Ernährungs- und Ausrüstungstipps

Sie sind bereits Kunde? Dann loggen Sie sich hier ein.
Nach erfolgreicher Zahlung erhalten Sie eine E-Mail mit Ihrem Download-Link. Sollten Sie Fragen haben, senden Sie eine Nachricht an bestellung@runnersworld.de.
Interessantes Streckenangebot für Laufeinsteiger
Über die volle sowie die halbe Marathondistanz hinaus wurden im Rahmen des Pitztaler Gletscher-Marathons auch ein Run & Fun Lauf über 11,1 Kilometer, ein 5,5-Kilometer-Lauf und ein Staffelmarathon angeboten. Diese richteten sich in erster Linie an Laufeinsteiger. Während Maria Tangl (TrailMotion Tirol, 48:55 Minuten) und der Slowake Marek Pavlicko (Elán Kezmarok, 40:01 Minuten) über 11,1 Kilometer für die schnellsten Zeiten des Tages sorgten, gewannen Katalin Drotar (Futuzas.hu, 21:45 Minuten) und Markus Holzer (Viva con Agua, 19:24 Minuten) den 5,5-Kilometer-Lauf. Die schnellste Marathonstaffel bildeten derweil Manfred Lotto, Andreas Eitler und Manfred Petrowitz. Am Ende eines langen Lauftages, der mit der stimmungsvollen Siegerehrung der Gesamt- und Altersklassenschnellsten in Arzl endete, waren nicht nur die einheimischen Starter glücklich. Auch internationale Gletscher-Marathon-Neulinge gingen vom Event überzeugt nach Hause.




