Rennsteiglauf Schmiedefeld 2022
Anna Hahner rockt den Rennsteig

Bis zu 73,9 Kilometer gab es beim 49. Rennsteiglauf zu meistern. Anna Hahner und Ruedi Becker siegten beim Marathon.
Rennsteiglauf 2022
Foto: Norbert Wilhelmi

Mit dem Rennsteiglauf 2022 ging am 21. Mai in Schmiedefeld und Umgebung bereits der 49. Rennsteiglauf über die Bühne. Auch wenn es bis zum großen Jubiläum noch ein Jahr dauert, wusste auch der Rennsteiglauf 2022 zu begeistern und zog einmal mehr etliche Topläufer an. So startete etwa Anna Hahner über die Marathondistanz, die sie in 3:05:31 Stunden meistern und das Rennen somit souverän gewinnen konnte. Bei den Herren setzte sich der Schweizer Ruedi Becker in 2:39:02 Stunden durch. Noch länger waren die Teilnehmer des Supermarathons unterwegs. Am Ende gewannen Frank Merrbach und Tina Gebhardt mit deutlichem Vorsprung. Über die vergleichsweise kurze Halbmarathondistanz setzten sich Roman Freitag und Nadine Hübel durch.

Fotograf Norbert Wilhelmi war beim Rennsteiglauf 2022 vor Ort. Seine schönsten Bilder vom Rennen finden Sie oberhalb sowie unterhalb dieses Artikels.

Bereits um 6:00 Uhr gingen auf dem Marktplatz in Eisenach die Starter des 73,9 Kilometer langen Supermarathons auf die Strecke. Diese umfasste neben der herausfordernden Distanz auch ein 1.874 Höhenmeter. Auf dem Großen Beerberg wurde auf 974 Höhenmetern nach 62,2 Kilometern der höchste Punkt der Strecke passiert. Während zur Rennhälfte noch Marcel Bräutigam mit fast zweieinhalb Minuten Vorsprung führte, übernahm Frank Merrbach auf der zweiten Hälfte die Führung. Da Bräutigam das Rennen aufgeben musste, lief Merrbach in 5:19:19 Stunden zu einem deutlichen Sieg. Zweiter wurde Sören Becker (5:43:30 Stunden). Mit nur drei Sekunden Vorsprung sicherte sich dahinter Thomas Ungethüm (5:46:16 Stunden) den dritten Platz. In 5:46:19 Stunden wurde Thomas Sendker, der neun Kilometer vor dem Ziel noch auf dem Bronze-Rang gelegen hatte, Vierter. Bei den Frauen setzte sich Tina Gebhardt in schnellen 6:26:57 Stunden durch. Nicole Keßler wurde in 6:54:12 Stunden Zweite.

„Heute hat bei mir einfach alles funktioniert, sodass ich den Lauf vom Anfang bis zum Ende genießen konnte. Ich hatte kein richtiges Tief, habe mich einfach auf mich konzentriert und mein Ding gemacht, konnte so zum Schluss sogar noch unter die 5:20 rutschen – richtig geil! Dazu hat das Wetter gepasst, die Strecke war gut und die Atmosphäre einfach bombastisch. So etwas gibt es sonst bei keinem anderen Lauf. Mit Marcel Bräutigam hatte ich bis Kilometer 41 einen starken Konkurrenten vor mir. Nach seinem Ausstieg war für mich der Weg zu meinem dritten Sieg frei“, so Supermarathon-Sieger Frank Merrbach.

Rennsteiglauf 2022
Norbert Wilhelmi
Die Stimmung beim Rennsteiglauf war erstklassig.

Hahner und Becker laufen zum verdienten Marathonsieg

Beeindruckend waren auch die Leistungen der Topläufer auf der Marathondistanz. Ab 9:00 Uhr in Neuhaus am Rennweg gestartet, warteten auch 769 Höhenmeter. Vom Start weg lief Topfavoritin Anna Hahner in einer eigenen Liga, sodass sie nach 1:16:20 Stunden bzw. 18,3 Kilometer den Masserberg erreichte. Zu diesem Zeitpunkt lag sie bereits über neun Minuten in Führung. Die Halbmarathonmarke passierte sie wenig später nach 1:28:49 Stunden. Auf der zweiten Hälfte knüpfte sie an ihren starken Rennbeginn an und gewann schließlich, wie man sie und ihre Schwester Lisa kennt, mit einem breiten, sympathischen Grinsen im Gesicht in 3:05:31 Stunden. Damit unterstrich Anna Hahner nur zwei Wochen nach dem Chiemgau Trail einmal mehr, dass sie nicht nur auf der Straße, sondern seit geraumer Zeit auch auf Trails auf höchstem Niveau unterwegs ist. Im Ziel lobte sie die erstklassige Stimmung an der Strecke. Ebenfalls eine tolle Leistung zeigten Anne Barber und Isabell Otto, die in 3:19:18 bzw. 3:30:47 Stunden zwar einen deutlichen Rückstand hatten, sich aber dennoch über einen verdienten Podestplatz freuen durften.

Nach dem Zieleinlauf freute sich Anna Hahner über ihren Sieg: „Bei meinem ersten Sieg im Oktober war es schon schön, aber diesmal war es der Hammer! Bei Schneewalzer und Rennsteiglied am Start in Neuhaus war ich absolut textsicher. Sicherheitshalber hatte ich mir diesmal eigene Getränke mitgenommen, damit es nicht zur Verwechslung mit dem Schwarzbier kommt. Das Köstritzer gibt es aber jetzt im Ziel. Es reizt mich nach zwei Siegen, zum Jubiläum den Hattrick zu schaffen. Den 13. Mai 2023 habe ich mir deshalb dick im Kalender angestrichen. Der Lauf heute hat mir unheimlich viel Spaß gemacht. Nicht nur die Zuschauer, jeder einzelne Streckenposten gibt noch einmal eine ganz andere Energie, dazu ist die Landschaft unbeschreiblich schön. Ich habe mich vom Start weg gut gefühlt und wusste: das passt heute!“

Auch bei den Männern ging es über die Marathondistanz rund. Ruedi Becker lief die erste Hälfte in 1:18:20 Stunden und lag so gut 70 Sekunden vor einer fünfköpfigen Verfolgergruppe. Auf den folgenden Kilometern fiel die Gruppe auseinander, sodass Eric Breitbarth, Theodor Popp und Marcel Krieghoff nun zu dritt den führenden Schweizer jagten. Dies änderte jedoch nichts daran, dass Becker seinen Vorsprung in kleinen, aber kontinuierlichen Schritten ausbauen konnte und so letztlich in 2:39:02 Stunden gewann. Da auf den letzten Kilometern auch Krieghoff zurückfiel, machten Popp und Breitbarth die Plätze zwei und drei unter sich aus. Popp landete in 2:42:19 Stunden auf dem Silber-, Breitbarth in 2:42:36 Stunden auf dem Bronze-Rang.

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Roman Freitag beim Halbmarathon vor Tom Thurley

Läufer, denen die beiden langen Rennen zu lang waren und trotzdem beim Rennsteiglauf 2022 starten wollten, entschieden sich für den rund 300 Meter zu langen Halbmarathon. Ab 7:30 Uhr wurde in Blöcken mit je 500 Läufern an der Oberhofer Arena am Rennsteig gestartet. Die Ziellinie wartete wie für alle Läufe in Schmiedefeld. Das 21,4 Kilometer lange Rennen gewann Roman Freitag in 1:13:09 Stunden. Folgen konnte ihm nur Tom Thurley, der in 1:13:40 Stunden Zweiter wurde. Platz drei sicherte sich nach 1:17:06 Stunden Florian Bochert. Gut 12 Minuten später folgte mit Nadine Hübel (1:29:55 Stunden) die schnellste Frau. Auf Rang zwei landete Ilka Wienstroth (1:30:55 Stunden), auf Rang drei Laura Hampel (1:31:42 Stunden).

„Es war schön, heute von ganz vorne zu starten – aber daher war der Druck natürlich für mich auch wesentlich größer als im letzten Jahr. Diese einmalige Atmosphäre im Ziel in Schmiedefeld zu erleben, war eine riesengroße Motivation. Mein Ziel war ein Platz unter den ersten drei, dass es dann so gut funktioniert, ist natürlich super. Der Lauf heute war aber alles andere als entspannt – etwa ab Kilometer 14 habe ich Vollgas gegeben, wollte mir den Sieg dann nicht mehr nehmen lassen und war im Ziel schließlich auch richtig fertig. Den Birxsteig kannte ich bislang nur vom Langlauf. Es ist zwar schwierig, dort hochzulaufen, aber toll, aus dem Stadion zu starten – das ist einfach ein ganz besonderer Ort“, sagte Nadine Hübel nach ihrem Halbmarathon-Sieg.

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