Marathon-Weltrekordlerin Ruth Chepngetich suspendiert

Doping
Weltrekordlerin Ruth Chepngetich suspendiert

Veröffentlicht am 18.07.2025
Weltrekordlerin Ruth Chepngetich suspendiert
Foto: Getty Images North America

Die Marathon-Weltrekordlerin Ruth Chepngetich wurde nach einem positiven Dopingtest suspendiert. Dies gab die Athletics Integrity Unit (AIU), die für den internationalen Leichtathletik-Verband World Athletics (WA) das Doping-Kontrollsystem führt, in einer Pressemitteilung bekannt. Die 30-jährige Kenianerin hatte im vergangenen Oktober beim Chicago-Marathon sensationell die 2:10:00-Stunden-Barriere durchbrochen und den Weltrekord auf 2:09:56 Stunden verbessert.

Sofern dieser Fall nicht noch eine überraschende Wendung nimmt und Ruth Chepngetich im Laufe des Verfahrens freigesprochen wird, ist dies einer der hochkarätigsten Dopingfälle im internationalen Laufsport. Wie die AIU mitteilte, wurde bei einer Probe am 14. März dieses Jahres ein Diuretika in einer überhöhten Konzentration nachgewiesen. Diese harntreibenden Medikamente können offenbar dafür eingesetzt werden, um andere Doping-Substanzen zu verdünnen und nicht mehr nachweisbar zu machen.

Wie die AIU erklärte, sei Ruth Chepngetich kooperativ bei der bisherigen Untersuchung des Falles gewesen und sei freiwillig am 19. April in eine Suspendierung gegangen. Damit erklärt sich wohl auch, warum die Marathon-Weltmeisterin von 2019 nicht wie geplant beim London-Marathon am 27. April startete. In ihrem einzigen Wettkampf in diesem Jahr war Ruth Chepngetich beim Lissabon-Halbmarathon am 9. März als Zweite 66:20 Minuten gelaufen und war nicht in Topform. Da die positive Dopingkontrolle vom 14. März stammt, wird der Marathon-Weltrekord aus dem vergangenen Oktober weiterhin Bestand haben.

Einen ähnlich prominenten Dopingfall gab es 2017 bei einer anderen kenianischen Star-Läuferin: Damals wurde die Marathon-Olympiasiegerin von Rio 2016, Jemima Sumgong, für vier Jahre gesperrt. Die damals 32-Jährige ist nach Ablauf ihrer vierjährigen Sperre nicht mehr gestartet.