Mit Rekorden, Marathon-Debütanten als Gesamtsieger und tausenden glücklichen Gesichtern ging am letzten Februar-Sonntag der 40. Sevilla-Marathon über die Bühne. Mann des Tages war Selemon Barega aus Äthiopien. Der 25-Jährige lief in Sevilla seinen ersten Marathon, ging als Favorit als Rennen und wurde diesem Status mehr als gerecht. In 2:05:15 Stunden gewann er am Ende mit 1:12 Minuten Vorsprung auf seinen Landsmann Adisu Tesfahun (2:06:27 Stunden). Auch bei den Frauen lief eine Debütantin auf Anhieb zum Sieg. Anchinalu Dessie Genaneh, ebenfalls aus Äthiopien, siegte mit einem ähnlich großen Vorsprung in 2:22:17 Stunden. Aus deutscher Sicht überzeugte besonders Filimon Abraham, der seine persönliche Bestzeit auf 2:08:11 Stunden verbessern und damit auf dem 19. Platz landen konnte. Bei Temperaturen von anfangs noch acht Grad Celsius, später dann jedoch auch deutlich steigenden Temperaturen erhielten die Läufer von den vielen Zuschauern und freiwilligen Helfern beste Unterstützung.
Die schönsten Bilder vom Sevilla-Marathon 2025 findet ihr hier:
Pünktlich um 8:30 Uhr fiel am 23. Februar auf dem Paseo de las Delicias der Startschuss für den 40. Sevilla-Marathon. 14.000 gemeldete Läufer machten sich auf die sportliche Reise durch die schöne spanische Metropole, die aus Läufersicht für ihre einmalige Strecke bekannt ist, schließlich umfasst keine andere europäische Marathonstrecke weniger Höhenmeter als die des Sevilla-Marathons. Hinter den Weltklasse-Athleten, die in den ersten Reihen zu finden waren, folgten zahlreiche ambitionierte Freizeitsportler, die sich das große Sevilla-Marathon-Jubiläum ebenfalls nicht entgehen lassen wollten.
Von Beginn an wurde an der Spitze des Feldes hohes Tempo gegangen, sodass die Spitzengruppe um den späteren Sieger Selemon Barega die 10-Kilometer-Marke bereits nach 28:45 Minuten erreichte. Dies deutete noch auf eine Zielzeit von 2:01:20 Stunden hin, was eine deutliche Verbesserung des erst im Vorjahr von Azmera Gebru aufgestellten Streckenrekords von 2:03:27 Stunden bedeutet hätte. In der Folge wurde das sehr hohen Anfangstempo dann jedoch ein wenig langsamer. Den Halbmarathon passierte die Spitze so nach 1:01:45 Stunden. Kurz darauf setzte sich Barega ab und absolvierte so fast die komplette zweite Hälfte im Alleingang. Von den die Läufer frenetisch anfeuernden Zuschauern bejubelt stürmte der 10.000-Meter-Olympiasieger von Tokio 2021 dem Ziel entgegen. Dieses erreichte er nach 2:05:15 Stunden, womit er den anvisierten Sieg souverän perfekt machen konnte.
Dahinter folgten Adisu Tesfahun Tafere (2:06:27 Stunden) und der Marokkaner Mohamed Reda El Aaraby (2:06:45 Stunden) auf den weiterne Podestplätzen. Dahinter ging es Schlag auf Schlag, sodass 17 Läufer unter 2:08 Stunden, 28 Athleten unter 2:10 Stunden und ganze 45 Sportler unter 2:15 Stunden finishen konnte. Eine beeindruckende Leistungsdichte, welche das große Potenzial des Events und seiner superschnellen Strecke zeigt! Aus deutscher Sicht machte Filimon Abraham auf sich aufmerksam. Knapp zwei Jahre nach seiner Marathon-Bestzeit in Barcelona verbesserte sich der für die LG Telis Finanz Regensburg startende Athlet um elf Sekunden auf 2:08:11 Stunden.
Trapp läuft französischen Marathon-Rekord
2:22:17 Stunden dauerte es, dann durchlief die Äthiopierin Anchinalu Dessie Genaneh das Zielband. Das hohe Tempo der ersten 21,1 Kilometer, die sie in 1:10:56 Stunden meisterte, konnte sie aufrechterhalten. Hinter der 22-Jährigen beeindruckte Manon Trapp, die den französischen Marathon-Rekord der Frauen auf 2:23:38 Stunden drücken konnte und sich im Ziel sichtlich über ihre herausragende Leistung freute. Zur Halbzeit des Rennens hatte die Französin noch auf Platz sieben gelegen, dann drehte sie auf, lief die zweite Hälfte trotz steigenden Temperaturen über 20 Sekunden schneller als die erste und schob sich nach und nach nach vorne. Nach 40 Kilometern war sie Vierte, im Ziel Zweite. Nur fünf Sekunden später folgte Cynthia Kosgei aus Kenia als Drittplatzierte. Starke Vierte war die Spanierin Kaoutar Boulaid in 2:24:05 Stunden. Sie hatte 2018, damals allerdings noch als Marokkanerin, den Sevilla-Marathon gewonnen. Schnellste Deutsche war Magdalena Fink in 3:02:43 Stunden.
5-Kilometer-Rennen rundet tolles Marathon-Wochenende ab
Bereits am Vortag des Marathons erhielten tausende Laufbegeisterte einen Vorgeschmack, was die zahlreichen Marathonstarter am Marathon-Sonntag erwarten würde. Der 5-Kilometer-Rundkurs mit Start und Ziel auf den Plaza de América führte die Teilnehmer unter anderem nach knapp vier Kilometern über den bekannten Plaza de Espana, der für die Marathonläufer einen Tag später nach etwa 34 Kilometern wartete.
Der mit der Startnummer 1 ins Rennen gegangene Matthew Kipchumba Kipsang dominierte das um 9:00 Uhr gestartete 5-Kilometer-Rennen quasi nach Belieben. In 13:47 Minuten blieb er sogar deutlich unter 14 Minuten und setzte so ein erstes sportliches Ausrufezeichen. Juan Ignacio Grondona Merida lief in 14:26 Minuten auf Rang zwei, David Palacio Martin in 14:29 Minuten auf Platz drei. Kurz darauf folgten bereits die schnellsten Läuferinnen. Dabei siegte Annabel Morton in schnellen 16:23 Minuten vor Lucy Stevens (17:05 Minuten) und Silvia Rey Veiga (17:20 Minuten).
Mit toller Stimmung und seiner einmaligen Strecke, die nicht nur flach und schnell ist, sondern auch an den bekanntesten Sehenswürdigkeiten Sevillas vorbeiführt, konnte der Sevilla-Marathon 2025 national und international für Aufsehen sorgen. Gut 50 Prozent der Teilnehmer kamen aus dem Ausland und unterstrichen so die große Attraktivität des Events. Durch die abwechslungsreiche Marathonmesse und den attraktiven 5-Kilometer-Lauf wurde das Marathon-Wochenende, das von Selemon Baregas Debüt-Sieg gekrönt wurde, perfekt abgerundet.
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