Die Favoriten gaben sich keine Blöße: Bei der ersten und einzigen Auflage des Dynafit Trail Run3 vom 18. - 20. September 2020 in den Ferienregionen Imst, Tirol West und Pitztal setzten sich bei den Männern der Spanier Oriol Cardona Coll an der Seite des Ruhpoldingers Hannes Namberger (Team Dynafit Squad) in der Zeit von 9:08:47 Stunden durch.
Eine Bildergalerie mit Impressionen der Rennen finden Sie über und unter dem Artikel.
Nach dem Bergsprint am Freitag, der Long-Variante des Starkenberger Homerun am Samstag und dem finalen, 33 Kilometer langen Trail-Run am Sonntag lag das spanisch-deutsche Duo über acht Minuten vor den zweitplatzierten Österreichern Jakob Herrmann/Daniel Antonioli (Skimofriends, 9:17:00 Stunden) und knapp 50 Minuten vor den beiden Deutschen Marc Dürr/Christoph Wachter (9:58:14 Stunden). In der Kategorie Women siegten die Tschechinnen Marcela Vasinova/Rosanna Buchauer (Team Dynafit Squad, 12:03:08 Stunden). Schnellstes Duo in der Kategorie Mixed war Andre Purschke/Maria Koller (Deutschland, Team Dynafit Squad) in sehr guten 11:14:48 Stunden.
83 Teams warn beim Trail Run3 2020 dabei
Der Trail Run3 war mehr als nur eine kurzfristig auf die Beine gestellte Ersatzveranstaltung für den wegen Corona abgesagten Transalpine Run. Trotz der behördlich angeordneten Corona-Maßnahmen fand der Trail Run3 als ebenso hartes wie schönes Partnerrennen, bei dem an jedem Tag ein anderes Format gelaufen wurde, bei den 83 Teams volle Begeisterung. Zuschauer waren im Zielbereich in Imst von den Behörden nicht erlaubt worden, Interviews nur sehr eingeschränkt möglich, dafür gab's einen interessanten und kurzweiligen Live-Stream mit Moderatoren vor Ort, Interviews und einem Rückblick auf den legendären Transalpine Run.
Übereinstimmender Kommentar nach dem Zieleinlauf: Diese drei Tage waren beste Werbung für das Trailrunning. „Das ist schon was Besonderes für mich als Läufer, dieses Rennen an der Seite von Oriol Cardona Coll zu gewinnen. Besonders der letzte Tag war Skyrunning auf höchstem Niveau, das Tempo bergauf war einfach irre“, kommentierte der 31-jährige Oberbayer Hannes Namberger den Finaltag.
Downhill ins Ziel
Der hatte es wahrlich in sich. 33 Kilometer lang, 2.270 Höhenmeter in Auf- und Abstieg, wobei gleich der erste Anstieg durch die Rosengartenschlucht hinauf nach Hochimst, dann auf den Imster Höhenweg auf den Gipfel des Laggers (2.382 m) für eine echte Auslese im stark besetzten Teilnehmerfeld sorgte. Weiter ging es über den technisch anspruchsvollen, aber panoramareichen Larsengrat zum Ödkarlekopf (2.565m) und zum Pleiskopf (2.560m), ehe ein sehr herausfordernder Downhill das Finale nach Imst einleitete. „Wir hatten oben drei Minuten Rückstand, sind dann im Downhill ins Risiko gegangen und hatten im Ziel nur noch wenige Sekunden Rückstand auf die wirklich starken Österreicher Jakob Herrmann und Daniel Antonioli“, beschrieb Hannes Namberger, aktuell stärkster Trailrunner Deutschlands, den Rennverlauf am Schlusstag. Und vielleicht hätte es sogar noch zum Tagessieg gereicht, wäre Namberger im Downhill nicht gestürzt.
Zweikampf um den Gesamtsieg
Bereits am ersten Tag hatte sich abgezeichnet, dass es einen Zweikampf um den Gesamtsieg geben würde. Beim sieben Kilometer langen Bergsprint von Jerzens auf den Hochzeiger mit immerhin 1.205 Höhenmetern hatten sich die Österreicher Herrmann/Antonioli mit 1:32:00 Stunden vor Cardona Coll/Namberger in 1:33:44 Stunden und Marc Dürr/Christoph Wachter (Allgäu Outlet Race Team, 1:34:24 Stunden) durchgesetzt.
Etappensieg für Cordona Coll und Namberger
Tag 2 war die Long-Variante des Starkenberger HOMERUN. Der Spanier Oriol Cardona Coll und sein Ruhpoldinger Partner Hannes Namberger nutzten die Chance zur Revanche und gewannen die Etappe in 4:12:33 Stunden. Die Grundlage zum Gesamtsieg war gelegt, denn Herrmann/Antonioli erreichten erst mehr als zehn Minuten später das Ziel in Imst. Dritte wurden die Allgäuer Dürr Wachter in 4:24:07 Stunden. „Ich habe das letzte Hemd gegeben, der Akku war nach den anstrengenden letzten Wochen mit dem Sieg und Streckenrekord in Mayrhofen einfach leer. Nur gut, dass Oriol in einer wirklich starken Verfassung war“, lobte Hannes Namberger seinen Teampartner, den 26 Jahre alten spanischen Weltklasse-Läufer Cardona Coll.
Dreifachsieger des Transalpine Run Silvano Fedel startete mit Sohn Tomaso
In der Kategorie Men gab es noch weitere positive Überraschungen. Hinter dem bestplatzierten italienischem Team Ivan Paulmichl/Philipp Bachl (10:13:51 Stunden) als Vierte kamen mit Benjamin Bublak/Felix Weber (Adidas Terrex, 10:22:48 Stunden) zwei Athleten als Fünfte ins Ziel, die sich erst ganz kurzfristig zusammengefunden hatten. Einen starken Eindruck hinterließ auch Profi-Triathlet Sebastian Neef. Der Deutsche Meister wurde bei seiner Trailrun-Premierean der Seite von Julian Sterner starker Sechster (10:35:21 Stunden). Und dann waren da noch Matthias Dippacher und Konrad Lex, die beiden Routiniers.
Mit einer enormen Anstrengung am Finaltag erkämpften sie sich Rang sieben (10:40:17 Stunden) in der Gesamtwertung. Besonders Dippacher, der seit 2005 aktiv Trailrunning betreibt, ließ seiner Freude darüber freien Lauf: „Der Bergsprint war eine echte Qual für mich. Und auch am Finaltag lief es bis zur V2 nicht besonders gut bei mir. Da muss ich mich bei Konrad bedanken. Er war sensationell stark.“ Für die beiden Lokalmatadoren Rene Mair und Lukas Kocher (TrailMotion Tirol) reichte es ebenfalls noch zu einer Top-Ten-Platzierung. Als Zehnte in 11:20:19 Stunden verwiesen sie ein italienisches Team auf Rang 11, das für die Einzigartigkeit des Trailrun steht: Silvano Fedel, Sieger des Transalpine Run im Jahr 2005, 2006 und 2008, hatte seinen 27 Jahre alten Sohn Tomaso mit nach Imst gebracht.
Mercela Vasinova und Rosanna Buchauer mit klarem Sieg
Bei den Frauen war die Angelegenheit vom ersten Tag an quasi entschieden. Die beiden Tschechinnen Mercela Vasinova und Rosanna Buchauer (Dynafit Squad, 12:03:08 Stunden) feierten drei Etappensiege und hatten am Ende in Imst mehr als eine Stunde Vorsprung auf Stefanie Koller/Lisa Hamberger (Team Gamsbock, 13:29:03 Stunden) und Alisha Roetzer/Lea Naegele (Deutschland, 14:24:01 Stunden). Ein ähnliches Bild ergab sich in der Kategorie Mixed. An Andre Purschke/Maria Koller (Dynafit Squad) führte kein Weg vorbei. Eine glänzende Gesamtzeit von 11:14:48 Stunden und drei Etappensiege verdeutlichten die Überlegenheit. Platz zwei ging an Slawek Gawlik/Edyta Lewandowska (Team Dynafit Polen, 12:09:12 Stunden), Rang drei an Benjamin Klöppel/Lisa Risch (WeRun4Fun, 12:20:59 Stunden).





Das war der Starkenberger Homerun 2020
Für die Teilnehmer des Trail Run3 stellte die Long-Variante des Starkenberger Homerun die zweite von drei Etappen dar. Es gab aber auch die Möglichkeit nur den Starkenberger Homerun zu absolvieren – in lang oder kurz.
Long- und Short- Variante
Die Premiere des Starkenberger HOMERUN am Samstag, 19. September 2020 in Imst/Tirol war trotz der behördlichen bedingten Corona-Auflagen mit einem stark limitierten Starterfeld durchaus ein Erfolg und dürfte im Trailrun-Kalender einen festen Platz finden. Die Long-Variante mit Starts am Fernsteinsee und Landeck in der Kategorie Men ging an das deutsche Team Martin Kodewitz/Korbinian Lehner (Regensburg), das nach insgesamt 5:02:12 Stunden mit großem Vorsprung das Ziel in Imst erreichte. In der Kategorie Women hatten die beiden Deutschen Irmi Hobmaier/Eva Baumann (6:42:18 Stunden) die besten Beine.
Die Shortvariante mit den Startorten Obtarrenz und Mils war ebenfalls stark umkämpft: Das österreichische Team Biathlon mit Raphael Steiner/Philipp Lippowitz siegte in 1:37:25 Stunden. Das schnellste Team bei den Frauen kam aus Deutschland - Sophia Huber/Annegreth Nehl erreichten in 2:18:42 Stunden das Ziel in Imst. Die Idee vom Team-Wettbewerb, bei dem zwar getrennt gelaufen wurde, aber für die Wertung das gemeinsame Ergebnis zählte, fand übereinstimmend großen Anklang.
Getrennt laufen, gemeinsames Ergebnis
Die Idee zum Starkenberger HOMERUN hatte Hannes Staggl im Vorjahr. „Statt den 54 Kilometer langen Starkenberger Panoramaweg komplett am Stück zu laufen, habe ich mir gedacht, ich teile ihn einfach und das gemeinsame Ziel ist Imst“, erklärte Staggl. Der Clou dabei, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer starteten von zwei verschiedenen Startpunkten, für die Wertung zählte aber das gemeinsame Ergebnis. Der nördliche Startpunkt war der Fernsteinsee. Die Strecke führte über 25,7 Kilometer (Höhenmeter im Aufstieg 1061 m, Höhenmeter im Abstieg 1228m) nach Imst. Der südliche Start erfolgte in Landeck. Hier mussten 29,4 Kilometer (Höhenmeter im Aufstieg 1676 m, Höhenmeter im Abstieg 1705 m) bis zum Ziel in Imst bewältigt werden. Da erst ganz zum Schluss die Zeiten zusammengezählt werden konnten, war es dementsprechend spannend.
Start in Obtarrenz und Mils
Die Ersten, die das Ziel bei hochsommerlichen Temperaturen in Imst erreichten, waren die Athleten der Short-Distanz, die entweder im Norden in Obtarrenz (10,6 Kilometer, 209 Höhenmeter) oder im Süden in Mils gestartet waren. In der Addition kamen Raphael Steiner/Philipp Lippowitz (Österreich, Team Biathlon) auf 1:37:29 Stunden vor Markus Bergler/Stefan Bergler (Neumarkt/Oberpfalz, 1:40:38 Stunden) und den Lokalmatadoren Markus und Martin Mattle (TrailMotion Tirol, 1:41:20 Stunden) ins Ziel. Die schnellsten Beine auf der Nord-Route hatte Markus Bergler in 46:01 Minuten, auf der Süd-Distanz war Martin Mattle in 47:00 Minuten auf Rekordkurs. In der Kategorie Women setzten sich das deutsche Team Sophia Huber/Annegreth Nehl in 2:18:42 Stunden vor den beiden Lokalmatadorinnen Christiana Mair und Martina Neururer (TrailMotion Tirol, 2:32:28 Stunden) und Lena Rupprich/Alexandra Raich-Mader (Bike und Run Imst, 2:32:37 Stunden) durch.
Zwei Regensburger mit Bestzeiten
Die Kategorie Master Men dominierten Siegfried Kainz/Christoph Moser (Salzburg Tirol Connection, 1:59:00 Stunden), die Kategorie Mixed ging klar an Kathrin Rohleder/Stefan Imhof (Deutschland, 2:08:35 Stunden). Auf der Long Variante mit Starts am Fernsteinsee und Landeck waren die Abstände schon etwas größer. Die beiden Regensburger Martin Kodewitz und Korbinian Lehner liefen auf ihren Teilstrecken jeweils Bestzeiten. Unterm Strich kam dabei eine souveräne Siegerzeit von 5:05:12 Stunden heraus. Franz Mühlöder und Martin Sautereau (ebenfalls Regensburg) sicherten sich in 6:09:15 Stunden Rang zwei vor Gianluca Notar Francesco und Alexander Vigl (TrailMotion Tirol, 6:52:27 Stunden). Bei den Frauen waren die beiden Deutschen Irmi Hobmaier/Eva Baumann (6:42:18 Stunden) nicht zu stoppen. Auf Rang zwei und drei kamen Melanie Bartz/Ascelina Hasberg (Deutschland, 7:10:37 Stunden) und Franziska Haid/Eva-Maria Schöpf (Ötztal Trailrunning, 7:44:55 Stunden) ins Ziel. Schnellstes Master-Men-Team waren Klaus Kirchmair/Hannes Windisch (Österreich Team Kiwi, 6:22:02 Stunden), schnellstes Mixed-Team Alexander Hutter/Katharina Hutter (SV Raiba Stubai, 5:42:32 Stunden).




