Mit gleich mehreren Rekordzahlen wird der SwissCityMarathon Lucerne 2023 in die Geschichtsbücher eingehen. Bei besten äußeren Bedingungen gingen am Vierwaldstättersee 10.820 der 12.444 gemeldeten Laufbegeisterten an den Start. Nie zuvor hatten sich so viele Sportler für den SwissCityMarathon Lucerne angemeldet, sodass die Veranstaltung bereits Anfang Oktober restlos ausverkauft war. Da bis auf 139 Sportler alle ins Ziel kamen, konnte mit 10.681 Finishern ein weiterer Rekord verbucht werden. Die beliebteste Distanz war der Halbmarathon, den 6.346 Läufer finishten. Beim Marathon waren es 1.455 Läufer, beim CityRun über zehn Kilometer 2.390. Unterstützt wurden die zahlreichen Sportler durch 60.000 Zuschauer, die entlang der abwechslungsreichen, landschaftlich attraktiven Strecke wieder einmal für tolle Stimmung und zusätzliche Motivation sorgten.
Die schönsten Bilder vom SwissCityMarathon Lucerne 2023 finden Sie hier:
Eine Besonderheit des diesjährigen SwissCityMarathon Lucerne war die erste Austragung der Halbmarathon-Militär-Weltmeisterschaften. Dabei gingen um 8:25 Uhr über 200 internationale Topläufer aus 38 Ländern an den Start. Es gewann der 33-jährige Marokkaner Mohamed Reda El Aaraby in 1:01:29 Stunden, womit er den 2016 von Christopher Zablocki aufgestellten Streckenrekord um etwa vier Minuten unterbieten konnte. „Das Rennen war fantastisch, aber aufgrund der Topografie und des starken Feldes auch hart“, so der glückliche Sieger nach dem spektakulären Rennen. Auch bei den Frauen sollte der Streckenrekord fallen. Violah Jepchumba Kilonzo aus Bahrain siegte in schnellen 1:07:59 Stunden, was wohl auch die schnellste jemals in der Schweiz gelaufene Halbmarathonzeit einer Frau darstellt. Insgesamt liefen dieses Jahr bislang 65 Frauen schneller. Den seit 2010 bestehenden Streckenrekord von Patricia Morceli unterbot Violah Jepchumba Kilonzo um beeindruckende sechs Minuten. Die schnellsten Deutschen waren Hendrik Pfeiffer und Monika Rausch. Pfeiffer kam in 1:05:14 Stunden auf Platz 22, Rausch in 1:23:11 Stunden auf Platz 43.
Auch die weiteren auf dem Podest platzierten Läufer sorgten für herausragende Zeiten. So finishten Alphonce Simbu aus Tansania (1:01:30 Stunden) und Yassine El Alami aus Marokko (1:01:31 Stunden) mit nur einer bzw. zwei Sekunden Rückstand. Bei den Frauen komplettierten Ruth Danies Jebet aus Bahrain (1:08:22 Stunden) und Magdalena Shauri aus Tansania (1:08:40 Stunden) das WM-Gesamtpodest.

In Luzern fanden die erste Halbmarathon-Militär-Weltmeisterschaften statt. Dabei wurden beide Halbmarathon-Streckenrekorde unterboten.
Neben den WM-Starter waren auch zahlreiche weitere ambitionierte Halbmarathonläufer am Start. Vorjahressiegerin Sina Michael aus Bern gewann in 1:17:54 Stunden erneut. „Das ist mega cool. Damit schaffte ich eine neue persönliche Bestleistung im Halbmarathon“, erklärte die 21-Jährige, die ab Kilometer sieben allein lief. Tania Chávez Moser aus Frankfurt wurde in 1:19:50 Stunden Zweite, Lea Laib aus Winterthur in 1:20:36 Stunden Dritte. Bei den männlichen Startern des Performance-Startblocks setzte sich Tim Wagner aus Wuppertal in 1:07:42 Stunden durch. „Die Strecke ist hügliger als ich das von der Besichtigung im Sommer in Erinnerung hatte“, meinte Wagner im Ziel. Dahinter wurde es spannend. Am Ende landete der Luzerner Roman Renner in 1:08:26 Stunden auf dem Silber-Rang. Nur drei Sekunden langsamer war der Pole Mariusz Gizynski, der sich über Platz drei freuen durfte.
Kristin Colard siegt erneut
Interessant war auch das Rennen über die vollen 42,195 Kilometer. Hier gab der gebürtige Engländer Jack Wood aus St. Gallen bei Temperaturen von in der Spitze maximal 19 Grad Celsius und nahezu keinem Wind sein Straßenmarathondebüt. Diesen gewann er auf Anhieb in 2:25:14 Stunden. „Der Lauf war unglaublich emotional. Das Publikum hat mich toll unterstützt, und die ganze Szenerie war sehr inspirierend“, bilanzierte Wood, der lange gemeinsam mit Tobias Baggenstos aus Gersau unterwegs war. Im Ziel trennten beide 15 Sekunden. Dritter wurde Björn Juschka aus Horgen in 2:26:13 Stunden.
Bei den Frauen standen die schnellsten vier Marathonläuferinnen des Vorjahres erneut an der Startlinie und einmal mehr hieß die Siegerin Kristin Colard. Die Top-Läuferin aus Lyon gewann in 2:43:09 Stunden verdient. „Ich bin sehr glücklich, dass ich gewonnen habe und habe diesen Sieg überhaupt nicht erwartet. Aber ich wollte unbedingt hier in Luzern laufen. Dieser Marathon ist einfach unvergleichlich“, so die 38-Jährige. Zweite wurde Doris Nagel-Wallimann aus Hünenberg (2:50:30 Stunden), Dritte die Vorjahreszweite Susanne Kaufmann aus Cham (2:51:57 Stunden). Rang vier ging erneut an die vierfache SwissCityMarathon-Siegerin Franziska Huwyler-Inauen (2:53:25 Stunden).
Auch Abdi-Salam und Weis knacken die Streckenrekorde
Neben dem vollen und dem halben Marathon war auch der CityRun 10KM wieder zentraler Event-Bestandteil. Vom Zentrum in Horw führte die Strecke bis ins Verkehrshaus der Schweiz in Luzern. Als Favorit ging Vorjahressieger Ali Abdi-Salam ins Rennen. Wie im letzten Jahr gewann er auch 2023 wieder in neuer Streckenrekordzeit. Ganze 54 Sekunden nahm er in 30:22 Minuten am letzten Oktober-Sonntag von der Rekorduhr. Wäre der Startschuss nicht etwas zu früh erfolgt, weshalb Abdi-Salam, der sich zu diesem Zeitpunkt vor der Startlinie aufhielt, erst noch ein paar Meter zurück zu eben jener Linie hätte laufen müssen, wäre wohl noch mehr gegangen. „Ich wollte eigentlich unter 30 Minuten laufen. Doch ich musste etwas Slalom um andere Läuferinnen und Läufer laufen, was Zeit kostete“, so Abdi-Salam. „Aber ich bin mit meiner Zeit sehr zufrieden und greife die Marke von 30 Minuten im nächsten Jahr wieder an.“ Für den letzten Streckenrekord des Tages sorgte kurz darauf Kira Weis aus Gerlingen bei Stuttgart. Die 19-Jährige lief erstklassige 32:31 Minuten. Ebenfalls auf dem 10-Kilometer-Podest landeten Lennart Nies (32:01 Minuten) und Tommaso Marani (32:40 Minuten) sowie Siana Senn (36:29 Minuten) und Pia Kircher (37:13 Minuten).