Tigist Assefa im Gespräch

Weltrekordhalterin
Tigist Assefa im Interview

ArtikeldatumVeröffentlicht am 13.09.2025
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Tigist Assefa im Interview
Foto: Ela Wildner

Im Frühjahr stellte Tigist Assefa beim London-Marathon einen neuen Marathon-Weltrekord für reine Frauenrennen auf. Mit ihrer persönlichen Bestzeit von 2:11:53 Stunden aus dem Jahr 2023 ist sie klare Favoritin beim WM-Marathon von Tokio. Wir haben sie wenige Tage vor dem Lauf zu einem kurzen Gespräch getroffen.

RW: Man kann mit Fug und Recht sagen, dass du bisher eine tolle Saison hattest, mit dem Weltrekord beim London-Marathon in diesem Frühjahr. Wie lief die Saison danach weiter?

Tigist Assefa: Nach London habe ich eine Weile im Wiederherstellungsmodus gearbeitet und wusste gar nicht, wie ich mich fühle. Nach dem Wettkampf war mein Körper sehr müde. Aber jetzt ist es besser – ich fühle mich gut und zufrieden.

RW: Was hast du zur optimalen Regeneration getan?

Tigist Assefa: Ich weiß es eigentlich nicht. Ich habe mich nach dem Rennen einfach stark erholt. Ich denke, es ist gut, sich richtig zu erholen. Aber wenn du nicht genug trainiert hast, kannst du es auch nicht machen. Trotzdem: Du musst dich erholen.

RW: Wie denkst du über das anstehende Rennen bei den Meisterschaften? Was sind deine Erwartungen bzw. Ziele?

Tigist Assefa: Ich freue mich sehr. Ich hoffe, ich werde gewinnen. Aber es wird ein hartes Rennen. Meine Erwartungen sind also eigentlich sehr gut. Aber ich habe ein bisschen Angst vor den Wetterbedingungen in Tokio. Das werden wir also nach dem Wettkampf sehen.

RW: Wie hast du dich auf die Hitze vorbereitet?

Tigist Assefa: (lacht) Das ist eine gute Frage. Ich bin gut vorbereitet. Aber in meinem Land ist jetzt gerade Winter. Und diesmal ist in Tokio Sommer. Das ist eine Umstellung für mich.

RW: Du bist die klare Favoritin für das Rennen. Fühlst du dich manchmal durch deine Siege, die du bereits errungen hast, unter Druck gesetzt?

Tigist Assefa: Ich habe schon viel Stress und werde durch die Qualität zu sehr gestresst, dass mein Land schon oft Gold gewonnen hat. Das setzt mich schon etwas unter Druck.

RW: Hast du eine Art Mantra, um dich selbst zu motivieren? Etwas, das du dir während des Rennens vorsagst?

Tigist Assefa: Ja, mich motiviert, durch meine Leistung meine Leute zu motivieren. Das ist großartig. Und natürlich laufe ich, um zu gewinnen – für die Goldmedaille.

RW: Vielen Dank und alles Gute für das Rennen.