Sawe bricht Uralt-Streckenrekord

Silvesterläufe 2023
Sawe bricht Uralt-Streckenrekord

Veröffentlicht am 01.01.2024

Bozens Silvesterlauf produzierte wieder mitreißende Rennen. Dabei brach der Halbmarathon-Weltmeister Sabastian Sawe den Streckenrekord und Nadia Battocletti stürmte zu einem seltenen italienischen Sieg bei prächtiger Silvester-Stimmung.

Bozen: Streckenrekord und italienische Siegerin

Ein Jahr vor der 50. Auflage produzierte der „BOclassic“ in Südtirol bereits jubiläumsreife Ergebnisse. Bei den Männern brach der Kenianer Sabastian Sawe den 32 Jahre alten Streckenrekord, und bei den Frauen sorgte Nadia Battocletti für den ersten italienischen Sieg seit 1988.

Im 10-km-Rennen der Männer war nach der ersten von acht Runden noch eine Siebener-Gruppe zusammen, in der sich mit Sabastian Sawe (Kenia), Yeman Crippa (Italien) und Maxime Chaumeton (Südafrika) auch die drei Top-Favoriten befanden. Im Laufe des Rennens lief dann alles auf ein Duell Sawe gegen Crippa hinaus. Auf der drittletzten Runde setzte der Halbmarathon-Weltmeister eine erste Attacke und auf der vorletzten Schleife vergrößerte der 28-Jährige seinen Vorsprung ein wenig. Crippa war aber immer noch auf Tuchfühlung. Aufgrund der Rundenzeiten war der Streckenrekord in Reichweite, den seit 1991 Phillimon Hanneck aus Simbabwe hielt. Und tatsächlich: Sabastian Sawe bewältigte die 10 Kilometer in 28:00 Minuten und blieb damit zwei Sekunden unter der 32 Jahre alten Bestmarke, die damals bei deutlich besseren äußeren Bedingungen aufgestellt worden war.

Crippa erreichte das Ziel nach 28:03 Minuten und war nur eine Sekunde langsamer als Hanneck bei seinem Rekordlauf vor über drei Jahrzehnten. Dritter wurde Maxime Chaumeton aus Südafrika in 28:39. Dahinter belegte Fearghal Curtin (Irland/29:08) Rang vier. „Dieser Sieg freut mich ungemein. Es war ein cooles Rennen. Ich habe mir schon gedacht, dass ich den Streckenrekord knacken könnte“, sagte Sabastian Sawe.

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Nadia Battocletti, die Vize-Europameisterin im Crosslauf, zeigte beim 49. „BOclassic“ eine bärenstarke Vorstellung über 5 km und hielt ihre beiden stärksten Konkurrentinnen – die Kenianerinnen Margaret Kipkemboi und Nelly Chepchirchir – auf den vier Schleifen a 1,25 km in Schach. Drei Runden lang blieb das Spitzentrio zusammen ehe zunächst Kipkemboi abreißen lassen musste. Auf der langen Zielgeraden in der Bahnhofsallee zündete Battocletti schließlich bei prächtiger Stimmung den Turbo und machte mit der starken Zeit von 15:30 Minuten den ersten Sieg einer italienischen Athletin seit dem Erfolg von Maria Curatolo im Jahr 1988 perfekt.

Platz zwei belegte mit drei Sekunden Rückstand Nelly Chepchirchir (15:33) während die zweimalige Bozen-Siegerin Kipkemboi mit dem dritten Rang in 15:49 vorlieb nehmen musste. Mit einem starken vierten Rang ließ Giovanna Selva (Italien/16:11) aufhorchen. „Natürlich bin ich überglücklich, dass ich es geschafft habe, hier zu gewinnen. Ich habe auf der Strecke die Anfeuerungsrufe der unzähligen Menschen gehört und deshalb möchte ich diesen Sieg den Bozener Fans widmen“, sagte Nadia Battocletti.

Madrid: Äthiopischer Doppelsieg über 10 km

Äthiopiens Läufer dominierten das 10-km-Rennen am Silvestertag in Madrid. Berihu Aregawi lief dabei zu einem souveränen Sieg. Der Cross-WM-Zweite und 5-km-Weltrekordler (12:49) war nach flotten 27:15 Minuten im Ziel. Allerdings ist die Strecke in der spanischenHauptstadt nicht rekord-tauglich, da sie leicht abfällt. Der Spanier Mohamed Katir wurde in 27:30 Minuten Zweiter vor seinem Landsmann Aaron de las Ruperez (27:52).

Im Rennen der Frauen machten die Äthiopierinnen das Podium unter sich aus. Ababel Yeshaneh siegte in 30:30 Minuten vor Asmarech Anlay (30:31) und Likina Amebaw (30:32). Vierte wurde die Marathon-WM-Dritte von 2022, Lonah Salpeter (Israel) mit 31:09.

Sao Paulo: Kenianische Sieger beim Klassiker

Der Klassiker schlechthin unter den Silvesterläufen findet jedes Jahr in Sao Paulo statt: Bei der 98. Auflage des 15-km-Rennens registrierten die Veranstalter insgesamt rund 35.000 Meldungen. Im Rennen um den Sieg gab es einen kenianischen Doppelerfolg. Bei den Männern setzte sich der Marathonläufer Timothy Kiplagat in 44:52 Minuten deutlich vor seinen Landsleuten Emmanuel Bor (45:28) und Reuben Longoshiwa (45:44) durch.

Bei den Frauen verteidigte die Überraschungs-Siegerin des Vorjahres ihren Titel: Die 22-jährige Kenianerin Catherine Reline lief über die 15 km einen großen Vorsprung heraus und triumphierte in 49:54 vor ihrer Landsfrau Sheila Chelangat (51:35) und der Äthiopierin Wude Ayalew (51:46).