Sabrina Mockenhaupt ist eine deutsche Langstreckenläuferin. Sie wurde am 6. Dezember 1980 in Siegen geboren. Ihr Talent bekam sie von ihren Eltern Fred und Hildegard Mockenhaupt in die Wiege gelegt, die Marathonbestzeiten von 2:24 Stunden respektive 2:40 Stunden vorweisen können. Sie ist Sportsoldatin in der Sportfördergruppe der Bundeswehr. In der deutschen Laufszene ist die nur 1,55 Meter große Sabrina Mockenhaupt, die meist "Mocki" genannt wird, vor allem durch ihre offene und ehrliche Art bekannt.
Erster großer Titel für Sabrina Mockenhaupt 2001 über 5.000 Meter
Schon in jungen Jahren feierte Sabrina Mockenhaupt erste Erfolge. Insgesamt fünf Titel gewann sie bei deutschen Jugend- und Juniorenmeisterschaften. Sehr bald etablierte sie sich auch als feste Größe im Erwachsenenbereich. 2001 wurde sie erstmals deutsche Meisterin im 5.000-m-Lauf. Über diese Distanz siegte sie mit Ausnahme von 2006 auch bei den folgenden elf nationalen Meisterschaften. Etliche weitere Titel sammelte sie über die 10.000 Meter sowie im Crosslauf und auf der Straße.
Schon 2004 schaffte es Sabrina Mockenhaupt zum ersten Mal zu Olympischen Spielen. In Athen belegte sie als 23-Jährige über 10.000 Meter den 15. Platz. Ein Jahr später wurde sie über dieselbe Distanz in Helsinki 17. Bei der Leichtathletik-Halleneuropameisterschaft 2005 in Madrid trat sie international erstmals so richtig ins Rampenlicht. Dort wurde sie über 3.000 Meter Vierte. Doch nachdem die ursprünglich zweitplatzierte Türkin Tezeta Desalegn-Dengersa jedoch nachträglich wegen Dopings disqualifiziert wurde, rückte Mockenhaupt auf den Bronzerang vor. Ebenfalls 2005 gewann sie bei der Crosslauf-Europameisterschaft in Tilburg die Silbermedaille hinter Lornah Kiplagat.
Halbmarathon-Debüt 2006 in Köln, Marathon-Debüt 2007 in Köln
2006 startete Sabrina Mockenhaupt bei der Leichtathletik-Europameisterschaft in Göteborg über 5.000 sowie 10.000 Meter und belegte dabei die Plätze sechs und acht. Im selben Jahr gab sie außerdem ihr Debüt im Halbmarathon. In Köln wurde sie in 1:10:35 Stunden auf Anhieb Zweite hinter ihrer Dauerrivalin Irina Mikitenko. 2007 stellte Sabrina Mockenhaupt bei ihrem Sieg beim Halbmarathon in Bonn mit einer Zeit von 1:11:57 Stunden einen Streckenrekord auf. Im Herbst wagte sie sich erstmals an die volle Marathondistanz heran. Sie gewann den Köln-Marathon in 2:29:33 Stunden und erfüllte damit gleichzeitig die Qualifikationsnorm für die Olympischen Spiele 2008 in Peking.
Siege beim Frankfurt-Marathon und Berliner Halbmarathon
In der folgenden Saison beschloss Sabrina Mockenhaupt dennoch, sich wieder mehr auf die kürzeren Distanzen zu kontrieren. In Peking trat sie dann auch im 10.000-Meter-Lauf und wurde in einem der schnellsten Frauenrennen der Geschichte am Ende Dreizehnte in persönlicher Bestzeit von 31:14,21 Minuten. Einige Zeit später siegte sie auch bei ihrem zweiten Marathonstart, dieses Mal in Frankfurt, in persönlicher Bestleistung von 2:26:22 Stunden. 2009 gewann sie den Berliner Halbmarathon in 1:08:45 Stunden, einer absoluten Top-Zeit auf europäischer Ebene. Neben ihren Erfolgen im Straßenlauf, lieferte sie weiterhin auch gute Ergebnisse auf der Bahn ab. Mit einer Zeit von 14:59,88 Minuten blieb Sabrina Mockenhaupt als erst vierte Deutsche im 5000-Meter-Lauf unter der 15-Minuten-Grenze. Sie rang daher lange mit sich, ob sie bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft im 10.000-Meter-Lauf oder im Marathon antreten sollte. Nachdem zeitweise sogar ein Doppelstart im Raum stand, entschied sie sich letztlich für die 42,195-km-Distanz. Sie belegte in 2:30:07 Stunden den 17. Rang. Nur wenige Wochen nach der Weltmeisterschaft gewann sie in 2:30:12 Stunden zum zweiten Mal den Köln-Marathon. Beim Berlin-Marathon 2010 konnte sie mit einer persönlichen Bestzeit von 2:26:21 Stunden den vierten Platz erreichen.
Bei der Leichtathletik-Europameisterschaft 2010 in Barcelona belegte Sabrina Mockenhaupt den sechsten Platz im 10.000-Meter-Lauf. 2012 erreichte Mockenhaupt bei der Europameisterschaft mit dem fünften Platz ihre beste internationale Platzierung über die 10.000-Meter-Distanz. Bei den Olympischen Spielen in London 2012 lief Mockenhaupt auf Platz 17.
Top-Ten-Resultate beim Boston- und New-York-City-Marathon 2013
Im nach-olympischen Jahr stellte Sabrina Mockenhaupt beim 10-Kilometer-Rennen in Leverkusen mit 32:01 Minuten einen neuen Streckenrekord auf. Im März 2013 wurde sie beim New-York-Halbmarathon mit einer Zeit von 1:09:42 Stunden Vierte. Kurz danach belegte sie beim vom Terror-Anschlag überschatteten Boston-Marathon den zehnten Platz in 2:30:09 Stunden. Im November gelang ihr mit dem siebten Platz beim legendären New-York-City-Marathon in 2:29:10 Stunden ein weiteres herausragendes Ergebnis auf der welligen Strecke im Big Apple. Als ihr „mentales Meisterstück" bezeichnete sie ihre starke Vorstellung in New York. Nach einer Halbmarathon-Durchsgangszeit von 1:16:10 Stunden ließ sie nochmals eine zweite Hälfte von 1:13:00 Stunden folgen - alles, um die Qualifikation für die EM in Zürich 2014 zu schaffen.
Im Jahr 2014 feierte Sabrina Mockenhaupt weitere Erfolge. So wurde sie am 26. Juli in Ulm Deutsche Meisterin über 5.000 Meter. Mit einer Zeit von 15:49,63 Minuten war sie mehr als 30 Sekunden schneller als die Zweitplatzierte. Bei den Leichtathletik-Europameisterschaften im August in Zürich belegte sie den sechsten Platz im 10.000-m-Lauf. Vier Tage später ging sie auch im Marathon an den Start, musste diesen jedoch verletzungsbedingt abbrechen. Bei der Deutschen Meisterschaft im 10-km-Straßenlauf am 7. September in Düsseldorf meldete sie sich mit dem Gewinn ihres 40. nationalen Meistertitels erfolgreich zurück.
Olympische Spiele 2016 in Rio de Janeiro verpasst
2015 startete Sabrina Mockenhaupt mit dem New-York-City-Halbmarathon in die Straßenlauf-Saison. Dort belegte sie in 1:13:07 Stunden den 14. Platz. Nur drei Wochen später präsentierte sie sich beim Paderborner Osterlauf als Zweite mit 1:11:13 Stunden wieder deutlich besser in Form. Ihr erster Start beim Marathon Hamburg weitere drei Wochen später brachte Sabrina Mockenhaupt in 2:32:41 Stunden auf den sechsten Platz. Am 21. Mai unterzog sie sich schließlich einer Fuß-OP, da sich ihre Probleme in der Vergangenheit immer akuter äußerten. Nach einem sportlichen Wiederaufbau lief sie im Oktober den Bottwartal-Marathon in Steinheim als Vorbereitungslauf und stellte als Siegerin in 2:43:27 Stunde zugleich einen neuen Streckenrekord auf. Beim Lissabon-Marathon sollte dann wenige Wochen danach die ursprüngliche Olympia-Norm von 2:28:30 Stunden fallen. In einem harten Kampf belegte Sabrina Mockenhaupt am Ende den guten fünften Platz in 2:30:44 Stunden und musste mit ihrem Trainingsausfall das Ziel vom Marathon in Rio begraben.
2016 sicherte sich Sabrina Mockenhaupt bei der Deutschen Halbmarathon-Meisterschaft in Bad Liebenzell in 1:12:41 Stunden ihren 41. nationalen Titel. Nachdem sie im Juni für die Leichathletik-EM in Amsterdam nominiert wurde, musste sie einen Tag später mit der Gewissheit, eine Vorstufe eines Ermüdungsbruches im Becken zu haben, sowohl die EM als auch eine mögliche Olympia-Teilnahme absagen. Nach einem erneuten geduldigen Aufbau rundete sie beim anspruchsvollen Tübinger Nikolauslauf das Jahr mit einem neuen Streckenrekord von 1:20:01 Stunden.
45. Deutscher Meister-Titel 2017 über 10 Kilometer auf der Straße
Im darauffolgenden Jahr sollte mit dem Berliner Halbmarathon Anfang April das Comeback folgen. Dort präsentierte sie sich mit 1:12:11 Stunden als Achte nach längerer Zeit wieder in guter Form. Nur eine Woche später gelang ihr im Rahmen des Hannover-Marathons der 43. Deutsche Meistertitel. In einem schnellen Rennen zusammen mit Anja Scherl setzte sie sich nach 1:10:54 Stunden durch. Gut ein Monat später gewann Sabrina Mockenhaupt in Bautzen über die 10.000 Meter ihren nächsten nationalen Titel. Auch über dieselbe Distanz sollte sie im September auf der Straße in Bad Liebenzell triumphieren. Nach 33:38 Minuten setzte sie sich bei ihrem 45. Titel knapp gegen Anna Hahner und Corinna Harrer durch. In einer ähnlichen Zeit wie zu Saisonbeginn lief sie auch beim Köln-Marathon die 21,1 Kilometer. In 1:12:02 Stunden setzte sie sich dabei gegen die sich stark verbessernde Vorjahressiegerin und Lokalmatadorin Laura Hottenrott durch.
2018 wollte sich Sabrina Mockenhaupt für die Europameisterschaften in Berlin qualifizieren und ein letztes Mal auf der blauen Bahn im Olympiastadion die 10.000 Meter in Angriff nehmen. Die Norm hierfür unterbot sie im Juni im niederländischen Leiden in 32:38,22 Minuten deutlich. Doch ihre junge Konkurrenz aus dem eigenen Land war noch schneller, sodass es als Viertschnellste in diesem Jahr nicht für einen Platz im Nationaltrikot reichen sollte. Danach fiel sie mental in ein Loch, wie sie selbst sagte. Nach drei Olympischen Spielen, dutzenden Einsätzen im Nationatrikot und 45. nationalen Titeln tritt der sympathische Zuschauerliebling seit Ende 2018 sportlich kürzer. Von Karriere-Ende möchte sie aber selbst nicht reden. Dem Laufsport bleibt sie seither dennoch mit fast täglichem Training treu.
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