Für jede Haarlänge
Die richtige Sportfrisur beim Laufen

Sie wissen beim Sport nicht, wohin mit ihrer Haarmähne? Das sind die besten Sportfrisuren für Laufen, Krafttraining und Yoga.
Läuferin mit holländischem Zopf

Über Sportfrisuren hat sich wahrscheinlich jede Sportlerin und jeder Sportler mit mehr als streichholzlangen Haaren schon häufiger Gedanken gemacht. Denn es kostet Nerven, wenn bei der Trainingseinheit die Haare im Gesicht kleben oder sich das Haargummi löst. Ob lange, kurze oder schulterlange Haare – für jede Haarlänge und jeden Haartyp gibt es Frisuren, mit denen sich die Mähne bändigen lässt.

Was macht eine gute Sportfrisur aus?

Eine gute Sportfrisur sollte vor allem praktisch sein. Denn beim Laufen, Yoga oder Krafttraining wollen Sie sich ganz auf den Sport konzentrieren, ohne ständig Haare aus dem Gesicht zu streichen, oder den Zopf neu zu justieren. Natürlich sollte eine gute Sportfrisur schnell und einfach sein, ohne Stunden in Anspruch zu nehmen, sodass Sie im vollen Alltag noch genug Zeit für das Training haben und Ihre Zeit nicht mit dem Styling verschwenden müssen. Eine gute Sportfrisur sollte außerdem gut sitzen und kein Druckgefühl oder gar Kopfschmerzen hervorrufen.

Welche Sportfrisuren eignen sich fürs Laufen?

Beim Laufen ist der gesamte Körper in Bewegung und bei jeder Flugphase und jedem Aufprall schwingen die Haare, je nachdem für welche Frisur sie sich entscheiden, mit. Egal, welches Styling Sie wählen, achten Sie darauf, dass die Frisur fest sitzt. Falls Sie gestuftes oder angeschrägtes Haar haben, befestigen Sie die Strähnen zusätzlich mit Spangen, Haargel oder einem Haarspray Ihrer Wahl.

Läufer mit Dutt und Läuferin mit Pferdeschwanz
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Die einfachste Sportfrisur: Der Zopf oder Pferdeschwanz

Wollen Sie es unkompliziert, ohne viel Styling, so ist ein Zopf oder Pferdeschwanz die einfachste Wahl – vorausgesetzt es stört sie nicht, dass Ihre Haare durchaus in Bewegung sind. Wer weiches, nicht allzu dickes Haar hat, sollte mit einem normalen Zopf oder Pferdeschwanz beim Laufen gut auskommen.

Wenn Sie sehr dickes Haar, mit einer nicht ganz weichen Struktur haben, kann es sein, dass sich die Haare verknoten. Neigen Sie dazu, stärker zu schwitzen, können die Haare nass werden. Tipp: Machen Sie sich einen hohen Pferdeschwanz und flechten Sie den Zopf zusätzlich. So ist Ihre Mähne beisammen und verheddert sich weniger schnell.

Läuferin mit Pferdeschwanz
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Keine Haare mehr im Gesicht: Der Dutt

Der Dutt ist ebenso ein Allrounder wie der Pferdeschwanz. Er hat den Vorteil, dass die Haare gar nicht mehr herumschwingen können, weil sie auf dem Kopf zusammengewickelt sind. Wie gut ein Dutt beim Laufen funktioniert, hängt wiederum sehr mit der individuellen Haarstruktur zusammen. In jedem Fall sollten Sie Ihren Dutt zum Laufen gut sichern. Dafür gibt es extra Haarklammern, die sie seitlich in den Dutt hineinstecken können. Das gibt der Frisur zusätzlichen Halt. Empfehlenswert ist es außerdem, mit mehreren Haargummis zu arbeiten.

Machen Sie sich zunächst einen hohen, strengen Pferdeschwanz. Dann nehmen Sie den Zopf und beginnen damit, diesen um seine eigene Achse zu wickeln. Nehmen Sie ein zweites Haargummi und schlingen es um den Dutt herum. Schließlich befestigen Sie das Ganze mit den Haarklammern. Wer sehr dickes Haar hat, für den empfiehlt es sich, zusätzlich ein dickes Haargummi über den Dutt drüberzuziehen. Besonders gut eignen sich dafür Haargummis aus Stoff, weil diese nicht nur deine Frisur fixieren, sondern auch stylisch aussehen.

Wer feines Haar hat, kann für den Dutt ein Duttkissen benutzen. Das zaubert das nötige Volumen. Zum Joggen eignet sich das allerdings nur bedingt: Wählen Sie lieber die Alternative des herkömmlichen Zopfes, bevor Ihnen beim Laufen die Frisur auseinanderfällt.

Läuferin mit Dutt
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Elegant und gleichzeitig bequem: Die Flechtfrisur

Besonders für langes, schweres Haar eignet sich beim Laufen eine Flechtfrisur. Das Gewicht verteilt sich besser, nichts verknotet oder schlackert rum. Die Voraussetzung ist natürlich, dass Sie genug Geduld haben, um sich das Frisieren beizubringen. Vor allem für Wettkämpfe sind Flechtfrisuren zu empfehlen, da sie besonders gut halten und Sie sich im Rennen garantiert keine Gedanken um störende Haare zu machen brauchen. Wenn Sie sich frisieren lassen, haben Sie zudem noch Zeit für sich, um sich mental auf den Wettkampf vorzubereiten.

Bei Flechtfrisuren haben Sie die Wahl zwischen verschiedenen Varianten:

Der französische Zopf oder Bauernzopf

Der französische Zopf, auch Bauernzopf genannt, ist der Klassiker. Leider ist es nicht so einfach, ihn selbst zu flechten. Vielleicht haben Sie ja Glück und ein fähiges Familienmitglied, eine Freundin oder einen Freund, die Ihnen aushelfen können.

Das Haar sollte gut gebürstet und streng nach hinten gekämmt werden. Trennen Sie oberhalb der Stirn das Deckhaar vom Rest der Haare ab. Teilen Sie die so entstandene Strähne in drei gleiche Teile. Beginnen Sie zu flechten. Nachdem Sie von jeder Seite einmal geflochten haben, nehmen Sie jedes Mal einen weiteren, seitlichen Strang hinzu. Achten Sie darauf, dass die Stränge gleichmäßig dick sind. Halten Sie den Zopf am unteren Ende mit einem Haargummi zusammen.

Frau mit französischem Zopf
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Es gibt auch die Möglichkeit, sich zwei französische Zöpfe zu flechten. Der Ablauf ist derselbe, nur dass Sie zu Beginn darauf achten müssen, eine schmalere Strähne entlang des Mittelscheitels als Startpunkt zu nehmen, und nicht das ganze Deckhaar wie beim einzelnen Zopf. Auch hierbei teilen Sie die verwendeten Haare in drei gleich dicke Stränge. Beginnen Sie, diese zweimal normal zu flechten, dann nehmen Sie dann jeweils neue Strähnen hinzu.

Läuferin mit französischen Zöpfen beidseitig
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Der holländische Zopf

Beherrschen Sie bereits den französischen Zopf, dann probieren Sie doch mal den holländischen. Dafür sollte das Haar mindestens schulterlang sein. Der Unterschied zwischen französischer und holländischer Variante: Beim französischen Zopf werden beim Flechten die Strähnen über die mittlere Partie, beim holländischen unter diese gelegt. Nehmen Sie auch hier nach dem ersten oder zweiten Durchgang nach und nach immer mehr Haare von außen zum Deckhaar dazu.

Läuferin mit holländischem Zopf

Der Fischgrätenzopf

Anders als beim klassisch geflochtenen Zopf, teilen Sie für den Fischgrätenzopf das Deckhaar oben an der Stirn nicht in drei, sondern in zwei Partien. Legen Sie dann immer abwechselnd einige Haare der Außenseite der einen Strähne auf die Innenseite der gegenüberliegenden Strähne. Achten Sie darauf, dass die Strähnen durchgehend straff bleiben. Binden Sie am Ende alles mit einem Haargummi zusammen.

Läuferin mit Fischgrätenzopf
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Sportlich und im Trend: Boxer Braids

Nicht umsonst lieben Profisportlerinnen diese Frisur: Boxer Braids verteilen das Gewicht der Haare angenehm auf dem Kopf, nichts zwackt und nichts fliegt durch die Gegend.

Läuferin mit Boxer Braids
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So funktionieren Boxer Braids:

Bürsten Sie Ihre Haare, dann ziehen Sie sich einen geraden Mittelscheitel bis hinunter zum Nacken. Teilen Sie Ihr Haar in zwei Partien. Beginnen Sie mit einer Seite – die andere binden Sie am besten zusammen, damit Ihnen keine Haare in die Quere kommen, die Sie noch nicht brauchen.

Flechten Sie dann die offene Seite möglichst nah an der Kopfhaut nach unten. Die Haarsträhnen müssen Sie dabei für klassische Boxer Braids immer unter die Mittelsträhne flechten. Nach jedem Durchgang holen Sie eine weitere Strähne vom Außenhaar hinzu.

Tipp: Für ein angenehmeres Flechterlebnis feuchten Sie die Haare immer wieder mit Wasser an oder benutzen Sie Schaumfestiger. Zum Schluss mit Haarspray fixieren, damit alles felsenfest sitzt.

Für Bob & Co: Halbzopf

Wer schulterlange bis mittellange Haare hat, kann sich die Haare entweder zum Halbzopf binden oder auch zu einem „Half Bun“, dem kleinen Bruder vom Dutt.

Nehmen Sie nur das Deckhaar zusammen und ziehen es durch ein Haargummi. Für den halben Dutt ziehen Sie Ihre Haare ebenfalls durch ein Haargummi, jedoch nicht ganz und belassen die entstandene Schlaufe. Sind Ihre Haare länger oder zu schwer dafür, ziehen Sie die Haarsträhne wie bei einem Halbzopf erst ganz durch das Haargummi und wickeln den so entstandenen Zopf anschließend um die eigene Achse, bis der klassische Dutt – nur eben eine Nummer kleiner – entstanden ist.

Diese Frisur eignet sich beim Sport nur für eher kürzere Haare – lange Haare stören mit einem Halbzopf oder halben Dutt zu sehr. Haben Sie Lust auf einen Halbzopf, so können Sie diesen ja immer noch außerhalb der Sporteinheit tragen.

Sportler mit Half Bun
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Tipps für den Pony beim Laufen

Ein Pony macht jede Frisur zum Hingucker. Leider nervt er aber sehr beim Sport. Wichtig ist, dass Sie ihn auf jeden Fall aus Ihrem Gesicht entfernen. Denn nichts ist unangenehmer, als wenn der Pony Ihnen auf der Stirn klebt – was im Übrigen auch zu unreiner Haut führen kann.

Für den Sport gibt es glücklicherweise stylische Stirnbänder, Haarbänder oder auch Schweißbänder, mit denen Sie Ihren Pony einfach aus dem Gesicht zaubern können. Außerdem ist er durch das Band super fixiert. Binden Sie den Rest Ihrer Haare zu einem klassischen Pferdeschwanz. Sind Ihre Haare zu kurz, binden Sie sie unten im Nacken zusammen. Alternativ können Sie auch einen Haarreifen benutzen.

Läuferin mit Stirnband
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Alternativ können Sie Ihren Pony mit Spangen zurückstecken. Je nachdem, was für einen Pony sie haben, können Sie ihn seitlich an der Stirn mit Spangen fixieren, oder auch oben auf dem Kopf.

Tipps für Locken

Haben Sie eher lockiges Haar, ist der Pferdeschwanz oder Dutt für Sie die einfachste Variante. Aber auch einer Flechtfrisur steht nichts im Wege. Besonders einfach geht das, wenn Sie einen tiefen Pferdeschwanz binden und den Zopf dann flechten.

Welche Sportfrisuren eignen sich fürs Krafttraining?

Theoretisch können Sie jede der oben genannten Sportfrisuren auch beim Krafttraining tragen. Mögen Sie es jedoch nicht, wenn Ihnen zu viele Haare ins Gesicht fallen, entscheiden Sie sich statt für einen Pferdeschwanz für einen Dutt. Damit laufen Sie keine Gefahr, dass Sie sich in der Langhantel oder im Latzug verheddern. Ansonsten eignen sich auch Flechtfrisuren beim Kraftsport prima.

Welche Sportfrisuren sind am besten für Yoga-Übungen?

Für Ihre Yoga-Übungen können Sie je nach Intensität jede beliebige Frisur wählen, aber auch hier ist ein Dutt eine sehr gute Wahl. Achten Sie beim Dutt darauf, ihn möglichst hoch anzusetzen. Denn in Liegepositionen darf die Frisur Sie nicht stören. Das Gleiche gilt für einen Pferdeschwanz. Sind die Übungen eher sanft, eignet sich auch ein Halbzopf oder tief gebundener Zopf.

Sportler mit Dutt beim Yoga
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Fazit: Je intensiver die Sporteinheit, desto fester sollte die Frisur sitzen

  • Pferdeschwanz und Dutt sind zwei einfache und klassische Frisuren beim Training. Sie lassen sich schnell und einfach frisieren, quasi ohne Styling. Beide haben aber auch Nachteile: Beim Laufen mit viel Wind wehen die Haare womöglich ins Gesicht, was gerade beim Schwitzen unangenehm ist; ein Dutt hält bei manchen Haarstrukturen nicht so gut.
  • Immer gut, um die Haare, und auch den Pony, aus dem Gesicht zu halten sind Spangen, ein Haarreifen oder ein Stirnband. Diese sind auch für kurze Haare die richtige Wahl.
  • Alternativen dazu sind Flechtfrisuren, wie der französische Zopf oder Boxer Braids, die sich für jede Sportart eignen. Mit etwas Übung gehen diese auch immer leichter von der Hand. Sie eignen sich besonders für Wettkämpfe, wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, dass die Haare definitiv nicht stören.
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06 / 2023

Erscheinungsdatum 12.05.2023