Der Laufsport hat viele positive Wirkungen auf unseren Körper – und auf unsere Haut. Durch die verbesserte Durchblutung wird unser Körper auch besser mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt, was wiederum die Zellerneuerung ankurbelt. Allerdings leiden auch etliche Läuferinnen und Läufer unter Juckreiz während und nach dem Sport. Welche Ursachen und Symptome das haben kann und wie man sportbedingtem Juckreiz vorbeugt oder akuten Reiz lindert, liest du hier.
Wie reagiert die Haut beim Sport?
Deine Haut reagiert beim Sport sofort, das siehst du meist auch an der Farbe. Nur nach kurzer Zeit färbt sie sich während des Laufens schön rosa, weil du gut durchblutet bist. Eigentlich hat Sport nur positive Wirkungen auf unsere Haut, denn durch die verbesserte Durchblutung wird unser Körper währenddessen besser mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt, was wiederum die Zellerneuerung ankurbelt und unsere Haut frischer und gesünder aussehen lässt.
Und auch das Schwitzen ist wichtig für uns. Nicht nur um unsere Körpertemperatur zu regulieren, sondern auch für die Haut: Schwitzen hilft, Talg und Schmutz aus den Poren zu spülen, was zu einem reineren Hautbild beiträgt. Laufen senkt zudem das Stresshormon Cortisol, und weniger Stress bedeutet in der Regel auch eine schönere, reinere Haut.
Neben diesen vielen guten Auswirkungen auf die Haut kann Sport die Haut aber auch reizen. Dann kommt es zu einem unschönen sportbedingtem Juckreiz oder zu Schwitz-Juckreiz. Typische Symptome dafür sind Quaddeln, Rötungen, Brennen, Kribbeln oder Ausschlag.
Juckende Haut beim Sport ist ein häufiges, aber oft unterschätztes Phänomen. Manchmal wird der Juckreiz so stark, dass man das Training unterbrechen muss, was besonders in der Marathonvorbereitung ärgerlich ist. Im Folgenden erfährst du, was den Juckreiz verursacht, wie sich die Symptome zeigen und wie du dich am besten gegen Juckreiz beim Sport schützen kannst.
Häufige Ursachen und Symptome von juckender Haut beim Sport
Juckreiz beim Laufen kann ganz unterschiedliche Gründe haben und sich auch auf unterschiedliche Weise auf unserer Haut zeigen. Im Folgenden haben wir dir sieben häufige Ursachen mit den entsprechenden Symptomen zusammengestellt, damit du diese sofort zuordnen kannst.
7 Ursachen und Symptome von juckender Haut
UV-Strahlung
Sonne kann unsere Haut reizen, vor allem wenn wir vergessen haben, einen Sonnenschutz aufzutragen oder uns entsprechend zu kleiden. Das zeigt sich durch rote Haut, juckende und brennende Hautstellen, die sich später zum Sonnenbrand entwickeln können, sodass sich unsere Haut schält.
Schweiß und Salzablagerungen
Der Schweiß enthält einige Salze, die beim Verdunsten die Haut reizen können. Deshalb ist es wichtig, richtige Laufbekleidung zu tragen.
Reibung
Enge oder scheuernde Kleidung kann die Haut reizen, besonders bei Bewegungen, weshalb man immer die passende Kleidergröße wählen sollte. Dabei hilft Anprobieren vor dem Kauf und besser beim Lauffachgeschäft mit Beratung einkaufen statt im Internet.
Kälte oder Hitze
Ungewohnte Temperaturen können unsere Haut so stark reizen, dass ein Juckreiz ausgelöst wird. Auch Temperaturschwankungen oder ein Temperaturwechsel können Juckreiz auslösen: Wenn du zum Beispiel einen Marathon in einer sehr warmen Gegend planst, zu der du aus einer eher kälteren Region (in der du lebst) anreist. Diese ungewohnte Temperatur kann deiner Haut zusetzen. Beachte auch, dass Kälte und Hitze deine Haut austrocknen. Mit einer Pflegelotion kannst du am besten vorbeugen.
Trockene Haut (Xerose)
Wenn unsere Haut nicht ausreichend mit Feuchtigkeit versorgt wird, reagiert sie empfindlich auf Belastung. Das passiert vor allem im unteren Bereich unseres Körpers: Beine und Füße sind bei Läuferinnen und Läufern oft betroffen. Spannungsgefühle, trockene und rissige Haut oder Wundstellen deuten darauf hin, dass deine Haut zu trocken ist und einer besseren Pflege bedarf. Mit einer guten Fußpflege kann man seine Füße schützen und trockener, rissiger oder wunder Haut vorbeugen.
Tipps und Pflege: für gesunde und schöne Läuferfüße
Cholinergische Urtikaria
ist eine spezielle Form der Nesselsucht, die durch Wärme und körperliche Anstrengung ausgelöst wird – sie zeigt sich oft als juckende Quaddeln, aber auch starke Rötungen können darauf hinweisen.
Trainingsinduzierte Anaphylaxie
Diese sehr seltene allergische Reaktion zeigt sich nur bei körperlicher Belastung und kann gefährlich werden. Bei Verdacht darauf sollte man einen Arzt aufsuchen, um die entsprechende Behandlung zu bekommen!
Bei Läuferinnen und Läufern entsteht der Juckreiz meistens an Armen, Beinen und Füßen oder am Bauch. Etliche Läuferinnen und Läufer beklagen sich über juckende Beine. Spannungsgefühle und Trockenheit können die Ursachen hierfür sein, bedingt durch Training bei jeder Wetterlage (auch bei sehr warmen oder kalten Temperaturen). Hinzu kommt häufiges Duschen, was den pH-Wert der Haut negativ beeinflussen kann. Tipp: Deshalb sollte man am besten zu einem hautschützenden Duschgel greifen. Eine gute und adäquate Körperpflege ist die beste Prävention gegen trockenheitsbedingten Juckreiz.
Juckende Haut beim Sport: Prävention und Kleidungstipps
Beim Sport ist deine Haut vielen Einflüssen ausgesetzt – diese reichen von UV-Strahlung über Schweiß bis hin zu mechanischer Reibung oder schlimmstenfalls Allergien. Wir geben dir Tipps, wie du deine Haut beim Training optimal schützt, damit du sie so wenigen negativen Einflüssen wie möglich ausgesetzt.
1. Vor dem Sport: Sonnenschutz und Hydrierung. Nutze ein schweißfestes Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor, das sich für das Lauftraining eignet. Gels oder Sprays finden manche angenehmer als Cremes. Achte aber auf einen hohen Schutzfaktor! Richtig trinken: Trinke ausreichend Wasser, bevor du ins Training startest. Läuferinnen und Läufer sollten mindestens zwei bis drei Liter pro Tag trinken, damit sie gut hydriert sind, aber auch um die Haut von innen zu hydratisieren. Nur kurz vor dem Lauf darfst du keine größeren Mengen trinken, weil dies deinen Magen belastet.
2. Während des Sports: Schutz durch Kleidung und Hygiene. Wähle atmungsaktive Kleidung, denn Funktionskleidung reduziert Reibung und lässt deine Haut besser atmen. Es ist wichtig, die passende Größe zu tragen, um Reibungen zu vermeiden. Das gilt vor allem für Socken und Sport-Bustiers. Vermeide Hautkontakt: In Schwimmbädern oder im Fitnessstudio solltest du Handtücher auf den Geräten verwenden, um ansteckende Hautkrankheiten wie Fußpilz oder Schweißekzeme zu vermeiden. Das Display des Laufbands lässt sich auch vor Gebrauch desinfizieren. Trage Badeschlappen in der Dusche und Sauna. UV-Schutz nicht vergessen: Beim Schwimmen oder Wassersport ist die UV-Strahlung durch die Wasserreflexion sehr intensiv – also gut eincremen. Für Triathleten ist das besonders wichtig! Auch beim Laufen solltest du auf Sonnenschutz achten, um Hautschäden durch UV-Strahlung zu vermeiden.
3. Nach dem Sport: Reinigung und Pflege. Am besten sofort duschen: Entferne Schweiß und Bakterien gleich nach dem Laufen, um Hautunreinheiten vorzubeugen. Nutze dabei milde Reinigungsprodukte: Achte bei Kosmetikprodukten auf den pH-Wert und vermeide aggressive Seifen, die die Haut austrocknen. Feuchtigkeitspflege auftragen: Eine leichte, beruhigende Lotion kühlt angenehm und hilft, die Haut nach dem Training zu regenerieren.
Juckende Haut beim Sport lässt sich leicht vermeiden – auch mit der richtigen Kleidung. Hier sind die besten Strategien zur Prävention.
Kleidungstipps für empfindliche Haut
Trage Funktionskleidung aus atmungsaktiven Materialien. Synthetikfasern wie Polyester oder Polyamid leiten Schweiß von der Haut weg und verhindern Reibung. Wähle bei Sonnenschein helle Farben aus, denn diese werden bei Sonnenlicht deutlich weniger warm als dunkle Farbtöne. Außerdem enthält dunkle Kleidung oft Farbstoffe, die allergische Reaktionen auslösen können. Nahtlose oder flach genähte Laufbekleidung minimiert mechanische Reibung, besonders bei intensiver Bewegung wie beim Laufsport. Zudem ist es wichtig, keinen Schmuck beim Training zu tragen: Armbänder, Ringe und Uhren können Hautreizungen oder Kontaktallergien (z. B. auf Nickel) verursachen.
Sportbedingter Juckreiz: SOS-Tipps und Hausmittel
Nun stellen wir dir bewährte SOS-Tipps und Hausmittel vor, die bei sportbedingtem Juckreiz schnelle Linderung verschaffen können.
Sofortmaßnahmen bei akutem Juckreiz
Kühlen! Lege ein kaltes, feuchtes Tuch oder ein Kühlpack (in ein Tuch gewickelt) auf die betroffene Stelle. Das beruhigt die Nervenenden und reduziert den Juckreiz. Eisbaden in einem kalten Fluss, See oder im Meer hilft ebenso. Eine kalte Dusche nach dem Lauf kann ebenfalls ein Segen sein, weil sie Schweiß und Reizstoffe entfernt und die Haut beruhigt. Bei juckender Haut unbedingt vermeiden zu kratzen! Falls es nicht mehr auszuhalten ist, lieber klopfen oder drücken, denn Kratzen verschlimmert die Reizung und kann zu Blutungen sowie Infektionen führen.
Die besten Haus- und Naturmittel zur Hautberuhigung:
- Atemtechniken lernen: Spezielle Atemtechniken beruhigen sofort und lenken vom Juckreiz und Schmerz ab.
- Aloe-Vera-Gel: kühlt und beruhigt die Haut, wirkt entzündungshemmend und spendet Feuchtigkeit.
- Haferflockenbad: Ein Bad mit fein gemahlenen Haferflocken wirkt hautberuhigend und juckreizlindernd.
- Apfelessig verdünnt auftragen: Hat antibakterielle Eigenschaften und kann bei gereizter Haut helfen – aber nur verdünnt anwenden!
- Teemischungen trinken oder auftragen: Kräutertees mit Kamille, Brennnessel oder Melisse können innerlich beruhigend wirken. Schwarztee kann auf die Haut aufgetragen werden, denn er wirkt antibakteriell (am besten in Bioqualität kaufen, im Kühlschrank einen Tag kühlen und kalt auf die betroffene Stelle auftragen).
- Zwiebel an die Stelle halten: Zwiebeln wirken antibakteriell, entzündungshemmend und kühlend, weshalb sie auch bei Insektenstichen eingesetzt werden. Bei Juckreiz lindern sie ebenfalls den Schmerz: Schneide eine Zwiebel in zwei Hälften und halte die eine Hälfte auf die betroffene Stelle, du kannst diese damit auch leicht einreiben. Lass den Zwiebelsaft kurz einwirken und wasche dich danach ab.
Neben den Hausmitteln gibt es noch zwei andere wirksame Mittel aus der Schulmedizin, die bei allergischem Juckreiz helfen können: Antihistaminika blockieren die Wirkung von Histamin, das bei allergischen Reaktionen freigesetzt wird und Juckreiz verursacht. Eine leichte Cortisonsalbe kann ebenso helfen, sollte aber nur nach Rücksprache mit einem Arzt eingesetzt werden. Diese beiden Mittel sind medizinische SOS-Hilfe bei starkem Juckreiz.
4 häufige Fragen und Antworten zu Juckreiz beim Sport
Ja, wenn du empfindliche Haut hast oder auf bestimmte Inhaltsstoffe allergisch reagierst. Es kann sich um eine Kontaktallergie handeln: Viele Waschmittel enthalten allergene Stoffe wie Duftstoffe, Tenside, Enzyme oder Konservierungsmittel. Diese können Juckreiz, Rötungen oder Ausschlag verursachen. Auch nach dem Spülen bleiben oft Mikropartikel des Waschmittels in den Fasern zurück, die beim Schwitzen aktiviert werden und die Haut reizen. Wenn du davon betroffen bist, solltest du allergikerfreundliche Waschmittel nutzen: Parfümfreie, dermatologisch getestete Produkte sind oft besser verträglich.
Ja, sogar auf mehreren Ebenen. Flüssigkeitsmangel kann die Histaminproduktion im Körper erhöhen, was Juckreiz begünstigt. Nahrungsmittelallergien und Unverträglichkeiten können ebenfalls Juckreiz auslösen. Zuckerreiche Ernährung ist zu vermeiden: Ein hoher Zuckerkonsum begünstigt Entzündungsprozesse, die unsere Haut empfindlicher machen, was Juckreiz verstärken kann, besonders bei bereits gereizter oder trockener Haut. Auch histaminreiche Lebensmittel können Jucken verstärken, wie zum Beispiel Wein, Käse, Wurst, Tomaten und Spinat oder Fischkonserven. Ernährungstipps zur Vorbeugung: Ausreichend trinken und nur leicht verdauliche Mahlzeiten vor dem Sport essen (Haferflocken, Banane, Reis). Vermeide Allergene, von denen du weißt, dass du empfindlich auf sie reagierst. Eine magnesiumreiche Ernährung ist eine gute Prophylaxe gegen Muskelkrämpfe und Hautreizungen.
Das ist eine Form der Nesselsucht (Urtikaria), die durch die Erhöhung der Körpertemperatur ausgelöst wird – beim Sport, durch heißes Baden, scharfes Essen oder Stress. Die Haut reagiert auf Wärme und Schwitzen mit einer Histamin-Reaktion. Kleine, juckende Quaddeln können entstehen. Typische Symptome sind außerdem Juckreiz, Brennen oder Kribbeln, meist kurz nach Beginn des Sports. In schweren Fällen kommt es zu Übelkeit, Bauchschmerzen, Schwindel, Kopfschmerzen oder sogar Bewusstlosigkeit. Wichtig ist bei Verdacht ein Besuch beim Arzt, um abzuklären, ob du daran leidest. Langsames Aufwärmen vor dem Lauf kann helfen, die Symptome zu reduzieren.
Ja, auch andere Krankheiten können starken Juckreiz auslösen. Wichtig: Die cholinergische Urtikaria ist nicht zu verwechseln mit Schuppenflechte oder Neurodermitis, zwei Krankheiten, die relativ häufig vorkommen und ebenfalls Juckreiz beim Laufen auslösen oder diesen verstärken. Schuppenflechte (Psoriasis) ist eine chronische, nicht ansteckende Autoimmunerkrankung, die sich auf der Haut zeigt, aber auch Gelenke und Organe betreffen kann. Sie verursacht Entzündungen, Rötungen und silbrig-weiße Schuppenbildung. Bei Neurodermitis kann die Haut während des Sports stark jucken, denn diese ist oft äußerst empfindlich, weil ihre natürliche Schutzbarriere beeinträchtigt ist.
Wann sollte ich mit sportbedingtem Juckreiz zum Arzt?
Es gibt Symptome, die dir signalisieren, dass es ernst wird. Wenn folgende Symptome auftreten, musst du einen Arzt bzw. eine Ärztin aufsuchen:
- Der Juckreiz tritt regelmäßig und ausschließlich beim Sport auf: Das kann auf eine cholinergische Urtikaria oder eine seltene Form der körperlichen Allergie hinweisen.
- Es bilden sich Quaddeln, Ausschlag oder starke Schwellungen: Treten diese Symptome plötzlich und heftig auf oder verschlimmern sich, ist ebenso ein Arztbesuch angesagt.
- Der Juckreiz ist äußerst stark und schmerzhaft: Wenn du dich auf nichts anderes konzentrieren kannst und es stark schmerzt, sollte das medizinisch abgeklärt werden.
- Begleitende Symptome wie Atemnot, Schwindel oder Kreislaufprobleme: Das könnte auf eine trainingsinduzierte Anaphylaxie hindeuten (eine seltene, aber ernsthafte allergische Reaktion).
- Der Juckreiz hält über längere Zeit an oder tritt in Schüben auf: Auch ohne sichtbaren Ausschlag kann das ein Hinweis auf eine chronische Erkrankung sein.
- Es kommt zu Hautveränderungen wie Blutungen, Eiter oder Geschwüren: Dann besteht die Gefahr einer Infektion oder ernsthaften Hauterkrankung, die zur Blutvergiftung (Sepsis) führen kann.
Wenn du unsicher bist und der Juckreiz häufig auftritt, empfehlen wir dir einen Besuch beim Hautarzt oder Allergologen.
Fazit: Juckende Haut beim Laufen kommt häufiger vor, als man denkt!
Das kann ganz unterschiedliche Ursachen haben, wie zum Beispiel Allergien. Bei Allergien auf Kleidungsfasern, Waschmittel oder Sonne sollte man sich vom Allergologen untersuchen lassen, um den Verursacher herauszufinden. Juckreiz beim Sport kann aber noch weitere Gründe haben wie zu eng sitzende Kleidung, mangelnder Sonnenschutz, trockene Haut oder starker Temperaturwechsel.
Mit ein paar Tricks aus der Hausmittel-Zauberkiste lässt sich Juckreiz sofort lindern. Wer Atemtechniken zur Beruhigung beherrscht, hat obendrein noch ein weiteres gutes Notfall-Werkzeug, um sich von Juckreiz abzulenken. Es gibt allerdings medizinische Notfälle wie starke Schwellungen oder Entzündungen, bei denen Hausmittel nicht weiterhelfen können: Dann muss ein Arzt aufgesucht werden.