Laufen als Team
Staffelläufe

Der MOPO Team-Staffellauf führt auf fünf Runden durch den Hamburger Stadtpark.

Was ist ein Staffellauf?

Ein Staffellauf ist eine Leichtathletikdisziplin, in der eine bestimmte Strecke von mehreren Läuferinnen und Läufern nacheinander absolviert wird. Jedes Staffelmitglied läuft einen Teil der Gesamtstrecke und übergibt dann innerhalb eines 20 m langen Wechselraumes einen Staffelstab oder Chip zur Zeitmessung an das nächste Teammitglied. Gezählt wird das zeitliche Gesamtergebnis des Staffelteams, die Einzelergebnisse sind nicht relevant.

Die Leichtathletik ist eigentlich eine Individualsportart, nur bei Staffelläufen sind Team-Player gefragt. Man wechselt sich mit anderen im Laufen ab, kenntlich gemacht durch die Übergabe des Staffelstabs, die viel Übung und Präzision verlangt. Ein fehlerhafter Staffelstabübergang kann das Team Zeit kosten oder sogar zur Disqualifikation führen.

Staffelläufe sind sowohl im Schul- und Vereinssport als auch auf professionellem Niveau in internationalen Wettkämpfen wie den Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften sehr beliebt. Sie fördern Teamarbeit, Schnelligkeit und die technische Fähigkeiten der Läuferinnen und Läufer.

Neben den standardisierten Staffeldistanzen auf der Bahn gibt es auf Asphalt oder Trails auch Langstrecken-Staffelläufe oder Ekiden, die oft in große Marathons und Volksläufe integriert sind. Beispielsweise bilden beim Team-Staffellauf in Hamburg fünf Personen ein Team und gehen nacheinander auf eine relativ kurze Strecke über jeweils 5 Kilometer im Stadtpark.

Bei einer Marathon-Staffel wie beim Hamburg-Marathon kann das Team gemeinsam über 42,195 km erfolgreich sein. Hier teilt sich ein Staffelteam vier unterschiedlich lange Teildistanzen. Kurz vorm Ziel treffen die einzelnen Teammitglieder oft wieder aufeinander, sodass alle den umjubelten Zieleinlauf genießen können.

Bei japanischen Ekiden variieren die Gesamtdistanz von 20 km bis über 200 km und die verschiedene Etappen können von 3 km bis über 20 km reichen. Hier wird traditionell kein Stab übergeben, sondern das Tasuki (eine Schärpe oder ein Tuch) oder seit der elektronischen Erfassung von Laufzeiten immer häufiger ein Transponder.

Der Müritz-Staffel-Lauf in Waren führt beispielsweise über 75 km, aufgeteilt in acht Streckenabschnitte, einmal um Deutschlands größten Binnensee und quer durch den Müritz-Nationalpark. Der kürzeste Streckenabschnitt beträgt hier 6,1 km, der längste 12,6 km. Sehr beliebt ist auch der Lauf zwischen den Meeren, bei dem sich bis zu 10 Läuferinnen und Läufer die knapp 100 Kilometer lange Distanz von Husum an der Nordsee nach Damp an der Ostsee teilen. (In dieser Podcast-Folge berichtet die Redaktion von ihrer Teilnahme 2024.)

Solche Staffelläufe sind eine spaßige und teamorientierte Disziplin, die sich hervorragend auch für Lauf-Anfänger und Einsteigerinnen eignet, die sich die volle Distanz noch nicht zutrauen. Durch regelmäßiges Training, gute Kommunikation und das Üben der Übergabetechnik kann jedes Team erfolgreich an einem Staffellauf teilnehmen und dabei viel Freude haben.

Welche Distanzen gibt es beim Staffellauf?

Staffelläufe fanden bereits um 1880 in den USA ihren Anfang. Vorbild waren hier Wettbewerbe von Feuerwehrleuten, die jeweils 300 Meter liefen und einen Wimpel übergeben mussten. Der Wimpel wurde für Staffelläufe durch einen Holzstab ersetzt.

Bei den Olympischen Spielen wurde 1908 erstmalig die Olympische Staffel ins Programm genommen. Bei dieser mussten zweimal 200 Meter und je einmal 400 und 800 Meter gelaufen werden. Die heute bei den Olympischen Spielen üblichen Streckenlängen von 4 x 100 m und 4 x 400 m wurden 1912 eingeführt.

Beim leichtathletischen Staffellauf gibt es verschiedene Distanzen, die je nach Art des Wettbewerbs und der Altersgruppe variieren können. Allgemein versteht man unter Kurzstaffeln solche, bei denen die Teilstrecken Sprintdistanzen (bis 400 m) sind. Langstaffeln basieren auf den Mittelstrecken 800 bis 1.500 Meter. Einige der gängigsten Distanzen für kürzere Staffelläufe sind:

  • 4 x 100 Meter-Staffeln werden in Bahnen gelaufen und sind sehr häufig Teil von Leichtathletikveranstaltungen.
  • Bei 4 x 400 Meter wird jeweils eine klassische Stadionrunde gelaufen. Die ersten ca. 510 Meter werden in Bahnen absolviert, sodass der erste Wechsel noch in den jeweiligen Bahnen stattfindet. Danach wechseln alle Läuferinnen und Läufer auf die Innenbahn.
  • 4 x 800 Meter stehen oft bei College- und Hochschul-Wettbewerben auf dem Programm.
  • 4 x 1.500 Meter-Staffeln werden häufig bei Wettkämpfen auf nationaler Ebene ausgetragen.
  • Bei einer sogenannten Schwedenstaffel laufen vier Teammitglieder insgesamt 1000 Meter. Diese Gesamtstrecke ist in vier unterschiedliche Strecken (400 m, 300 m, 200 m und 100 m) aufgeteilt, die in der genannten Reihenfolge gelaufen werden.

Bei Staffelläufen auf der Straße oder im Gelände sind die einzelnen Etappen meist länger, oft zwischen fünf und 15 Kilometern, aber auch darüber hinaus.

Wie läuft ein Staffellauf ab?

Aufstellung: Die Teams stellen sich entsprechend der Startreihenfolge auf. Jedes Team besteht aus einer bestimmten Anzahl von Läuferinnen und Läufern, abhängig von der Art des Staffellaufs.

Start: Der Start-Läufer jedes Teams nimmt seine Position ein, auf der Bahn oft in speziellen Startblöcken, und rennt los, sobald das Signal gegeben wird.

Laufen: Er läuft die ihm zugewiesene Distanz bis zum Übergabepunkt, wo das nächste Teammitglied bereits auf ihn wartet.

Übergabe: In einer markierten Wechselzone übergibt er den Staffelstab an den nächsten Läufer seines Teams. Die Übergabe muss normalerweise innerhalb eines bestimmten Bereichs erfolgen, damit sie gültig ist.

Weiterführen: Nach der erfolgreichen Staffelübergabe läuft das nächste Teammitglied wieder seine zugewiesene Strecke. Dieser Vorgang wiederholt sich, bis alle Läuferinnen und Läufer des Teams ihre Distanz absolviert haben.

Ziel: Sobald das letzte Staffelmitglied seine Strecke beendet hat, erreicht das gesamte Team das Ziel. Die Zeit wird gemessen und das schnellste Team gewinnt.

Bei den längeren, freizeitorientierten Staffelläufen kommt oftmals noch die logistische Herausforderung dazu, alle Starterinnen und Starter rechtzeitig zu den Start- und Übergabepunkten zu bringen. Häufig gibt es dazu einen Shuttledienst durch den Veranstalter.

Wie meldet man sich bei einem Staffellauf an?

Die genauen Details können je nach Veranstalter und Wettbewerb variieren, aber folgende Schritte geben einen allgemeinen Überblick über den Anmeldeprozess zu einem Staffellauf.

  1. Anmeldung: Eine Mannschaft oder ein Verein meldet sich für den Staffellauf an. Dies geschieht oft über eine Online-Plattform, per E-Mail oder direkt beim Veranstalter.
  2. Teilnehmerinformationen: Die Anmeldung erfordert Angaben zu den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Staffel, einschließlich Namen und oft auch Altersklassen oder Bestzeiten.
  3. Startgebühr: In der Regel ist eine Startgebühr zu entrichten, die je nach Veranstaltung variieren kann. Diese Gebühr deckt oft Kosten für Organisation, Streckenabsicherung und andere logistische Aufwendungen.
  4. Bestätigung der Anmeldung: Nach der Anmeldung erhält das Team eine Bestätigung mit weiteren Details zur Veranstaltung, einschließlich Zeitplan, Startnummern und möglicherweise Informationen zu Regeln und Abläufen.
  5. Abholen der Startunterlagen: Vor dem Staffellauf müssen die Teams oft ihre Startunterlagen abholen, die Startnummern und Sicherheitsnadeln, den Staffelstab für die Übergabe, Zeitmess-Chips und andere notwendige Materialien enthalten können.

Für viele ist es besonders das Wir-Gefühl und Team-Work, was den einzigartigen Reiz von Staffelläufen ausmacht. Da sich die gesamte Dynamik eines Rennens jedes Mal ändern kann, wenn eine Läuferin oder ein Läufer den Stab an die nächste Person übergibt, ist zudem eine spannende Dramatik bei Staffelläufen fast schon garantiert.

Staffellauf-Termine 2025: Wo und wann finden Staffelläufe statt?