Joachim Kümpel aus Germering fragt:
„Ich habe mir beim Skilaufen eine Tibiakopffraktur zugezogen. Beim Laufen habe ich keine Schmerzen. Muss ich dennoch mit Problemen rechnen?“
RUNNER'S WORLD Experte Dr. Thomas Wessinghage antwortet:
„Die Frage nach den Langzeitfolgen einer gelenknahen Fraktur ist schwer zu beantworten. Bei solchen Knochenbrüchen kommt es darauf an, die verletzten Gelenkanteile millimetergenau zu reponieren (d. h. in die korrekte Stellung zu bringen). Je besser das gelingt, desto geringer ist die Gefahr von Spätschäden. Jede Veränderung der Gelenkgeometrie wird über kurz oder lang zu Problemen führen. Ob diese allerdings nach Jahren oder Jahrzehnten auftreten und wie intensiv sie ausfallen, ist nicht vorherzusagen. Wichtig sind der tägliche Gebrauch des Gelenks (nicht schonen!), die Art der Belastung (keine weiteren Verletzungen!) und die Rahmenbedingungen (Körpergewicht, Bandapparat, muskuläre Führung).“
Was ist eine Tibiakopffraktur?
Die Tibia ist der Unterschenkelknochen, den die meisten als Schienbein kennen. Die Tibia bildet gemeinsam mit dem Wadenbein (Fibula), dem Oberschenkelknochen und der Kniescheibe das Kniegelenk. Bei einer Tibiakopffraktur bricht, meist durch direkte oder indirekte Gewalteinwirkung, das obere knienahe Ende des Knochens.