Frauenlaufschuhe im Test

Weibliche Anatomie und Laufschuhe
Frauen-Laufschuhe im Test

Zuletzt aktualisiert am 05.05.2025
Frauen-Laufschuhe im Test
Foto: Hersteller

In Deutschland und weiten Teilen Europas ist Laufen bei Frauen unter 30 mittlerweile deutlich beliebter als bei gleichaltrigen Männern. Zudem sind die Zuwachsraten im Laufsport auf weiblicher Seite höher. Ursachen sind vermutlich ein gesteigertes Körperbewusstsein und eine gesündere Lebensweise zu sehen. Nicht ohne Gründe gibt es daher inzwischen ein breites Angebot an eigens konstruierten Frauenmodellen. Inwiefern sich diese von Männermodellen unterscheiden, erfährst du in diesem Artikel.

Frauen-Laufschuhe – die wichtigsten Merkmale

Die Anforderungen an Frauen-Laufschuhe orientieren sich an den anatomischen Eigenschaften des weiblichen Fußes. Das klingt banal, ist aber bei den meisten Herstellern noch lange keine gängige Praxis. Der durchschnittliche Frauenfuß ist nämlich nicht einfach ein kleinerer Männerfuß. Frauenfüße haben andere Proportionen, und sie werden beim Laufen anders belastet. Die Unterschiede beziehen sich also nicht nur auf die Passform, sondern auch auf die Konstruktion. Die wichtigsten Punkte, die es zu berücksichtigen gilt, sind:

  • Frauen sind leichter als Männer. Und das selbst bei gleicher Körpergröße, nämlich im Schnitt um 15 Prozent, wobei es hier je nach Region auf der Welt Unterschiede gibt. Der Grund für die Gewichtsunterschiede: Frauen haben im Schnitt weniger Muskelmasse, außerdem ist ihr Knochenbau leichter.
  • Bei Frauen weichen die Winkelstellungen der unteren Gliedmaßen – das Verhältnis von Ober- zu Unterschenkel – ab der Hüfte von den Werten bei Männern ab. Die bei einigen Läuferinnen zu beobachtende X-Bein-Stellung wird auf die breiteren Hüften zurückgeführt; dadurch ergibt sich ein größerer Q-Winkel („Q-Angle“), eine orthopädische Bezeichnung für die Stellung der Beinachse.
  • Frauen sind außerdem flexibler – das heißt, sie sind dehnfähiger. Gleichzeitig ist ihr Bindegewebe meist etwas schwächer als das von Männern.

Im Anschluss an die Testberichte erfährst du noch mehr über Frauen-spezifische Laufschuh-Technologie. Direkt zu den Tipps.

Top-Frauen-Laufschuhe: Die Favoriten der Redaktion

Diese drei Modelle haben uns ganz besonders überzeugt:

🏆 Perfekte Passform: Adidas Ultraboost 5 (hier bestellen). Der Adidas Ultraboost 5 ist noch komfortabler als das Vorgängermodell. Zudem bietet die Passform mehr Platz. Und der Schuh erfüllt die damit verbundene Erwartung für alle Ultraboost-Fans allemal!

🏆 Komfortabel und stabil: Asics Gel-Kayano 31 (hier bestellen). Die 31. Version des Asics-Schuhs reiht sich in eine erfolgreiche Produkt-Geschichte ein. Neben dem gelungenen Mix aus Stabilität und Komfort bietet der Schuh nun mit Blick auf das Obermaterial auch eine bessere Passform und Atmungsaktivität.

🏆 Innovation basierend auf klassischen Werten: Altra FWD Via (hier bestellen). Der Altra FWD Via bietet mit 4 mm Sprengung und neuem EGO FLO-Schaum Komfort und Stabilität für lockere Dauerläufe. Die Passform sowie die rutschfeste Sohle überzeugen. Altra-klassisch hat der Fuß in der Zehenbox viel Platz.

Die aktuellen Frauen-Laufschuhe im ausführlichen Test

Weichere Dämpfung bei Frauen-Laufschuhen

Aufgrund des geringeren Körpergewichts von Frauen sollte vor allem die Dämpfung der Damen-Laufschuhe entsprechend ausgelegt sein. In der Tat weisen spezielle Frauen-Laufschuhe eine weichere Dämpfung auf; im Einzelfall sind sogar die Dämpfungs- und Stabilitätselemente in der Mittelsohle geschlechtsspezifisch ausgelegt, etwa bei Form und Härte der Air-Dämpfungskissen bei Nike oder den Mittelfußbrücken bei Asics.

Frauen-Laufschuhe mit höherer Flexibilität

Obendrein sind Frauen-Laufschuhe etwas leichter, es wird verhältnismäßig weniger Material benötigt. Das wird zusätzlich durch größere Flexkerben noch unterstützt: Hier wird weiteres Material, also Gewicht, eingespart und dazu ist der Schuh flexibler. Hersteller wie Nike verwenden für Damen-Laufschuhe mitunter sogar andere, flexiblere Einlegesohlen als für die entsprechenden Herren-Laufschuhe.

Spezielle Außensohle bei Laufschuhen für Frauen

Immer öfter ist auch die Gestaltung der Außensohle Frauen-spezifisch. Biomechanische Untersuchungen haben ergeben, dass Frauen beim Fußaufsatz in der Landephase weiter außen mit dem Fuß aufkommen – eine eversive Position. Dementsprechend ist das Crash-Pad (der Sohlenteil, mit dem der Schuh als Erstes den Boden berührt) beim Frauen-Laufschuh weiter nach außen verlagert, also auf die äußere Seite der Außensohle. Das Crash-Pad passt sich besonders gut dem Untergrund an. Dafür ist es oft von der Außensohle entkoppelt und kann sich somit frei bewegen. Außerdem sind, wie oben angeführt, die Flexkerben in der Außensohle von Frauenschuhen tiefer und ermöglichen eine größere Beweglichkeit.

Passform: Frauenfüße sind nicht nur kleiner

Bei der Fußform sind die Unterschiede zwischen Frauen- und Männerfüßen offensichtlicher – und für Laufschuh-Hersteller in der Konstruktion leichter umzusetzen. Klar, Frauen haben im Durchschnitt kleinere Füße. Genauer gesagt, sie sind schlanker. Für eine mehrjährige Studie untersuchten die Tübinger Sportmediziner Stefan Grau und Inga Krauß die Füße von mehr als 900 Personen, ihr Ergebnis: „Frauen haben bei gleicher Fußlänge in den beobachteten Größen schmalere und flachere Füße als Männer und außerdem einen größeren Großzehenwinkel als Männer.“

Frauenfüße haben andere Proportionen

Ein weiterer Unterschied sind leicht unterschiedliche Proportionen des weiblichen Fußes. Bei Frauen ist der Vorfuß im Vergleich zum Rückfuß breiter als bei Männern. Der Spann ist absolut gesehen flacher, in der Relation aber höher als bei Männern; wobei bei Frauen die Unterschiede größer sind als bei Männern. Im Durchschnitt ist auch das Ristmaß deutlich geringer: Dies wird gemessen, indem man ein Maßband um Ferse und den Spann führt. Das Ergebnis hat vor allem Konsequenzen für die Passform von Frauen-Laufschuhen; gerade der Einstiegsbereich sollte also kleiner ausfallen. Der Schaftrand sollte dabei auch niedriger sein, sonst stößt das Fußgelenk auf den Schaftrand, insbesondere wenn Frauen mit Männerschuhen laufen. Dagegen ist im Prinzip nichts einzuwenden – wenn Passform und Funktion stimmen.

Laufschuh-Auswahl und Laufschuh-Kauf

Achte bei der Laufschuh-Auswahl auf die Punkte, die oben bezüglich Anatomie und Funktion genannt wurden. Suche hieraus die Elemente heraus, die auf dich zutreffen:

  • Habe ich einen schmalen Fuß?
  • Wie viel Platz brauche ich im Ballen- und Zehenbereich?
  • Wie flexibel ist der Schuh?
  • Wo waren bei meinen bisherigen Schuhen die Problemstellen für den Fuß?
  • In welchen Schuhen habe ich mich bislang am wohlsten gefühlt?

Fazit: Brauchen Frauen andere Laufschuhe als Männer?

Frauen haben beim Laufen andere biomechanische und anatomische Anforderungen als Männer – das macht geschlechtsspezifisch konstruierte Laufschuhe sinnvoll. Hierbei können etwa Passform, Dämpfung, Flexibilität und spezielle Sohlenkonstruktionen geschlechtsspezifisch konstruiert sein, um so Komfort, Stabilität und Effizienz zu verbessern. Wer als Frau die für sich passenden Laufschuhe finden möchte, sollte gezielt auf diese Unterschiede achten – und sich nicht nur auf kleinere Herrenmodelle verlassen. Diese können, sofern sie passen, aber ebenfalls eine gute Option darstellen.