Sanfter Druck
Kompressionsbekleidung fürs Laufen im Test

Enge Bekleidung kann beim Laufen Vorteile bringen: Wir zeigen aktuelle Kompressionsmodelle für den Sport und erklären, wie sie wirken.
Kompressionsbekleidungstest
Foto: Hersteller

Das Thema Kompression beim Sport liegt im Trend. Schon lange hat die Bekleidung ihren verstaubten Ruf abgelegt und wird nun nicht mehr sofort mit beigefarbenen Kompressionsstrümpfen aus dem Orthopädiehaus gleichgesetzt. Sportliche Versionen von Kompressionskleidung, allen voran Socken, sieht man inzwischen an zahlreichen Hobby- und auch Profiläuferinnen und -läufern. Wenn Kompression an den Waden wirkt, kann sie das auch an anderen Bereichen des Körpers tun. Darum geht es in diesem Artikel: um Ober- und Unterteile mit Kompressionswirkung.

Wer speziell an Kompressionsstrümpfen interessiert ist, findet hier den passenden Produkttest:

Wirkt Kompressionskleidung wirklich?

Was die Wirkung von Kompressionskleidung angeht, gehen die Meinungen auseinander. Ein positiver, leistungssteigernder Effekt scheint nicht klar erwiesen zu sein – Kompressionskleidung macht also nicht nachweislich direkt schneller. Einen eindeutigeren Effekt sehen Untersuchungen dennoch in der Vermeidung von Verletzungen und der allgemeinen Regeneration. Um zu verstehen, wie Kompressionskleidung hier Auswirkungen haben kann, werfen wir zunächst einen Blick auf die Fertigung und Wirkungsweise der Kleidungsstücke.

Durch neuartige Produktionsverfahren mit modernen Strickmaschinen entstehen Gewebestrukturen mit punktuell wirksamen Funktionszonen: Es entsteht ein festes Gewebe, das durch sanften Druck auf die Muskeln einwirkt, gleichzeitig aber atmungsaktiv bleibt. Durch die verschiedenen Zonen kommt die Kompression genau da zum Einsatz, wo sie erwünscht ist.

Wie funktioniert Kompressionskleidung?

Die Druckzonen sorgen beim Sport nun hauptsächlich für eine bessere Durchblutung. Das funktioniert dadurch, dass das Blut dank der Kompression besser im Körper zirkulieren können soll und hierbei auch mehr Sauerstoff transportiert wird. Außerdem soll die Kleidung Muskelvibrationen verringern und somit einer schnellen Ermüdung vorbeugen. Beim Aufprall haben die Muskeln also nicht die Möglichkeit, zu sehr "ins Schwingen" zu geraten, da sie von der engen Kleidung umschlossen werden und eher in ihrer Ausgangsposition bleiben. In der Theorie soll dies die Bewegungsabläufe sicherer und stabiler machen und gerade auf langen Strecken für längere Muskelausdauer sorgen.

Ganz nebenbei sagt man der Kompressionskleidung einen positiven Effekt auf die eigene Körperwahrnehmung nach. Alle Läuferinnen und Läufer, die schon einmal Kompressionskleidung getragen haben, wissen: Das Anziehen kann eine Herausforderung sein, da die Kleidung hauteng sitzt. Einmal richtig angezogen, umschließt sie den Körper jedoch mit einem angenehmen Druck und es fällt auf: Man spürt die enstprechenden Körperpartien tatsächlich anders. Genau das soll das Bewusstsein für die eigene Körperhaltung erhöhen.

Unabhängig davon, ob die Kompressionskleidung einen medizinischen Effekt auf Leistung und Regeneration hat, ist sie für viele Läuferinnen und Läufer aus Komfortgründen unersetzlich in der Laufgarderobe geworden. Die enge Kleidung empfinden viele schlicht und ergreifend als angenehm, und alleine aus diesem Grund lohnt es sich, den engmaschigen Teilen eine Chance zu geben.

Worauf muss ich beim Kauf von Kompressionskleidung achten?

Kompressionskleidung gibt es in verschiedenen Abstufungen. Meist unterscheiden die Hersteller zwischen leichter, mittlerer und starker Kompression. Dabei gilt ganz einfach: sanfter Druck erzeugt eine leichte Kompression, härterer Druck eine stärkere. Meist haben Teile mit leichter Wirkung im Umkehrschluss auch ein dünneres Material als Teile mit härterem Druck. Hier kommt es bei der Kleidungswahl vor allem auf die eigenen Ansprüche an. Wer auf hohe Kompressionswirkung verzichten kann und eher auf die angenehme Enge eines Teils achtet, greift zu leichter Kompression. Wer großen Wert auf die maximale Kompression legt, wählt ein Teil mit starkem Druck. Oft sind die einzelnen Produkte jeweils einer Kompressionsstufe zugeteilt, in seltenen Fällen hat man bei einem Teil die Wahl zwischen variierenden Härtestufen.

Beim Anprobieren sollte die Kleidung sehr eng, aber nicht zu einengend oder gar schmerzhaft sitzen. Es sollte immer noch genug Bewegungsfreiheit gegeben sein, ohne dass das Teil zwickt oder deutlich unangenehm wirkt. Bei Tights machen sie im Idealfall einige Laufschritte und achten vor allem auf den Sitz des Bundes an Gesäß und Knien, bei Oberteilen sollten Sie die Arme heben und kreisen. Für alle Teile gilt: Wohlfühlen hat oberste Priorität.

Im Folgenden finden Sie die Testberichte zu Kompressionskleidung, welche die Redaktion in der Praxis getestet hat.

Tights: Unterteile mit Kompression

Reebok Workout Ready Compression Tight

Kompressionsbekleidungstest Reebok
Hersteller

Hier bestellen: Männermodell

Diese Tight von Reebok sitzt eindeutig enger an Waden, Oberschenkeln und Gesäß als herkömmliche Lauf-Leggings. Für Fans von Kompressionsbekleidung genau das Richtige. Trotz des straffenden Sitzes passt sich die Tight an verschiedene Körperformen an und schneidet auch an breiten Oberschenkeln nicht ein. Der Sitz im Schritt könnte etwas höher sein, um ein Scheuern an den Beininnenseiten gänzlich auszuschließen. Das Polyester-Elasthan-Gewebe absorbiert Schweiß zuverlässig und hält die Haut kühl und trocken. Um die Knie herum sorgen Mesh-Einsätze dafür, dass Luft an die Haut kommt. Ansonsten ist die Hose minimalistisch: Taschen und Reißverschlüsse sind keine angebracht – die Kompression steht an erster Stelle. Wie der Name schon sagt, ist diese Tight nicht nur fürs Laufen geeignet, sondern auch fürs Krafttraining. Dank schräger Seitennähte kann man Kniebeugen, seitliche Ausfallschritte und Dehnübungen einfacher ausführen.

Fazit: Die Workout Ready Compression Tight legt den Fokus auf die Kompression und verzichtet auf viel Schnickschnack. Sie passt sich gut an und absorbiert Schweiß zuverlässig. In Kombination mit dem günstigen Preis ist die Allrounder-Tight eine gute Investition.

Punkte-Wertung
Tragekomfort: 7 Punkte
Funktionalität: 7 Punkte

Hauptmaterial: 84 % recyceltes Polyester, 16 % Elasthan
Größen: XS bis 3XL
UVP: 40 Euro

X-Bionic Pants 4.0

Kompressionsbekleidungstest X-Bionic
Hersteller

Hier bestellen: Frauenmodell und Männermodell

Die Kompressionshose von X-Bionic komprimiert nicht nur die Muskeln, sondern wärmt, wenn es kalt ist, und kühlt, wenn die Körpertemperatur während des Trainings ansteigt. Sie eignet sich für Temperaturen ab 0 Grad und hält selbst starkem, kühlem Wind stand. Ein Pluspunkt der Hose ist also zunächst ihre Atmungsaktivität. Sie absorbiert Feuchtigkeit, durchnässt nur langsam und bleibt geruchsneutral. Im Bauch- sowie Lendenbereich verfügt die Hose über vertikale Belüftungskanäle, die einen erhöhten Luftaustausch an den oft von Schweiß betroffenen Stellen ermöglichen. Über den Hüftknochen und seitlich am Gesäß befinden sich sogenannte „Iso-Pads“, die die empfindlichen Organe wie Nieren und Blase vor Kälte schützen.

Der Hosenbund ist ergonomisch geformt und bietet sicheren Halt in der Bewegung, er engt weder ein, noch rutscht er. „Sie ist angenehm eng, ohne einzuengen und fühlt sich an, wie eine zweite, sehr straffe Haut“, findet eine Testerin. Der Stoff an den Oberschenkeln hat eine wellenförmige Struktur, es wird gezielt Druck ausgeübt, wodurch die Muskelarbeit verbessert werden soll. Trotzdem wird auch hier die Atmungsaktivität nicht vernachlässigt. Durch eine „3D-Konstruktion“ des Stoffes, sammelt sich der Schweiß laut Hersteller direkt auf der Hautoberfläche und kann schnell verdunsten. Trotzdem ist der Stoff so isoliert, dass die Oberschenkelmuskeln vor Kälte geschützt sind. Unsere Testerin bestätigt, dass die Beine beim Laufen weder zu warm sind noch frieren.

Die Muskeln fühlen sich in der Hose äußerst stabil und gestützt an, eben wie sich das für eine gute Kompressionshose gehört. Der Bewegungsradius wird nicht eingeschränkt. Im Gegenteil: „Durch die erhöhte Stabilität meiner Muskeln in der Hose, habe ich das Gefühl, dass mein Bewegungsablauf beim Laufen ökonomischer und dynamischer ist. Beim Aufprall bleiben meine Muskeln an Ort und Stelle, ich habe das Gefühl, dass da überhaupt nichts mehr wackelt“, urteilt eine Testerin. Auch die Knie erhalten in der Hose mehr Stabilität, das Beugen des Knies ist trotz des Druckgefühls einwandfrei möglich. „Ich habe zwar nicht das Gefühl, dass ich durch die Hose ausschlaggebend länger Kraft in den Beinen hatte, aber das Laufgefühl ist einmalig und ich wollte die Hose nach dem Laufen gar nicht ausziehen“, sagt unsere Testerin.

Fazit: Wer den Effekt der Enge und Komprimierung an Kompressionskleidung schätzt, ist mit dieser Hose gut beraten. Sie eignet sich bei den unterschiedlichsten Temperaturen, ist atmungsaktiv und absorbiert Feuchtigkeit.

Punkte-Wertung
Funktionalität: 9 Punkte
Tragekomfort: 10 Punkte

Hauptmaterial: 88% Polyamid, 7% Elasthan, 5% Polypropylen
Größen: XS bis XL
UVP: 135 Euro

2XU Motion Shape Hi-Rise Compression Tight

Kompressionsbekleidungstest 2XU
Hersteller

Hier bestellen: Frauenmodell

Um in die Motion Shape-Tights von 2XU zu schlüpfen, muss man definitiv mehr „quetschen“ als bei normalen Tights – das ist aber völlig normal und sollte nicht sofort abschrecken. Denn wenn die Hose einmal sitzt, ist sie fest, aber bequem. Um die passende Größe herauszufinden, bietet 2XU übrigens eine Tabelle an, die anhand von Größe und Gewicht das geeignete Modell vorschlägt. Gerade bei Kompressionskleidung nicht unwichtig, da sie fest genug, aber nicht einengend sitzen soll.

Die Motion Shape Tight hat einen sehr hohen Bund und sitzt angenehm um Bauch und Hüfte. „Rutschen tut beim Laufen rein gar nichts“, erzählt unsere Testerin begeistert, „bei super vielen anderen Modellen muss ich sonst immer wieder stehen bleiben und die Tight hochziehen“. Die Kompression ist mittelstark, obwohl das Material aus 360-Grad-Stretchstrick recht dünn ist, kommt der sanfte Druck gut zur Wirkung. Ein Minuspunkt in Sachen Passform: Die Tight fällt recht schmal und vor allem kurz aus, sodass aus einer langen Hose schnell eine 7/8-Hose wird. Hier also lieber einmal anprobieren und den Sitz testen.

Funktional macht die Tight einen robusten und herrlich-luftigen Eindruck, besonders bei wärmeren bis mittleren Temperaturen. Wer schnell friert, zieht im Winter lieber eine weite Hose drüber und profitiert so immer noch von der Kompression der Hose.

Fazit: Insgesamt macht die Tight einen stabilisierenden und atmungsaktiven Eindruck. Schweiß wird gut abtransportiert, was in Kombination mit leichter bis mittlerer Kompression ein tolles Modell für verschiedenste Trainingseinheiten ergibt.

Punkte-Wertung
Tragekomfort: 8 Punkte
Funktionalität: 9 Punkte

Hauptmaterial: 72 % Nylon, 28 % Elasthan (Lycra)
Größen: XXS bis XXL
UVP: 95 Euro

CEP Training Compression Tights

Hersteller

Die CEP Compression Tight hat zwei Materialzonen: An den Waden verläuft eine stärkere Kompressionszone, oberhalb der Waden besteht die Hose aus einem angenehmen Materialmix aus Polyamid und Elastan, der etwas weniger Druck auf die Muskeln ausübt. Dieser Aufbau der Hose hat einen angenehmen Effekt, denn die „Medi Compression“ im unteren Teil umschließt die Waden angenehm fest, während das dehnbare, bequeme obere Material Oberschenkel und Gesäß umschließt.

Flache Nähte und der breite Bund verhindern, dass man nach dem Laufen unangenehme Druckspuren auf der Haut hat. Eingenähte Taschen hat die Tight nicht, dafür aber ein Band, durch das der Bund zusätzlich verstellbar ist. Das sorgt für den optimalen Sitz auf der Hüfte. Rutschen würde sie jedoch auch ohne das Band kaum, denn im Test fiel die Passform der Kompressions-Tight besonders positiv auf. „Die Hose erlaubt mir alle Bewegungen, ohne dabei zu zwicken oder einzuengen“, lobte eine Testerin.

Fazit: Die CEP-Tight kombiniert geschickt das angenehme Tragegefühl einer festsitzenden Leggings mit der stützenden Wirkung von hohen Kompressionsstrümpfen. Besonders Passform und das weiche, geschmeidige Tragegefühl der Hose konnten im Test punkten.

Punkte-Wertung:
Tragekomfort: 8 Punkte
Funktionalität: 8 Punkte

Hauptmaterial: 74% Polyamid, 26% Elasthan, Kompressionszone: 80% Polyamid, 20% Elasthan
Größen: XS bis L (Frauen), S bis XXL (Männer)
UVP: 119,95 Euro

Goldwin Impact Air Cargo Half Tights

Hersteller

Die Goldwin Half Tights sollen mit sehr fester Kompression die Oberschenkelmuskulatur entlasten. Deswegen ist die Hose vor allem eins: hauteng. Natürlich ist eine enge Passform eine grundlegende Eigenschaft von Kompressionskleidung, die nur so ihre Wirkung entfalten kann. Doch die Cargo Tights sind auch im Vergleich zu verwandten Produkten sehr eng geschnitten. Ist man einmal in der Tight, lässt sie aber dennoch alle Bewegungen zu und kneift nicht, so unsere Tester. Auffallend ist der hohe Bund, der auch am Bauch und am Gesäß noch Kompressionswirkung sichern soll. Beim Laufen kann das am Unterleib allerdings etwas einengend wirken.

Obwohl die Tight einen elastischen Bund (mit verstellbarem Band) hat, schnürt der obere Teil die Körpermitte etwas ein. Wer auf Nummer Sicher gehen will, probiert die Cargo Tight also eine Nummer größer als gewöhnlich – auch dann dürfte man noch von der Kompressionswirkung der Tight profitieren. In zwei kleinen Taschen an den Außenseiten ist Platz für Schlüssel oder Energie-Gels. Beim Laufen ist der feste Sitz der Tight sehr angenehm. Ein großer Vorteil der Shorts ist sicherlich der kurze Schnitt bis zu den Knien. Ein Pluspunkt: die Tight bietet UV-Schutz, was gerade im Sommer praktisch ist.

Fazit: Wer auch bei hohen Temperaturen nicht auf die Kompressionswirkung an den beim Laufen besonders beanspruchten Oberschenkelmuskeln verzichten will, findet hier eine tolle, sommertaugliche Lösung.

Punkte-Wertung:
Tragekomfort: 7 Punkte
Funktionalität: 9 Punkte

Hauptmaterial: 68% Nylon, 32% Spandex, Einsätze: 80% Mesh, 20% Spandex
Größen: XS bis M
UVP: 99 Euro

Fe226 Women's Bodyshape Legging

Hersteller

Der Hersteller Fe226 wirbt mit antibakterieller Sportkleidung, die durch ihre besondere Materialkombination nicht nach jedem Lauf gewaschen werden muss. Die Materialien, die hierfür verantwortlich sein sollen, sind Lycra (also Elasthan) und Mikrofasern. Der Stoff fühlt sich zunächst tatsächlich ungewöhnlich an und definitiv anders, als man es von üblichen Leggings oder Tights gewohnt ist. Die Hose fühlt sich sehr fest an, lässt sich kaum auseinander ziehen und erzeugt geradezu eine Art „Rascheln". Beim Anziehen stellt man schnell fest: Das Material liegt angenehm auf der Haut, durchaus straff, aber nicht einengend. Beim Laufen schränkt sie in der Bewegung nicht ein und ist schön atmungsaktiv.

Die Hose hat eine kleine Reißverschlusstasche über dem Gesäß sowie Streifen-Applikationen an den Seiten der Oberschenkel. Optisch schlicht gehalten, gibt sie den Beinen mit leichter Kompressionswirkung ein angenehm definiertes Gefühl. Natürlich war in diesem Fall auch ein Geruchstest nach jedem Lauf Teil des Tests – und tatsächlich fiel auf, dass die Hose weniger schnell unangenehmen Geruch einnimmt als andere Unterteile. Ob es wirklich reicht, die Tight (wie vom Hersteller empfohlen) erst nach jeder dritten bis sechsten Einheit zu waschen, bleibt dann aber sicherlich doch Ansichtssache.

Fazit: So oder so kann die Tight alles, was man von einer Hose mit leichter Kompression erwartet: Durch ihren angenehm festen Sitz und das atmungsaktive Material ist sie etwas Besonderes und unterscheidet sich von Tights vieler bekannter Hersteller. Wer etwas Neues ausprobieren möchte, für den ist die Fe226 die richtige Wahl.

Punkte-Wertung:
Tragekomfort: 9 Punkte
Funktionalität: 10 Punkte

Material: Mikrofaser und Lycra
Größen: S bis XL
UVP: 99 Euro

Craft Essence ADV Compression Tight

Hersteller

Die unauffällige Craft-Tight soll die Blutzirkulation mithilfe eines „Lycra-Sport Energy“-Gewebes unterstützen. Das Material der Hose ist auffallend elastisch, was am hohen Polyamid-Anteil liegt. Egal welche Bewegung, die Tight erlaubt weite Schritte und Sprünge ebenso wie Kraftübungen und Yogaposen. Das macht sie zu einem tollen Allrounder, den man auch für das Ausgleichstraining neben dem Laufen nutzen kann. Obwohl die Nähte an den Fußenden flach und nicht störend sind, hat der Bund etwas dickere Nähte, die nach dem Laufen leichte Druckstellen hinterlassen können. Hier ist es umso wichtiger, die richtige Größe zu wählen.

Die Intensität der Kompressionswirkung wird vom Hersteller als „mittel bis hoch“ beschrieben, im Test erschien sie jedoch eher mit leichter Wirkung zu zu arbeiten. Die Hose hat eine leicht stützende Wirkung, die Oberschenkel und Waden angenehm umschließt. Insgesamt unterscheidet sie sich aber nicht maßgeblich von normalen Laufleggings.

Fazit: Wer nicht auf extreme Kompression besteht, findet in der Essence Compression Tight eine sehr angenehme Trainingshose, die besonders stretchig ist und dank des Materials angenehm auf der Haut sitzt.

Punkte-Wertung:
Tragekomfort: 10 Punkte
Funktionalität: 9 Punkte

Material: 78% Polyamid (100% recycelt), 28% Elasthan
Größen: XS bis XXL (Frauen), S bis XXL (Männer)
UVP: 69,95 Euro

Falke Compression Tight

Hersteller

Hier bestellen: Frauenmodell oder Männermodell

Die Compression Tight von Falke ist in lang und in Capri-Länge erhältlich, jeweils mit leichter Kompressionswirkung. Der Stoff fühlt sich zunächst recht dick an und wirkt fast wie eine sehr warme Wintertight. Das Tragegefühl ist aber trotzdem eher leicht und das Material wirkt angenehm atmungsaktiv. Die Hose eignet sich also sicherlich auch für mildere Temperaturen. Die Passform der Hose ist angenehm und samtig weich. Dazu soll laut Falke nicht zuletzt die nahtlose Verarbeitung beitragen. In den Kniekehlen ist die verarbeitete Materialmenge verringert, was störende Faltenbildung verhindern soll.

Beim Laufen fiel unserer Testerin auf, dass die Kompressionswirkung sehr lange direkt spürbar war. Während man sich bei vielen anderen Kompressionstights nach einer Weile an den festen Sitz gewöhnt, bleibt die stützene Wirkung bei der Falke Compression Tight im positiven Sinne erstaunlich lange spürbar. „Nach dem Lauf möchte man die Hose einfach anbehalten“, schlussfolgerte unsere Testerin. Auch die Falke-Tight hat einen Hüftzug zur Größenverstellung, außerdem können in einer kleinen Einschubtasche Schlüssel und Kleinigkeiten verstaut werden. Die Tight hat ein effektives Feuchtigkeitsmanagement: Wird sie nass, trocknet sie schnell wieder auf der Haut, ohne dass die Beine unangenehm auskühlen – da ist auch Nieselregen keine Ausrede mehr.

Fazit: Die Falke Compression Tight zeichnet sich durch eine nahtlose Verarbeitung aus. Die Kompressionswirkung ist eher leicht, trotzdem sitzt die Hose fest und hat eine spürbar stützende Wirkung. Außerdem punktet Falke mit einer Tasche und der Größenverstellbarkeit an der Hüfte.

Material: 87% Polyamid, 13% Elasthan
Größen: S bis XXL (Männer), XS bis XXL (Frauen)
UVP: 119 Euro

Shirts: Oberteile mit Kompression

Kompressionsshirts im Test

2XU Core Compression Shortsleeve

Kompressionsbekleidungstest 2XU
Hersteller

Das kurzärmelige Kompressionsshirt für Männer vom australisch-neuseeländischen Unternehmen 2XU ist die erste funktionale Schicht eines Zwiebel-Looks im Winter – oder die einzige Schicht im Sommer. Denn abseits der Funktionalität macht das schwarze Oberteil mit dem silbernen X-Tattoo auf dem Oberarm optisch einen modernen Eindruck. Viel wichtiger aber: Das Core Compression Shortsleeve macht das, was es soll – durch Kompression reduziert es unnötige Körperbewegung und unterstützt die Muskelkontraktion und -relaxation, was das Verletzungsrisiko verringern soll. Außerdem verbessert das Shirt unbewusst die Haltung, weil es durch sanften Druck dafür sorgt, die Wirbelsäule aufzurichten. Das Nylon-Elasthan-Mischgewebe trocknet schnell und unterstützt die Verdunstung, sodass Läuferinnen und Läufer nicht überhitzen.

Fazit: Das Core Compression Shortsleeve von 2XU bringt alles mit, was man von einem Kompressionsshirt erwartet. Plus: Haltungskorrektur und moderne Optik sind inklusive.

Punkte-Wertung
Tragekomfort: 7 Punkte
Funktionalität: 8 Punkte

Hauptmaterial: 72 % Nylon, 28 % Lycra
Größen: XS bis XL (Frauen), XS bis XXXL (Männer)
UVP: 65 Euro

UYN Ultra 1 Running Shirt

Kompressionsbekleidungstest UYN
Hersteller

Hier bestellen: Frauenmodell oder Männermodell

Die unverbindliche Preisempfehlung ist beim Ultra 1 Running Shirt von UYN natürlich eine Hausnummer: Für 130 Euro bekommen Sie durchaus auch ein gutes Modell Laufschuhe. Was spricht also für das Investment? Eine Menge. Bereits beim Anziehen ist zu spüren, dass sich das Kompressionsshirt eng an die Haut schmiegt, ohne Falten zu werfen. Dabei liegt es auf, schnürt aber auch bei tiefen Atemzügen den Oberkörper nicht unangenehm ein. Gleichzeitig sorgt es dafür, dass man beim Laufen im Rumpf extrem stabil bleibt. So, als ziehe ein unsichtbares Band den Läufer in die Länge, wo er unter Ermüdung gerne etwas einknicken würde. Gleichzeitig stimuliert der Druck die Blutzirkulation, was Ermüdung vorbeugen soll. Der 100 Prozent bio-basierte Stoff namens Natex trocknet laut Herstellerangaben doppelt so schnell wie Nylon. Im Test gefiel uns zudem, dass die antibakterielle Faser weniger schnell Gerüche annimmt. Ein weiteres Highlight zu guter Letzt: Dank eines speziellen Webverfahrens stellt UYN das Oberteil mit nur einer einzigen Naht her, was Sie zum einen dabei unterstützt, aufrecht zu laufen, zum anderen davor schützt, sich wund zu scheuern.

Fazit: Kostspielig, aber qualitativ hochwertig.

Punkte-Wertung
Tragekomfort: 10 Punkte
Funktionalität: 10 Punkte

Hauptmaterial: 90% Polyamid, 5% Elasthan, 5% Polypropylen
Größen: S bis XL
UVP: 130 Euro

X-Bionic (Invent 4.0) LT Singlet 4.0

Kompressionsbekleidungstest X-Bionic
Hersteller

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Im Winter warme Baselayer und zusätzliche Schichten, im Sommer nur das Shirt auf der Haut – dieser Strategie bedient sich unsere Testerin normalerweise in Sachen Laufbekleidung. Im Test hat sich das Invent-Singlet von X-Bionic aber zu einem Teil entwickelt, das ab jetzt problemlos das ganze Jahr über zum Einsatz kommen darf. Der Stoff ist dünner verarbeitet und dank verschiedener Zonen so luftig, dass es im Sommer als dünnes Baselayer unter dem Shirt für Atmungsaktivität sorgt. An genau den richtigen Stellen, wie etwa im Brust- und im Nierenbereich, ist das Singlet aber dennoch so geschickt verstärkt, dass es an kalten Tagen als unterste Schicht brilliert und dafür sorgt, dass sich keine Feuchtigkeit auf der Haut sammelt. Die angegebene Kompressionswirkung fällt eher leicht aus. „Das Shirt ist deshalb gut geeignet für Läuferinnen, die die Vorteile der Kompression schätzen, es aber nicht knallfest mögen wie bei Teilen mit starker Kompression“, empfiehlt unsere Testerin.

Das Singlet ist in Männer- und Frauenversion erhältlich, das im Test getragene Modell für Frauen ist übrigens sehr gut an die weibliche Anatomie angepasst – an keiner Stelle stört zu viel oder zu wenig Stoff. Dafür gibt es Pluspunkte, denn nicht alle Baselayer sind in der Frauenversion wirklich passend geschnitten und ähneln nicht selten dem Männermodell.

Fazit: Das X-Bionic-Singlet ist ein hochwertiges Shirt, was alle Jahreszeiten, viele Einsatzzwecke und viele Trainingskilometer mitmacht – ein richtiger Allrounder eben.

Punkte-Wertung
Tragekomfort: 10 Punkte
Funktionalität: 10 Punkte

Hauptmaterial: 5% Elasthan, 92% Polyamid, 3% Polypropylen
Größen: XS bis XL
UVP: 60 Euro

UYN Coolboost Running Singlet

Kompressionsbekleidungstest UYN
Hersteller

Hier bestellen: Frauenmodell oder Männermodell

Ein ungewöhnlicher Schnitt – das ist wohl einer der ersten Gedanken, der unserer Testerin beim Uyn Coolboost Shirt in den Sinn kam. Am oberen Rücken sind die Armlöcher eher ungewöhnlich weit ausgeschnitten, sodass das Teil ein wenig an ein Crossfit-Tanktop erinnert. Außerdem sticht das Stück durch eine Art Kragen hervor, der sich seitlich und im Nacken ein Stück weit am Hals hochzieht.

Tatsächlich offenbarte sich im Test nicht unbedingt, welche Funktion dieser Kragen beim Laufen erfüllt. Laut Hersteller soll es anatomisch den Bewegungen des Kopfes beim Sport angepasst sein. Davon merkt man beim Laufen allerdings nichts, findet unsere Testerin – weder im positiven noch im negativen Sinne. Der zusätzliche Stoff ist jedenfalls nicht unangenehm: „Obwohl er optisch auffällt, merkt man ihn beim Laufen nicht“, erklärt die Testerin.

Und ansonsten punktet das Coolboost-Shirt: Aus eher dickerem Material gefertigt, isoliert es gut, dient an wärmeren Tagen aber auch zur Abgabe von Schweiß nach außen. Unterschiedlich verstärkte Zonen wärmen Nieren und Seiten, während der Brustbereich luftiger verarbeitet ist. Laut Hersteller sorgt eine kanalisierte Innenfläche für optimalen Feuchtigkeitstransport und Frischegefühl. „Die Wirkung kommt bei etwas wärmeren Temperaturen sehr gut zur Geltung – nur an ganz heißen Tagen wäre mir das Shirt allerdings etwas zu dick“, resümiert unsere Testerin. Gut gefiel die Kompressionswirkung des Shirts, die vergleichsweise stark ist, aber ohne einengend zu wirken. „Während viele Shirts mit minimaler Kompression sich schnell nach ganz normalen Sport-Unterhemden anfühlen, spürt man beim Coolboost-Shirt durchgehend eine angenehme Kompression“ – ideal also für Läuferinnen und Läufer, die stärkere Wirkung und eher wärmendes Material suchen.

Fazit: Trotz des etwas ungewöhnlichen Schnittes überzeugt das Coolboost Shirt von UYN durch spürbare Kompressionswirkung und optimalen Feuchtigkeitsabtransport.

Punkte-Wertung
Tragekomfort: 9 Punkte
Funktionalität: 8 Punkte

Hauptmaterial: 50% Polyester, 49% Polyamid, 1% Polypropylen
Größen: XS bis XL
UVP: 80 Euro

UYN Resilyon Longlseeve

Hersteller

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Das Uyn Resilyion Longsleeve besteht aus einem sehr dehnbaren, aber dennoch festen Material. Die einzelnen Kompressionszonen sind optisch hervorgehoben: Die kompakte Stützstruktur des Shirts ist mit verschiedenen „Meta-Ribs“ im Muskelbereich verarbeitet. Gemeint sind damit die ergonomisch verlaufenden Stützelemente, die deutlich spürbar im Stoff verlaufen. Anders als Kompressionsteile, die mit gleichmäßiger Kompression im Stoff arbeiten, setzt das Resilyon-Shirt auf gezielte Unterstützung in besonders beanspruchten Bereichen.

Das Tragegefühl des Longsleeves ist fest und eng, aber angenehm elastisch. Sowohl in Bezug auf Schweiß als auch auf Regen beweist sich: Das Shirt ist sehr atmungsaktiv und lässt den Körper nicht auskühlen. Das Material liegt angenehm auf der Haut, obgleich man von den einzelnen Kompressionszonen eher weniger spürt. Insgesamt fasst das Shirt die Muskeln und vor allem die Extremitäten gut ein und verleiht ein kompaktes, stützendes Gefühl. Die Passform des Shirts war für unsere Testerin in der Körpermitte etwas kurz, obwohl die Arme lang geschnitten sind. Dadurch rutschte das Shirt oft hoch und legte den unteren Rücken und den Unterbauch frei.

Fazit: Trotz leichter Abzüge in Sachen Passform hat das Resilyon-Shirt einen hohen Nutzwert für Läuferinnen und Läufer, die mittlere Kompression für Oberkörper und Arme mit elastischem Tragekomfort verbinden möchten.

Material: 50% Polyester, 32% Polyamid, 9% Elasthan, 9% Polypropylen
Größen: XS bis XL (Frauen), S bis XXL (Männer)
UVP: 129 Euro

Effektor 4.0 Running Longsleeve Shirt

Hersteller

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In der Schweiz entwickelt und in Italien auf Rundstrickmaschinen gefertigt, auch in spezieller Frauenversion, reduziert das Shirt Vibrationen und stimuliert durch partielle Kompressionswirkung das periphere Nervensystem. Im Tragetest legte sich das anfängliche Engegefühl schnell und der hohe Klimakomfort überzeugte. Gut zu wissen: Für Frauen gibt es das Effektor 4.0 Running-Shirt als Trail-Version mit Half-Zip-Reißverschluss. Die integrierte ThermoSyphon®-Technologie kühlt wenn du schwitzt und wärmt, wenn du frierst.

Fazit: Das Effektor 4.0 Running Longsleeve Shirt überzeugt im Test mit Funktionalität, das lässt sich der Hersteller aber auch einiges kosten. Mit 149 Euro das teuerste Shirt im Test.

Material: Elasthan (7%), Polyamid (90%), Polypropylen (3%)
Größen: S bis XXL
UVP: 149 Euro

2XU Core Compression Longsleeve

Hersteller

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Das Core Compression Longsleeve des Herstellers 2XU besteht aus einem dünnen, sehr leichten Material, das dennoch sehr robust und hochwertig wirkt. Von 2XU wird es „360-Grad-Stretchstrick“ genannt. Im Licht glänzt es regelrecht und wirkt wenig elastisch, auf der Haut fühlt es sich aber trotzdem nicht künstlich an. Vielmehr ist das Material schön weich und dehnbar. An den Ellbogen spannt es etwas, obwohl das Shirt in passender Größe und mit ausreichend langen Ärmeln getragen wurde. Ansonsten ist die Passform gut und bequem. Seitlich am Oberkörper und unter den Achseln ist das Material ausgespart. Das ist bei anstrengenden Einheiten förderlich für die Durchlüftung und außerdem angenehm für die Bewegungsfreiheit. Hier kann das Shirt insgesamt punkten: Es sitzt fest und verrutscht nicht, auch in der Laufbewegung oder beim direkten Heben der Arme.

Das Shirt kann super im Sommer getragen werden, da es eher dünn ist und gleichzeitig sehr amtungsaktiv. Im Winter kann es als untere Schicht unter einer Jacke oder einem weiteren Longsleeve verwendet werden. Die Kompression ist leicht bis mittelstark und wirkt in der Körpermitte, den Schultern und den Armen gleichermaßen.

Fazit: Das Core Compression Longsleeve überzeugt durch eine gute Passform, ist atmungsaktiv und bietet eine leichte bis mittlere Kompressionswirkung.

Material: 72% Nylon, 28% Elasthan (Lycra)
Größen: XS bis XL (Frauen), XS bis 3XL (Männer)
UVP: 69,95 Euro

Uyn Alpha Coolboost Running

Hersteller

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Die italienische Marke setzt hier eine „Compress Wave“-Struktur ein: Das Gestrick ist unterschiedlich dicht verarbeitet. Das sorgt einerseits für Bewegungsfreiheit, andererseits für mehr Kompression. „Die Funktionalität ist überragend“, so ein Tester. Wichtig beim Kauf: Das Shirt fällt eher klein und schmal aus.

Fazit: Einwandfreie Funktionalität bei sportlich eleganter Optik. Das Uyn Alpha Coolboost Running bringt alles mit, was ein Kompressionsshirt braucht und liegt im mittleren Preisbereich.

Material: 50% Polyester, 49% Polyamid, 1% Polypropylen
Größen: S bis XL
UVP: 79 Euro

Die aktuelle Ausgabe
04 / 2023

Erscheinungsdatum 16.03.2023

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