Wer sich auf der heimischen Laufstrecke etwas genauer umschaut, wird sicherlich feststellen: Die ein oder andere Läufer-Wade ist in Kompressionssocken gehüllt. Oder genauer gesagt Kompressionsstrümpfe, wie die wadenhohen Exemplare qua Definition genannt werden. Die Accessoires haben ihren leicht verstaubten „Krankenbett-Ruf“ längst abgelegt, denn inzwischen wissen auch wir Läuferinnen und Läufer: Die langen Socken sind angenehm zu tragen und können eine aktivierende Wirkung auf die Muskulatur haben. Doch wie genau funktioniert eigentlich Kompression? Und ist sie wirklich so wirksam, wie es Hersteller beschreiben?
Unsere Favoriten
Diese Modelle haben uns besonders überzeugt:
🏆 Die Alleskönner: X-Socks Marathon Helix Retina (hier bestellen). Diese Kompressionssocken sind wunderbar atmungsaktiv, vermitteln moderate Kompression – und eignen sich laut Test-Team für jede Distanz und jede Jahreszeit.
🏆 Die Unaufdringlichen: Kiprun Compression R 900 (hier bestellen). Das Kiprun-Modell überzeugt mit günstigem Preis, guter Verarbeitung und einem hohen Tragekomfort. Die 500er trägt sich laut unseres Tests eher sanfter, sie kommt also mit leichter, nicht zu strammer Kompression daher.
🏆 Die Aufwendigen: Falke Energizing Kniestrümpfe Health (Frauenmodell oder Männermodell). Die Energizing-Kniestrümpfe sind hochwertige Socken mit deutlicher Kompressionswirkung, die nicht rutschen und einwandfrei sitzen.
Aktuelle Kompressionsstrümpfe im Test
Wie funktionieren Kompressionsstrümpfe genau?
Das Funktionsprinzip der medizinischen Kompressionsstrümpfe und der sportlichen Varianten ist im Grunde gleich. Die Kompressionssocken haben einen langen Schaft in Kniestrumpfform. Sie sind vom Knöchel bis unterhalb des Knies mit engen, elastischen Materialien gestrickt, die einen leichten Druck auf die Wade ausüben. Wie bei orthopädischen Kompressionsstrümpfen wird auch bei den Laufstrümpfen dadurch der Umgebungsdruck gesteigert.
In der Theorie soll dieser erhöhte Umgebungsdruck die Durchblutung anregen. Dadurch, dass das Blut schneller durch den Körper zirkuliert, in dem ja der wichtige Sauerstoff transportiert wird, gelangt dieser schneller zu den Muskeln. Der Körper soll so länger leistungsfähig bleiben. Außerdem sollen die strammen Strümpfe Muskelvibrationen in der Wade verringern und somit einer schnellen Ermüdung vorbeugen. So weit, so gut. Doch bewahrheiten sich die Herstellerversprechen auch in der Realität beim Laufen?
Was bringen Kompressionsstrümpfe beim Laufen?
In der Wissenschaft ist umstritten, ob Kompressionskleidung für Sportlerinnen und Sportler wirklich starke körperliche Vorteile mit sich bringt. So konnte etwa eine Studie des renommierten Hohenstein-Instituts für Textilinnovation, bei der Läuferinnen und Läufer mit und ohne Kompressionskleidung trainierten, keine signifikanten körperlichen Effekte feststellen. Interessanterweise gaben diejenigen Teilnehmenden, die in Kompressionskleidung liefen, jedoch an, sich weniger ermüdet zu fühlen als die Kontrollgruppe. Das spricht für einen zumindest subjektiv positiven Effekt der Kompressionstextilien.
Andere Studien weisen wiederum auf eine klare Wirkung von Kompression hin, wie etwa auf eine erhöhte Laufleistung. Wie stark diese Wirkung jedoch tatsächlich ist und ob oder wie sie sich von den Effekten rein medizinischer Produkte unterscheidet, wurde noch nicht umfassend erforscht. Während orthopädische Strümpfe und ihr Einsatz im medizinischen Bereich Gegenstand einiger wissenschaftlicher Arbeiten sind, gibt es bei der Nutzung für Ausdauersportarten noch keine derart klare Lage. Schließlich gilt es, auf den eigenen Körper zu hören: Wer sich in Kompressionsstrümpfen nicht wohlfühlt und auch keine positiven Effekte spürt, muss sich nicht in der Hoffnung auf eine Leistungssteigerung in die engen Socken zwängen. Wem die Strümpfe aber ein gutes Gefühl geben, wer sie einfach bequem findet, und wer vielleicht auch Vorteile im Hinblick auf Belastung oder Regeneration bemerkt, kann sich nach einem passenden Modell umschauen.
Worauf muss man beim Kauf von Kompressionssocken achten?
Bei der Auswahl der richtigen Größe solltest du unbedingt die jeweiligen Herstellerangaben beachten. Meist setzt sie sich aus zwei Maßen zusammen: aus der regulären Schuhgröße sowie aus dem Wadenumfang. Diesen kannst du zu Hause ganz einfach mit einem Maßband herausfinden. Aus den beiden Maßen ergibt sich die richtige Größe für deine Kompressionsstrümpfe.
Wundere dich nicht, wenn es gar nicht so leicht ist, die Kompressionssocken anzuziehen: Die Modelle sitzen sehr fest, damit Kompression überhaupt erst entsteht. Nur, falls die Socken unangenehm einschneiden und sich die Waden beim Laufen viel zu eingeengt anfühlen, solltest du zu einer größeren Größe wechseln. Beim Anziehen kann es helfen, den Schaft nach unten über den Fußteil zu stülpen und erst nachher hochzurollen.
Fazit: Mehr Stabilität und ein angenehmes Laufgefühl durch Kompressionsstrümpfe
Kompressionssocken für das Laufen üben einen leichten Druck auf die Wade aus, die namensgebende Kompression. Dadurch steigert sich der Umgebungsdruck auf die Muskulatur, was sie entspannen und gleichzeitig die Durchblutung fördern soll. Viele Läuferinnen und Läufer schwören auf das stramme Tragegefühl der Kompressionsstrümpfe, das Muskelvibrationen beim Aufprall verringert. Ob man sich in den engen Socken wohlfühlt, ist letztlich Geschmackssache – unbedingt solltest du aber auf die passende Größe der Socken achten.