Die malerischen Singletrails beginnen für die meisten Läuferinnen und Läufer nicht direkt vor der Haustür; stattdessen wartet in der Regel erst einmal etwas Strecke über Asphalt, um in die Natur zu gelangen. Und auch die Trailrunde selbst wird vielleicht immer wieder von Straßenabschnitten unterbrochen.
Welchen Schuh wählt man also für solche Läufe? Straßenschuhe bieten abseits der Straße meist zu wenig Grip, in steiferen Trailschuhen mit viel Profil wird es wiederum auf der Straße ziemlich ungemütlich.
Die Lösung kann „Hybridschuh“ lauten. Denn die sind echte Alleskönner und eignen sich für verschiedenste Untergründe. Sie bieten also einen guten Kompromiss für alle, die nicht unbedingt auf den technisch anspruchsvollsten Wegen unterwegs sind oder immer wieder Straßenabschnitte auf ihren Routen zurücklegen. Laufschuh-Hersteller haben den Bedarf an Hybridschuhen, die sich irgendwo zwischen festem Ultra-Modell und weichem Straßenschuh befinden, längst erkannt und bedienen diese Nachfrage. Entsprechend groß ist inzwischen die Auswahl. Wir stellen aktuelle Modelle vor. Im Anschluss an die Testberichte findest du noch wichtige Informationen zu Auswahl und Kauf.
Unsere Hybridschuh-Favoriten
Diese Modelle haben uns besonders überzeugt:
🏆 Für höheres Gewicht: True Motion U-Tech Aion Elements (Frauenmodell / Männermodell). Der True Motion U-Tech Aion Elements punktet mit einem Mix aus maximalem Komfort, Wasserresistenz und Stabilität. Er eignet sich besonders für schwere Läufer.
🏆 Für Trails mit Straßenpassagen: New Balance Fresh Foam X Hierro v9 (Frauenmodell / Männermodell). Wer hauptsächlich auf Trails und abschnittweise auf der Straße unterwegs ist, für den ist der Hierro mit ausgewogener Dämpfung und viel Stabilität ein gelungenes Modell.
🏆 Vielseitig und dynamisch: The North Face Altamesa 300 (Frauenmodell / Männermodell). Dieses Modell überzeugt mit besten Hybridschuh-Eigenschaften auch mit einem angenehm dynamischen Laufgefühl. Mit diesem Schuh geht auch Tempo.
Alle Hybridschuhe für Straße und Trail im ausführlichen Test
Hier findest du die ausführlichen Testberichte zu aktuellen Hybridlaufschuhen im Test:
Was sind Hybridschuhe und für wen eignen sie sich?
Hybridschuhe sind die perfekte Wahl für alle, die eine Option zwischen klassischem Straßenschuh und typischem Trailschuh suchen. Ein Hybridschuh verbindet quasi „das Beste aus zwei Welten“ für alle, die sowohl auf leichten Trails als auch auf der Straße unterwegs sind.
Die Modelle in diesem Test tragen zwar das Hauptmerkmal von Trailschuhen: eine im Gegensatz zu Straßenschuhen stärker profilierte Außensohle. Was sie von aggressiveren Trailschuhen aber unterscheidet, ist aber vor allem der Aufbau der Mittelsohle. Diese ist deutlich weicher gedämpft als bei klassischen Trailschuhen, was auf befestigten Wegen für ermüdungsfreies Laufen sorgt. Möglich wurde dieser Spagat zwischen Robustheit und Komfort durch die modernen Mittelsohlenschäume, die bei vielen Herstellern seit Kurzem zu auffallend voluminösen, aber erstaunlich leichten Sohlenkonstruktionen führen und für ein ganz neues Laufgefühl sorgen.
Außerdem ist das Profil von Hybridschuhen oft doch weniger tief und extrem als bei reinen Trailschuhen, damit das Laufgefühl auf der Straße nicht allzu holprig wird. Insgesamt sind die Sohlenpartien (also Außen- und Mittelsohle) bei Hybridschuhen oft etwas flexibler und torsionsfreudiger als bei Trailschuhen.
Während Trailläuferinnen und -läufer früher, wenn mal ein Kilometer Asphalt unter ihre Sohlen geriet, um ihre Kniescheiben und Menisken fürchteten, haben die neuen Modelle ein Komfortniveau, das von Dämpfungsschuhen nicht mehr zu unterscheiden ist. „Wenn ich nicht wüsste, dass das ein Trailschuh ist, hätte ich es nicht gemerkt“, lautet der vielsagende Kommentar eines Testläufers, der zum ersten Mal in einem Hybridmodell lief.
Worauf ist bei der Auswahl eines Hybridschuhs zu achten?
- Profiltiefe: Ein Hybridschuh hat ein tieferes Profil als ein Straßenschuh, sollte jedoch auch nicht zu extrem sein. Eine Profiltiefe von etwa zwei bis drei Millimetern ist völlig ausreichend, um auf leichten Trails auch bei nassen und matschigen Bedingungen gut zurechtzukommen. Achte auch darauf, wie großflächig der Schuh besohlt ist: Ein Hybridschuh darf Aussparungen aufweisen (etwa unter dem Mittelfuß), diese sollten allerdings nicht, wie bei einigen Straßenmodellen, allzu groß sein.
- Obermaterial: Während viele Straßenschuhe ein sehr leichtes, luftiges Obermaterial aufweisen, sollte das Upper eines Hybridschuhs etwas mehr Halt geben. Das stabilisiert den Fuß auf unebenen Untergründen, oder wenn es mal bergauf oder bergab geht. Dennoch sollte die Atmungsaktivität nicht vollends auf der Strecke bleiben – einem guten Hybridschuh gelingt dieser Spagat.
- Dämpfung: Dein Hybridschuh sollte weich dämpfen, um auch auf Straßenabschnitten komfortabel zu sein. Wie immer geht es beim Thema Dämpfung aber auch um persönliche Vorlieben: Wenn du ohnehin lieber mit mehr Bodenkontakt läufst, braucht dein Hybridschuh nicht unbedingt maximal dämpfen. Behalte den Einsatzzweck und deine Präferenzen im Blick, um das geeignete Modell zu finden.
- Passform und „Wohlfühlfaktor“: Und wie bei jedem Laufschuh gilt es, die ideale Passform und einen insgesamt guten Sitz zu finden. Selbst wenn die oben genannten Faktoren erfüllt sind, nützt das wenig, wenn du dich im Hybridschuh nicht wohlfühlst, weil er zu weit, zu eng oder zu voluminös ist. Beachte die wichtigsten Regeln beim Laufschuh-Kauf, um das passende Modell zu finden. Ein geeigneter Laufschuh fühlt sich in der Regel ab dem ersten Moment bequem an und muss nicht erst lange „eingelaufen“ werden.
Fazit: Gute Option für vielseitige Strecken
Hybridschuhe sind eine sinnvolle Ergänzung im Laufschuhregal: allerdings vor allem dann, wenn man wirklich auf einer Strecke verschiedenste Untergründe und Wechsel von Trail auf Straße absolviert. Achte bei der Auswahl eines Hybridschuhs vor allem auf Profiltiefe, Dämpfung, Stabilität und natürlich die individuelle Passform.