Eignet sich die Apple Watch 7 zum Laufen?

Apple Watch 7 im Test
So gut ist die neue Apple Watch 7 zum Laufen

Zuletzt aktualisiert am 26.10.2021
Apple Watch 7: die Nike-Edition
Foto: Apple

Apple hat am 14. September seine neue Smartwatch vorgestellt. Bei der Apple Watch Series 7 fällt vor allem das neue Design auf. Wir zeigen, welche Neuerungen es im Vergleich zum Vorgänger gibt und sagen, welche Sport- und Gesundheitsfeatures die Smartwatch zu bieten hat. Plus: ein ausführlicher Sporttest beim Laufen, Radfahren, Schwimmen und Workout.

Was ist neu bei der Apple Watch Series 7?

Am auffälligsten ist das neue Design: Das Gehäuse der Apple Watch 7 ist etwas größer als beim Vorgänger. Das Display wächst sogar um 20 Prozent. Grund dafür sind vor allem schmalere Displayränder. Der Always-on-Bildschirm ist zudem wesentlich heller als bei der Apple Watch 6, so dass du ihn selbst bei Sonne sehr gut ablesen kannst. Auch kleine Veränderungen in der Benutzeroberfläche (Ziffernblätter, die mehr Text und größere Buttons anzeigen können) sorgen für mehr Komfort in der Bedienung. Tatsächlich lassen sich Nachrichten und Mails jetzt wesentlich angenehmer auf der Uhr lesen. Zusätzlich gibt's jetzt von Apple auch eine Tastatur direkt auf dem Display, mit der ich (zusätzlich zu vorgefertigten Sätzen, Handschrift-Scribbles und Spracheingabe) auf Nachrichten antworten kann. Allerdings unterstützt die Tastatur momentan nur Englisch, für deutsche Texte ist sie also nicht zu gebrauchen (keine Umlaute). Immerhin: Wer viel Textnachrichten liest und beantwortet, hat mit dem neuen Display einige Vorteile.

Zudem soll die Apple Watch 7 wesentlich robuster sein als ihr Vorgängermodell: Sie ist jetzt IP6X-Standard zertifiziert, hält damit (neben Wasser) auch Staub und Sand ab. Das Frontglas soll härter sein und noch mehr vor Brüchen oder Kratzern schützen. Weitere neue Features oder Funktionsinnovationen gibt es bei der neuen Uhr leider nicht.

Tipp: Mit dem Magnetic Charging Dock kannst du deine Apple Watch einfach per Induktion aufladen.

Bei der Apple Watch Series 7 fällt vor allem das neue Design auf
Apple

Wie lange hält der Akku bei der Apple Watch 7?

Leider immer noch nur 18 Stunden bzw. 1 Tag. Aber immerhin lädt die Uhr jetzt schneller auf: 45 Minuten reichen für 80 Prozent Power. Das ist ein Drittel schneller als bei Modell 6.

Welche Modelle der Apple Watch 7 gibt es?

Es wird die Apple Watch 7 in den Größen 41 mm und 45 mm geben. Die Aluminiumversion in 5 Farben (Schwarz, Silber, Grün, Blau und Rot), das Edelstahlgehäuse in 3 (Silber, Schwarz und Gold), die Titanversion in 2 Farben (Silber und Schwarz).

Wann kommt die Apple Watch 7 und was kostet sie?

Die Uhr gibt es seit 15. Oktober zu kaufen. Sie kostet ab 429 Euro. Hier kannst du die Apple Watch 7 in allen Farben bestellen.

Welche Neuerungen bringt die Software WatchOS 8?

Die wichtigsten neuen Features haben alle Apple Watches (ab Series 3) mit dem Update vom 20. September durch die neue Betriebssoftware WatchOS 8 bekommen. Das ist neu:

  • Neue Funktionen für Radfahrer: Die Smartwatch erkennt und trackt jetzt (so wie Laufen und Gehen) auch Radfahren automatisch. Zudem gibt es einen E-Bike-Modus, bei dem die verbrauchten Kalorien genauer berechnet werden. Auch Stürze (und die dazugehörige SOS-Funktion) sollen künftig beim Biken erkannt werden.
  • Neue App Achtsamkeit: Die die Atmen-App wird zur Achtsamkeits-App und hat neue Features zur Reflexion und Meditation – mit passenden Animationen.
  • Die Schlaf-App erfasst jetzt auch die Atemfrequenz.
  • Neue Apps: Die iPhone-Apps Kontakte, Tipps und "Wo ist?" (damit kannst du Sachen orten) lassen sich per Watch starten.
  • Beim Sport kannst du jetzt Pilates- und Tai-Chi-Workouts tracken.
  • Die Foto-App bekommt neue Features: Porträtmodus-Fotos (mit unscharfem Hintergrund) können als Zifferblatt verwendet werden. Bilder lassen sich direkt aus der App in einer Nachricht oder Mail versenden.
  • Mit Assistive Touch kannst du die Uhr einhändig bedienen: und zwar über bestimmte Bewegungen des Arms (etwa um einen Anruf anzunehmen). Diese Funktion wurde für Menschen mit Bewegungseinschränkungen entwickelt.

Voraussetzung fürs Update: eine Apple Watch 3, 4, 5, 6 oder SE. Plus: ein iPhone der Generation 6S oder neuer mit iOS 15.

Die Apple Watch 7 hat jetzt eine Tastatur auf dem Display
Marco Demuth

Die Apple Watch 7 im Sporttest

Seit Version 2 ist Apples Smartwatch eine echte Alternative zu klassischen Sportuhren und Fitness-Trackern, wie etwa von Polar, Garmin oder Fitbit. Neben den typischen Smartwatch-Funktionen kannst du mit der Apple Watch beispielsweise dein Lauf-, Bike- oder auch Schwimmtraining protokollieren und auswerten. Wir haben die Apple Watch Series 7 zwei Wochen getestet und sagen dir, was sie für Sportler bringt.

Was sind die wichtigsten Funktionen für Sportler?

Bei den Sportfunktionen von Series 7 gibt es im Vergleich mit den Vorgängern keine Neuerungen. Kleinere neuere Features (neue Sportarten, automatische Erkennung von Radfahren) kommen über die neue Software WatchOS 8. Tatsächlich waren die Vorgängermodelle für Sportler bereits eine Top-Wahl: Die Apple Watch ist wasserdicht, jetzt auch noch staubdicht, besitzt integriertes GPS und einen Höhenbarometer. Heißt: Du kannst damit schwimmen gehen oder ohne iPhone Lauf- und Traillaufstrecken aufzeichnen. Der optische Herzfrequenzmesser zeichnet den Puls am Handgelenk auf, trifft Aussagen zur Trainingsbelastung oder empfiehlt Erholungszeiten nach einem Workout. Über die Trainings-App lassen sich Workouts schnell starten (nach Zielen oder freie Trainings). Während des Workouts kannst du sogar die Sportart wechseln (von Laufen auf Radfahren etwa). Per Linkswisch ist die Musiksteuerung in Apples Trainings-App integriert. Und mit Drittanbieter-Apps wie slopes oder Ski Tracks kannst du auch Snowboarden oder Skifahren tracken. Die Uhr erkennt automatisch Liftanlagen und Abfahrten.

1. Online-Workouts mit dem Abobezahldienst Fitness+

Gute Nachricht für Fitness-Fans: Fitness+ – eine Art Online-Gym mit unzähligen Trainingsvideos, in denen die Trainingsdaten und das Tracking der Apple Watch (Puls, Kalorien, Zeit) direkt einfließen, gibt es seit dem 27. September auch in Deutschland. Kleine Einschränkung: Die allesamt englischsprachigen Videos erhalten lediglich deutsche Untertitel. Preis: 9,99 € pro Monat. Neukunden können 1 Monat testen, Käufer einer neuen Apple Watch sogar drei Monate.

2. Die Apple Watch schätzt deine Fitness

Die Apple Watch enthält eine Einschätzung der persönlichen Ausdauer, von Apple Cardiofitness genannt. Die cardiorespiratorische Fitness wird über den VO2-max-Wert ermittelt. Dieser Wert gibt an, wie groß die maximale Sauerstoffmenge ist, die der Körper bei Ausbelastung pro Minute verwerten kann. Optimal also, um die Ausdauerleistungsfähigkeit und damit einen Teil der Gesamt-Fitness zu ermitteln. Eine geringe Cardiofitness kann laut Gesundheitsexperten zu einem erhöhten Risiko für Herzkreislauferkrankungen führen oder ein Indikator für chronische Erkrankungen sein. Plus: Er sollte dich motivieren, mehr zu trainieren. Ein hoher Wert zeigt dir an, dass Herz, Lunge, Blutgefäße und du fit sind.

Du findest die Cardiofitness-Funktion in der Health-App auf dem iPhone
Apple

Wie wird die Cardiofitness ermittelt?

Den VO2-max-Wert hat die Apple Watch bereits mittels Herzsensor, GPS und Beschleunigungssensor während getrackter Ausdauer-Workouts ermittelt (Laufen, Wandern, etc.). Jetzt geht das auch, ohne dass du ein Workout startest. Im Test funktionierte das einwandfrei: Ein simpler Spaziergang reicht aus, um eine Einschätzung zu bekommen. Das ist super, insbesondere für Nutzer, die nicht regelmäßig intensive Ausdauereinheiten absolvieren und tracken. Plus: Die Werte stimmen nahezu mit denen überein, die ich mit intensiven Sporteinheiten erhalten.

3. Das Training wird automatisch erkannt

Die Apple Wach erkennt nach etwa 10 Minuten automatisch, dass du ein Training gestartet hast. Und zwar nicht nur Anfang und Ende, sondern auch die Sportart. Heißt: Wer vergisst, den Startbutton zu drücken, kann seine Laufeinheit nach einer Erinnerung trotzdem tracken. Die automatische Workouterkennung gibt's fürs Laufen, Wandern, Schwimmen, Rudern und jetzt auch fürs Radfahren. Im Test hat das tatsächlich zuverlässig funktioniert. Wenn die Uhr eine abfallende Herzfrequenz feststellt, erinnert sie daran, das Training zu beenden.

4. Läufer profitieren von Pace-Alarm und Trittfrequenz

Beim Laufen misst die Uhr Schrittfrequnz (ganz entscheidend für schnelles und gesundes Laufen). Plus: wie schnell du auf dem letzten Kilometer warst (Rolling Pace). Zudem gibt es Pace-Alarme. Das bedeutet, die Uhr warnt, wenn ich mich außerhalb meiner Pace bewege und vibriert unterschiedlich, je nachdem, ob ich zu schnell oder zu langsam laufe.

5. Krafttraining, HIIT und Pilates sind eigene Sportarten

Für viele Trainings gibt es eigene Tracking-Algorithmen (jetzt auch für Pilates und Tai-Chi) , so dass die Auswertung (Kalorien, Höhenmeter, etc.) viel genauer ist.

Ist die Apple Watch Series 7 nun tatsächlich eine gelungene Sportuhr? Taugt sie als Alternative zu Fitness-Trackern und Sportuhren von etwa Polar oder Garmin? Wir haben den Test gemacht.

Das müssen Läufer bei der Apple Watch 7 beachten

Mit eingebautem GPS-Chip und barometrischem Höhenmesser kannst du mit der Apple Watch ohne iPhone laufen gehen und trotzdem deine Joggingstrecke aufzeichnen. Das funktioniert etwa mit der Apple-eigenen Trainings-App, der Nike+-Run Club-App oder Apps wie Runkeeper und Strava. Mit Apples Trainings-App kannst du Ziele festlegen (Strecke, Zeit oder Kalorien) oder einfach loslaufen. Hilfreich: Pace-Hinweise (ich lege fest, in welcher Zeit ich 1 Kilometer laufen will) – die Uhr warnt dann, wenn ich zu langsam oder schnell laufe. Allerdings geht's nicht langsamer als 7:30 Minuten pro Kilometer.

Auf dem Display sehe ich alle nötigen Daten: Die App zeigt Puls, aktuelle Pace, Durchschnitts-Pace, die Pace auf dem letzten Kilometer, Trittfrequenz, Zeit, Kalorien, Höhenmeter und Strecke – und davon maximal 5 Datenfelder gleichzeitig. Das war’s. Für die meisten Läufer wird das sicherlich ausreichen. Das größere Display der Apple Watch 7 macht sich hier übrigens nicht bemerkbar. Die Unterschiede zum Vorgänger sind minimal. Lediglich bei der Musiksteuerung ist es jetzt bequemer, die Buttons beim Laufen exakter zu treffen.

Apple Watch 7: Beim Training bietet das größere Display kaum Vorteile
Marco Demuth

Obwohl die Uhr nicht anzeigt, ob eine GPS-Verbindung besteht, stimmt die gelaufene Strecke in der Auswertung jedes Mal genau. Bei ungenauem GPS-Signal rechnet die Uhr offenbar hoch – und zeigt nachher auf der Karte (wie andere Uhren auch) nicht exakt die gelaufene Route. Wenn ich loslaufen will, sage ich einfach "Hey Siri, starte einen 30-minütigen Lauf." Oder: Sollte ich vergessen, den Lauf zu starten, fragt mich die Uhr durch die automatische Trainingserkennung nach 5 bis 10 Minuten, ob ich das Training nicht tracken will.

Fürs Intervalltraining empfiehlt sich ein Bluetooth-Brustgurt

Wir hatten die Uhr 2 Wochen im Test mit mehreren 5 bis 10-Kilometer-Läufen. Ergebnis: Wenn das Armband eng anliegt ist der Herzfrequenzsensor sehr zuverlässig. Aussetzer konnte ich nicht feststellen. Im Direktvergleich mit der Pulsuhr Polar Vantage M2 plus Brustgurt Polar H10 war die Herzfrequenz nahezu identisch. Die Pulsmessung am Handgelenk hat aber Nachteile: Beim Intervalltraining oder schnellen Sprints ist sie nicht zuverlässig. Abhilfe: Du kannst die Apple Watch 7 direkt mit einem Bluetooth-Brustgurt, beispielsweise dem Polar H10 koppeln. Der optische Sensor unten am Gehäuse schaltet sich dann automatisch ab und die Uhr trackt die Herzfrequenz des Gurts. Das hat im Test hervorragend funktioniert.

Display-Vorteil nur bei Apples Trainings-App

Dass ich auch ohne das Handgelenk zu bewegen die wichtigsten Daten ablesen kann (der Timer zeigt z.B. nur volle Sekunden, keine Zehntel oder Hundertstel), finde ich praktisch. Allerdings funktioniert das nur mit Apples Trainings-App. Bei Drittanbieter-Apps wie Strava und Runtastic sehe ich im "Immer an"-Modus keine Laufdaten, lediglich die Uhrzeit.

Die automatische Trainingserkennung funktioniert gut. Die Daten, die hier verwendet werden, stimmen am Ende tatsächlich. Beim Test mit einer Polar-Uhr passten Zeit und Strecke exakt. Gut: Der Pace Alarm gibt Vibrationshinweise ans Handgelenk. Und die App pausiert das Training automatisch, wenn ich zum Beispiel an einer Ampel warte. Der Akku hält im GPS-Betrieb etwa 6 Stunden durch. Das reicht sogar für einen Marathon. Eine ausführliche Auswertung der Läufe gibt's in der Fitness-App auf dem iPhone. Diese Daten lassen sich zum Teil auch auf andere Plattformen exportieren, zum Beispiel zu Strava.

Lauf-Fazit:

  • Vorteile: Für Läufer ist die Apple Watch 7 eine sehr gute Wahl, vielleicht nicht die beste. Einsteiger und Freizeitläufer, die der hohe Preis nicht abschreckt, bekommen zu den Smartwatch-Features einen sehr guten Lauftracker mit vielen Features. Top: Das große, helle Display ist sehr einfach abzulesen.
  • Nachteile: Ambitionierte Läufer werden individuelle Einstellungen, individuellen Datenexport und zusätzliche Features wie die maximale Herzfrequenz vermissen. Das Always-on-Display bringt nur Mehrwert mit Apples Trainings-App.

Taugt die Apple Watch Nike+ für Läufer?

Die Nike-Sonderedition unterscheidet sich zur regulären Uhr nur durch ein leichtes Armband, das Schweiß besser durchlassen soll und einige auf die Nike+-Run-Club-App abgestimmte Watchfaces. Die Hardware ist die gleiche. Mit der Nike-App läuft es sich ähnlich komfortabel wie mit der Apple-Workout-App. Bonus: Mit dem Running Coach kannst du ein Lauftraining mit unterschiedlichen Zielen absolvieren. Die Uhr erinnert dann rechtzeitig an die Trainings.

Funktioniert ein Workout mit der Apple Watch 7?

Die Apple Watch kann Krafttrainingssession nicht wirklich tracken, obwohl es die Trainingsart "Krafttraining" gibt. Hiermit kann ich die Trainingszeit und die Herzfrequenz aufzeichnen. Die Kalorienwerte werden hochgerechnet. Sinnvoller ist ein Tracking bei Ausdauer-Geräten, wie Crosstrainer, Rudergerät, Stepper und Laufband. Bewegungen, Wiederholungen und Pausen registriert die Uhr nicht. Einige Drittanbieter haben Apps entwickelt, mit denen du ein Workout nachturnen kannst. Auf dem Display werden die zu absolvierenden Übungen als Animationen gezeigt und ein Countdown sagt Wiederholungen, Dauer und Pausenzeiten an.

Workout-Fazit: Workout-Apps sind hilfreich für Trainingseinsteiger und Menschen, die zu Hause trainieren. Sie ersetzen aber weder einen individuellen Trainingsplan noch das Feedback eines Trainers.

Welche Gesundheitsfunktionen hat die Apple Watch Series 7?

Leider gibt es in der Apple Watch 7 keine neuen Sensoren. Die Gesundheits-Features sind damit identisch mit dem Vorgängermodell:

  • Die Apple Watch (ab Series 6) kann den Sauerstoffgehalt im Blut messen mit einem so genannten Pulsoxymeter. Das dauert 15 Sekunden und soll frühzeitig auf einen Sauerstoffmangel hinweisen. Eine Interpretation des Wertes gibt Apple nicht. Mit der Sauerstoffsättigung lässt sich zum Beispiel Schlafapnoe erkennen. Aber auch Hochalpinsportler profitieren: So kann die Messung vor einer drohenden Höhenkrankheit bei Gebirgstouren warnen. Denn in der Höhe sinkt der Luftdruck, in der Atemluft ist weniger Sauerstoff. Der Körper muss das ausgleichen, aber das kann dauern. Selbst gut trainierte Bergsteiger können bei einem zu schnellen Aufstieg höhenkrank werden. Auch interessant: Der Sauerstoffgehalt im Blut gilt auch als ein mögliches Anzeichen für Atemwegserkrankungen wie Grippe und COVID-19. Apple ist damit allerdings nicht der erste Anbieter: Ein ähnliches Feature gibt es schon länger bei Smartwatches von Garmin, Samsung und Fitbit.
  • Neben der Messung der Sauerstoffsättigung im Blut hat die Apple Watch seit Modell 4 eine EKG-Funktion, die nach Herzrhythmusstörungen, insbesondere nach dem genannten Vorhofflimmern (AFib), sucht und seinen Benutzer warnt. Beim Vorhofflimmern ist der regelmäßige Herzschlag gestört. Etwa 1,8 Millionen Menschen in Deutschland leiden darunter. Das ist zwar nicht lebensgefährlich, es drohen aber eventuell Blutgerinnsel und Schlaganfall. Die Uhr hat einen elektrischen Herzsensor auf der Unterseite der Uhr und einen weiteren auf der Oberseite der Krone, mit denen das EKG durchgeführt wird. Und so funktioniert's: Nach dem Start der neuen EKG-App auf der Uhr hält man einen Finger für 30 Sekunden an die Krone. So schließt sich ein Stromkreis. Die Auswertung ist einfach: Entweder ist der Herzrhythmus normal, uneindeutig oder es gibt Hinweise auf Vorhofflimmern. Apple warnt allerdings, dass die Uhr keine Herzinfarkte oder Schlaganfälle erkennen kann und dass die Messungen keine Diagnose sind. Die Daten werden in der Health-App auf dem iPhone gespeichert, um sie – beispielsweise als PDF – mit deinem Arzt zu teilen.
  • Die Uhr warnt den Benutzer bei Unregelmäßigkeiten des Herzschlags. Zum Beispiel, wenn dem Herzfrequenzsensor im Ruhezustand Werte mit mehr als 120 oder weniger als 40 bis 50 Schlägen pro Minute auffallen.
  • Es gibt ein Schlaftracking, bei dem der Schlaf bewertet und ausgewertet wird – sogar mit Einschlaffunktion "Wind Down". Im Vergleich zu anderen Analyse-Apps bietet Apple allerdings nur wenige Infos (Dauer und Unterbrechungen). Schlafphasen werden zum Beispiel nicht getrackt. Immerhin: Die Atemfrequenz wird mit WatchOS 8 jetzt ebenfalls erfasst.
  • Notruf bei Fahrradstürzen: Die Uhr identifiziert laut Apple über neue Bewegungs- und Beschleunigungssensoren schwere Stürze, beispielsweise wenn man vom Rad fliegt, und setzt dann einen Notruf mit genauem Standort ab. Nutzer unter 65 Jahren müssen diese Funktion in der Watch-App auf dem iPhone aber erst aktivieren.
  • eine Hörgesundheit-App, die warnt, wenn der Umgebungslärm zu laut wird.
  • ein Tracker, mit dem Frauen ihren Menstruationszyklus aufzeichnen und vorhersagen können.
  • ein internationaler Notruf: In rund 130 Ländern weltweit kannst du mit der LTE-Version der Uhr den internationalen Notruf wählen – ganz ohne iPhone oder Mobilfunktarif auf der Uhr.

Die Apple Watch 7 ist aus Aluminium und hat 32 GB Speicher. Fürs Gehäuse gibt es 2 weitere Materialien: Edelstahl und Titan. Letzteres kostet allerdings deutlich mehr.

Was ist der Unterschied zur Apple Watch SE?

Die Apple Watch SE ist ein günstigeres Einsteigermodell. Ihr Prozessor ist nicht ganz so schnell, hat keine EKG-Funktion oder Blutsauerstoffmessung und kein Always-On-Display. Die Uhr ist aber wasserdicht und verfügt über eine Sturzerkennung.

Lohnt sich der Umstieg auf die Apple Watch 7?

Für Besitzer der Apple Watch Series 5 und Series 6 lohnt sich ein Umstieg kaum, da die neue Uhr zu diesen Modellen (bis aufs größere und hellere Display) quasi identisch ist. Auch Einsteiger, die ein wenig aufs Geld achten wollen und kein Always-on-Display benötigen, sind z.B. mit der Apple Watch SE viel besser beraten.

Auch wenn die Apple Watch 7 keine neuen Sensoren zu bieten hat, sind die kleinen Verbesserungen dennoch bemerkenswert. War das Display zum Beispiel zum Lesen und Beantworten von Textnachrichten und Mails bis jetzt zu klein, funktioniert das mit der Apple Watch 7 nun recht komfortabel, auch dank der KI, welche beim Tippen oder Scribbeln die richtigen Wörter auswählt.

Fazit: Die Apple Watch 7 ist Fitness-Alleskönner

Die Apple Watch ist die populärste Smartwatch. Aber ist sie auch die ultimative Sportuhr? Apples Smartwatch ist weder die perfekte Uhr für ambitionierte Läufer noch für Biker. Aber: Die Apple Watch 7 bleibt ein bemerkenswerter Alleskönner unter den Fitness-Trackern. Kein anderes Gadget deckt derzeit so viele Sportarten ab. Zwar sind die gesammelten Daten und Fitness-Modi noch ausbaufähig, Lauf- bzw. Sporteinsteiger bekommen ein wertvolles Tool, um ihr Training zu planen, daran erinnert zu werden, zu tracken und auszuwerten. Allerdings wird es mit immer mehr Gesundheits- und Fitnessfunktionen bei der Datenauswertung etwas unübersichtlich. Denn einige Daten befinden sich in der Fitness-, andere in der Health-App auf dem iPhone.

Die Apple Watch 7 ist besonders sportbegeisterten Menschen zu empfehlen, die sich nicht nur auf eine Sportart fixieren. Ambitionierte Sportler, die nach Herzfrequenz-Zonen oder Watt trainieren, brauchen ein anderes Gadget.

Die Apple Watch Series 7 gibt es in 2 Größen: 41 Millimeter und 45 Millimeter.

Zudem findest du hier alle verschiedenen Armbänder für deine Apple Watch.

Voraussetzungen: iPhone 6S oder neuer mit iOS 15