Ironman Frankfurt 2022
Daniela Bleymehl kämpft sich zum Sieg

Nachdem Denis Chevrot bei den Männern zum Europameister-Titel lief, siegte Daniela Bleymehl vor Nikki Bartlett.
Daniela Bleymehl kämpft sich zum Sieg
Foto: Ingo Kutsche

Erneut Austragungsort der Ironman-Europameisterschaften war der Ironman Frankfurt 2022 – allerdings nur für die Männer. Die Titelkämpfe der Frauen wurden wie bereits im Vorjahr andernorts ausgetragen. Hier sicherte sich Laura Philipp mit einer Weltklasse-Vorstellung beim Ironman Hamburg drei Wochen zuvor den Titel. Als strahlender Sieger überlief am 26. Juni der Franzose Denis Chevrot das Ziel auf dem Römerberg als Erster und somit neuer Europameister nach 7:52:54 Stunden. Daniela Bleymehl wurde zwar nicht mit dem EM-Titel belohnt, durfte sich aber nach 9:02:55 Stunden über den Sieg in der Frauen-Konkurrenz freuen.

Für runnersworld.de war der Fotograf Ingo Kutsche beim Ironman Frankfurt 2022 vor Ort. Seine schönsten Bilder finden Sie hier:

Der Langener Waldsee einige Kilometer vor der Skyline Frankfurts war ab 6:25 Uhr erneut die Kulisse für den Start zum längsten Tag des Jahres, wie der Ironman Frankfurt gerne genannt wird. Aufgrund einer Wassertemperatur von 24,3 Grad Celsius durften zwar die vielen Agegroup-Athelten mit Neoprenanzug ins nicht ganz so kühle Nass, die Profi-Athleten mussten jedoch darauf verzichten. Schon nach knapp über 46 Minuten stieg mit dem Niederländer Menno Koohlhaas, dem Polen Robert Wilkowiecki und dem Franzosen Baptiste Neveu das führende Trio aus dem Wasser. Paul Schuster führte zwei Minuten dahinter die Verfolger an. Auch Nils Frommhold befand sich in der Verfolgergruppe. Schon über acht Minuten Rückstand hatte Boris Stein.

Auf der einmal mehr zur vorherigen Austragung etwas veränderten, dieses Mal rund 183 Kilometer langen Radstrecke über zwei Runden war zuerst recht wenig Bewegung drin. Nach Streckenhälfte führte Frommhold vor dem Dänen Kristian Hogenhaug und dem Schweizer Philipp Koutny eine 14-köpfige Spitzengruppe an. Unterdessen war Stein bis auf etwas mehr als zwei Minuten herangefahren, wennauch er sich noch auf Rang 15 befinden sollte. Doch keine halbe Stunde später war auch diese Lücke geschlossen. Das letzte Viertel des Radfahrens machte Stein zu seinem. Ohnehin schon schneller als seine gesamte Konkurrenz unterwegs, fuhr er dieser davon und holte trotz eines kleinen unfreiwelligen Stopps wenige Minuten vor der Wechselzone – die Kette war heruntergesprungen – noch fast vier Minuten heraus. Nach sehr schnellen 4:10:17 Stunden stieg Stein vom Rad und fuhr damit die mit Abstand schnellste Radzeit des Tages. In der nunmehr zehn Athelten umfassenden Verfolgergruppe lagen auch Frommhold sowie mit Paul Schuster ein zweiter Deutscher.

Ihr Trainingsplan
20 Wochen
Triathlon-Langdistanz schaffen
Triathlon-Trainingsplan_Langdistanz
  • 20 Wochen, je 5-6 Trainingstage
  • nach modernsten Trainingsmethoden
  • für fortgeschrittene Triathleten
  • Technik-, Kraft- und Dehnübungen
  • Ernährungs- und Ausrüstungstipps
mehr Infos
nur17,90
Premium-Angebot
RUNNER'S WORLD LAUFCOACHING
Erreichen Sie Ihr Laufziel mit einem individuellen für Sie erstellten Trainingsplan und der persönlichen Betreuung durch unsere RUNNER'S-WORLD-Trainer.

Sie sind bereits Kunde? Dann loggen Sie sich hier ein.

Nach erfolgreicher Zahlung erhalten Sie eine E-Mail mit Ihrem Download-Link. Sollten Sie Fragen haben, senden Sie eine Nachricht an bestellung@runnersworld.de.

Mit Laufbestzeit zum Europameister-Titel beim Ironman Frankfurt 2022

Vier Runden am Main entlang waren abschließend zu absolvieren. Bis etwa zur Hälfte von Runde zwei konnte Stein seine Führung verteidigen, ehe zuerst Schuster diese übernehmen und wenig später der Franzose Denis Chevrot vorbeiziehen konnte. Die vier vorn liegenden Athleten, darunter neben Chevrot und Schuster auch Wilkowiecki und Chevrots Landsmann Clément Mignon, liefen allesamt die erste Marathonhälfte unter 80 Minuten und verdrängten Stein auf Platz fünf. In der dritten Laufrunde gelang Wilkowiecki der Sprung vorbei an Schuster auf den zweiten Platz. Chevrot schien dagegen einem sicheren Sieg entgegenzulaufen – und das in einem immer noch enorm hohen Tempo. So sollte es auch sein. Nach 7:52:54 Stunden durfte sich Denis Chevrot zum Europameister-Titel bejubeln lassen. Mit einer Laufzeit von 2:38:45 Stunden unterbot er dabei die Streckenbestzeit Jan Frodenos. Wilkowiecki belegte dahinter nach 7:56:32 Stunden und der zweitschnellsten Laufzeit des Tages von 2:41:59 Stunden Platz zwei. Bis zwei Kilometer vor dem Ziel sah sich Schuster auf dem Bronze-Rang laufend. Doch diesen machte ihm Mignon strittig, der sich nach 7:58:43 Stunden über eine geglückte Aufholjagd freuen konnte. Schuster wurde als bester Deutscher undankbarer Vierter, blieb aber in 7:59:12 Stunden noch immer unter der 8-Stunden-Marke. Wie er im Zielinterview bekannt gab, harderte er natürlich mit dem Rennausgang, doch hätte im Vorhinein seine unbesteitbar starke Leistung sofort unterschrieben. Stein landete am Ende als zweitbester Deutscher nach 8:08:33 Stunden auf Platz acht.

Daniela Bleymehl kämpft sich als Siegerin zum Römerberg durch

Allein schon aufgrund des sehr viel kleineren Starterfelds war im Rennen der Frauen weniger Spannung drin. Schon beim Landgang hatte Carolin Lehrieder einen Vorsprung herausgeschwommen, der bis zum Schwimmausstieg nach 56:28 Minuten auf etwas mehr als zwei Minuten gegenüber Daniela Bleymehl anwachsen sollte. Auf den ersten 30 Kilometern gelang es Bleymehl, die Lücke nach vorn zu schließen. Doch statt gemeinsame Sache zu machen, endete Lehrieders Rennen abrupt mit einem Reifendefekt und großer Enttäuschung. Fortan drückte Bleymehl allein auf das Tempo, hatte nach Streckenhälfte zwar erst drei Minuten auf die Britin Nikki Bartlett, aber schon über acht auf die Australierin Dimity-Lee Duke herausgeholt. Katharina Grohmann lag wenig dahinter auf Platz vier und sollte sich die Australierin zu Beginn der vierten Rennstunde schnappen. Weitere Positionswechsel sollte es keine mehr auf der Radstrecke geben. Bleymehl fuhr nach der schnellsten Radzeit von 4:46:33 Stunden mit sechs Mnuten Vorsprung in die zweite Wechselzone. Ähnlich komfortabel sah Bartletts Vorsprung auf Grohmann aus, die 13 Minuten hinter der Spitze lag.

Konstant etwas an Zeit gutmachen konnte die Britin von Kilometer zu Kilometer und Runde zu Runde. Bleymehl gab schon früh zu verstehen, ernsthafte Probleme zu haben, bewies aber großen Kampfgeist und behielt die Führungsposition. Nach einem Marathon in 3:11:59 Stunden und 9:02:55 Stunden nach dem Startschuss am Langener Waldsee überquerte sie als Siegerin die Ziellinie, war aber sichtlich gezeichnet von den Strapazen. Bartlett wurde nach 9:05:21 Stunden Zweite. Die Australierin holte sich zu Beginn der zweiten Marathonhälfte wieder Platz drei zurück, den sie dank der schnellsten Laufzeit des Tages von 3:03:34 Stunden nach 9:16:46 Stunden feiern konnte. Grohmann blieb nach 9:28:12 Stunden Platz vier.

Die aktuelle Ausgabe
04 / 2023

Erscheinungsdatum 16.03.2023

Abo ab 41,49 €