Beim Ironman Frankfurt wurden in den letzten Jahren oftmals die Europameister über die Langdistanz gesucht. 2023 wurden die Rennen der Profis aufgeteilt – die Titelkämpe der Männer fand bereits beim Ironman Hamburg statt, während in Frankfurt ausschließlich die Profi-Frauen ins Rennen gingen. Dennoch prägten die zahlreichen Agegroup-Athleten das Geschehen zwischen Langener Waldsee und Römerberg. Nach 226 Kilometern Schwimmen, Radfahren und Laufen sicherte sich die US-Amerikanerin Sarah True in 8:54:53 Stunden den Sieg beim Ironman Frankfurt. Schnellste Deutsche war die Debütantin Laura Jansen als Vierte in 9:08:11 Stunden.
Für runnersworld.de war der Fotograf Ingo Kutsche beim Ironman Frankfurt 2023 vor Ort. Seine schönsten Bilder vom Rennen finden Sie hier:
Um 6:25 Uhr fiel am Langener Waldsee der Startschuss für die schnellsten Frauen. Aufgrund der Wassertemperaturen waren Neoprenanzüge an diesem Tag nicht erlaubt. Glücklicher waren hier die vielen Agegroup-Athleten, da die deutlich höhere Temperaturgrenze hier noch nicht überschritten war. Entsprechend frisch wurde es für die Profi-Frauen. Bereits in der frühen Anfangsphase hatte mit Svenja Thoes eine der drei großen deutschen Hoffnungen große Probleme mit der Kälte und musste das Rennen frühzeitig beenden. Die US-Amerikanerin Lauren Brandon stieg wenig später als Führende aus dem Langener Waldsee, die Neuseeländerin Rebecca Clarke sowie Brandons Landsfrau Sarah True folgten dicht dahinter allesamt nach rund 52 Minuten. Carolin Lehrieder lag über sechs Minuten dahinter in einer sechsköpfigen Verfolgergruppe, während Vorjahressiegerin Daniela Bleymehl mit rund zehn Minuten Rückstand aus dem Wasser kam.
Vorjahressiegerin Daniela Bleymehl muss beim Ironman Frankfurt 2023 unterkühlt aussteigen
Auf dem Rad war einiges an Bewegung im Feld der Profi-Athletinnen. Aus deutscher Sicht prägte nach rund zwei Dritteln der Raddistanz jedoch eine negative Nachricht das Renngeschehen. Denn der Körper von Vorjahressiegerin Daniela Bleymehl streikte. Unterkühlt war an ein Fortsetzen ihres Rennens nicht mehr zu denken. Bleymehl musste aussteigen. Wenig später ging es für das führende Trio aus der US-Amerikanerin Skye Moench, der Schwedin Sara Svensk sowie der dritten der drei hoch gehandelten Deutschen, Carolin Lehrieder, in die zweite Wechselzone. Vier Runden am Main warteten, um nach dem abschließenden Marathon am Römerberg die Ziellinie zu überqueren.
Sarah True triumphiert am Römerberg nach Drama von 2019
Den dritten großen Rückschlag aus deutscher Sicht gab es schon nach rund einem Viertel des Marathons, denn auch Carolin Lehrieder beendete das Rennen frühzeitig. Somit waren die drei deutschen Mitfavoritinnen beim Ironman Frankfurt 2023 allesamt ausgeschieden. Unterdessen kristallierte sich an der Spitze des Feldes ein Duell zweier Landsfrauen um den Sieg heraus. Die rund drei Minuten Vorsprung von Skye Moench auf Sarah True nach dem zweiten Wechsel schrumpften, ehe True noch zu Beginn der vierten und letzten Laufrunde in Führung gehen konnte. 2019 hatte True das Rennen bis in die Schlussphase souverän angeführt und war plötzlich innerhalb des letzten Kilometern mit vielen Minuten Vorsprung und schon als sicher gelaubte Siegerin kollabiert. Skye Moench wurde so innerhalb weniger Minuten von der Verfolgerin zur Siegerin des Ironman Frankfurt 2019. Doch 2023 sollte sich dieses Drama nicht wiederholen. Auf der letzten Laufrunde konnte Sarah True ihren Vorsprung ausbauen und mit der schnellsten Laufzeit von 2:57:23 Stunden nach 8:54:53 Stunden den längst sicher geglaubten Sieg von 2019 nachholen. Skye Moench überschritt als Zweite nach 8:57:30 Stunden die Ziellinie, die Polin Agnieszka Jerzyk nach 9:02:53 Stunden als Dritte. In der Schlussphase noch nach vorn laufen konnte Laura Jansen bei ihrem Debüt über die Langdistanz. Mit einem überraschenden vierten Platz in 9:08:11 Stunden sicherte sie sich zudem die Qualifikation für die Ironman-Weltmeisterschaft auf Hawaii im Oktober. Hinter der Dänin Maja Stage Nielsen (9:11:27 Stunden) und der am Ende sechstplatzierten Sara Svensk (9:12:33 Stunden) lief auch Leonie Konczalla (9:16:17 Stunden) als zweitbeste Deutsche auf Platz sieben zur Hawaii-Qualifikation.
Das Rennen der Agegrouper gewann mit Lukas Stahl in 8:31:52 Stunden ein Deutscher. Dahinter folgten der Belgier Tom Defoort (8:38:35 Stunden) und der Pole Maciej Ogrodnik (8:38:47 Stunden) als Zweit- und Drittschnellster noch unter 8:40 Stunden. Insgesamt 13 Agegroup-Athleten blieben beim Ironman Frankfurt 2023 unter der 9-Stunden-Marke.