Mit Kipyegon und El Bakkali siegen die Titelverteidiger

Leichtathletik-WM 2023
Mit Kipyegon und El Bakkali siegen die Titelverteidiger

Veröffentlicht am 23.08.2023
Faith Kipyegon
Foto: Getty Images Europe

Zwei Titelverteidiger und Olympiasieger haben bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Budapest erneut Gold gewonnen: Die Kenianerin Faith Kipyegon triumphierte über 1.500 m souverän während der Marokkaner Soufiane El Bakkali beim 3.000-m-Hindernisrennen als Sieger ins Ziel lief.

Faith Kipyegon dominierte das 1.500-m-Finale praktisch vom Start weg. Es gab nur wenige kurze Sequenzen im ersten Teil des Rennens, in denen die Kenianerin nicht an der Spitze lief. Drei Weltrekorde war sie in dieser Saison bereits gelaufen - über 1.500 m, die Meile und 5.000 m -, und diese Form zeigte sie auch im 1.500-m-Finale. In der zweiten Hälfte des Rennens steigerte sie das Tempo, und in der entscheidenden Phase konnte Faith Kipyegon noch einmal zulegen, so dass sie deutlich in 3:54,87 Minuten vor der Äthiopierin Diribe Welteji (3:55,69) und der Holländerin Sifan Hassan (3:56,00) gewann. Während Faith Kipyegon als erste Frau zum dritten Mal das 1.500-m-WM-Gold gewann (2017, 2022, 2023), reichte es für die viertplatzierte Ciara Mageean trotz eines irischen Landesrekordes von 3:56,61 nicht für eine Medaille. Die Kenianerin Nelly Chepchirchir folgte mit einer persönlichen Bestzeit von 3:57,90 auf Rang fünf vor der Olympia-Zweiten Laura Muir (Großbritannien/3:58,58).

Deutsche Läuferinnen waren über 1.500 m in Budapest nicht am Start. Während Hanna Klein (LG Stadtwerke Tübingen) verletzungsbedingt passen musste, fiel kurzfristig auch Katharina Trost (LG Stadtwerke München) krankheitsbedingt aus.

„Das ist eine großartige Saison für mich: Ich habe Weltrekorde gebrochen und jetzt meinen WM-Titel verteidigt. Ich habe mir gesagt: Du bist die stärkste, laufe einfach immer weiter“, sagte Faith Kipyegon, die nun versuchen wird, auch die 5.000 m in Budapest zu gewinnen.

„Ich habe erst vor wenigen Wochen das Marathon-Training unterbrochen und habe dann Schwierigkeiten gehabt, meine Schnelligkeit zurück zu bekommen. Ich weiß selbst nicht so genau, warum ich hier die 1.500 Meter laufen wollte. Aber ich freue mich sehr über die Medaille“, sagte Sifan Hassan, die Anfang Oktober beim Chicago-Marathon starten wird. Nachdem sie im 10.000-m-Finale am Sonnabend gestürzt war und eine Medaille verpasst hatte, wird sie auch noch über 5.000 m antreten.

Im Finale über 3.000 m Hindernis hatte sich der äthiopische Weltrekordler Lamecha Girma (7:52,11) bald nach der Hälfte der Distanz an die Spitze gesetzt. Nach und nach fiel ein Läufer nach dem anderen aus der Spitzengruppe zurück, doch einen wurde Lamecha Girma nicht los: Der marokkanische Titelverteidiger und Olympiasieger Soufiane El Bakkali war es dann, der am letzten Wassergraben an dem Äthiopier vorbeilief und sich in 8:03,53 Minuten eine weitere große Goldmedaille sicherte. Lamecha Girma musste mit einer Zeit von 8:05,44 zum dritten Mal in Folge bei einer WM mit Silber vorlieb nehmen. Und die Äthiopier müssen weiterhin auf einen ersten Hindernis-WM-Triumph warten. Dritter wurde der Kenianer Abraham Kibiwott (8:11,98) vor seinem Landsmann Leonard Bett (8:12,26).

„Nach dem Sieg bei der WM in Eugene vor einem Jahr bin ich jetzt sehr stolz über eine weitere Goldmedaille. Dieser Sieg ist auch eine weitere Motivation für die Olympischen Spiele in Paris im nächsten Jahr“, sagte Soufiane El Bakkali.

Der einzige deutsche Läufer über 3.000 m Hindernis, Karl Bebendorf (Dresdner SC), hatte sich in seinem Vorlauf als Achter in 8:22,33 Minuten recht gut geschlagen. Allerdings erreichten nur die ersten fünf Läufer das Finale. Karl Bebendorf hatte sich in dieser Saison vor der WM auf 8:19,59 Minuten verbessert.