Beatrice Chebet ist bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Tokio zu einem weiteren großen Langstrecken-Doppelsieg gelaufen: Die Kenianerin gewann nach dem 10.000-m-Rennen auch das 5.000-m-Finale. Bereits vor einem Jahr bei den Olympischen Spielen in Paris hatte Beatrice Chebet, die auch beide Weltrekorde über diese Distanzen hält, diese zwei Goldmedaillen gewonnen.
In einem taktischen und lange Zeit eher verhaltenen Rennen ohne hohes Tempo überholte sie auf der Zielgeraden ihre Landsfrau Faith Kipyegon, die in Tokio zuvor souverän über 1.500 m triumphiert hatte, und lief nach 14:54,36 Minuten ins Ziel. Faith Kipyegon gewann in 14:55,07 die Silbermedaille. Beatrice Chebet war die letzten 1.000 Meter extrem schnell in knapp über 2:39 Minuten gelaufen. Zu einer zweiten Medaille lief in Tokio auch Nadia Battocletti. Nachdem sie über 10.000 m bereits auf Platz zwei gestürmt war, sicherte sie sich über die kürzere Distanz nun in 14:55,42 Minuten die Bronzemedaille. Die Italienerin zeigte ein weiteres Mal, dass sie in der Lage ist, bei großen Meisterschaften ganz vorne mitzulaufen und die Afrikanerinnen herauszufordern. Shelby Houlihan (USA/14:57,42) und Gudaf Tsegay (Äthiopien/14:57,82) folgten auf den Rängen vier und fünf.
Keine Chance auf das Erreichen des Finales hatten die beiden deutschen 5.000-m-Läuferinnen in Tokio: Einen Tag nach dem für sie enttäuschenden zwölften Platz im 3.000-m-Hindernis-Finale lief Lea Meyer (Bayer Leverkusen) als Elfte 15:05,86. In dem anderen Vorlauf belegte Elena Burkard (LG Farbtex Nordschwarzwald) Rang 19 mit 15:37,33.
Auch im 800-m-Finale der Männer triumphierte in Tokio der Olympiasieger von Paris 2024: Emmanuel Wanyonyi lief dabei mutig von der Spitze weg und bestimmte durchweg das Tempo.
Am Ende wurde es allerdings sehr knapp. Dem Kenianer gingen die Kräfte aus, aber er konnte auf der Zielgerade gerade noch die Angriffe von Marco Arop (Kanada) und Djamel Sedjati (Algerien) abwehren. Wanyonyi gewann in der Meisterschafts-Rekordzeit von 1:41,86 Minuten vor Sedjati (1:41,90) und Arop (1:41,95). Bereits im Vorlauf war der einzige deutsche Starter über 800 m ausgeschieden: Alexander Stepanov (VfL Sindelfingen) lief in 1:46,32 auf Platz sieben.