Petros in Lissabon starker Dritter

Lissabon-Halbmarathon 2024
Petros in Lissabon starker Dritter

Veröffentlicht am 25.03.2024

Jahr für Jahr sorgt der erstmals 1991 ausgetragene Lissabon-Halbmarathon international für großes Aufsehen. Neben der schönen Strecke, die für fast alle Läufer unter anderem über die beeindruckende Ponte 24 de Abril führt, und dem Zieleinlauf vor dem bekannten Kloster Mosteiro dos Jerónimos in Belem zeichnen vor allem die schnellen Zeiten, zu denen auch der seit 2021 bestehende Halbmarathon-Weltrekord von Jacob Kiplimo zählt, zu den Gründen, weshalb das Rennen weit über die Grenzen Portugals hinaus große Bekanntheit genießt.

Bei Temperaturen von 20 Grad Celsius im Schatten wurden am Vormittag des 17. März tausende Halbmarathonläufer auf die Strecke geschickt. Während die große Masse der Freizeitläufer auf der Südseite der besagten Ponte 24 de Abril starteten, gingen die internationale Elite nahe dem Ziel ins Rennen. Beide Strecken kamen jedoch nach gut einem Drittel der Renndistanz zusammen. 40 Minuten später folgten die glücklichen 10-Kilometer-Läufer, die sich einen der begehrten Startplätze sichern konnten, schließlich waren beide Distanzen bereits rund zwei Monate vor dem Event restlos ausgebucht. Unter den ca. 35.000 Läufern befanden sich mit der ehemaligen Marathon-Weltrekordhalterin Brigid Kosgei, dem deutschen Marathonrekordhalter Amanal Petros (SCC Berlin) und zahlreichen weiteren Weltklasseläufern etliche große Namen.

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Nicht nur Petros ging mit großen Ambitionen ins Rennen. Während er den deutschen Halbmarathon-Rekord, den erst vor rund zwei Jahren selbst auf 1:00:09 Stunden verbessert hatte, im Fokus stand, ging es für die meisten Elite-Athleten, aber auch viele Freizeitläufer, um das Erreichen einer neuen persönlichen Bestzeit. Einen Angriff auf den Halbmarathon-Weltrekord strebte keiner der Starter an, wenngleich dies eine sechsstellige Zusatzprämie gebracht hätte.

Brigid Kosgei gibt den Ton an

An der Spitze des Frauen-Feldes sorgte Brigid Kosgei dennoch für hohes Tempo, dem die beiden Äthiopierinnen Bosena Mulatie und Tigist Mengistu nur gut fünf Kilometer lange folgen konnten. Nach einem Renndrittel ging die Lücke zunehmend auf, sodass die Kenianerin Kosgei fortan einem ungefährdeten Sieg entgegenlief. Die Ziellinie erreichte die Favoritin nach sehr beachtlichen 1:05:49 Stunden. Mulatie und Mengistu folgten nach 1:08:58 bzw. 1:09:12 Stunden mit über drei Minuten Rückstand auf den Plätzen zwei und drei. Dahinter komplettierte das kenianische Duo Betty Chepkemoi Kibet (1:09:34 Stunden) und Vivian Melly (1:09:40 Stunden) die Top 5. Domenika Mayer (LG Telis Finanz Regensburg) wurde in 1:10:38 Stunden Sechste und gleichzeitig schnellste Europäerin. Ihre anvisierte Bestzeit (1:09:52 Stunden) verpasste sie so um 46 Sekunden. Esther Pfeiffer (Hannover 96) musste das Rennen vorzeitig beenden.

Brigid Kosgei
Maratona Clube de Portugal

Amanal Petros läuft lange um den Sieg mit

Bei den Männern lief Amanal Petros bis zur 20-Kilometer-Marke in der sich nach und nach verkleinernden Führungsgruppe. Nach 20 Kilometer zeigte die Uhr für ihn, Dinkalem Ayele aus Äthiopien und Dominic Chemut Kiptarus aus Kenia 56:54 Minuten. Dann gelang es seinen beiden Konkurrenten das Tempo trotz des Gegenwindes der letzten vier Kilometer jedoch nochmals zu erhöhen, sodass Petros abreißen lassen musste. Am Ende siegte Dinkalem Ayele in 1:00:35 Stunden knapp vor Dominic Chemut Kiptarus (1:00:38 Stunden). Der 28-jährige Petros kam in 1:00:55 Stunden auf einen herausragenden dritten Gesamtplatz. Hinter ihm folgten Dennis Kibet Kitiyo (1:00:57 Stunden) und Bravin Kipkogei Kiptoo (1:01:08 Stunden) auf den weiteren Plätzen.

Mit dem Italiener Eyob Ghebrehiwet Faniel (1:02:24 Stunden) und dem Norweger Sondre Nordstad Moen (1:02:28 Stunden) kamen die nächstschnellsten Europäer auf die Plätze zehn und elf. Ebenfalls noch in den Top 15 landeten auch Hendrik Pfeiffer (TK Hannover, 1:03:31 Stunden) und Filimon Abraham (LG Telis Finanz Regensburg, 1:03:37 Stunden). Beide werden am ersten April-Wochenende beim Berliner Halbmarathon erneut auf die Jagd nach einer schnellen Halbmarathonzeit gehen. Hinter den internationalen Top-Athleten finishten 13.246 Freizeitläufer, die unter der portugiesischen Sonne ebenfalls ordentlich ins Schwitzen kamen, aber dennoch ihr Bestes gaben. Im Ziel wartete auf sie alle nicht nur die wohlverdiente Finisher-Medaille sondern zur Abkühlung auch ein leckeres Eis – und auf manche zusätzlich sogar die Super-Halfs-Medaille, die alle Läufer bekommen, die die sechs über Europa verteilten Events der Super-Halfs-Rennserie innerhalb von 60 Monaten finishen.

Lissabon-Halbmarathon 2024
Maratona Clube de Portugal

Starker zweiter Platz für Natalie Wangler

Über die 10-Kilometer-Distanz kamen dieses Mal gut 9.700 Laufbegeisterte ins Ziel. Am schnellsten lief Jon Breivold aus Norwegen. Er blieb in 30:51 Minuten sogar noch unter der 31-Minuten-Marke. Bevor auf Platz drei mit Isaias Gomes (31:30 Minuten) der erste Portugiese folgte, kam Nicholas Barry aus Irland in 31:17 Minuten auf Rang zwei. Unter den schnellsten Frauen sorgten besonders die Portugiesin Kcénia Bougrova und die Deutsche Natalie Wangler (Roadrunners Südbaden) für ein Ausrufezeichen. Bougrova, die erst Anfang März ihre Halbmarathon-Bestzeit in Paris verbesserte hatte, gewann in 35:26 Minuten, Wangler folgte in neuer persönlicher Bestzeit von 35:45 Minuten auf dem Silber-Rang. Gemeinsam freuten sich beide über ihre erfolgreichen Rennen. Komplettiert wurde das 10-Kilometer-Gesamtpodest durch Maria Pia Nehme, die das Ziel nach 36:37 Minuten erreichte.

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Wieder einmal konnte der Lissabon-Halbmarathon 2024 mit einem einmaligen Lauferlebnis überzeugen. Bei etwas kühleren Temperaturen und weniger Wind, allen Startern auf den ersten und den Halbmarathonläufern zusätzlich auf den letzten Kilometern zu Schaffen machte, wären noch deutlich schnellere Zeiten auf der schnellen Lissaboner Strecke möglich gewesen. Mit den Halbmarathons in Prag und Berlin warten bereits Anfang April die nächsten Rennen der Super-Halfs-Serie.