Über 25.000 und 2.000 Meter
Moen und Ingebrigtsen laufen europäische Bestzeit

Bei den sogenannten „Impossible Games“ wurden in Oslo auf eher ungewöhnlichen Distanzen gleich zwei neue europäische Bestzeiten über 25.000 und 2.000 Meter aufgestellt. Im Fernduell mit Kenia hatte Norwegen die Nase vorn.
Moen und Ingebrigtsen laufen europäische Bestzeit
Foto: iStockphoto.com

Zwei europäische Bestzeiten fielen bei den „Impossible Games“ am 11. Juni 2020 in Oslo: Der norwegische Marathonläufer Sondre Moen brach über die auf der 400-m-Bahn nur sehr selten gelaufene Distanz von 25.000 Metern mit einer Zeit von 1:12:46,5 Stunden die kontinentale Bestmarke. Einen Europarekord stellte sein Landsmann Jacob Ingebrigtsen auf, der die 2.000-m-Strecke in 4:50,01 Minuten zurücklegte.

Alternativ-Event statt Leichtathletik

Normalerweise wäre die norwegische Hauptstadt Schauplatz des hochkarätigen Diamond League-Meetings der Leichtathleten gewesen. Da dieses, wie zurzeit auch alle anderen Leichtathletik-Veranstaltungen, aufgrund der Coronavirus-Pandemie nicht stattfinden konnte, organisierten die Norweger ein Alternativ-Event mit dem Titel „Impossible Games“. Vor leeren Rängen standen dabei auch eine Reihe von Wettbewerben auf dem Programm, die nicht zum Leichtathletik-Standardprogramm gehören.

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Moen auf Kurs für eine Weltbestzeit

Die europäische Bestzeit über 25.000 m - offizielle Rekorde werden über diese Distanz nicht geführt - hielt bisher ein deutscher Läufer: Der zwischenzeitlich verstorbene Stéphane Franke war 1999 in Walnut (USA/Kalifornien) 1:13:57,6 Stunden gelaufen. In Oslo war Sondre Moen nun deutlich schneller. Er war der einzige von ursprünglich fünf Startern - darunter offenbar zwei Tempomacher -, der das Ziel erreichte. Mit seiner 10.000-m-Zwischenzeit von 28:37,9 Minuten lag Sondre Moen sogar auf Kurs für eine Weltbestzeit. Doch dazu reichte es am Ende mit 1:12:46,5 Stunden nicht ganz. Diese Marke hält der Kenianer Moses Mosop, der 2011 in Eugene (USA) 1:12:25,4 gelaufen war.

Norwegen schlägt Kenia im Fernduell

Über die 2.000-m-Strecke - ebenfalls eine Distanz, die nur selten gelaufen wird - hatten die Veranstalter ein Rennen zwischen Norwegen und Kenia arrangiert. Die Kenianer starteten zeitgleich in Nairobi. Jedes Team hatte drei Läufer plus zwei Tempomacher. Im Fernsehen beziehungsweise Live-Stream wurden dann beide Rennen gezeigt, teilweise mit einem aufgeteilten Bildschirm. Dieses Fernduell funktionierte jedoch nicht wie erhofft. Da es in der leistungsmindernden Höhenluft von Nairobi regnete und windig war, lief der schnellste Kenianer, der amtierende 1.500-m-Weltmeister Timothy Cheruiyot, eine Zeit von 5:03,05 Minuten und lag damit deutlich hinter Jacob Ingebrigtsen.

Ingebrigtsen bricht Uralt-Rekord

Norwegens Läufer-Star brach mit 4:50,01 einen Uralt-Europarekord. 1985 war Steve Cram in Budapest 4:51,39 Minuten gelaufen. 35 Jahre später kommentierte der Brite das Osloer Rennen für das Fernsehen. „Ich habe einen weiteren Rekord verloren, aber ich habe nichts dagegen, denn Jacob Ingebrigtsen ist ein starker Athlet“, sagte Steve Cram. Hinter dem Sieger liefen seine Brüder Henrik und Filip Ingebrigtsen mit 4:53,72 beziehungsweise 4:56,91 auf die Plätze zwei und drei. Damit hatten die Norweger das Duell gegen Kenia klar gewonnen.

Norwegerin mit Jahresweltbestzeit über 10.000 Meter

Filip Ingebrigtsen hatte keine Stunde zuvor das 1.000-m-Rennen mit einem norwegischen Rekord von 2:16,46 Minuten gewonnen. Während die Norwegerin Karoline Grovdal in einem Solorennen über 3.000 m aufgab, gewann ihre Landsfrau Therese Johaug über 10.000 m mit einer Jahresweltbestzeit von 31:40,67 Minuten.