2:15:29 Stunden war Peter Herzog (Union Salzburg LA) bei seinem Marathon-Comeback in Wien Ende April gelaufen. Drei Wochen später stand er recht spontan erneut an der Startlinie eines Rennens über die vollen 42,195 Kilometer, nämlich in seiner Heimatstadt Salzburg. Bei herrlichem Wetter, das mit zunehmendem Rennverlauf dem ein oder anderen Läufer jedoch etwas zu warm war, lief Herzog lange mit dem Kenianer Peter Wahome Murithi zusammen. Dann zog Peter Herzog davon und gewann in 2:21:46 Stunden und sorgte so für den ersten Salzburg-Marathon-Sieg eines Österreichers seit neun Jahren. „Es ist genau, wie ich es mir vorgestellt und gewünscht habe. Es ist etwas Besonderes, zum ersten Mal einen Marathon zu gewinnen. Und noch dazu in Salzburg bei dieser genialen Stimmung. Ich verneige mich vor dem Publikum, ich habe Gänsehaut“, so der glückliche Leoganger.
Peter Wahome Murithi finishte derweil nach 2:22:32 Stunden auf Rang zwei. Nachdem er beim Vienna City Marathon offensiv angegangen war, das Rennen dann aber nach rund 30 Kilometern vorzeitig beenden musste, war der Athlet des österreichisch-kenianischen Laufteams Run2gether bei den Lauffestspielen in der Mozartstadt mit seinem Ergebnis zufrieden. Dritter wurde dieses Mal der Salzburger Sportmediziner Mahdi Sareban, dem auch Herzog seit Jahren vertraut. Sareban gewann erst vor zwei Wochen den ÖLV-Staatsmeistertitel im 100-Kilometer-Lauf, konnte in Salzburg aber dennoch eine Zeit von 2:36:19 Stunden laufen. „Es ist meine Heimstrecke, ein großartiges Erlebnis. Danke an alle, die an der Strecke waren und uns so lautstark angefeuert haben. Den Nachmittag genieße ich jetzt mit meiner Familie beim Muttertagsessen!“, erklärte er.

Die zahlreichen Läufer durften sich über eine sehr flache Strecke und besten Support freuen.
Eva Kovacs läuft in Bestzeit zum Marathon-Sieg
Bereits zum dritten Mal in den letzten acht Jahren ging der Marathon-Sieg bei den Frauen nach Ungarn. Eva Kovacs aus Budapest zeigte eine erstklassige Leistung und durfte sich am Ende sogar über eine persönliche Bestzeit freuen. „Die Strecke, die Stadt und die Berge rundherum – es war traumhaft, hier den Marathon zu laufen. Es ist mir alles gelungen, was ich mir erwünscht habe“, strahlte die 38-Jährige. Für sie stoppte die Uhr nach 3:06:06 Stunden. Zweite wurde Sabrina Exenberger von der LG Decker Itter. Sie hatte lange Zeit in Führung gelegen, verlor auf dem finalen Rennabschnitt jedoch noch etwas Zeit, sodass sie das Ziel nach 3:11:15 Stunden erreichte. „Ab Kilometer 33 musste ich etwas zurückstecken, aber ich bin voll zufrieden“, meinte Exenberger nach dem Zieleinlauf. Auf Rang drei landeten mit Eva Kiggen aus Deutschland und Irena Ambrozova aus Tschechien zwei Marathon-Debütantinnen. Beide überquerten die Ziellinie nach 3:12:36 Stunden und teilten sich so den dritten Platz.
Erster südamerikanischer Sieg beim Salzburg-Marathon
Für eine Premiere sorgte beim Salzburg-Marathon 2024 der Chilene Daniel Estrada. In 1:10:55 Stunden wurde er zum ersten südamerikanischen Sieger eines der Laufwettbewerbe des Events. „Es waren so viele Menschen draußen, die Strecke ist großartig. Ich bin vor einer Woche den Kopenhagen Marathon gelaufen und wollte den Aufenthalt in Europa für einen weiteren tollen Lauf nutzen“, so Estrada. Hinter dem Südamerikaner positionierten sich Philipp Obermüller (Sportunion Bad Leonfelden) in 1:13:04 Stunden und der Großarler Florian Ganitzer in 1:13:37 Stunden auf den Plätzen zwei und drei.

Eva Wutti feiert beim 21. Salzburg-Marathon ein erfolgreiches Wettkampf-Comeback.
Bei den Frauen war der Sieg wie beim Marathon mit einer persönlichen Bestzeit verbunden. Elena Eichenberger aus der Schweiz erreichte das Ziel bereits nach 1:20:04 Stunden und durfte sich somit gleich doppelt freuen: „Am Anfang ist es super gelaufen, in der Mitte war es hart, aber insgesamt hatte ich ein sehr gutes Rennen. Die Strecke ist megaschön und flach, die Landschaft super.“ Auf Rang zwei finishte die ehemalige österreichische Marathon-Rekordhalterin Eva Wutti (Club RunAustria). Sie lief bei ihrem Wettkampf-Comeback 1:22:05 Stunden.
Ebenfalls mit Spannung erwartet wurde der 10-Kilometer-Lauf. Hier setzten sich Dominik Hirczy vom WSV Bad Hofgastein und die Schwedin Carolina Johnson in 31:37 bzw. 35:00 Minuten durch. Ebenfalls schnell unterwegs war auch das steirische Lauftalent Cordula Lassacher (Atus Knittelfeld, 35:27 Minuten). Sie wurde Zweite. Bei den Männern kamen Paul Reichl (Union Salzburg Leichtathletik, 32:29 Minuten) und Thomas Jöbstl (33:24 Minuten) auf die weiteren Podestplätze.

Carolina Johnson aus Schweden war in Salzburg nicht zu schlagen.
Salzburger Träume: Johannes Langer bringt es auf den Punkt
Schon vor dem großen Finale, dem Marathon-Sonntag am 12. Mai, hatten die mehrtägigen Lauffestspiele der Mozartstadt jede Menge zu bieten. Das GipfelTreffen am Donnerstag, der stimmungsvolle Salzburger Frauenlauf am Freitag sowie der emotionale Sport- und Familientag am Samstag waren hiervon nur ein Teil. Zum Abschluss wunderbarer Lauftage zog Veranstalter Johannes Langer, der mit seinem engagierten Team Sportler aus 85 Nationen begrüßen durfte, glücklich Bilanz: „Auch nach so vielen Jahren begleiten mich viele Träume. Dabei geht es vor allem um die Qualität der Lauffestspiele der Mozartstadt. Einer erfüllte sich heute schon beim Start. Der Blick auf das UNESCO-Weltkulturerbe Salzburger Altstadt von der Staatsbrücke aus war der Boost für die Läuferinnen und Läufer, den ich mir erhofft hatte. Manchmal werden Träume Wirklichkeit und heute ist das der Fall. Ich danke allen Aktiven für dieses wunderbare Miteinander!“