Bevor am 18. Mai beim Salzburg-Marathon 2025 unter anderem das Rennen über die volle Marathondistanz anstand, fand zwei Tage zuvor ebenfalls im Rahmen der Lauffestspiele in der Mozartstadt bereits der 17. Salzburger Frauenlauf statt. Schon vor dem Start war die Stimmung ausgelassen. Viele liefen die 5,5 Kilometer lange Strecke zum Spaß, andere versuchten derweil schnelle Zeiten und sogar Rekorde zu jagen. Dies gelang besonders der 22 Jahre alten Marie-Theres Gruber von der Union Salzburg Leichtathletik. Gruber erreichte das Ziel bereits nach 17:58 Minuten, womit sie den Streckenrekord deutlich unterbieten konnte. „Diesen Sieg schätze ich sehr hoch ein, ich bin sehr stolz darüber. Denn das Ergebnis übertrifft meine Erwartungen. Es war perfektes Laufwetter, zum Glück hat es nicht zu regnen begonnen“, erklärte die glückliche Siegerin nach dem Lauf.
Ebenfalls schnell unterwegs waren auch Vorjahressiegerin Annika Leineweber (MTG Mannheim, 18:43 Minuten) und Cornelia Stöckl-Moser (SC Leogang, 19:50 Minuten), die auf den Plätzen zwei und drei landeten. Annika Leineweber, die zwei Tage später auch beim 10K CityRun antrat, betonte nach dem Frauenlauf: „Beim Frauenlauf steht der Spaß im Vordergrund und die Dankbarkeit, dass man laufen kann. Wenn man einmal verletzt war oder weiß, dass andere Menschen es nicht können, schätzt man das so richtig.“
Unter den zahlreichen begeisterten Läuferinnen war auch Initiatorin Ruth Langer, die selbst mitlief: „Es war für mich persönlich ein großartiges Erlebnis, aktiv dabei zu sein und die Stimmung unter so vielen Frauen zu spüren. Ich freue mich sehr zu sehen, wie unsere Gemeinschaft wächst. Wir wollen Frauen zu einem aktiven Lebensstil motivieren.“
Hollaus und Wutti machen österreichischen Doppelsieg perfekt
Am Marathon-Sonntag war dann alles angerichtet für ein großes Rennen durch und um die Mozartstadt. Bei herausfordernden Bedingungen mit zwischenzeitlichem Regen und Wind überzeugten beim Salzburg-Marathon 2025 in erster Linie österreichische Athleten – so etwa Lukas Hollaus. Der 38-jährige Olympia-Teilnehmer im Triathlon von Tokio 2021 verbesserte in Salzburg seine Marathon-Bestzeit um 18 Sekunden auf 2:17:20 Stunden. Damit gewann er deutlich und verdient vor dem Ungarn László Tarnai (2:26:23 Stunden) und Yoni Bartal aus Israel (2:29:36 Stunden).
„Vom ersten bis zum letzten Meter ist es extrem gut gelaufen. Die letzten Meter auf der Zielgerade waren speziell. Das werde ich lange in Erinnerung behalten. Besonders die zweite Hälfte war eine Herausforderung. Zwischendurch hatten wir Regen und Sturm. Meine Finger sind kalt geworden, ich konnte die Getränkeflaschen nicht mehr richtig greifen. Ich war mir aber immer sicher, dass ich eine persönliche Bestleistung schaffen werde. Vor heimischer Kulisse zu laufen ist einfach ein Traum“, so Hollaus, der als dreifacher Vater am Tag zuvor mit seinen Kindern auch beim Junior Marathon im Volksgarten dabei war: „Es war großartig, die Begeisterung der Kinder und Jugendlichen fürs Laufen zu sehen. Solche Veranstaltungen sind extrem wichtig, um Menschen zum Sport zu bringen. Wenn ich dazu etwas beitragen und zurückgeben kann, dann mache ich das sehr gerne.“
Großen Einsatz und Kampfgeist zeigte am 18. Mai besonders Eva Wutti. Die österreichische Topläuferin gab alles und wurde mit dem Sieg beim Salzburg-Marathon 2025 in 2:37:44 Stunden belohnt. Auf ihre beiden ersten Verfolgerinnen, Cornelia Stöckl-Moser (SC Leogang) und Jessica Wedel aus Eggstätt am Chiemsee, hatte sie einen deutlichen Vorsprung. Stöckl-Moser finishte nach 2:51:25 Stunden, Wedel nach 3:00:00 Stunden. „Die ersten 25 Kilometer waren recht schön zu laufen, wenn auch ein bisschen unrhythmisch durch Regenschauer und Wind. Ab Kilometer 30 wurde es extrem hart, weil ich mich durch die kühlen Temperaturen mit der Verpflegung heute schwergetan habe. Auf den letzten 10-12 Kilometern ist mir die Kraft verloren gegangen. Ich habe zwischendurch gezweifelt, ob ich ins Ziel kommen werde“, schilderte die ehemalige ÖLV-Rekordhalterin Wutti ihr Rennen. Marathon-Staatsmeisterin Cornelia Stöckl-Moser freute sich nach einem intensiven Rennen um ihren zweiten Platz: „Wind und Kälte waren eine Herausforderung, doch die vielen Zuschauerinnen und Zuschauer und Freiwilligen haben motiviert. Ich freue mich über den zweiten Rang, es war ein mega-tolles Event.“ Und auch die Drittplatzierte Jessica Wedel war glücklich: „Platz drei ist eine große Überraschung für mich. Die Strecke und das Event waren toll.“
Dominik Hirczy läuft zum Heimsieg
Interessant war es auch über die halbe Marathondistanz. Hier lief Dominik Hirczy vom Lauftreff Nußdorf zum angestrebten Halbmarathon-Heimsieg. Der 25-jährige Gasteiner war lange gemeinsam mit dem Deutschen Geleta Habtamu Agumas aus Leipzig unterwegs, entschied das Rennen dann gegen Rennende aber durch eine Tempoverschärfung. So siegte Hirczy in 1:08:14 Stunden vor Augumas (1:08:42 Stunden) und dem Halleiner Thomas Jöbstl (1:09:07 Stunden). Zu seinem Sieg meinte Dominik Hirczy zufrieden: „Ich bin es etwas lockerer angegangen und gemeinsam mit Lukas Hollaus gelaufen, um ihn auf der ersten Marathonhälfte etwas zu unterstützen. Nach 19 Kilometern habe ich dann aufs Tempo gedrückt. Genau in dem Moment hat es auch zu regnen begonnen. Es waren aber insgesamt sehr gute Laufbedingungen. Es freut mich, dass es sich für mich drei Wochen nach dem Hamburg Marathon läuferisch schon wieder sehr gut angefühlt hat.“
Schnellste Frau war dieses Mal die 22 Jahre alte Studentin Amelie Muss in 1:19:41 Stunden. Ihre persönliche Bestzeit verbesserte Muss dabei um 26 Sekunden, was sie gleich doppelt freute: „Zum Laufen war es perfekt, ich mag auch das Regenwetter. Ich bin konstant gelaufen und hatte eine super Gruppe im Rennen. Die Stimmung war top, sehr viele Leute haben mich angefeuert.“ Jule Vetter aus Tübingen kam in 1:21:13 Stunden auf Platz zwei. Dritte wurde W40-Athletin Veronika Mutsch (Club Run Austria) in 1:22:27 Stunden.
Unter Laufeinsteigern war der 10K CityRun besonders beliebt. Neben Neulingen gingen aber auch hier einige Topläufer an den Start. So gewannen Florian Ganitzer (32:56 Minuten) und Annika Leineweber (MTG Mannheim, 35:50 Minuten). Für Leineweber war es bei ihrem dritten Start in diesem Wettbewerb schon der zweite Sieg.
Johannes Langer betont Vielfalt
Am Ende eines in vielerlei Hinsicht einmaligen Salzburg-Marathons hob Veranstalter Johannes Langer die Vielfalt des Events hervor: „Trotz aller Herausforderungen – von der Logistik bis zum Wetter – hat sich einmal mehr bewiesen, dass die Lauffestspiele der Mozartstadt mehr sind als ein Marathon. Sie sind Ausdruck gelebter Vielfalt, nachhaltiger Ideen und sportlicher Exzellenz mitten im Herzen Salzburgs. Ich bin dankbar für ein großartiges Team, für jede helfende Hand und für die vielen bewegenden Momente entlang der Strecke. Und ich bin überzeugt: Diese Energie tragen wir weiter – in unsere kommenden Projekte und in die nächste Auflage dieser besonderen Veranstaltung. Ganz besonders gratuliere ich Eva Wutti und Lukas Hollaus, aber natürlich allen anderen, die heute ihrer persönlichen Sportgeschichte ein Kapitel hinzugefügt haben. Heute feiern wir nicht nur Zeiten, sondern ein Gefühl – das Gefühl, gemeinsam etwas Großes geschaffen zu haben.“