Silvesterlauf Peuerbach 2019
Teilnehmerrekord in Oberösterreich

Zwei Streckenrekorde und eine erstmals vierstellige Teilnehmerzahl machten den Silvesterlauf 2019 zu einem ganz besonderen in der 39-jährigen Geschichte.
Teilnehmerrekord in Oberösterreich
Foto: Eventfoto/Andreas Maringer

Einen europäischen Sieger gab es beim Silvesterlauf Peuerbach zu bejubeln. Nach Jahren der afrikanischen Dominanz schaffte bei den Männern ein Athlet aus Serbien nicht nur den Sieg, sondern auch einen neuen Streckenrekord über die 6,8 Kilometer. Bei den Frauen ging der Titel über die 5,1-Kilometer-Distanz an Kenia, ebenfalls mit neuem Streckenrekord. Jubel gab es bereits vor dem ersten Startschuss: Mit 1.050 Teilnehmern wurde erstmals in der 39-jährigen Geschichte der Veranstaltung die magische 1.000er-Grenze überschritten.

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Die Frage um den Sieg beim Silvesterlauf Peuerbach 2019 drehte sich nur um Vorjahressieger Davis Kiplangat und Weltrekordmann Robert Keter. Doch schon nach der ersten Runde war klar, dass noch ein Dritter ein Wörtchen mitreden wollte: Elzan Bibic aus Serbien ließ die beiden favorisierten Kenianer nicht einfach enteilen, er blieb ihnen von Beginn an auf den Fersen. Runde für Runde baute das Trio seinen Vorsprung aus, bis nach 6.800 Metern die Sensation perfekt war und Bibic mit neuem Streckenrekord von 18:29 Minuten vor Keter (18:32 Minuten) und Kiplangat (18:40 Minuten) gewann. „Das war ein geniales Rennen, ich bin so glücklich, danke danke an das Publikum für diese Mega-Unterstützung“, strahlte der Serbe im Ziel. Vor der letzten von acht Runden lag das Spitzentrio noch vier Sekunden über Streckenrekordkurs, im Ziel war die alte Bestmarke von 18:32 Minuten aus dem Jahr 2012 (Leonard Komon) Geschichte. „Ich weiß selber nicht genau, wie ich das geschafft habe, die beiden Kenianer haben mich so gepusht und ich habe einfach noch mal alles gegeben“, so der 20-jährige Bibic, der bereits mit zwei U23-EM-Medaillen aufgezeigt hatte.

Timo Benitz und Martin Grau als Achter und Zehnter die schnellsten Deutschen

Rang vier ging an den Niederländer Mike Foppen, Rang fünf holte sich dessen Landsmann Richard Douma. Bester Österreicher wurde Andreas Vojta auf Rang sechs. „Das war ein sehr schnelles Rennen heuer, ich habe meine Peuerbach-Bestzeit um zehn Sekunden verbessert. Ich bin gut in Form, letztes Jahr wäre sich mit dieser Zeit ein Stockerlplatz ausgegangen“, so Vojta. Nur sieben Sekunden dahinter überquerte mit Timo Benitz der schnellste Deutsche die Ziellinie. Auch er konnte dem Tempo von 2:43 Minuten pro Kilometer an der Spitze nicht folgen. 19:26 Minuten bedeuteten für den Mittelstrecken-Spezalisten Platz acht. Hindernisläufer Martin Grau schaffte zwei Sekunden dahinter noch den Sprung unter die Top Ten.

Eva Cherono sorgt auch im Frauenrennen für einen neuen Streckenrekord

Nachdem die Kenianerin Eva Cherono schon im Vorjahr den Silvesterlauf Peuerbach gewonnen hatte, dabei aber wenige Sekunden über dem Streckenrekord geblieben war, war sie 2019 hoch motiviert. „Es war keine leichte Aufgabe, aber jetzt bin ich überglücklich“, so Cherono in einem ersten Statement nach dem Lauf. 15:32 Minuten bedeuten auch hier einen neuen Streckenrekord und eine Verbesserung der alten Bestmarke (Ruth Jebet, 15:38 Minuten, 2017). „Den Streckenrekord von einer Olympiasiegerin zu verbessern, das ist schon ein Ritterschlag“, freute sich auch Athletenmanager Carsten Eich über den Erfolg. Zweite hinter Cherono wurde die Deutsche Caterina Granz, Deutsche Meisterin und Studenten-Weltmeisterin über 1.500 Meter. „Es war ein schwieriges Rennen für mich, weil ich ab der zweiten Runde alleine lief. Ich konnte nach zwei Runden leider nicht mehr mit Eva Cherono mithalten, aber das Publikum hat mich getragen“, so Granz, die nach 16:03 Minuten im Ziel war. Rang drei holte sich die Kroatin Bojana Bjeljac in 16:17 Minuten. Sie war zum ersten Mal in Peuerbach dabei und von der Stimmung begeistert. „Ich bin sehr zufrieden, es war ein perfekter Wettkampf“, so Bjeljac.

Nationenwertung an Kenia vor Deutschland und Tschechien

Die Nationenwertung, bei der jeweils die Laufzeiten der schnellsten Frau und des schnellsten Mannes eines Landes im Lauf der Asse addiert werden, holte sich Kenia mit der siegreichen Cherono und dem zweitplatzierten Keter. Platz zwei ging an Deutschland. Granz und Benitz mussten sich nur den ostafrikanischen Ausnahmeläufern geschlagen geben. Platz drei sicherte sich Tschechien.

Größter Kinder-Silvesterlauf Österreichs

Dass der Silvesterlauf Peuerbach mit seinen Weltklasseathleten auch das größte Kinder-Bewegungsfest zum Jahresende ist, zeigten die ersten Bewerbe: Alleine bei den Nachwuchsläufen, die ab zwölf Uhr mit Starts im Fünf-Minuten-Takt den Lauftag eröffneten, waren mehr als 500 Jungen und Mädchen dabei – auch das ist Rekord. Angefeuert von Eltern und Zuschauern liefen die Stars von morgen vom Sprint über 100 Meter bis zur „Schartner-Bombe-Meile“ über 1.700 Meter.