Sondre Moen hat im norwegischen Kristiansand einen Uralt-Europarekord gebrochen: Der Langstreckenläufer erreichte im international sehr selten veranstalteten Stundenlauf auf der 400-m-Bahn 21.132 Meter. Damit unterbot der 29-jährige Norweger einen Rekord, der noch wesentlich älter ist als er selbst. Der frühere Weltklasseläufer Jos Hermens (Niederlande), der seit Jahrzehnten als Athleten-Manager tätig ist, war 1976 in Arnheim 20.944 Meter in einer Stunde gelaufen. Dies war damals auch ein Weltrekord. Sondre Moen wurde am Freitagabend zum zweitbesten Stundenläufer aller Zeiten. Vor ihm steht lediglich Weltrekordler Haile Gebrselassie (Äthiopien), der 2007 in Ostrava eine Strecke von 21.285 Metern zurückgelegt hatte.
Sondre Moen gewinnt mit deutlichem Vorsprung
Sondre Moen, der in Kristiansand damit auch die Halbmarathondistanz von 21,0975 km in unter einer Stunde absolvierte, gewann das Rennen mit großem Vorsprung vor Philipp Pflieger (LT Haspa Marathon Hamburg). In seinem ersten Wettkampf seit der Corona-Pandemie bestätigte der 33-jährige deutsche Topläufer, dass mit ihm im Kampf um die Marathon-Tickets für die Olympischen Spiele 2021 zu rechnen ist. Philipp Pflieger hatte nach genau einer Stunde 19.909 Meter zurückgelegt und erzielte dann noch eine 20.000-m-Zeit von 60:14 Minuten.
Philipp Pflieger in guter Form
„Nach der langen Wettkampfpause lief es doch zäher als erwartet, und das Feeling war leider bei weitem nicht so gut wie im Training zuletzt. Ein solides Training war es aber allemal“, sagte Philipp Pflieger, der im Februar beim Halbmarathon in Barcelona zuletzt ein Rennen bestritten hatte. Damals lief er mit 62:50 Minuten eine persönliche Bestzeit. Angesichts der Corona-Krise und den Einschränkungen zeigte Philipp Pflieger gute Form und erreichte das wohl beste Stundenlauf-Ergebnis eines deutschen Läufers seit der Jahrtausendwende. Den deutschen Rekord hält Werner Schildhauer, der 1983 in Cottbus eine Strecke von 20.536 Metern zurückgelegt hatte.