Filippo Barizza und Sara Bottarelli heißen die glücklichen Sieger des Südtirol Drei Zinnen Alpine Run 2024, der anders als geplant nicht auf der Originalstrecke stattfinden konnte. Grund hierfür waren widrige Wetterbedingungen wie starker Wind, Temperaturen um den Gefrierpunkt und Schnee. Dennoch konnte das traditionsreiche Event mit seiner bemerkenswerten Strahlkraft weit über Südtirol hinaus einmal mehr überzeugen und in Einzelfällen sogar Träume erfüllen.
Die schönsten Bilder vom Südtirol Drei Zinnen Alpine Run 2024 finden Sie hier:
Die 27. Austragung des Südtirol Drei Zinnen Alpine Runs war gleichzeitig auch der 27. Start Filipp Barizzas bei, renommierten Berglauf inmitten der Dolomiten. Als Jugendlicher war er vor vielen Jahren bei der Premiere dabei und ist dem Event bis heute Jahr für Jahr treu geblieben. Einen Sieg konnte der inzwischen 43-Jährige aus Mira im Veneto jedoch bis dato noch nie erringen. Seine beste Platzierung erreichte Barizza 2022, als er als Drittplatzierter erstmals auf dem Gesamtpodest landen konnte. Nun sollte in der verschneiten Landschaft Südtirols bei herausfordernden Bedingungen jedoch seine große Stunde schlagen.
Da zum zweiten Mal in der 26-jährigen Event-Geschichte nicht das Ziel an der Dreizinnenhütte angelaufen werden konnte, wurde auf die letztmals 2008 genutzte Alternativstrecke vom Haus Sexten hinauf zur Bergstation des Helmjets gesetzt. Diese 9,8 Kilometer lange und mit 789 Höhenmetern gespickte Strecke bewältigte Filippo Barizza als Tagesschnellster in 47:01 Minuten. „Ich bin sehr glücklich. Zum einen, weil ich zum 27. Mal am Start gestanden bin. Und zum anderen, weil ich endlich gewonnen habe. Die Jahre vergehen, ich bin jetzt 43, aber immer noch konkurrenzfähig wie man sehen kann. Endlich habe ich mir diesen Wunsch eines Sieges beim Südtirol Drei Zinnen Alpine Run erfüllt. Das Wetter war nicht unbedingt gnädig mit uns, aber auch die Ersatzroute auf den Helm hatte es in sich. Wo ich mich abgesetzt habe? So zirka auf Hälfte der Strecke als wir zum zweiten Mal auf Asphalt gelaufen sind. Dort habe ich einen Zahn zugelegt. Nächstes Jahr werde ich auf alle Fälle wieder starten und noch so oft es geht hier dabei sein“, so der überglückliche Barizza.
35 Sekunden später folgte der 20 Jahre jüngere David Reichl auf Rang zwei. Auch er war begeistert: „Ich fand das Rennen super, allein schon die Atmosphäre am Start war atemberaubend und ich hatte richtig Gänsehaut. Ich mag es, wenn es schnell ist. Ich mag aber auch das technische und deshalb wäre ich gerne die Originalstrecke gelaufen. Aber ich komme wieder, dann kann ich ja da auf die Dreizinnenhütte laufen.“ Komplettiert wurde das Männer-Gesamtpodest durch den Wahl-Brunecker Giacomo Spinelli (48:11 Minuten).
Sara Bottarelli egalisiert den Rekord
In einer eigenen Liga lief derweil Sara Bottarelli. Die 34 Jahre alte Siegerin der vergangenen beiden Jahre benötigte 52:53 Minuten, womit sie ihren vierten Sieg beim Südtirol Drei Zinnen Alpine Run einfahren konnte. Damit zog sie mit der bisherigen Rekordsiegerin Anna Pichrtova aus Tschechien gleich. Im Ziel meinte Bottarelli: „Es ist sehr, sehr gut gelaufen heute. Dieser vierte Sieg bedeutet mir sehr viel und ich bin dankbar, dass die Veranstalter eine Alternative finden konnten. Eine Alternative, die mir vielleicht sogar entgegengekommen ist, denn in dieser Saison habe ich vermehrt Straßenrennen und eigentlich gar keine Bergläufe bestritten. Ich war noch nie am Helm und es gefällt mir auch auf dieser Seite des Tals sehr gut. Auch die Infrastruktur ist super und für ein Rennen bei solchen Bedingungen ideal. Ich habe sehr unter der Kälte gelitten. Heuer im Sommer habe ich einen Halbmarathon von Lignano nach Bibione bei fast 40 Grad Celsius bestritten, heute hatte ich das andere Extrem. Es war sehr hart, aber ich bin froh, dass sich die Strapazen ausgezahlt haben.“
Ebenfalls stark unterwegs war auch Martina De Silvestro. Die 32-jährige Athletin aus dem Belluno meisterte die Strecke in 56:40 Minuten. Somit hatte sie zwar einen deutlichen Rückstand auf die siegreiche Sara Bottarelli, konnte ihren zweiten Platz jedoch souverän verteidigen. Dritte wurde Dimitra Theocharis aus Terzo di Tolmezzo. Sie finishte nach 57:21 Minuten. Die Griechin zeigte sich ebenfalls zufrieden: „Die Streckenbeschaffenheit war perfekt und die Stimmung hier beim Südtirol Drei Zinnen Alpine Run ist ohnehin immer gut. Heute waren wir auf der anderen Seite unterwegs, aber manchmal die Location zu wechseln schadet auch nicht. Mit dem dritten Rang bin ich zufrieden und vielleicht sehen wir uns 2025 beim Südtirol Drei Zinnen Skiraid wieder.“