Die Schilddrüse hat einen großen Einfluss auf den gesamten Körper: Das Organ produziert die Hormone T3 und T4, die eine Hauptrolle im Energiestoffwechsel und der Aufrechterhaltung von Muskeln, Gehirn und Organen spielen. Schilddrüsenhormone versorgen die Körperzellen mit Energie. Funktioniert die Schilddrüse nicht mehr einwandfrei und wird eines der Hormone zu viel oder zu wenig produziert, kann der gesamte Organismus aus dem Gleichgewicht geraten. Es entstehen eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) oder eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose).
Was ist eine Schilddrüsenüberfunktion?
Bei der Schilddrüsenüberfunktion werden zu viele Schilddrüsenhorme in das Blut abgegeben. Die häufigsten Ursachen für eine Hyperthyreose sind eine Schilddrüsenautonomie und Morbus Basedow. Normalerweise reguliert die Hirnanhangsdrüse die Produktion der Schilddrüsenhormone. Bei einer Schilddrüsenautonomie produziert die Schilddrüse diese unabhängig von jeglichen regulierenden Mechanismen. Als Ursache für die Autonomie wird ein chronischer Jodmangel angenommen: Die Schilddrüse produziert Hormone, obwohl zu wenig Jod im Körper vorhanden ist. Bei einem Überschuss an Schilddrüsenhormonen wird den Körperzellen zu viel Energie zugeführt, der Körper arbeitet pausenlose auf Hochtouren. Die logische Konsequenz sind Symptome wie Schlafstörungen, Gewichtsverlust, hoher Blutdruck, starkes Schwitzen, Herzrhythmusstörungen und Zyklusabweichungen bei Frauen.
Wie wird die Schilddrüsenüberfunktion behandelt?
Da Jod ein Bestandteil der Schilddrüsenhormone ist, sollte die Aufnahme von Jod mit der Nahrung vermieden werden. Jod ist in recht großen Mengen beispielsweise in Meeresfrüchten enthalten. Bei zu hohem Blutdruck (Hypertonie) oder Herzrhythmusstörungen sowie anderen Symptomen, die das Herz-Kreislauf-System betreffen, können Medikamente wie Beta-Blocker die Aktivität des Herzens regulieren. Thyreostatika wie Thiamazol oder Carbimazol wiederum setzen direkt am Schilddrüsenhormon an und behindern die Produktion der Schilddrüsenhormone.
Was ist eine Schilddrüsenunterfunktion?
Bei einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) produziert die Schilddrüse zu wenig Schilddrüsenhormone. Ohne die Hormone fehlt den Körperzellen Energie und die Leistungsfähigkeit des Betroffenen nimmt ab. Ursächlich für eine Schilddrüsenunterfunktion sind Funktionsstörungen der Schilddrüse selbst oder der Hirnanhangsdrüse. Man unterscheidet zwischen einer primären Schilddrüsenunterfunktion, deren Ursache in der Schilddrüse selbst liegt und der sekundären Schilddrüsenunterfunktion, bei der eine Beeinträchtigung der Hirnanhangsdrüse für den Funktionsverlust verantwortlich ist. Ein sichtbares Anzeichen ist die Vergrößerung der Schilddrüse. Weitere Symptome sind Gewichtszunahme, Verstopfung, Antriebsschwäche, Konzentrationsstörungen und Stimmungsschwankungen.
Wie wird eine Schilddrüsenunterfunktion behandelt?
Bei Hypothyreose wird meist lebenslang das Medikament L-Thyroxin verordnet. Bei richtiger Einnahme und Dosierung kann der Hormonmangel dadurch ausgeglichen und die Lebensqualität des Betroffenen auf ein nahezu normales Niveau angehoben werde.
Neben einer kontrollierten Jodversorgung ist Ausdauersport ideal, um den Stoffwechsel und damit die Schilddrüsenfunktion anzuregen. Fahren Sie deshalb mit einem regelmäßigen Lauftraining fort, mit dem Sie Ihre Ausdauer verbessern, aber sich nicht überlasten.