Falsche Laufschuhe können im schlimmsten Fall Verletzungen verursachen. Gleichzeitig können geeignete Schuhe den Heilungsprozess unterstützen. Wir zeigen, welche.
Verletzungen gehören dazu. Das gilt für jeden Sport, auch für das Laufen. Typische Laufverletzungen erfolgen in erster Linie an den unteren Extremitäten, also Füßen, Beinen und Hüfte. Die Ursachen sind vielfältig – oft sind es Anpassungsprobleme und Überlsastungen im Training. Nicht selten lautet die Formel: Wer die Laufumfänge zu schnell steigert und nicht ausgewogen trainiert, riskiert eine Verletzung.
Die gute Nachricht: Die richtigen Laufschuhe können prophylaktisch wirken. So muss es gar nicht erst zur Verletzung kommen. Ist sie aber schon da, können geeignete Schuhe zumindest den Heilungsprozess unterstützen, sobald es langsam wieder mit dem Training losgeht. Wir zeigen, welche Modell das sein können.
Hier haben wir eine Übersicht zu Laufschuhen bei häufigen Beschwerden zusammengestellt. Im Anschluss finden Sie mehr Informationen zum Thema Laufschuhe und Verletzungen sowie Tipss für den Laufschuhkauf, um typischen Verletzungen vorzubeugen. Direkt zu den Tipps.
Laufschuhe bei Achillessehnen-Beschwerden
Die Achillessehne ist die stärkste und dickste Sehne des menschlichen Körpers, leider ist sie aber auch besonders anfällig für Verletzungen. Schmerzen an der Achillessehne sind unter Läuferinnen und Läufern eine der häufigsten Beschwerden. Wie kann ein Schuh nun dazu beitragen, Beschwerden an der Achillessehne möglichst schnell wieder loszuwerden? In erster Linie ist die Verarbeitung der Fersenschale relevant. Hier hat die Sehne direkten Kontakt zum Schuh. Die Fersenschale sollte nicht zu stark auf die Sehne drücken, aber dennoch genug Halt bieten. Zu empfehlen sind weiche Fersenschalen, die den Druck von der Sehne nehmen.
FazitKomfort steht im Mittelpunkt beim Hoka Clifton 9. Dank der weichen, ergonomisch geformten Fersenkappe wird außerdem die Achillessehne geschont und mit weniger Druck belastet.
In Sachen Komfort macht dem Hoka Clifton 9 so schnell niemand etwas vor: Die voluminöse Mittelsohle sorgt für ein traumhaft-komfortables Laufgefühl und ist dabei trotzdem schön leicht. Optisch auffällig ist der an der Ferse nach hinten gebogene Einstiegsbereich – als ob sich der Schuh von der Achillessehne fernhält. Das kommt Läuferinnen und Läufern zugute, die sich in diesem Bereich öfter mit Beschwerden herumschlagen. Innen ist die Lasche überarbeitet, und im Schuhkragen ist der Clifton jetzt etwas stärker ausgepolstert – ebenfalls eine Komfortmaßnahme.
Der Schuh ist eine Empfehlung für ein großes Läuferpublikum: Der Schuh dämpft sehr gut – egal ob Mittelfuß- oder Fersenläufer, egal ob niedriges, mittleres oder hohes Gewicht. In der Gesamtsumme sicher einer der besten Trainingsschuhe, die es derzeit gibt.
FazitDer altbewährte Ultraboost von Adidas schlägt sich in der ganz neuen Version besser als je zuvor: Das liegt vor allem an einem energetischen Abrollverhalten. Dank weicher und flexibler Fersenkappe wird die Achillessehne entlastet.
Gewicht: 295 g (Männerversion US-Größe 9); 262 (W)
Der altbekannte Ultraboost von Adidas kommt in der ganz neuen Version mit einer „ultra“-komfortablen Sohle und einem sehr leichten Obermaterial daher. Dank des „Linear Energy Push“-Elements fühlt sich das Laufen im Gegensatz zu den etwas behäbigeren Vorgängern nun deutlich "energiegeladener" an, berichtet ein Tester. Der Schuh empfiehlt sich ebenso für Laufanfänger wie auch für Läuferinnen und Läufer, die gerne flotteres Trainingstempo laufen. Die Testläuferinnen und Testläufer waren sich einig: Der UB Light gehört zu den universell einsetzbarsten Trainingsschuhen, die derzeit erhältlich sind.
FazitDer 1080 v12 gehörte bereits in seinen Vorgänger-Versionen zu den ganz komfortablen Schuhen. In der zwölften Version ist der Schuh noch leichter und weicher – in Kombination mit einer ernonomisch geformten Fersenkappe.
Der New Balance Fresh Foam 1080 macht bei einer entspannten Feierabendrunde genauso viel Freude wie beim langen Lauf in der Marathonvorbereitung. Die zwölfte Edition hat das Zeug zum Lieblingsschuh im Schuhregal. Nach wie vor bietet der 1080 auch breiten Füßen ausreichend Platz, da das gestrickte „Hypoknit“-Obermaterial sehr dehnfähig ist, nur kommen jetzt auch Läuferinnen und Läufer mit schmalen Füßen mit dem Modell zurecht.
Der hintere Bereich des Schuhkragens ist zwar sehr lang und läuft beinahe spitz zu, ist aber so nach außen gebogen, dass keinerlei Druck auf die Achillessehne entsteht. Wie schon bei den Vorgängerversionen bietet der Schuh ein ausgewogenes Dämpfungsverhalten, welches den Schuh zu einem äußerst komfortablen Modell macht.
Gelenkbeschwerden können oft durch zu geringe Dämpfung der Laufschuhe verursacht werden; oder durch eine Fuß-Fehlstellung, die sich in den oberen Gelenken fortsetzt. Wer an Gelenkschmerzen leidet, greift am besten zu Laufschuhen mit hoher Dämpfung.
FazitAsics schafft es, nach den ohnehin schon komfortablen Vorgängermodellen noch eine weichere, aber keineswegs behäbige Neu-Version des Gel-Nimbus auf den Markt zu bringen. Ideal für Läuferinnen und Läufer, die mit Gelenk-Problemen zu tun haben.
„Zum Jubiläum alles neu“, lautete die mutige Devise für die 25. Auflage des Gel-Nimbus. Die Fallhöhe war hoch, schließlich zählte der Schuh in den letzten Jahren zu den beliebtesten Dämpfungsschuhen im Test sowie in der RUNNER’SWORLD-Leserwahl. Der Neue hat eine Mittelsohle mit 20 Prozent mehr Dämpfungsschaum, der obendrein weicher und reaktiver ist als beim Vorgänger, unterstützt durch nur noch ein Gel-Element unter der Ferse. „Das Hineinschlüpfen ist eine Offenbarung an Komfort“, formulierte es ein Testläufer poetisch. Das gilt auch für den Laufeindruck: „Der Nimbus 25 war vom ersten Schritt an richtig bequem“, so eine Testläuferin. Für Läuferinnen und Läufer mit Gelenk-Beschwerden bedeutet das: Weniger Belastung für Knie, Hüfte und Co.
Es gab keine Beschwerden, kritisiert wurde lediglich die relativ spitz zulaufende Zehenbox. „Ein Null-Sorgen-Laufschuh für alle Gewichtsklassen“, lobt ein Testläufer. Neben dem Komfort fiel besonders die verbesserte Dynamik auf. Auch in der 25. Auflage definiert der Nimbus die Messlatte bei den Dämpfungsschuhen.
Die bombastische Modellbezeichnung klingt wie der Titel eines Hollywood-Blockbusters – und so tritt der Schuh auch auf: mit der größten Sohlenfläche der hier vorgestellten Modelle. Das enorme Volumen der Sohle erzeugt dank des „ZoomX“-Schaums ein Laufgefühl mit supersofter Dämpfung und hoher Rückstellkraft, ist aber auch für schwerere Läuferinnen und Läufer geeignet. Die ausladende, seitlich weit über die Fersenbreite hinausreichende Sohlenkonstruktion hat einen seh frühen Fersenaufsatzpunkt, was bei ruhigem Lauftempo jedoch kaum auffällt. Eine Fersenspange im Rückfußbereich sorgt zusammen mit dem verwindungssteifen Unterbau für Stabilität. Das neue FlyknitObermaterial gibt Halt und wurde gegenüber dem Vorgängermodell weiter verbessert. Keine Frage, der Invincible ist einer der komfortabelsten Schuhe für ruhiges Lauftempo.
FazitDer Glycerin ist ein super komfortabler Neutralschuh. In Verbund mit der sehr flexiblen Sohle ergibt das nicht nur eine sehr gute Langstreckentauglichkeit, sondern auch eine gute Option bei Gelenk-Beschwerden.
Einen weiteren deutlichen Schritt nach vorne und nochmal komfortabler ist das „DNA LOFT v3“-Material des neuen Glycerin 20. Das Kunststoffmaterial wird mit Stickstoff versetzt. Stickstoffinjektionsverfahren nennt dies der Hersteller, was zugleich die Dichte verringert und das Gewicht des Schuhs reduziert. Die Neuerungen beim Glycerin beschränken sich aber nicht nur auf das Mittelsohlenmaterial. Die gesamte Konstruktion erhielt eine Überarbeitung. Die Außensohle ist neu gestaltet – für einen harmonischeren Übergang vom Rück- auf den Vorfuß.
Im Laufeindruck verfestigt der Glycerin mit dem neuen Mittelsohlenschaum sein Komfort-Image und erweitert die Zielgruppe: Die Mittelsohle ist „auch für leichte Läufer wirklich weich“, schreibt ein Testläufer, „frühere Glycerin-Modelle empfand ich als deutlich fester.“ Läuferinnen und Läufern mit Gelenk-Beschwerden nimmt die softe "DNA LOFT v3"-Dämpfung also einiges an Aufprall ab.
Die Plantarfaszie ist eine Sehnenplatte, die unter dem Fuß von der Ferse zum vorderen Fußballen zieht. Ist diese Platte gereizt oder entzündet, kommt es zu Schmerzen direkt unter dem Fußballen, die das Auftreten zu einer unangenehmen Aufgabe machen können. Zunächst sollte geprüft werden, ob die Laufschuhe zu klein sind, und ob die Großzehe genügend Raum in der Zehenbox hat. Darüber hinaus sollte das Fußbett (oder eine extra Einlage) der Schuhe eine entsprechende Modellierung aufweisen, damit die Fußgewölbe unterstützt werden.
FazitDer Cloudflyer ist weicher, breiter und stabiler geworden: In der vierten Version ist der Schuh ein Modell für langsamere Einheiten und eine große Zielgruppe.
Gewicht: 257 g (Damen US 7), 300 g (Herren US 8.5)
Wenn die Plantarfaszie schmerzt, kann der Cloudflyer Abhilfe verschaffen: Denn der Schuh kombiniert eine weite Passform mit viel Komfort. Eine Testerin bezeichnete den Cloudflyer als „Sofa für den Fuß“ – und das nicht nur wegen der komfortablen Oberkonstruktion, sondern auch dank der weichen, aber nicht schwammigen Dämpfung. In der Zwischensohle befinden sich gleich zwei Dämpfungsmaterialien: Zero Gravity Foam in der Ferse und der Helion-Superfoam im Mittel- und Vorfuß. Zwei sehr weiche Materialien, die die Sohle zu einer unter den On-Modellen weicheren Exemplare macht.
Maximaler Halt für den Fuß und Unterstützung beim Abrollen sind Prinzipien, die sich wie ein roter Faden durch die gesamte Konstruktion des Cloudflyers ziehen. Der Schuh baut auf einem geraden Leisten auf, die Ferse wird sicher gehalten von einer mit Kunststoff verkleideten Fersenschale und voluminösen Polsterungen im Bereich der Achillessehne und der Knöchel. Rundum ein bequemer Schuh für Läufe, bei denen die Pace nicht im Vordergrund steht.
FazitWer einen exklusiven Laufschuh sucht: Voilà. Die Verarbeitungsqualität und die verarbeiteten Komponenten sind erstklassig. Bei entzündeter Plantarfaszie bietet der Schuh angenehme Dämpfung bei gleichzeitig geräumiger Sohle.
Der Joe Nimble Ultreya bietet eine voluminöse, auf Komfort ausgelegte Mittelsohle, die einen guten Eindruck hinterlassen hat: „Kein anderer aktueller Mittelsohlenschaum fühlt sich so reaktiv an“, schwärmt einer der Testläufer. Die Leistenform bietet viel Platz im Vorfuß- und Zehenbereich und sorgt für ein sicheres Abrollverhalten. Überprüfen sollte man bei der Anprobe den Sitz an der Ferse, einzelne Tester hatten hier Probleme.
Hervorgehoben wurde die Funktionalität der breiteren Vorfußkonstruktion, die den Zehen ihren Raum wie beim Barfußlaufen bietet: „Der Fuß stabilisiert sich selbst“, sagt ein Tester, „weil die Sohle den Platz dafür lässt“. Der Schuh passt dank hervorragendem Mittelfußsitz gleichermaßen für schmale und breite Füße.
FazitDer Lunge Integer Run Rebound ist ein gut gedämpfter Trainingsschuh mit profilierter Einlegesohle. Diese sorgt für Unterstützung im Fersen- und Mittelfußbereich.
Gewicht: ca 300 Gramm (Herrenversion, US 9)
Sprengung: 9 Millimeter
UVP: 180 Euro
Der Integer Run Rebound ist konzipiert als komfortabler und effizienter Laufschuh mit hoher Rückfederung der Mittelsohle. Er verfügt über eine profilierte Einlegesohle, die den Fußballen unterstützt. Die Mittelsohle, das Kernstück des Integer Run Rebound, ist eine Eigenentwicklung der Lunge-Manufaktur. Sie besteht aus einem PU-Material, das in punkto Elastizität den Vergleich mit der Laufschuhkonkurrenz besteht.
Die Produktionsstätte der Lunge-Laufschuhe befindet sich in Deutschland, und hier findet auch der gesamte Herstellungsvorgang statt. Das gibt Punkte in Sachen Nachhaltigkeit. Der Lunge Integer Run Rebound ist aber weit mehr als nur ein Schuh für Fans des made in Germany. Er ist eine ernsthafte Alternative bei den gut gedämpften Trainingsschuhen und macht aufgrund seines sehr hochwertigen Qualitätseindrucks und der sehr rückfedernden Mittelsohle vielen bekannten Marken Konkurrenz.
Der Hallux Valgus ist eine der häufigsten Fußfehlstellungen, bei der sich der große Zeh nach innen neigt, während der Ballen des Grundgelenks sich nach außen wölbt. Der Ballen kann unangenehm schmerzen und findet in vielen Schuhen nicht genug Platz. Bei Laufschuhen ist es daher umso wichtiger, auf eine geräumige Zehenbox zu achten.
FazitDer Altra VIA Olympus sieht nicht nur massiv aus, er bietet auch viel Dämpfung und Stabilität. Im Vorfußbereich hat das Gelenk der Großzehe viel Platz.
Als komplett neues Modell erweitert der Via Olympus das AltraPortfolio um einen „Max Cushion“Schuh. Der Schuh bietet mit Nullsprengung und viel Platz im Zehenbereich ein natürliches Laufgefühl und komfortables Laufen bei Hallux Valgus-Problemen. Mächtige 33 Millimeter misst die Sohle unter der Ferse. Tatsächlich aber beschreiben die Testläuferinnen und -läufer das Laufgefühl der auf einer breiten Plattform konstruierten Sohle mit „Ego Max“Dämpfungsschaum als gar nicht weich. Im Vergleich etwa mit dem FF More (links) ist der Via Olympus spürbar fester und direkter. Der eher steife Aufbau der Mittelsohle verleiht dem Schuh viel Stabilität, was im Test je nach individuellem Bedarf gut ankam („den haut nix um“) oder kritisiert wurde („mir zu steif“). Kurz: Der Schuh bietet sehr viel Platz im Vorfußbereich und ist sehr stabil.
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Saucony Tempus
Kröger + Gross
Abgebildet: Männermodell.
FazitDer Saucony Tempus bietet Halt und Komfort für verschiedenste Trainingseinheiten. Im vielseitigen Schuh hat der Vorfuß ausreichend Platz, sodass Läuferinnen und Läufer mit ausgeprägtem Hallux Valgus schmerzfrei laufen können.
Saucony liefert mit dem Tempus-Modell einen spannenden Laufschuh für viele Läufer von der Einsteigerin bis zum Viel-Trainierer. Es hört sich nach Werbesprache an, aber Saucony bringt den Tempus – wie zuvor die Modelle der Ride und Guide – auf ein neues Level beim Dämpfungskomfort. „Der Tempus läuft sich so komfortabel wie die allerbesten Dämpfungsschuhe, die es derzeit gibt“, urteilt ein Testläufer.
Gleichzeitig fällt der Tempus aber in die Kategorie von Stabilschuhen, die auch von Normalfußläufern gelaufen werden können – ohne sich zu sehr eingezwängt zu fühlen. Der Sitz ist einwandfrei für schmale und mittelbreite Füße; auch in der Zehenbox ist reichlich Platz. Da er einerseits reaktiv ist, andererseits eine progressiv einsetzende Stabilität bietet, lädt der Tempus sowohl zum gemütlichen Trainingslauf als auch zu höherem Tempo ein.
FazitDer Ultrafly hat eine für Topo-Modelle typische breite Zehenbox, gleichzeitig ein moderates Stabilitäts-Element. Perfekt für Läuferinnen und Läufer mit Hallux Valgus, die sich außerdem etwas mehr Stabilität im Abrollen wünschen.
Gewicht: 272 Gramm (Männer), 218 Gramm (Frauen)
Sprengung: 5 Millimeter
UVP: 180 Euro
Hier bestellen: Frauenmodell oder Männermodell.
Eine recht spezielle Lücke füllt der Ultrafly 4: Der Schuh verbindet eine breite Zehenbox mit einem moderaten Stabilitätselement. Leicht verhärteter Kunststoff entlang der Ferse und dem Mittelfuß sorgt für eine behutsame, aber spürbare Stabilisierung auf der Innenseite, während die Zehen genug Platz zum Abrollen haben. In Kombination mit einer komfortablen, aber nicht butterweichen Dämpfung ist er ein Schuh für das alltägliche Training und ein tendenziell eher gemäßigtes Tempo. Der Ultrafly 4 ist für alle, die etwas Stabilität im Schuh suchen und gleichzeitig vom natürlichen Gefühl einer weiten Zehenbox profitieren möchten.
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Laufschuhe bei Schienbeinkantensyndrom
Das Schienbeinkantensyndrom, also eine Reizung oder Entzündung der Knochenhaut am vorderen Unterschenkel, ist auch unter dem englischen Begriff „Shin Splints" bekannt. Die Schmerzen an der Schienbeinkante treten zunächst meist nur in der Belastung auf, im späteren Stadium auch in Ruhephasen. Wer es mit dieser Überlastungserscheinung zu tun hat, sollte auf Schuhe zurückgreifen, die über hohe Dämpfungseigenschaften verfügen. Werden sie beim Aufkommen von einer weichen Mittelsohle aufgefangen, ist die Belastung auf Schienbein, Wade und Knochenhaut weniger massiv.
FazitDer New Balance X More ist tatsächlich "mehr": Merh Sohle und mehr Dämpfungsschaum. Der komfortable Trainingsschuh mildert den Aufprall des Schrittes, sodass weniger Wucht ins Schienbein fährt.
Laufschuhe mit dicker Mittelsohle gibt’s inzwischen viele. Der New Balance Fresh Foam X More v4 bietet aber tatsächlich eine der fettesten. Das Fresh Foam X-Material ist bekannt für weichen Dämpfungskomfort, hohe Reaktivität und geringeres Gewicht. Weil im More v4 sehr viel davon steckt, ist der primäre Laufeindruck entsprechend weich. Dabei sind die Dämpfungseigenschaften über die gesamte Länge der Sohle sehr hoch. Bei aller Weichheit ist das Fresh Foam X-Material zum Glück nicht schwammig. Selbst etwas höheres Tempo läuft sich im More v4 daher recht dynamisch, ohne, dass man das Gefühl hat, Energie würde bei jedem Schritt verpuffen.
Der New Balance Fresh Foam X More v4 ist der ideale Laufschuh für alle, denen Komfort die wichtigste Eigenschaft bei einem Laufschuh ist. Von den Dämpfungsreserven der hohen Mittelsohle profitieren dabei vor allem Läuferinnen und Läufer mit höherem Körpergewicht und alle, die zunächst auf der Ferse landen.
FazitDer Cloudsurfer hat ein umfassendes Update erhalten und ist jetzt vor allem eins: Weich. In Kombination mit einer Rocker-Konstruktion ist der On-Schuh dynamisch und gleichzeitig sehr komfortabel.
Eine umfassende Überarbeitung hat On dem Cloudsurfer gegönnt. Herausgekommen ist ein Schuh, der vor allem noch weicher ist als sein Vorgänger. Die markentypische Cloudtec-Dämpfung wurde laut Hersteller computeroptimiert und ist nun deutlich komfortabler, wie unsere Tester bestätigen. Aber „auch die Reaktivität ist höher“, so eine Läuferin. Die ausgeprägte Rocker-Konstruktion mit optimierter Energierückführung sorgt für ein sehr dynamisches Laufgefühl. Und da die Sohle des Schuhs nun nach unten hin geschlossen ist, setzen sich keine nervenden Steinchen mehr zwischen die Clouds. „Endlich!“, wie ein Tester erleichtert vermerkt.
FazitDer Skecher GORUN Ride 10 ist komfortabel und bequem, ohne Abstriche in Sachen Dynamik zu machen. Dank des responsiven Dämpfungsschaums bleibt Energie nach vorne erhalten.
Gewicht: 193 Gramm (Frauenversion in US-Größe 7), 238 Gramm (Männerversion in US-Größe 10)
Der Go Run Ride 10 ist ein leichter Straßenlaufschuh zwischen Komfort und Dynamik, der sich fürs alltägliche Training eignet. Der Schuh ist höchst komfortabel, ohne dabei an Responsivität einzubüßen. Statt butterweicher Dämpfung zum „Versinken“ liefert der Ride 10 ein Maximum an Komfort und Energierückführung. Das liegt maßgeblich am „Hyper Burst“-Material in der Zwischensohle. Für Läuferinnen und Läufer mit Shin Splint-Beschwerden bedeutet dies eine angenehme Abmilderung der Stöße, die auf den Körper wirken.
Wer im Ride 10 läuft, idealerweise ein leichtes bis mittleres Körpergewicht hat und mit dem hohen Sohlenaufbau zurechtkommt, sollte sich mit der Konstruktion des Schuhs gut zurechtfinden und in den Genuss eines agilen und reaktiven Schuhs kommen.
Ungeeignete Laufschuhe sind eine oft unterschätzte Ursache für Verletzungen. Das Problem: Wenn Laufschuhe Fehlbelastungen provozieren, wird das oft nicht rechtzeitig erkannt. Leider gibt es auch kaum einen sicheren Weg, die Laufschuhe als Übeltäter zu identifizieren. Insofern ist es schwierig, eine Analyse durchzuführen. Aber man kann durch bewusste Laufschuhwahl einige Fehlerquellen umgehen.
Achtung: Die Schuhe an sich sind kein Allheilmittel, sondern immer nur eine unterstützende Maßnahme. Vor allem sollten Läuferinnen und Läufer individuell überprüfen, ob die zuletzt genutzten Laufschuhe die Ursache für individuelle Beschwerden sind.
Laufpausen gehören zur Heilung
Bei jeglichen durch das Laufen ausgelösten Beschwerden ist die Reduzierung des Trainings oder gar eine Laufpause das beste Mittel zur Genesung. Beschwichtigungen à la „ist ja nicht so schlimm“ oder „wird schon wieder weggehen“ sind nicht selten Ankündigung einer längeren Verletzungspause. Auftretende Beschwerden müssen unbedingt ernst genommen werden. Gehen Sie der Ursache Ihrer Verletzung auf den Grund – dabei ist fremde Hilfe (Physiotherapeutinnen, Mediziner, aber auch Beobachtung durch andere, erfahrene Läuferinnen und Läufer) sehr wertvoll. Gerade zur Erkennung von Asymmetrien oder muskulären Dysbalancen ist eine fachliche Meinung wichtig.
Wenn eine Reduzierung des Trainingsumfangs oder sogar eine Laufpause ansteht, können Sie je nach Art und Schwere der Verletzung Alternativ-Training betreiben, also Schwimmen, Radfahren oder Walken. Insofern es möglich ist, hilft es Ihrem Körper bei der Heilung, wenn Sie in Beweguung bleiben. Nehmen Sie Ihre Schmerzen und Ihr Körpergefühl aber unbedingt ernst – umso schneller geht es wieder auf die Laufstrecke.
Laufschuh-Regeln zur Vermeidung von Verletzungen
Nicht nur für verletzungsanfällige Läuferinnen und Läufer gelten diese wichtigen Regeln zum Laufschuh-Kauf. So minimieren Sie das Risiko, sich wegen Ihrer neuen Laufschuhe Überlastungen und Verletzungen einzuhandeln.
Was Sie beim Laufschuhkauf beachten sollten
Laufschuhe abwechseln
Laufen Sie nicht jedesmal in den selben Laufschuhen. Im Idealfall werden mindestens zwei Modelle abwechselnd genutzt. Laufen Sie mehr als dreimal die Woche und mit unterschiedlichen Ansprüchen (Straße, Gelände, lang und langsam, schnell), machen sogar noch mehr Modelle Sinn. Das ist übrigens nicht teurer, als immer nur ein Modell zu laufen, da die einzelnen Paare dann umso länger halten.
Die richtige Größe wählen
In jedem Laufschuh sollte vor der längsten Zehe noch eine Daumenbreite Platz im Schuh sein, daher sind Laufschuhe meist gut eine Nummer größer als Alltagsschuhe. Rutschen Sie bei der Anprobe im Schuh ganz nach vorn, so können Sie den Platz hinten checken. Außerdem sollten Sie den Fuß im gut geschnürten Schuh einmal flexen (wie in der Abdruckphase), um zu prüfen, dass die Zehen auch dann nicht vorn anstoßen.
Fersenschale prüfen
Zu eng sitzende Fersenschalen bzw. Fersenkappen können unbemerkt Druck auf den Fuß ausüben und Reizungen (vor allem der Schleimbeutel) verursachen.
Achillessehne schonen
Wenn die Fersenkonstruktion des Schuhs zu hoch abschließt, kann sie an der Achillessehne reiben. Das führt zur Reizung der empfindlichen Sehne und ihrer Faszien. Wer Probleme hat, kann auch auf Modelle achten, bei denen sich der Schuhkragen im Bereich der Achillessehne leicht nach hinten neigt.
Fußbett checken
Ein zu wenig ausgeformtes Fußbett in Verbindung mit einem flachem Fußgewölbe kann zu einer Überanstrengung der großen Fußsehne führen (Plantarfasziitis).
Auf gute Dämpfung achten
Ausgelatschte Laufschuhe oder unangepasste Dämpfung können zu Überlastungserscheinungen führen, insbesondere zu langwierigen Shin-Splints (Schienbeinkantensyndrom).