- Was sind die wichtigsten Funktionen der Huawei Watch Fit?
- Für wen ist die Watch Fit geeignet?
- Wie wertig wirkt die Watch Fit?
- Aufwändigere Installation – einfache Bedienung
- Wie gut funktioniert die Watch Fit bim Laufen?
- Umfangreiche Anzeige wie bei einer reinen Laufuhr
- Spezielle Lauf-Features machen die Uhr zum kleinen Trainer
- Manko: Verzögerte Tempo- und Herzfrequenzwerte
- Die Vor- und Nachteile der Huawei Watch Fit im Überblick
- Fazit: Eine erschwingliche Fitnessuhr mit kleinen Schwächen
Hier bestellen: Huawei Watch Fit ab 79,00 €)
Hersteller Huawei bewirbt die Watch Fit als stylischen Alltagsbegleiter. Von Schlaf-Tracking über Smart-Notifications bis zu voreingestellten Trainingsprogrammen bietet die preiswertere Schwester der Huawei Watch GT (hier geht’s zum Test) alles, was eine gut ausgestattete Fitnessuhr heute mitbringen muss. Ihr Ziel: Den Träger oder die Trägerin zu mehr Aktivität im Alltag motivieren.
Die GPS-Funktion, die Herzfrequenzmessung am Handgelenk und 13 voreingestellte Laufkurse machen die Watch Fit aber auch zur spannenden Wahl für Läufer.
Was sind die wichtigsten Funktionen der Huawei Watch Fit?
Für ihren Preis von 129 Euro ist die Watch Fit breit ausgestattet. Sie misst die obligatorischen Metriken eines Trackers (Schritte, Kalorien, etc.), bringt mit GPS und Herzfrequenz aber auch die Basis-Funktionen einer Laufuhr mit. Ungewöhnlich sind die Erkennung der Sauerstoffsättigung (SpO2) und die ausführlich animierten Trainingsprogramme.
Das sind die Basis-Funktionen im Überblick:
- GPS
- 24-Stunden-Herzfrequenzmessung
- Messung der Sauerstoffsättigung (SpO2)
- Schlafüberwachung
- Smart-Notifications
- 96 Trainingsmodi (Gehen, Laufen, Radfahren, Schwimmen, etc.)
- 12 animierte Workouts
- 10 Tage Akkulaufzeit
Spezielle Funktionen für Läufer:
- 13 voreingestellte Laufkurse („Laufen/Gehen Anfänger“, „Fettverbrennendes Laufen“, „Langsames Langstreckenlaufen“, Intervalllaufen“)
- Individuell einstellbare Ziele für einen Lauf (bestimmte Zeit/Strecke/Tempo)
- Animierter individueller Begleiter (Tempoüberwachung)
- VO2-Max-Bestimmung
- Regenerationszeit-Vorschläge

Für wen ist die Watch Fit geeignet?
Mit der Watch Fit dürften jene Läufer glücklich werden, die eine Allround-Uhr für Alltag und Sport suchen. Ihre Features sprechen insbesondere Freizeitsportler an, die verschiedene Sportarten ausüben und beim Laufen einfach nur wissen wollen, wie schnell und weit sie unterwegs sind. Obwohl die Watch Fit in der Lage ist, auch individuellere Trainingsansätze zu unterstützen, sind die voreingestellten Laufkurse und Workouts eher an Einsteiger gerichtet.
Für ambitioniertere Läufer sind die Activity-Tracker-Funktionen eher weniger interessant, dafür fehlen eine Runden-Funktion, ein genauerer Intervall-Timer und eine unverzögerte Anzeige von Tempo und Herzfrequenz (dazu später mehr). Hier ist die Garmin Forerunner 45 (ab 199,95 €) eine Empfehlung in einem ähnlichen Preissegment.
Nur wer sich mehr Smart-Optionen, wie Musik- und Telefon-Funktionen, wünscht, ist mit dem Alternativmodell von Huawei, der Watch GT, besser beraten – in Sachen Sport-Funktionen kann die 50 Euro teurere Watch GT nicht mehr als die Watch Fit. Aber Achtung: Seit dem US-Embargo auf Huawei ist die Nutzung/Verfügbarkeit von Apps außerhalb des Huawei-eigenen Software-Kosmos stark eingeschränkt. Das heißt, zusätzliche Apps lassen sich, anders als bei Apple oder Wear-OS-Uhren, bei allen Huawei-Wearables nicht nutzen.
Wie wertig wirkt die Watch Fit?
Insgesamt macht die federleichte Watch Fit einen schlichten, funktionalen Eindruck. Ihr ungewöhnliches, rechteckiges Display hebt sie sowohl von den schmalen Anzeigenblättern anderer Fitnessarmbänder ab, als auch von den quadratischen oder runden Displays klassischer Smart Watches. Trotz Kunststoffeinfassung wirkt das Gehäuse aus Glas (2,5 x 4 x 1 cm) wertig und robust, auch weil es leicht gewölbt ist und sich gut an das Handgelenk anpasst.
Während auch die tolle Anzeigequalität (sehr scharfe 336 PPI) der Watch Fit begeistert, kann das Armband da leider nicht mithalten. Im Gegensatz zu anderen Silikon-Armbändern schmiegt es sich nicht angenehm an die Haut, sondern wirkt leicht steif und plastikartig. Das Wechseln wäre zwar theoretisch möglich, allerdings bietet Huawei aktuell noch keine alternativen Armbänder an.
Aufwändigere Installation – einfache Bedienung

Die Inbetriebnahme der Uhr ist (auf einem iPhone) etwas aufwändiger und zeitintensiver als es beispielsweise bei einer Garmin- oder Polar-Uhr der Fall ist. Notwendig ist für die Watch Fit nicht nur das Herunterladen einer eigenen App (HuaweiHealth), sondern auch das Anlegen eines eigenen Kontos. Die Installation dauert dann einige Minuten.
Hat die Installation geklappt, lässt sich die Watch Fit aber simpel und intuitiv bedienen. Die Navigation erfolgt über das Touch-Display und über den einzelnen Druckknopf am rechten äußeren Rand des Gehäuses. Vom individuell anpassbaren Startbildschirm kommt man durch Drücken des Knopfes auf die Widget-Liste. Hier kann man dann auswählen, ob man zum Beispiel ein Training starten möchte, sich seine zurückliegenden Trainings ansehen will oder die letzten empfangenen Benachrichtigungen lesen möchte.
Innerhalb der Widgets navigiert man dann durch Swipen nach oben, unten und zur Seite. Erneutes Drücken des Knopfes bringt einen jederzeit wieder zurück zum Startbildschirm – ähnlich wie der Home Button beim iPhone. Eine sehr gelungene Mischung aus Touch- und manueller Bedienung, die vermeidet, sich endlos in den Menüs zu verlaufen.
Top ist die Akkulaufzeit. Die vom Hersteller genannten 10 Tage kommen auch bei regelmäßigem Gebrauch im GPS-Modus sehr gut hin. Das Aufladen geht ultra-schnell. Allerdings erst, wenn der magnetische Ladekontakt richtig an der Uhr-Rückseite angebracht ist - der sitzt nämlich etwas wackelig.
Wie gut funktioniert die Watch Fit bim Laufen?

Ein Lauftraining ist mit der Watch Fit mit zwei „Klicks“ innerhalb weniger Sekunden gestartet. Das GPS ist bemerkenswert schnell gefunden, sodass ein Training sofort begonnen werden kann.
Ein bisschen nervig: Auch im Trainingsmodus erscheint die Anzeige der Uhr erst bei einer Drehung des Handgelenkes, sonst ist die Uhr schwarz. Das ist typisch für Fitnessarmbänder und schont den Akku; beim Laufen aber stört die Verzögerung zwischen dem Heben des Arms und dem Erscheinen der Anzeige etwas, auch wenn es sich nur um Sekundenbruchteile handelt. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau, denn insgesamt erscheint das Display bei der Watch Fit sehr zuverlässig.
Umfangreiche Anzeige wie bei einer reinen Laufuhr
Im Lauf-Modus zeigt die Watch Fit Herzfrequenz, Tempo, Distanz, sowie die Uhrzeit und den aktuellen Belastungsbereich auf einem Screen. Alle wichtigen Einheiten für Läufer auf einem Blick – das ist top und steht einer vollwertigen Laufuhr in nichts nach. Durch Scrollen nach unten lassen sich zusätzliche Informationen über Schritte, Kadenz und Kalorien abrufen. Jeden Kilometer informiert die Uhr über die Durchschnittswerte. Wer einfach nur seine Läufe tracken möchte, für den bleiben mit diesen Funktionen keine Wünsche offen.
Spezielle Lauf-Features machen die Uhr zum kleinen Trainer

Interessant macht die Watch Fit nun, dass sie es nicht beim reinen Tracken des Laufes belässt, sondern drei weiterführende Trainingsfeatures anbietet. Erst das macht sie zur echten Alternative für ambitioniertere Läuferinnen und Läufer.
- Laufziele: Vor dem Lauf lassen sich in den Trainingseinstellungen Ziele definieren, die man erreichen möchte. Beispielsweise eine bestimmte Anzahl an Kilometern zu laufen oder eine bestimmte Kalorienmenge zu verbrennen. Die Uhr informiert dann über den Fortschritt während des Laufes. Kann eine kleine zusätzliche Motivationshilfe sein. Auch ein einfacher Intervalltimer ist eingebaut – er kann allerdings nur ein Intervall abbilden (z.B. ein Signal alle 2 Kilometer oder alle 5 Minuten) und keine Pausen oder Warm-Ups.
- Tempokontrolle: Die Uhr bietet einen „intelligenten Begleiter“. Das ist ein animierter Läufer, der ein vorher definiertes Zieltempo läuft – im Prinzip ein digitaler Pacer. Man selbst – bzw. das eigene Tempo – ist durch einen andersfarbigen Läufer dargestellt. So hat man immer vor Augen, ob man dem Zieltempo gerade hinterherläuft (und wie weit man zurückliegt) oder vorauseilt. Das ist gut gedacht, in der Praxis aber nur bedingt nützlich, da die Animation doch recht ungenau ist. So wurde im Test etwa ein Zieltempo von 6:00 min/km eingestellt, die beiden Figuren waren aber auch bei einer 6:30er Pace noch im Gleichschritt.
- Laufkurse: Besonders spannend sind aber die 13 voreingestellten Lauftrainings. Die Uhr leitet dann durch ein festgelegtes Programm, zum Beispiel 25 Minuten Laufen und Gehen im Wechsel. Und das macht sie technisch richtig gut. Im Gegensatz zu anderen Modellen ist hier beispielsweise jederzeit zu sehen, in welchem Abschnitt des Trainings man sich aktuell befindet.
- Qualitativ haben diese Trainings allerdings einige Mängel. Beim „HIIT-Lauf“ (23 Minuten lang 3 Minuten „Sprinten“ und 2 Minuten „Jogging“ im Wechsel fehlt beispielsweise ein Warm-Up – abgesehen davon, dass „Sprinten“ hier die falsche Vokabel sein dürfte. Insgesamt würde allen Laufkursen etwas mehr Informationstext guttun. Aber: Insbesondere die Anfänger-Programme mit Laufen und Gehen im Wechsel sind durchaus eine gute und sinnvolle Hilfestellung für LaufeinsteigerInnen.
Manko: Verzögerte Tempo- und Herzfrequenzwerte
Insgesamt funktionieren sowohl Herzfrequenzmessung als auch die Anzeige der aktuellen Pace gut und zuverlässig. Jedoch sind bei beiden Werten während des Trainings Verzögerungen in der Anzeige festzustellen. Die Pace hinkt einige Sekunden hinterher, die Herzfrequenz fast eine halbe Minute. Das stört bei ruhigen Dauerläufen kaum, bei Tempowechselläufen ist es ärgerlich.
Die Vor- und Nachteile der Huawei Watch Fit im Überblick
+ Geringes Gewicht und schlichtes Design für Sport und Alltag
+ Einfache, intuitive Hybrid-Bedienung mit Touchscreen und Druckknopf
+ Umfangreiche Metriken wie bei einer reinen Sportuhr
+ Überraschend viele Lauf-Features zur Motivation
+ Animierte Work-Outs
- Verzögerte Tempo- und Herzfrequenz-Anzeige während des Trainings
- Laufkurse haben qualitative Schwächen
- Unschöne Haptik des Armbandes und des Kunststoffverschlusses
Fazit: Eine erschwingliche Fitnessuhr mit kleinen Schwächen
Die Huawei Watch Fit bietet für ihre 129 Euro ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Wer eine unauffällige Uhr für den Alltag sucht, die alle relevanten Daten misst und viele Sportarten unterstützt, kann über Schwächen wie die leicht verzögerte Anzeige beim Laufen hinwegsehen.
Hier bestellen: Huawei Watch Fit ab 79,00 €)