Frankfurt Half Marathon Invitational 2020
Überraschender Elite-Halbmarathon in Frankfurt

Am 13.09.2020 findet der „Frankfurt Half Marathon Invitational“ statt. Mit dabei sind Arne Gabius, Tom Gröschel, Amanal Petros, Melat Kejeta und Katharina Steinruck.
Überraschender Elite-Halbmarathon in Frankfurt
Foto: www.photorun.net

Der Lauf, der allerdings ausschließlich Elite-Athleten vorbehalten ist, wird vom Organisationsteam des Frankfurt-Marathon um Race Direktor Jo Schindler und dem Berliner Athleten-Manager Christoph Kopp veranstaltet. Auf der Startliste stehen bisher unter anderen der deutsche Marathon-Rekordler Arne Gabius, der deutsche Marathon-Meister Tom Gröschel sowie Amanal Petros, Melat Kejeta und Katharina Steinruck, die alle drei bereits die Norm für den olympischen Marathon in Tokio 2021 unterboten haben. Das Rennen am 13. September 2020 ist auch ein offizieller Qualifikationslauf des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) für die Halbmarathon-Weltmeisterschaften, die am 17. Oktober im polnischen Gdynia stattfinden sollen. Einige Athleten hatten bereits vor der Corona-Pandemie im Februar die Norm für diese WM unterboten.

Drei-Kilometer-Rundkurs auf Frankfurter Messegelände

Gelaufen wird auf einer Drei-Kilometer-Rundstrecke auf dem Gelände der Messe Frankfurt. „Das Messegelände ist durch einen Zaun komplett abgeschlossen. Das ist für uns der ideale Ort, um unter den derzeitigen Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie sicher veranstalten zu können und dabei auch das Problem zu lösen, dass wir zurzeit leider keine Zuschauer zulassen dürfen“, erklärt Jo Schindler, der auf die Unterstützung der Messe, der Stadt Frankfurt und des Landes Hessen bauen kann. Bei dem Rennen werden die derzeitigen Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten.

Petros muss sich für WM um neun Sekunden steigern

Arne Gabius (Therapie Reha Bottwartal) führt das Feld der Männer an. „Ich habe natürlich sehr schöne Erinnerungen an Frankfurt, daher freue ich mich, dorthin zurückzukehren. Es ist super, dass dieses Rennen stattfindet“, sagt Arne Gabius, der beim Mainova Frankfurt Marathon vor knapp fünf Jahren den deutschen Marathon-Rekord auf die aktuelle Marke von 2:08:33 Stunden verbessert hatte. Mit einer Bestzeit von 62:09 Minuten im Halbmarathon ist er auch der schnellste Läufer im Feld des „Frankfurt Half Marathon Invitational“. Das Rennen ist den in Deutschland lebenden Topläufern vorbehalten.

Allerdings ist Arne Gabius nicht der große Favorit, denn er wird das Rennen aus dem Marathon-Training heraus bestreiten. Zudem hat der 39-Jährige inzwischen eine halbe Stelle als Arzt im Krankenhaus angetreten. Am 4. Oktober will Arne Gabius beim London-Marathon jedoch die Olympia-Norm von 2:11:30 Stunden unterbieten. „Das Training läuft gut. Und der Halbmarathon in Frankfurt ist im Hinblick auf London ein wichtiges Rennen für mich.“

Der schnellste deutsche Halbmarathonläufer dieses Jahres ist Amanal Petros (TV Wattenscheid), der sich im Februar in Barcelona auf 62:18 Minuten steigerte. Wenn er am Sonntag überzeugt, wäre ihm die Nominierung für die Halbmarathon-WM sicher. Tom Gröschel (TC Fiko Rostock) lief in Barcelona 64:09 Minuten. Um die WM-Norm zu erreichen, müsste er sich am Sonntag um zumindest neun Sekunden steigern.

Steinruck in guter Form

Katharina Steinruck (Eintracht Frankfurt) konnte in diesem Jahr aufgrund der Corona-Krise noch gar keinen Halbmarathon laufen. „Ich freue mich, dass ich nun sogar in meiner Heimatstadt starten kann und danke den Organisatoren, dass sie dies unter diesen Umständen möglich gemacht haben. Damit hatte ich noch bis vor Kurzem nicht gerechnet“, sagt Katharina Steinruck, deren Ziel es ist, sich für die Halbmarathon-Weltmeisterschaften zu qualifizieren. Dafür ist eine Zeit von mindestens 74:00 Minuten nötig. Die 31-Jährige hatte im Juni bei einem 10-Kilometer-Rennen in Berlin gute Form gezeigt und war mit 32:41 Minuten nur zwei Sekunden über ihrer Bestzeit geblieben.

Die Halbmarathon-WM-Norm hat Melat Kejeta (Laufteam Kassel) mit einer Leistung von 68:55 Minuten aus dem vergangenen Winter längst abgehakt. Und normalerweise ist sie die klare Favoritin in Frankfurt. Allerdings muss man abwarten, in welcher Form sie zurzeit ist. Ein Leistungsnachweis für eine WM-Nominierung sollte Melat Kejeta jedoch gelingen.

Der Veranstalter freut sich auf das Event

„Wir freuen uns auf das Rennen und sind froh, nach der Absage des Frankfurt-Marathons in diesem schwierigen Jahr doch noch ein Lauf-Event auf die Beine stellen zu dürfen. Das ist positive Energie und motiviert uns“, sagt Jo Schindler. „Wir zeigen, dass Laufveranstaltungen auch in Zeiten, die uns alle zu gebotener Vorsicht und besonderen Maßnahmen zwingen, mit etwas Kreativität möglich sind und natürlich möchten wir den Athleten eine schöne Bühne in der Sportstadt Frankfurt bieten.“